Zitat von Maldur:aber wer von euch hat es schon einmal wirklich getestet, indem er über einen längeren zeitraum seine mahlzeiten/ernährungsgewohnheiten (möglicherweise auch radikal) umgestellt hat? und was hat er8sie gemacht?
und was hat es bewirkt? hat man eine linderung seiner psychischen symptome festgestellt?
Ich hab das gemacht, nachdem drei Jahre Behandlung mit Psychopharmaka und stationärer Psychotherapie nichts gebracht haben. Hatte damals aber auch diverse körperliche Beschwerden und das Gefühl, dass das nicht alles nur psychisch sein kann. Hatte damals auch häufig so ein Brennen und heißes Gefühl im Darm, weshalb ich eine Entzündung oder die Magensäure als Ursache in vermutet habe. Habe das auch den Psychologen/Psychiatern/Ärzten gesagt, nachdem die Therapien nicht geholfen haben, dass ich körperliche Ursachen vermute und dass mit meiner Verdauung was nicht stimmt. Habe auch den Verdacht geäußert, dass es was mit meiner ungesunden Ernährung zu tun haben könnte, aber die haben alle nur dumme Bemerkungen oder sich lustig darüber darüber. Z.B. die Psychologin in der stationären Therapie: Denken Sie, dass Sie Depressionen haben, weil ihre Verdauung nicht mehr richtig funktioniert? Oder der Psychiater: Es ist ja oft so, dass psychische Probleme auf den Magen schlagen. Muss dazu sagen, dass ich damals noch nichts über die Zusammenhänge von Darmflora, Ernährung und Psyche wusste. Erst nachdem ich von den Ärzten keine Hilfe bekam, habe ich angefangen, mich selbst zu informieren.
Aber zu deiner Frage, was ich gemacht habe und was es bewirkt hat: Habe versucht auf Süßigkeiten, Getreide, Milch und stark verarbeitete Lebensmittel zu verzichten. Stattdessen viel frisches oder leicht gedünstetes Obst und Gemüse mit Olivenöl, zeitweise habe ich auch Rohkost versucht. Sauermilchprodukte (auch selbst hergestellte) und Sauerkraut für die Darmflora, viel Salat usw. Habe versucht Schweinefleich zu reduzieren und dafür mehr Rind- und Lammfleich oder Fisch zu essen. Außerdem Nüsse und Trockenobst, Kräutertee usw. usw.
Geholfen hat es mir sehr gut, die Depressionen und Konzentration sind viel besser geworden und ich hatte wieder mehr Energie. So wie früher, bevor die ganzen Probleme bei mir angefangen haben, ist es allerdings auch nicht. Bin dann mit der Zeit aber auch wieder nachlässiger geworden mit der Ernährung, nachdem es mir besser ging. Ich versuche es zwar immer wieder, mich wieder gesünder zu ernähren, aber da ich dabei nicht mehr die großen Fortschritte spüre wie damals, lässt mit der Zeit die Motivation nach und die Ernährung wird wieder ungesünder. Aber trotz allem hätte ich vor 10-15 Jahren nur davon träumen können, dass es mir so gut geht wie jetzt.
Ach ja: Es wurden bei mir auch diverse Laboruntersuchungen gemacht, teilweilse von den Ärzte, teilweise habe ich sie auf eigene Kosten machen lassen. Dabei wurde auch eine gestörte Darmflora, erhöhte Darmpermeabilität (Leaky-Gut-Syndrom), erhöhte Entzündungswerte im Stuhl und Blut und noch ein paar andere Sachen festgestellt, die alle den ursprünglichen Verdacht bestätigt haben, den ich damals gegenüber den Ärzten geäußert und worüber sie sich lustig gemacht haben.