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Wenn es sich nicht alles so bedrohlich anfühlen würde, könnte ich da wirklich drüber lachen. Es ist doch nicht möglich, dass ich an einem Tag, bzw teilweise in einer Stunde das Gefühl habe, sämtliche schlimmen Krankheiten zu haben. Da stolpert das Herz, setzt kurz aus und man ist sicher, es muss eine Herzerkrankung dahinter stecken. Bestimmt falle ich jeden Moment tot um. Kurze Zeit später ein Druck im Kopf, etwas verschwommenes Sehen, leichter Schwindel. Ich denke ich kippe gleich um. Schlaganfall? Hirntumor? Dann extreme Bauchkrämpfe, Rumoren in der Darmgegend, . Darmkrebs? Gestern hatte ich doch noch diese panische Angst vor einer Thrombose, weil ich diese unerklärlichen Schmerzen in den Oberschenkeln hatte. Über Tage und zwischendurch immer wieder dieses Gefühl von Luftnot. Embolie? Wenn man es liest klingt es einfach nur lächerlich, aber genauso läuft es gerade. Und jedes Mal sind das keine Einbildungen. Es fühlt sich teilweise lebensbedrohlich an. Und natürlich kann ich logisch denken, dass man das ja unmöglich alles haben kann. Warum kann diese Logik denn dann nicht dafür sorgen, dass diese Symtome aufhören? Es ist wirklich zum Mäuse melken. Wie schon im Betreff. Man kann nicht alles haben. Außer man ist Hypochonder.
Ich weiß es geht hier vielen so. Bitte nutzt diesen Thread gerne um euch auszukotzen über sämtliche Symptome, aber auch sehr gerne, um einfach mal darüber zu lachen. Vielleicht hilft es.

06.04.2021 08:55 • 10.04.2021 x 2 #1


39 Antworten ↓


Danke für diesen Thread.
Als Hypochonder würde ich mich noch nicht bezeichnen, seit ich allerdings Panikattacken habe, reagiere ich auf körperliche Empfindungen jedoch erheblich empfindlicher als noch davor.
Meist war meine Devise was von alleine kommt, geht auch von alleine.
Seitdem beginne ich aber bei kleinsten Veränderungen wie z.B. Herzrasen, schwitzige Hände, Schwindel etc. Google zu bemühen mit meist den gleichen Ergebnissen, die du oben schilderst: Ich hab was ernstes und nur noch wenige Wochen zu leben.
Was, wie ich auch in der Therapie gelernt habe, meist natürlich völliger Quatsch ist.
Dadurch habe ich bis jetzt zumindest gelernt, nicht sofort nach den Symptomen zu Googlen die mich gerade plagen, das wird schon vorbei gehen. Das tut es auch und das beruhigt mich meist doch

A


Man kann im Leben nicht alles haben Oder man ist Hypochonder

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Das Googlen zu lassen ist auf jeden Fall ein guter Schritt in die richtige Richtung. Ich denke leider manchmal immernoch, dass ich besser kurz nachlese, bevor ich direkt zum Arzt renne. Aber nachher ist es dann doch direkt wieder Krebs oder ähnliches und zack fühle ich mich noch schlechter. Geholfen hat das Googlen glaube ich noch nie. Mich beruhigt es auch oft, dass ich mich daran erinnere, dass ich diese Symptome schonmal hatte und auch da dachte, dass es jetzt mit mir zuende ist. Und dann ging es vorbei und nichts ist passiert... Das versuche ich mir dann in Erinnerung zu rufen. Gerade macht mich dieser Kopfdruck, der damit verbundene Schwindel und ein komisches Sehen wieder sehr nervös, aber ich versuche mich zusammen zu reißen...

Versuche zu widerstehen
Könnte auch am wechselhaften Wetter liegen, da bekomm ich auch mal schnell Kopfschmerzen. Und das ist ja nun mal was ziemlich harmloses

Edit: Ganz sein lassen kann ich es manchmal noch nicht, aber ich Google relativierend.
Habe seit einigen Tagen wieder vermehrt mit Bauchschmerzen zu kämpfen.
Da ich aber weiß, was ich habe, google ich z.B. Bauchschmerzen Panikattacke und komme schnell auf das Ergebnis, dass es nur das ist und nichts ernstes und ich damit ja schon in Behandlung bin.

Das ist wohl wahr.

Sehr gut, das Panikattacke dazu zu schreiben. Muss ich in Zukunft auch so machen. Das relativiert sicherlich einiges.

Ja, so ging es mir auch und leider immer noch. Der Auslöser war jedoch eine übersehene Schilddrüsenerkrankung. Ich war damals bei einem Allgemeinmediziner und erzählte ihm meine Beschwerden, er drückte nur ein wenig am Hals herum und meinte, da sei nichts. Einige Tage später waren die Symptome immer noch da und ich konsultierte einen anderen Allgemeinmediziner, er schickte mich zur Szintigrafie nach einer Blutabnahme und es wurden kalte Knoten festgestellt sowie eine Schilddrüsenfehlfunktion.
Das war ein Erlebnis, was ich so schnell nicht mehr vergessen werde und deshalb höre ich auch auf jede Veränderung. Genauso war es mit den Gallensteinen. Bis endlich mal ein Blutbild und eine Ultraschalluntersuchung gemacht wurden, vergingen einige Monate, Ergebnis: Gallensteine...
Aber ich versuche, dem nicht mehr allzu viel Aufmerksamkeit zu schenken, wenn mal das Herz stolpert oder der Schwindel wieder da ist, denn diese Symptome begleiten mich zweitweise wiederholt seit einigen Jahren. Einige Untersuchungen zeigten aber, dass mein Herz gesund ist.
Aber manchmal frage ich mich, wie soll man dann unterschieden, ob es eine Herzrhythmusstörung ist oder irgendeine andere Geschichte...Die andere Seite ist, dass man es nicht verhindern und Wege finden kann, wie man gesund mit all diesen Ängsten umgehen kann.

Definitiv.
So kommst du von Diagnose Hirntumor ganz schnell zu kommt bei Panikattacken häufig vor.

Das ist das große Problem mit den Angsterkrankungen. Mag sein, dass das alles der Kopf ist oder irgendwelche Verspannungen, die all das auslösen.... Aber die Dinge vor denen man Angst hat gibt es ja nunmal auch wirklich... Und wo genau ist der Unterschied im Empfinden, wenn es das dann wirklich ist. Finde ich auch sehr schwierig...

Ich denke, dass immer wechselnde Symptome eher auf eine Panik/Angststörung zurückzuführen sind. Aber wenn man andauernd über Wochen die gleichen Symptome hat, würde ich schon einen Arzt aufsuchen wollen.

Das zu unterscheiden ist schwierig, ja.

Aber vielleicht stellst du dir selbst mal die Frage, was wahrscheinlicher ist.
Das es an der Erkrankung liegt oder der Beginn einer qualvollen Erkrankung, die nur einen Bruchteil der Menschen ereilt ?
(so oder so ähnlich sagte mir das mein Therapeut, das hat ebenfalls geholfen meine Wehwehchen einzuschätzen).

Wenns länger andauert oder gar schlimm wird/dein Leben beeinträchtigt würde ich, wie -IchBins- sagt auch zum Arzt, ja.

Ja da hast du Recht... Kennt ihr das, wenn man gerade ein bestimmtes Symptom hat und auch Angst vor einer bestimmten Erkrankung, dass man ausgerechnet dann auch zufällig etwas dazu liest? Also beispielsweise Angst vor plötzlichem Herztod und dann liest man, dass eine junge Frau völlig plötzlich verstorben ist - Herzversagen? Das ist so gruselig... Vergangene Woche hatte ich auch wieder große Angst einfach umzukippen und dann sagt meine kleine Tochter plötzlich als wir Waffeln gebacken haben Ich hoffe es dauert noch ganz lange bis du stirbst, Mama Da hätte ich heulen können....

Meine Therapeutin hat mich mal gefragt, ob ich mich nicht wenigstens für eine lebensbedrohende Krankheit entscheiden könne .

Gelang mir damals nicht. Inzwischen ist die Hypochondrie glücklicherweise Geschichte.

.....ja da hat sie den Nagel auf den Kopf getroffen...

@mädchenmami
Es ist wirklich das Lernen mit einem gesunden Umgehen der Ängste, das dauert seine Zeit. Bei dem einen gehst es schneller, bei dem anderen weniger schnell. Aber du solltest auch nicht zuviel lesen. Das Lesen oder Googeln schürt die Angst nur noch. Ich habe das zu Beginn auch oft gemacht. Hat mich nicht weiter gebracht.

Da hast du Recht... Das Lesen passiert einfach beim Lesen der Nachrichten. Leider gibt es da auch immer wieder Schreckensnachrichten, aber man kann sich ja auch nicht einsperren, um nichts davon mitzubekommen... Man muss einen Weg finden, nicht immer gleich alles auf einen selbst zu projezieren. Das ist bei mir das größte Problem. Auch wenn ich von einem Kind lese, das schwer erkrankt ist. Dann denke ich an meine Kinder und die Angst kommt hoch, dass ihnen so etwas wiederfahren könnte. Völlig bescheuert, ich weiß, aber der Kopf macht was er will. Ich habe den richtigen Weg bisher noch nicht gefunden...

Ich habe erstmal angefangen, meine Social-Media-Accounts zu leeren.
Bin bisher mit freuden Seiten wie Tagesschau, regionale Nachrichtensender etc. gefolgt, um bei Nachrichten auf dem neusten Stand zu bleiben.
Bin diesen inzwischen entfolgt, um nicht mit den doch überwiegend schlechten Nachrichten überflutet zu werden.
Wenn ich jetzt mal Nachrichten mitbekomme, dann meist nur noch übers Radio.
Das reicht mir so auch. Von dem, was in der Welt passiert muss ich aktuell gar nicht alles mitbekommen, das schürt meine Ängste nur noch mehr...

Kann ich gut verstehen.... Das werde ich so jetzt auch mal konsequent umsetzen... Es bringt mir ja doch nichts. Und wenn dann nur negative Gefühle.... Stimmt schon. Das was man im Radio hört reicht vollkommen aus....
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gute Entscheidung. So mache ich es auch schon seit einiger Zeit. Ich habe mich entschieden, meinen Geist so gut wie es geht mit Schönen Dingen im Leben zu nähren (auch, wenn das manchmal nicht so einfach ist, wenn es einem wieder etwas schlechter geht), aber das hat mich weiter gebracht. Wenn es schlechte Phasen gibt, muss ich noch mehr lernen, diese friedvoll anzunehmen, habe aber schon einiges geschafft, was vorher nicht denkbar war.

Das mit dem entfallen und aussortieren ist eine gute Idee.. das werde ich mit auch vornehmen!

Kann ich sehr empfehlen, war eine gute Entscheidung.
Die Schlagzeilen der Nachrichten, gerade auf den sozialen Medien, sind doch eher negativ formuliert.
Und wenn man nicht 10x am Tag das gleiche schlechte lesen muss sondern es vielleicht mal beiläufig im Radio hört ist doch mal was ganz anderes.

A


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Dr. Christina Wiesemann
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