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Erster Tag heute.
Bin 63 Jahre alt, männlich, seit 20 Jahren geschieden, 2 Jungen

Bin seit rund 37 Jahren in der Firma und von oben ( Lagerverwalter ) nach unten ( Fahrer ) in den letzte Jahren durchgereicht worden.
Meine erste Attacke bekam ich auf der Hochzeit meines ältesten Sohnes vor rund 2 Jahren. Es gab da eine Situation , wo ich ihn, meinen Nachfolger ( bereits Krebskrank und nicht sprechfähig ) mit Worten angegangen bin. Die Gründe liegen natürlich in dem Verhalten der Beiden in den letzten 20 Jahre. Danach brach ich mit den bekannten Symptomen zusammen. Mit Hilfe meiner Lebensgefährtin, die selbst Panikattacken kennt , konnte ich noch mit auf der folgenden Feier. Natürlich leer und ausgebrannt.

Nach dem Erlebnis war ich immer latent vor der nächsten Panikattacke. Die kam auch postwendend. Da ich schon seit längerem Probleme in der Firma habe, versuchte ich immer Fehler zu vermeiden. Wenn diese doch passierten hatte ich immer meinen cholerischen Ex Chef vor Augen.
Dann hatte ich einen Einparkunfall mit dem Auslieferungstransporter. Panikattacke, weggefahren, gekotzt, gezittert nach 20 Minuten wieder zurück gefahren , Polizei da. . Zum Glück ohne schlimme Nachwirkungen.

Es half nichts, Führung informiert. Mit Depressionen, Panikattacken können die nichts anfangen. Überfordert.

Vom Hausarzt 2 Wochen krankgeschrieben , Therapeuten gefunden.
Irgendwie enttäuscht, Sitzungen waren eher Plauderstunden unter Freunden.

Dann seit rund einem Jahr fahre ich unseren 7,5 Tonner. Fast durchgehend. hatte auch schon ein neuen Unfall mit dem, nichts dolles, aber seit dem fährt die Angst immer mit. Ich fahre nicht nur durch Industriegebiete, nein auch durch Wohnsiedlungen.
Öfters eng, immer aufpassen, immer Angstschweiß. Ich fahre fast immer ohne Radio, muss mich zu sehr konzentrieren.

Nun vorgestern, bin ich nach dem Tanken durch eine mir bekannte enge Wohnsiedlung durch gefahren um nach Hause zu fahren. da stand nun das Auto. in zweiter Reihe. Ich links drauf geachtet, und zonk, mit dem rechten Außenspiegel ein Transporter getroffen. Und wieder Attacke, ein Stück weiter gefahren, abgestellt, zurück gegangen, am Fahrzeug unter Stresssymptomen nichts gesehen. Weg gefahren. Komischerweise schlafen können.

Gestern Morgen schoss es mir aber durch den Kopf , wieder leichte Attacke. Innerlich zitternd, aber nach Außen lethargisch zur Arbeit gefahren.

Wieder mit dem LKW Tour gefahren. Ging alles Gut. Die Angst fuhr aber mit. Gestern Abend kam dann der Einbruch. Meine Lebensgefährtin kam dann, haben uns beraten. war fix und fertig. Zum Transporter gegangen. Der steht immer da, der Besitzer wohnt wohl da. Leichte Beule links am Heck. Ich habe nur 3 Stunden geschlafen. Heute mit meiner Lebensgefährtin zum Arzt, für 2 Wochen krankgeschrieben worden. Dann Urlaub. Termin bei ihrem Psychiater bekommen.

Und nun sitze ich hier. die Angst im Nacken, immer in Panik, hat mich einer gesehen? Sucht die Polizei schon nach mir? Ich habe nur noch ein Jahr zum Arbeiten.

Bin fertig, könnte aus dem Fenster springen. Andererseits auch zum Besitzer gehen, alles beichten, in der Firma Abmahnung, Anschiss, Tuscheln etc. empfangen. Strafe vom Amt erhalten, bezahlen und dann springen.

Ich habe seit Jahren keine innerliche Freude mehr. Immer mal so kurze Momente.Das Leben zieht so an mir vorüber. Immer auf der Hut keine Fehler zu machen. Vor allen Dingen kein Unfall.

Die Fahrangst hat sich in den letzte Jahren kontinuierlich gesteigert.

16.09.2020 19:37 • 26.09.2020 x 1 #1


22 Antworten ↓


Deinen Text habe ich gelesen, aber was ist deine Frage?

A


Laufe weg, übernehme keine Verantwortung, Panikattacke

x 3


Hallo Bautzelman,

ich glaube, es ist sehr gut, dass du dir einen Therapeuten gesucht hast.
Die Grundangst, die beim Autofahren/LKW-Fahren immer mitfährt, ist schon schlimm genug.
Aber dass du auch schon lange keine innerliche Freude mehr empfindest, solltest du auf jeden Fall dringend angehen.
Gut, dass du nur noch ein Jahr bis zur Rente hast. Das ist absehbar.
Kopf hoch

Hallo Bautzelmann, ersteinmal herzlich Willkommen in unserem Forum.

Das was Du schreibst, ist alles nicht so schön, das gesamte Paket. Eine Therapie solltest Du schon weiter machen, das
da Erfolge kommen, das kann dauern,... Wenn Du mein Freund wärst, würde ich Dir raten, das mit dem LKW an den Nagel
zu hängen und die letzten Jahre noch versuchen, eine andere Position zu bekommen, in Deinem Betrieb, wo Du arbeitest.

Bis jetzt waren es immer nur Blechschäden, aber was wird sein, wenn Du einen Menschen an oder überfährst?
Da kam mir als ersten Gedanke. Da wirst Du nie mehr froh. Ich denke, durch Deine Angst, das etwas passiert, bist Du so verkrampft. Ich kenne das ein wenig von mir, aber nur seitdem ich das Neue Auto fahre. Ich hatte Angst ihn irgendwo vor zu setzen und bin gefahren, wie eine Anfängerin. Jetzt tue ich so, als wenn es das alte Auto ist.

Ich denke, Du bist ein guter Autofahrer, woher kommen dann die Ängste?

@cube-melon
Es war einfach mal quasi eine Vorstellung. Ich habe erst jetzt gesehen, das es einen passenden Bereich gibt.

@Abendschein

Angst vor Anschiss/ Fehler, habe immer das Anschreien meines Ex Chefs vor Augen. Es läuft nicht gut für mich in der Firma.

Mit 63 kannst du doch schon in Rente gehen, wenn du 35 Beitragsjahre hast. Gibt zwar für jeden Monat, den man früher geht 0,3% Abzüge, aber besser als dieser Stress. Das würde ich an deiner Stelle machen.

Ich würde mich krank schreiben lassen, danach Arbeitslosengeld beziehen, dann Altersrente, bovor ich mir so einen emotionalen und schon fast traumatisierenden Stress antun würde.


Ich bin krank geschrieben. Auf der einen Seite habe ich ein Verantwortungsgefühl für meine Kollegen bzw. Firma, auf der anderen Seite kann ich nicht arbeiten.
Habe wieder mit dem LKW einen Unfall gebaut, nix schlimmes, aber weggelaufen wegen Panikattacke.
Habe Angst mich bei der Polizei/ Geschädigten ( wohnt in der Nähe ) zu melden. Ebenso Angst vor Chef bzw. Kollegen.
Kann kaum schlafen, habe Gewissensbisse, habe aber auch Angst.

Heute Morgen hat sich noch nichts geändert. Bin immer noch down.
Habe eine Mail von Elster wegen Steuererklärung erhalten. Obwohl ich weiß, das ich Geld zurück erhalte, war ich aufgeregt, nervös und habe Gefühle wie das Aufkommen einer Panikattacke gehabt.

Mein Schmerz geht nicht vorbei.

Habe schon 45 Jahre zusammen.
ich kann in Frührente ( Rente ab 63 ) ab November 2021 gehen.

Krankengeld und AL 1 entsprechen in etwa der Rentensumme.

Möchte aber noch was sparen. Habe nur rund 1300 Euro Rente Netto bei rund 1000.- Fixkosten


@schlaflose... schon über 21000 Beiträge...Wahnsinn und schon 9 Jahre hier..

Du hast eine Entscheidung getroffen, dann solltest Du auch mit den Folgen klarkommen.

Zitat von Bautzelman:
Habe schon 45 Jahre zusammen.ich kann in Frührente ( Rente ab 63 ) ab November 2021 gehen.Krankengeld und AL 1 entsprechen in etwa der Rentensumme.Möchte aber noch was sparen. Habe nur rund 1300 Euro Rente Netto bei rund 1000.- Fixkosten@schlaflose... schon über 21000 Beiträge...Wahnsinn und schon 9 Jahre hier..

Du bist schon 9 Jahre hier? Da steht neues mitglied, oder bist Du der Typ aus dem Münsterland?
Wie hieß er noch gleich?

Zitat von Abendschein:
Du bist schon 9 Jahre hier?

Er meinte vermutlich Schlaflose damit

Ja, meinte die Schlaflose .
Deswegen das @ Zeichen davor. Ich kenne das so als Anrede

Zitat von Bautzelman:
Ja, meinte die Schlaflose .Deswegen das @ Zeichen davor. Ich kenne das so als Anrede

Ach so, das mit der Anrede mußt Du aber noch mal üben, da darf kein Zeichen dahinter, oder davor sein.
Wenn dann mit Leertaste

@Schlaflose ....

Du solltest/musst dich schnellstens bei der Polizei melden.
Da führt kein Weg dran vorbei

Zitat:
Irgendwie fehlt hier die Rubrik Wie geht es uns ( mir ) heute?


In der Kategorie Stammkneipe gibt es mehrere Threads, wo man so etwas schreiben kann.
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Bautzelman:
Habe wieder mit dem LKW einen Unfall gebaut, nix schlimmes, aber weggelaufen wegen Panikattacke.

In so einem Zustand einen LKW zu führen halte ich für fragwürdig. Was würde passieren, wenn Du jemanden körperlich schädigst?

Du hast dich für den Stress entschieden, also trage die Folgen davon. Wenn Du sich nicht tragen willst, solltest Du vielleicht mal deine Entscheidung hinterfragen.

Weglaufen? Das nennt man Fahrerflucht. Je länger Du wartest, desto weniger wird die Ausrede Panikattacke zählen.

Cube_melon

So schlimm ist es nicht. Ich fahre nur einen 7,5 Tonner. Ich bekomme auch keine Panikattacke unterwegs.

Es ist nur so, das ich so einen LKW nicht mehr so locker fahre. Genau genommen geht es auch nicht um den LKW, sondern eher um die Angst ( Stress ) einen Unfall in Form von Beschädigung zu bauen. Und den Begleitumständen. Ich habe keinen dauerhaften hohen Andrenalinspiegel.

Ich habe auch einen hohen Anspruch an mich, was Fehlerlosigkeit angeht. Habe zwar Erfahrung steht auf der einen Seite, aber auch Stress und Angst auf der anderen Seite. Ich höre z.B. nur auf der Autobahn oder Landstraße Radio. In den Innenstädten nie. Stört mich bei der Konzentration.

Ein Lastzugfahrer der immer in den Städten rumfährt ( Aldi LKW usw.) hat sicherlich immer Angst beim Abbiegen einen Fahrradfahrer umzufahren oder andere Befürchtungen. Meine erste Panikattacke war übrigens auch im familiären Umfeld. Aber dadurch war einmal der Damm gebrochen und ich infiziert.

Wenn ich beim Kunden z.B. rückwärts aus der Einfahrt fahre ( ich muss beim Kunden zu 99 % immer rückwärts fahren. entweder rein oder raus) gibt es immer Gefahr. Nur da ist nie was passiert.

Hmm ich dachte der wichtigste Punkt ist die Tatsache,dass du Fahrerflucht begangen hast.
Da hab ich vermutlich was falsch verstanden

A


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Dr. Christina Wiesemann
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