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Hallo zusammen,
vor ca 10 Monaten haben meine Panikattecken angefangen - ich denke sie wurden ausgeloest durch eine Ueberdosis von Medikamenten. Der Arzt hatte mir Antibiotika verschrieben und ich habe die Pille danach genommen. Nur wenige Minuten darauf hatte ich meine erste Panikattacke. Habe mir den Finger in den Fals gesteckt und versucht mich zu uebergeben denn nachdem ich die Pille genommen hab ist mir eingefallen dass ich Antibiotika nehme... Na wie auch immer - habe mich sofort damit auseinandergesetzt - mich sehr viel Informiert und versucht mich der Angst zu stellen. Im Alltag gehts mir auch sehr gut. Ich kann normal zur Arbeit gehen ohne auszuflippen. Orte wie fremde Restaurants, Aufzuege, fremde Orte etc lassen mein Herz raaasen - aber nachdem ich ein paar Atemuebungen gemacht habe geht's besser und ich weiss dass wenn ich das Restaurant verlassen moechte kann ich das jederzeit machen. In 5 Wochen muss ich ALLEINE einen 9 stuendigen Flug ueberstehen. Nur beim Gedanke daran koennt ich durchdrehen denn ich kann nicht da raus wenn ich das moechte!! Mein Plan ist ein gutes Schlafmittel zu nehmen und einfach durchzuschlafen - aber ich weiss nicht ob das so realistisch ist. Was ist wenn das mit dem Schlafmittel nach hinten los geht - habe noch nie Schlafmittel genommen....
Vll hat jemand diese Erfahrung schon gemacht oder ein paar Tipps....
Viele Dank
ChechireCat

28.05.2010 03:23 • 29.05.2010 #1


2 Antworten ↓


Hallo CheshireCat,

Ich kann deine Sorgen verstehen, vor so einem Flug haben auch viele Menschen ohne Angst-Hintergrund Bammel. Ich würde dir folgendes raten:
- Falls du sie noch nicht kennst, übe die Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen. Wenn man die dreimal am Tag übt und sich wirklich Zeit nimmt dafür kann man die Entspannung nach 4 Wochen schon abrufen, meint mein Therapeut. Es ist nicht schwer, aber sehr entspannend. Ich hab während meiner Therapie nur zweimal täglich geübt und kann mich mittlerweile mit nur einem Wort das ich mir im Kopf sag in einen ganz entspannten Zustand hinein versetzen. Sogar vor meiner mündlichen Abi-Prüfung konnte ich die Methode anwenden, sie ist sehr wirkungsvoll, wenn regelmäßig und richtig eingeübt.
- Nimm dir Wasser, eine Banane, und Bonbons zum Lutschen mit. Für den Notfall würde ich nicht mit der Chemiekeule anrücken (ich hab auch zweimal Beruhigungsmittel ausprobiert; aber die haben mich absolut sutmpf werden lassen, ich hab dann GAR nichts mehr empfunden und das hat mir noch viel mehr Angst gemacht als die Angst davor) sondern eher Bachblüten Rescuetropfen oder sowas mitnehmen. Ich finde die sehr hilfreich, und da kann man auch nicht viel falsch machen.
- Such dir nen Platz im Gang, falls es dir Angst macht aus dem Fenster zu gucken; oder einen am Fenster, falls du mal Ablenkung brauchst.
- Nimm dir Beschäftigung mit bzw. nutze im Flugzeug die Möglichkeit, Filme zu schauen, zu lesen, oder mit anderen Leuten zu reden. Reden hilft und beruhigt, und da vergeht die Zeit wie im Flug. Ich denke bei nem 9-Stunden-Flug wirst du aber eh irgendwann einschlafen Bei mir dauert's meist so eine Stunde, dann bin ich eh weg.
- Mach das Flugpersonal vorher auf deine Angsterkrankung aufmerksam, dazu sind die schließlich da.

Ich glaube, du wirst den Flug mit einigen Hilfsmitteln ganz gut überstehen. Du schaffst das schon! Wo geht's denn eigentlich hin? Wenn am Ende des Fluges ein Urlaub wartet hilft es oft auch, das Ziel zu visualisieren und sich vorzustellen, was man dann dort alles machen und unternehmen wird.

Machst du eigentlich eine Therapie? Klingt fast so, als wärst du ein Einzelkämpfer gegen deine Angst.

Liebe Grüße,
Bianca

Hallo Bianca,
vielen Dank fuer deine wertvollen Tipps! Werde mit diesen Entspannungsuebungen heute anfangen und hier im Health Shop schauen welche leichten und pflannzlichen Beruhigunstropfen oder so haben. Bin vor 11 Monaten in die USA gegangen um eine einjaehrigen Training zu absolvieren - ja das ist in 5 Wochen vorbei und dann fliege ich wieder nach Deutschland. Eine Therapie habe ich noch nicht gemacht - habe mir Buecher gekauft und mich sehr viel mit dem Thema beschaeftigt - das hat mir sehr geholfen - aber falls es mit den PA wieder schlimmer werden sollte oder je nachdem was im Flieger passieren wird - werde ich mich in Therapie begeben - aber erst in Deutschland.
Wuensche dir alles Gute und danke nochmal !





Dr. Hans Morschitzky
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