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Zitat von cube_melon:
Eine Therapie besteht im ersten Teil aus einer Stabilisierung. Erst wenn der Klient sich ausreichend gut stabilisieren kann, geht man auf die Suche nach dem Grund und auch in die Konfrontation. Das Angstzentrum ist ein Kontrollfreak. Es will uns vor Schaden bewahren. Wenn es uns misstraut, dahingehend das wir uns ...

Jetzt hast du mich mit deinen Beiträgen neugierig gemacht, Ich leide seit über einem halben Jahr an ständigen DP/DR Zuständen mit sehr nervigen Begleiterscheinungen (massive Konzentrationsprobleme und Vergesslichkeit), was wäre da deiner Meinung nach ein guter Weg um gegen diese Symptomatik vorzugehen? Ich mache derzeit zwar eine Therapie aber irgendwie ist für mich kein Fortschritt erkennbar.

Zitat von Grace_99:
Also ich rauche, trinke Kaffee und ab und an Alk.. Ich merke nichts im negativen Sinne.

Jeder reagiert da mehr oder weniger- je nach Ausprägung der Symptomatik. Muss auch keine direkten, zeitnahen Auswirkungen haben. So macht auch die Menge das Gift.
Bei Rauchen ist es eher so, das der Entzug mehr Stress verursacht als der Konsum.
Ich rate bei akuten Angsterkrankungen von den drei Dingen ab.

Alk. geht bei mir nur sehr bedingt und sehr selten. Kaffee geht nur 1x am Tag mit Coffein. Rauchen tue ich nicht.

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Lösungen für Benommenheit und Erschöpfung?

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@Grace_99 da hast du aber ein nettes nervensystem
Vor Jahren habe ich-trotz dpdr, unmengen Kaffee und Energy drinks konsumiert. Die Quittung habe ich nun erhalten. Jetzt reicht über Tage verteilt 3 tassen Kaffee und die panik u dpdr wird stärker.

Die dpdr ist ja nichts anderes als eine Reaktion auf die fight/Flight/freeze response, wobei dpdr wohl mehr auf das Erstarren einzuordnen ist. Und Koffein regt nun mal das nervensystem an, bei mir triggert es extrem.. Leider....

Zitat von 1m015:
was wäre da deiner Meinung nach ein guter Weg um gegen diese Symptomatik vorzugehen?


siehe meinen Post weiter oben:
agoraphobie-panikattacken-f4/loesungen-benommenheit-depersonalisation-erschoepfung-t115269-10.html#p2621270

Die Lösung für einen selbst ist aus meiner Erfahrung am Ende individuell.
Sicher gibt es gemeinsame Elemente. Dennoch hat jeder Therapierende seinen eigenen Ansatz wie er vorgeht.
Bei einer DP/DR können gerne 60h kognitive Verhaltensterhapie notwendig sein. Manchmal auch mehr.

Es ist auch ein großer Unterschied ob ein Trauma, Stress oder Überforderung besteht.

Guten Morgen, ich möchte nochmal auf das Thema AD eingehen.

Ich merke, dass es schlimmer geworden ist. Ich bin schnell gereizt und verspüre eine enorme Überforderung. Allein der Gedanke an Arbeit bereitet mir Angst ( muss gleich ins Büro).

Hat euch das AD etwas Erleichterung gebracht?
Typisch angststörung, dass ich sogar angst habe wieder eins zu probieren

Zitat von Benommen:
Hat euch das AD etwas Erleichterung gebracht?
Typisch angststörung, dass ich sogar angst habe wieder eins zu probieren

Das einzige was mir was gebracht hatte war Elontril in 300mg Dosen.

Ist eigentlich von abzuraten, bei einer Angsterkrankung. Die Wirkung war atypisch bei mir. So wie bei jedem anderen SSRI. Leider habe ich es absetzen müssen. Es greift auch in den Adrenalinhaushalt ein. Mein Blutdruck ist damit leider zu hoch gewesen.
Fluoxetin hat mich extrem gebremst. Dauermüdigkeit.
Paroxetin weniger, aber eine extreme Gewichtszunahme. Orgasmusfähigkeit wurde deutlich herabgesetzt.
Citaliorpam hatte nur eine Nebenwirkung. Alle paar Stunden ist es mir wie ein Blitz durch den Körper.
Escitalopram war wie Paroxetin + Citalopram von den NW her.

Heute nehme ich keine vielen Jahren keine Dauermedikamentation mehr ein, da ich genug Eigenregulation erarbeitet habe.

Zitat von cube_melon:
Das einzige was mir was gebracht hatte war Elontril in 300mg Dosen. Ist eigentlich von abzuraten, bei einer Angsterkrankung. Die Wirkung war atypisch ...

Danke für deine Antwort. Elontril hatte ich auch vor 10 Jahren mal probiert, ohne Erfolg.

Paroxetin ebenfalls, da hatte ich furchtbare Nebenwirkungen.
Das escitalopram habe ich vor 1 Jahr mal probiert, konnte davon aber nie einschlafen und anfänglich verstärkte ängste....Werde es jetzt mal zum Abend hin nehmen. vielleicht halte ich mal länger als 4 Wochen durch, ein Medikament zu nehmen. Ich sträube mich innerlich so sehr gegen AD, ständig ist da die Angst vor vegetativen Nebenwirkungen

Teilweise hat man, gerade wenn die Dosis erhöht wird, mehr als 6-8 Wochen Nebenwirkungen.
Deine Angst kann ich verstehen. Nachteil - man scannt den Körper noch mehr nach NW. Die Filterung der Sinne kann dadurch sehr weit reduziert werden. Bis an einen Punkt, wo man das Rauschen der Sinnesorgane wahrnimmt. Etwas, was man voher nicht wahrgenommen hat. Sinne sind nicht digital, sondern analog. Wie als wenn man ein Lied hört und das rauschen des Verstärkers im Hintergrund wahrnimmt.
Das kann dann auch zusätzlich die Abwehr gegen das AD bewirken.

Vllt schaffst Du es eines Tages komplett ohne AD auszukommen.

Das ist eben auch meine Sorge, da ich auch starke körperängste habe und auch sehr mein inneres beobachte.

Ich habe ja noch nie wirklich AD genommen, es waren immer nur Versuche von wenigen Wochen. Habe diese dann immer abgesetzt, weil ich dachte es bringt mir nichts. Oder eben weil die NW (beim paroxetin vorallem ) nicht aushaltbar waren.


Ich bin so unsicher, ob ich nochmals einen Versuch starten soll.Rezept liegt zu Hause
Oder einfach wieder anfange regelmäßig sport zu treiben...das war einer der faktoren, die mir vor vielen jahren geholfen haben, raus aus der anspannung zu kommen .

@Benommen ich würde dem ganzen eine Chance geben, ich nehme auch AD und mir hat es zumindest ein bisschen geholfen

Zitat von Ängstlichecarla:
@Benommen ich würde dem ganzen eine Chance geben, ich nehme auch AD und mir hat es zumindest ein bisschen geholfen

Das Klingt doch gut. Das macht mir gerade etwas Mut inwieweit hat sich dein Zustand verändert? Bist du entspannter geworden?

Zitat von Benommen:
Das Klingt doch gut. Das macht mir gerade etwas Mut inwieweit hat sich dein Zustand verändert? Bist du entspannter geworden?

Ich hatte im vergangenen Jahr nur 4 Panikattacken, vor dem AD waren es viiiiel mehr. Mich hat die Angst auch irgendwann sehr depressiv gemacht, dagegen hat es auch gut geholfen. Ich nehme auch ein AD abends und kann dadurch gut durchschlafen, war davor nicht mehr möglich.

Zitat von Ängstlichecarla:
Ich hatte im vergangenen Jahr nur 4 Panikattacken, vor dem AD waren es viiiiel mehr. Mich hat die Angst auch irgendwann sehr depressiv gemacht, ...

Das freut mich zu lesen, dass es dir wirklich Erleichterung bringt . Da werde ich es mal in Angriff nehmen und mich der angst vor der Einnahme stellen... versuchen kann man es ja

Zitat von Benommen:
Oder einfach wieder anfange regelmäßig sport zu treiben...das war einer der faktoren, die mir vor vielen jahren geholfen haben, raus aus der anspannung zu kommen .

Sport / Bewegung - das wird dir jeder einzelne Therapeut empfehlen. Weil das Stresshormone abbaut, den Metabolismus in das Gleichgewicht bringt, Fähigkeitsgefühl, Sinne konzentrieren sich auf was anderes (gegen Symptomangst) usw..

Zitat von Ängstlichecarla:
ich würde dem ganzen eine Chance geben, i

Sehe ich auch so. Und wenn Du nur 5% Verbesserung spürst hast schon was gewonnen.

Was ich noch der Vollständigkeit halber erwähnen wollte, denke das wirst Du wissen, SSRIs sind ein- und auszuschleichen. Gerade bei einem schlagartigem Absetzen kann es zu Problemem kommen.

Gerade steigere ich mich extrem rein habe Angst dass es niemals besser wird. Das macht mir grade extreme Angst.

Zitat von Ängstlichecarla:
Gerade steigere ich mich extrem rein habe Angst dass es niemals besser wird.

Das wird es. Man kann mehr erreichen als man glaubt. Angst ist ein in sich selbst erhaltendes System. Wenn man das emotional begriffen hat und sich neben der Therapie auch selbst weiterentwickelt, kommt man da raus.

Es braucht halt viel Gedult, Selbstführsorge und Willen.

Zitat von cube_melon:
Das wird es. Man kann mehr erreichen als man glaubt. Angst ist ein in sich selbst erhaltendes System. Wenn man das emotional begriffen hat und sich ...

Leider neige ich dazu auch immer alles zu googeln…dort habe ich gelesen dass es bei 33% nicht mehr weggeht und habe nun Angst, dass ich zu diesen Menschen gehöre.
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Zitat von Ängstlichecarla:
Leider neige ich dazu auch immer alles zu googeln…dort habe ich gelesen dass es bei 33% nicht mehr weggeht


Alle Menschen die ich kenne und die sich konsequent angepasst haben, sind da so weit rausgekommen, dass sie ein recht entspanntes Leben führen können.
Kenne aber auch genug die eben noch nicht den von mir genannten Punkt im Leben erreicht haben und dann eben einen recht hohen Leidensdruck haben.

Eine Freundin von mir war viele Jahre in Therapie. 5 Jahre war es wirklich hart. Keine Therapie oder Klinik hat geholfen. Dann hat sie die gröbste Stabilisierung binnen 3 Monaten abgeschlossen. Nach insgesamt einem Jahr war die Stabilisierung abgeschlossen. Dann hat sie ihr Leben wieder in die Hand genommen, Mini-Job, weiter Umzug zum Partner, anderer Minijob. Sie hat auch jetzt noch diese Angst das dies alles mit einem Mal zusammenbrechen kann und sie wieder an den Punkt kommt, wo sie vorher war.

Da wird sie aber niemals wieder hinkommen. Zumindest kann ich mir kein Szenario vorstellen, wo das so sein könnte. Und meine Phantasie ist immens.

Sie hatte eine einzige Episode seit dem Umzug von zwei Wochen. Und seit dem ist gut.

Angst will kontrollieren. Die Angstblase in der man lebt, glaubt das Unterbewusstsein zu beherrschen. Und beherrschbares Leid ist ihm lieber als eine neue, vermeindlich nicht zu kontrollierende Situation. Auch wenn diese logisch betrachtet weitaus sinnvoller ist.

Guten Abend @Benommen,

darf ich fragen, ob der behandelnde Arzt (bzw. die behandelnde Ärztin) auf den erniedrigten Lymphozytenwert eingegangen ist?
Bei meiner letzten Blutuntersuchung stellte sich ebenfalls heraus, dass die Lymphozyten erniedrigt sind (18,5 bei einem Referenzbereich von 20-40), doch der Arzt antwortete auf meine besorgte Frage nach der Ursache bloß, das sei nicht schlimm. Dummerweise hatte ich zuvor von einer Studie gelesen, die erniedrigte Lymphozyten mit
Trigger

einer stark erhöhten Wahrscheinlichkeit, in den nächsten Jahren eine schwere Krankheit zu erleiden,


in Verbindung gebracht hat.

Zitat von Erdbeermuffin:
Guten Abend @Benommen, darf ich fragen, ob der behandelnde Arzt (bzw. die behandelnde Ärztin) auf den erniedrigten Lymphozytenwert eingegangen ist? ...

Ich hatte zusätzlich eine lymphknotenentfernung, deswegen wurde das Differentialblutbild überhaupt gemacht.
Leichte Abweichungen von den Referenzwerten sind nicht selten und man sollte sich da auch nicht verrückt machen. Bei ernsten krankheiten würde man da sicherlich größere Abweichungen haben... Und was ich in der letzten Zeit für mich mitgenommen habe ist, absolutes googel Verbot über mögliche Krankheiten. Das hat mich kaputt gemacht.
Also vertrau deinen Arzt, dass alles gut ist

A


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Dr. Christina Wiesemann
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