Zitat von flow87:hast du selbst ein Herzproblem oder ein psychisches Problem?
Ganz einfach, ich hatte beides!
Durch die über Jahre immer schlimmer werdenden Rhythmusstörungen, die anfangs wie eben bei fast allen jungen Menschen von Ärzten nicht ernst genommen wurden und auch nicht richtig dokumentiert werden konnten, wurde ich immer ängstlicher und habe mich zurückgezogen.
Dadurch, dass ich erst geglaubt habe alles sei OK und es sei ein psychosomatisches Problem, ist meine Welt dann zusammengebrochen, als ich plötzlich beim Laufen Vorhofflimmern bekommen habe und die Nacht im Krankenhaus verbringen durfte.
Danach hatte ich immer Angst, plötzlich umkippen zu können, oder ich bekomme es eben noch einmal und kann dann nicht schnell genug ins Krankenhaus.
Danach war für mich Ende, ich habe nur noch versucht Erwerbsunfähigkeitsrente zu bekommen, weil ich mich nirgendwo mehr hin getraut habe. Ich war bei zwei Psychotherapeuten, die Behandlungen haben gar nichts gebracht, weil sie die Rhythmusstörungen eben nicht wegzaubern können.
Ich habe zum Glück einen Arzt gefunden, der mich sofort an eine sehr gute Klinik überwiesen hat, nachdem er meine EKG Aufnahmen gesehen hat und so bekam ich dann endlich eine Ablation, 4 Jahre nach dem schrecklichen Vorfall beim Sport.
Das ich über Jahre alles an EKG-Material gesammelt habe, hat sich also ausgezahlt, auch in der Klinik wusste man dann so sehr gut, was bei mir los sein würde.
Zitat von flow87:Wenn man untersucht worden ist, die Struktur des Herzens normal ist und die EKG'S alle ohne krankhaften Befund sind, dann kann man mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit sagen, man hat keine gefährliche Herzrhythmusstörung.
Da stimme ich dir zu, eben mit der Voraussetzung es wurde mit dem EKG eben auch während der anfallsartigen Beschwerden dokumentiert. Ein Lagzeit-EKG das in einer beschwerdefreien Phase aufgenommen wird, ist diagnostisch wertlos.
Zitat von flow87:Die meisten jungen Leute oder solche die an einem plötzlichen Herztod sterben habe eine strukturelle Herzerkrankung die sie von Geburt auf haben. Die würde man aber im Ultraschall oder in der Röhre sehen. Ein gutes Beispiel dafür ist die hypertrophe Kardiomyopathie.
Es gibt diverse Störungen die elektrischer Natur sind und nicht von einem Herzecho und auch nicht von einem MRT erkannt werden können.
Idiopathisches Kammerflimmern, Long und Short QT Syndrom, Idiopathische ventrikuläre Tachykardien, WPW Syndrom, Brugada Syndrom(Wovon es auch einen maskierten Typ gibt, der einem inkompletten Rechtsschenkelblock ähnelt)
Alles Sachen, woran junge Leute schonn gestorben sind.
All das kann man nicht ohne eine vernünftige EKG-Dokumentation erkennen.
Und die angeblich harmlosen Tachykardien wie AVNRT, AVRT oder Atriale Tachykardie, sind auch nur so lange harmlos, wie man noch jung ist und diese zu keiner gefährlicheren Tachykardie degenerieren können.
Bei mir ist das passiert, meine AT ist unter Sport zu Vorhofflimmern degeneriert, ebenso bei der EPU passierte das.