Ich traue mich durchaus (meistens, nicht immer) Leute anzusprechen. Auch Frauen, egal wie toll sie aussehen. Eher, weil ich keine großen Erwartungen an das Gespräch knüpfe. Im Zug z.B. Aber ich schaffe nicht den nächsten Schritt bzw. irgendwie mehr Verbindlichkeit zu erzeugen. AB und zu mal bis zum Austausch von Tel.nummern, nur kommt dann danach eben nicht mehr viel.
Der Grund, warum ich wenig bis keine Freunde habe, ist: Angst davor, mich als jemand outen zu müssen, der eben kaum Kontakte hat. Angst davor, dass jemand mir meine wahre Unsicherheit anmerkt. Angst davor, mich vor diesem jemand wirklich zu zeigen. Und ich habe übrigens sowohl Angst davor, abgelehnt zu werden als auch davor, dass ich den Anderen nicht interessant finde. Ich bin normalerweise zu schüchtern und zu höflich, um jemanden direkt abzuweisen. Auch damit mache ich mir Probleme. Aber der Kern ist schlicht und ergreifend: Angst vor Ablehnung. Ich glaube, das ist letztlich für vieles im Leben die Ursache, ich rede jetzt vor allem von mir, von meinem Leben, aber es hat wohl auch was Allgemeingültiges, dass wir das Risiko der Nähe scheuen. Wir sehnen uns nach Nähe und Intensität, doch wollen immer auch die Gewissheit haben, bloß nicht verletzt zu werden. Diese Gewissheit gibt es nicht. Wenn wir von jemandem mitkriegen, dass er es gut mit uns meint, sollten wir dranbleiben und ihm und seiner Art Wertschätzung entgegenbringen.
17.10.2019 11:05 •
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