Ich denke schon, daß Florian in gewisser Weise recht hat.
Nur die Aufrechnung gegen Suchtkranke halte ich für bedenklich.
Recht hat er deshalb, weil sich kaum jemand in der Gesellschaft darum schert zu hinterfragen, warum es immer mehr psychisch Kranke gibt. Gelöst wird dieses Problem weitgehend mit Symptombehandlung und nicht mit Ursachenbekämpfung.
Um sich mit der Frage der Ursachenbekämpfung ernsthaft auseinanderzusetzen bräuchte es ein Umdenken, das aber für die meisten sehr unbequem ist. In der Gesellschaft geht es immer mehr nur ums totale Funktionieren und teilweise gehen ja sogar diverse Psychotherapie-Angebote genau in diese Richtung (das würde ich mal als marktorientierte Psychotherapie bezeichnen - die Gesellschaft will funktionierende Leute, deshalb verkaufen wir Psychotherapien, die suggerieren, daß die Leute in der Sekunde wieder funktionstüchtig sind).
Weitreichende gesellschaftliche Probleme, die man schon auf 1000 km Entfernung als Laie erkennen kann, bleiben leider völlig unberührt. Und damit meine ich jetzt z.B., daß es Leute trotz aller PTs nicht glücklich machen kann, wenn sie z.B. von der Hand im Mund leben oder sich ständig fragen müssen, was morgen eigentlich sein wird, wenn sie nicht funktionieren.
Recht hat aber auch Christina, wenn sie meint, daß auch Dro. psychisch krank sind. Das sind Leute, die eben keine andere Lösung für ihre psychische Not gesehen haben als Dro..
Insofern hat es für sie schon vor dem Dro. niemand gegeben, der auf ihre psychischen Probleme eingegangen ist, um überhaupt erst das Dro. zu verhindern.
17.05.2010 16:21 •
#11