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Hallo, mich hat es gestern mal wieder total erwischt. Ich habe die Wohnung aufgeräumt wollte mich auf die Couch setzten und spürte mehrere herzstolper hintereinander richtig unregelmäßig. Ich hab mir sofort an die Brust gepackt, hatte herzrasen hab total komisch geatmet und geschrien das ich jetzt sterbe. Mein Freund und meine zwei Kinder haben das komplett mitbekommen. Ich hab so stark gezittert und hatte mega Schweißausbrüche.
Ich hatte mega lange Herzrasen danach es hat bestimmt 10 Minuten gebraucht mich zu beruhigen. Danach war ich total fertig und müde. Gestern Abend hatte ich dann starke Kopfschmerzen und hatte natürlich wieder total viel Angst eine schlimme herzrythmusstorüng zu haben.
Und ganz praktisch habe ich gestern Abend meine periode auch noch bekommen.
Ich wurde dieses Jahr mit einem Langzeit ekg mehreren ruhe ekgs einem herzultraschall und mehreren blutbildern untersucht, ein ultraschall der schilddrüse und alles ergab keinen Befund, außer 1 VES und 1 SVES auf dem Langzeit ekg.
Aber dieses mehrere stolpern hintereinander hat mich total verunsichert, hatte das so noch nie.
Geht es jemandem ähnlich. Auch so starkes Herzrasen nach diesen stolpern?
Würde mich über Austausch freuen.
LG

06.08.2021 06:39 • 17.08.2021 #1


16 Antworten ↓


Das klingt für mich nach einer Panikattacke. Ich habe wenn ich total in Angst bin auch Herzstolperer und Herzrasen. Wenn dein Herz untersucht wurde kannst du darauf vertrauen. Die Psyche spielt uns streiche. Es ist schrecklich! Oft legt sich diese Angst aufs Herz, Kopf (Angst vor Tumor oder Schlaganfall) bei mir ist es die Angst vor Psychosen etc.
Ich hoffe deine Kinder hatten nicht zu sehr Angst!

Alles Gute für dich

A


Mehrere Herzstolper hintereinander

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Zitat von 1RosaRot1:
Das klingt für mich nach einer Panikattacke. Ich habe wenn ich total in Angst bin auch Herzstolperer und Herzrasen. Wenn dein Herz untersucht wurde ...




Das ist lieb von dir danke für deine Antwort.
Das Problem ist das ich vorher keine Angst verspürt habe sonderm erst als ich herzstolpern hatte habe ich Angst bekommen...

@Kyra123 ja weil du das Herzstolpern als bedrohlich bewertet hast. Das ist doch ganz klassisch. Du nimmst wahr und bewertest es. Ich kenn das auch so. Wenn ich meine Symptome alle nicht mehr bewerten würde hätte ich wahrscheinlich keine Panikattacken mehr.

Angst muss ja nicht immer schon vorher da sein. Sondern kommt erst danach wenn es schon "zu spät" ist. Wir vertrauen unseren Körper nicht und der "bestätigt" uns das mit diesen Symptomen. Es könnte alles so einfach sein aber die Angst blockiert es einfach zu sehr.

Zitat von 1RosaRot1:
@Kyra123 ja weil du das Herzstolpern als bedrohlich bewertet hast. Das ist doch ganz klassisch. Du nimmst wahr und bewertest es. Ich kenn das auch ...


Ja das klingt echt sehr logisch... Vielen Dank

Hallo liebe Kyra,

Ich habe grade deinen Beitrag gelesen. Ich habe in letzter Zeit auch so viele Herzstolperer, manchmal unmittelbar danach richtig Herzrasen, das für ein paar Minuten anhält und mein Kreislauf spielt dann richtig verrückt. Herzstolperer als solche habe ich schon ein paar Jahre, mal mehr mal weniger... Manchmal monatelang ruhe und manchmal mehrere am Tag. In den letzten 3 Monaten ist es wieder richtig schlimm geworden, gestern Nachmittag bin ich das 3. Mal dieses Jahr in der Notaufnahme gelandet weil ich dachte das wars.... Aber alle Untersuchungen bleiben immer ohne Befund... Es ist zum verrückt werden....

Zitat von Yvonne2707:
Hallo liebe Kyra, Ich habe grade deinen Beitrag gelesen. Ich habe in letzter Zeit auch so viele Herzstolperer, manchmal unmittelbar danach richtig ...


Hallo Yvonne, danke für deinen Beitrag.
Das tut mir sehr leid für dich, das mit der Notaufnahme kenne ich ich war auch schon 3 mal dieses Jahr dort... Es ist wirklich anstrengend... Hast du denn abgesehen von den herzstolpern auch panikattacken oder eine angststörung?
LG Kyra

Zitat von Kyra123:
Hallo Yvonne, danke für deinen Beitrag. Das tut mir sehr leid für dich, das mit der Notaufnahme kenne ich ich war auch schon 3 mal dieses Jahr ...


Also ich vermute, dass ich eine hypochondrische Störung aufgrund einer früheren Krebserkrankung habe, woraus sich eine Angststörung oder Panikattacke entwickelt hat. Ich habe auch versucht über die kassenärztliche Vereinigung einen Termin beim Psychotherapeuten zu bekommen, leider war die Dame überhaupt nicht die passende für mich.... Und Termine zu bekommen, ist echt gar nicht so einfach.
Ich muss dazu sagen, dass ich auch immer mal wieder Probleme mit dem Magen haben, ganz oft treten die Probleme nach dem Essen auf, aber auch eben in Ruhe, beim Sport oder sogar nachts wenn ich schlafe...

Magenbeschwerden sind mit so ziemlich das typischte für psychische Probleme... habe ich leider auch.. gibt nicht umsonst das Sprichwort es ist mir auf den Magen geschlagen..

Zitat von Yvonne2707:
Also ich vermute, dass ich eine hypochondrische Störung aufgrund einer früheren Krebserkrankung habe, woraus sich eine Angststörung oder ...


Magen Probleme habe ich auch ganz oft,
Da gebe ich dir recht Termine zu bekommen ist nicht so einfach...

Ich bin jetzt diese Woche krank geschrieben und versuche mir mal viel Ruhe anzutun, und hoffe, dass mich der nächste Stolperer nicht wieder völlig aus der Bahn wirft das ist echt ein leidliches Thema, aber wenn man sich hier in den Foren mal so umschaut, bemerkt man immer wieder den Zusammenhang zwischen Psyche, den Herzbeschwerden und dem Magen... Aber wenn dann so ein Anfall wieder auftritt, dann denke ich jedes mal, das wars....

Zitat von Yvonne2707:
Ich bin jetzt diese Woche krank geschrieben und versuche mir mal viel Ruhe anzutun, und hoffe, dass mich der nächste Stolperer nicht wieder völlig ...


Ja das stimmt, aber es ist beruhigend zu hören das man nicht alleine ist...

Zitat von Kyra123:
Ja das stimmt, aber es ist beruhigend zu hören das man nicht alleine ist...


Allerdings, da bin ich auch irgendwie froh drüber.

Ein klassischer Fall einer Panikattacke. Ein bestimmter Bereich der Amygdala, der Nucleus centralis, löst Kampf-Flucht-oder Starre-Reaktionen aus. Das geht mit einem kräftigen Anstieg des Adrenalinspiegels in Sekundenbruchteilen einher. Es ist eine Aktivierung des sympathischen Nervensystems und der Ausschüttung von Adrenalin und Cortisol. Diese physiologischen Veränderungen sind sozusagen in uns eingebaut, wir müssen sie nicht erlernen. Mit großer Wahrscheinlichkeit hat sie uns auch schon das Leben gerettet. Das verursacht dann die Körperreaktionen, die man spürt. Der Geist - Cortex - wir mit überflutet und man ist den Ereignissen ausgeliefert. Selbst das Denken ist durch das Adrenalin eingeschränkt und manche Menschen haben das Gefühl, verrückt zu werden.
Darum ist es so wichtig, diese Reaktion zu kennen. So kann man Strategien erlernen, sich angemessen zu verhalten. Wie schon gesagt, sobald man die Auswirkungen erst einmal spürt, ist das Vermögen mit dem Cortex (Verstand) auf diese Angst zu reagieren oder mit ihr umzugehen, eingeschränkt.

Wichtige Übung:
Erkennen Sie die Trigger in Ihren Angstsymptomen:
Herzstolpern (bei machen genügt schon das bemerken von Herzklopfen)
Herzrasen
Hastiges Atmen
Schweißausbrüche
Magenbeschwerden
Durchfall
Muskuläre Anspannung
Zittern

Die meisten Menschen haben im Schnitt ein bis zwei Panikanfälle in ihrem gesamten Leben. Die Tendenz wird zumindest teilweise vererbt und die Suche nach den betreffenden Genen hat längt begonnen.

Es gibt drei amygdalbasierte Beruhigungsstrategien:
Tiefe Atemzüge
Muskelentspannung (Autogenes Training, Meditation, nach Jakobson usw).
Bewegung (Aufstehen, die Treppen im Hausflur hochsteigen)

acul

Zitat von acul:
Ein klassischer Fall einer Panikattacke. Ein bestimmter Bereich der Amygdala, der Nucleus centralis, löst Kampf-Flucht-oder Starre-Reaktionen aus. ...


Vielen lieben Dank für die Erklärung und Tips. Ich habe das alles auch schonmal gelesen, und ich versuche auch ruhig zu atmen. Danach geht es auch meist wieder. Aber wenn der Stolperer so heftig ist, wie gestern. Dann fällt mir das logische Denken wirklich sehr schwer....

Zitat von acul:
Ein klassischer Fall einer Panikattacke. Ein bestimmter Bereich der Amygdala, der Nucleus centralis, löst Kampf-Flucht-oder Starre-Reaktionen aus. ...

Danke

Meine bevorzugte Empfehlung ist das langsame Treppensteigen mit tiefer Atmung. Es geht je um den Abbau von Adrenalin. Die Halbwertzeit ist übrigens nur etwa eine Minute. Ist der Blutspiegel wieder normal, sind die dadurch ausgelösten Körperreaktionen, die gefürteten, auch weg.
Das ist etwas der Nachteil von Entspannungsübungen und tiefen Atmen im Liegen. Die Muskelmasse wird kaum betätigt. Und Adrenalin (Cortisol) wird ja zu unserem Schutz zur Flucht und zum Kampf für Aktivität ausgeschüttet. Ein Geschenk der Evolution. Der Vorgang reicht in dieser Kette weit zurück. Die Amygdala (Amygdalae) ist eine sehr alte Hirnstruktur im Gegensatz zum Cortex.
Meditation und Entspannungsübungen sind ganz besonders hilfreich bei den cortexbasierten Ängsten wie z.B. Generalisierende Ängste. Hier wird der Trigger durch eigene Vorstellungen (Phantasie) = Sorgen des Vorderhirns ausgelöst.
Trotzdem, Meditation und Entspannungsübungen bleiben der Goldstandard bei der Behandlung von Ängsten = kognitive Verhaltenstherapie. Ohne langfristiges Üben ist das aber nicht zu machen.
Das sollte ich noch sagen: Von den psychischen Problemen lassen sich die Ängste am besten mit Erfolg behandeln. Da gilt das Schlüsselwort: Hilfe zur Selbsthilfe. Ist der Anfang gemacht, geht die Selbsthilfe fast von allein.

acul

A


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Dr. Christina Wiesemann
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