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Hallo,hab seit gestern Morgen ein Langzeit EKG um. Soll 72 Stunden gemacht werden. Ich hab seit Jahren Herzstolpern. Alle Untersuchungen ohne Befund. Mein alter Kardiologe ist in Rente bin bei einem neuen. War letztens zur Kontrolle. EKG und Herzultraschall alles gut und Test auf Herzschwäche auch negativ. Er hat mich gefragt, ob wir mal ein 72 Stunden EkG machen wollen warum nicht. Jetzt hatte ich privaten Stress, hab aber trotzdem gut geschlafen. Letzte Nacht um 2.30 Uhr mit Panik aufgewacht, Kopf Karusell und Panik das was beim EkG schlimmes raus kommt. Ich habe kein Auge mehr zu gemacht. Immer wenn ich am einschlummern war, bin ich hochgeschreckt. Was mach ich jetzt? Bis Montag wird das eine Katastrophe. Der Arzt ist am Wochenende nicht er erreichen. Ich werde diese Nacht auch nicht runterkommen und jetzt tagsüber unruhig sein. Hab schon überlegt das EKG abzunehmen. Hab alles auf einem Zettel notiert.

14.12.2024 09:08 • 16.12.2024 #1


8 Antworten ↓


Wenn ich so ein Ding anhätte, könnte ich 72 Stunden lang keine Sekunde schlafen, allein aus dem Bewusstsein, dass alles gemessen wird. So etwas kommt mir nicht ins Haus, auch kein Langzeitblutdruck oder überhaupt irgendwas zum Messen meiner Vitalfunktionen

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Langzeit EKG und Schlaflose Nacht

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Ich ärgere mich jetzt wie verrückt, weil ich den sch. machen lasse. Ohne Schlafmittel kann ich heute Abend auch nicht schlafen und natürlich durch die 2 Stunden Schlaf hab ich heute vermehrt Extraschläge.

Ich hab mal eine Freundin angeschrieben die Ärztin ist was ich machen soll. Ob ich es abnehmen soll oder einfach dadurch muss.

Zitat von Kath38:
oder einfach dadurch muss.

Ich bin für diesen Weg, sofern es für dich irgendwie machbar ist.
Die meisten Therapeuten würden dir wohl dieses Aushalten raten und ich habe damit mittlerweile auch mehr und mehr positive Erfahrungen., zuletzt hier:
tagebuecher-f97/das-tagebuch-eines-fruehrentners-t131651-60.html#p3575674

Versuche, dir zu sagen:
Es passiert nichts durch das Gerät und lenke dich ab, z.B. durch Filmschauen.

Man kann Angst-Gestörte zwar nicht mit der Brechstange zwingen, alles AUSZUHALTEN, aber man kann ihnen erklären, warum es sich lohnt. Ein Therapeut von mir hat es mal so erklärt:
Jede erfolgreiche Aushalten-Aktion bringt sie wie beim körperlichen Training einen Schritt nach vorne, während (und das ist das, was viele glaube ich übersehen) alle 3x-Nicht-Aushalten die Stabilität einen Step nach unten ziehen. Die Angsstörung bleibt also nicht gleich, sondern wird mit der Zeit sogar größer.
Folge: Man meidet entsprechende Situationen wie deine gerade in Zukunft noch mehr und noch mehr und noch mehr...bis man irgendwann nicht mal mehr das Haus verlässt.

Ich wünsche dir, dass du es packst und wenn du das geschafft hast, dann achte und genieße dieses positive (Glücks-)Gefühl danach. Das finde ich ganz ganz wichtig. Es ist wie ein Energieschub.

Es ist halt einfach schwer, wenn Kopf und Körper was anderes machen.
Ich bin tagsüber unruhig und dann kommt die Nscht. Hätte ich das EKG nicht um, würde ich mir denken, dass wird wieder, aber jetzt wird alles aufgezeichnet und das fördert die Angst. Dass im EKG deswegen Auffälligkeiten sind oder was auch immer.
Ich versuche es aber auszuhalten, solange rs geht. 24 Stunden EKG hatte ich nie so Probleme, aber diesmal schon.

Zitat von Kath38:
Es ist halt einfach schwer, wenn Kopf und Körper was anderes machen.

Das glaube ich dir (kenne ich ja selbst seit zig Jahren), denn das ist ja die Erkrankung.


Zitat von Kath38:
aber jetzt wird alles aufgezeichnet und das fördert die Angst. Dass im EKG deswegen Auffälligkeiten sind oder was auch immer.

Genau diese Angst vor schlechten Ergebnissen hatte ich damals auch bei einem Langzeit-EKG.
Versuche, mal so zu denken:

- Die Wahrscheinlichkeit, dass da nichts Schlimmes raus kommt, ist hoch (das ist Fakt und keine gefühlsmäßige Vermutung).

- Selbst, wenn was Negatives gefunden werden würde (was wie gesagt unwahrscheinlich ist) - dann wäre es doch auch eher gut, weil du dann auch einen körperlichen Grund hättest für deine Probleme und diese kann man vernutlich besser behandeln als deine psychischen Probleme.

Es ist also (so blöd es auch klingt) eigentlich eine Win-Win-Situation.

Zitat von Kath38:
Ich versuche es aber auszuhalten, solange rs geht

Respekt!
Und selbst, wenn du vorher abbrechen solltest - jede Stunde Aufzeichnung hat sich gelohnt. Es ist also nichts umsonst.

Versuche es, wie einen Marathon zu sehen. Du hast schon eine große Strecke geschafft. Jetzt kommen die Schmerzen. Halte so gut es geht durch...Stück für Stück.

Vielen Dank für die vielen Tipps.

Heute Nacht um 2 Uhr hab ich es abgemacht. Ich konnte , obwohl ich so erschöpft war nicht einschlafen. Immer hochgeschreckt, ist ja auch nicht gerade förderlich. Nachdem ich es abgemacht habe, bin ich irgendwann einschlafen. Es nervt mich, dass ich nicht normal damit umgehen konnte. Aber es hat ja einige Zeit aufgezeichnet.

Morgen muss ich es abgeben, keine Ahnung wann ich das Ergebnis bekomme. Ich habe auf jeden Fall alles notiert mit der Angst und nicht schlafen. Damit der Arzt es zuordnen kann.

Ich darf jetzt gar nicht an das Ergebnis denken. Ich hoffe da ist trotzdem nicht schlafen und Angst alles gut.

Ich muss da wieder mehr an mir arbeiten. Das ich mit Stresssituatuionen besser umgehen kann.

Zitat von Kath38:
Vielen Dank für die vielen Tipps. Heute Nacht um 2 Uhr hab ich es abgemacht. Ich konnte , obwohl ich so erschöpft war nicht einschlafen. Immer hochgeschreckt, ist ja auch nicht gerade förderlich. Nachdem ich es abgemacht habe, bin ich irgendwann einschlafen. Es nervt mich, dass ich nicht normal damit umgehen ...

Das höre ich zum ersten Mal.Ein Langzeit EKG macht doch nichts....also kein Geräusch und es pumpt nicht.Wie kann man sich da so hineinsteigern?
Es würde mich doch eher beruhigen wenn das Ding alles aufzeichnet und ich dann nach einer Entwarnung in Zukunft diesbezüglich keine Angst mehr haben muss.
Da hats dich schon wirklich ordentlich erwischt mit deiner Angst
Ich hatte das nur bei der Langzeit Blutdruckmessung mit dem blöden aufpumpen in der Nacht.
Beim Langzeit EKG ist das nicht so tragisch wenn du es eher abmachst.

Zitat von Faultier:
nicht.Wie kann man sich da so hineinsteigern?

Das ist die Angst, dass etwas Negatives aufgezeichnet wird in genau diesem Moment und das ständig bzw solange es drauf ist.
Man will sozusagen nichts wissen. Aus Angst vor der womöglich negativen Nachricht des Arztes geht man also in Vermeidung. Kenne ich auch.

Ähnlich ist, wenn man auf dem Weg zum Arzt oder einen Tag vor einer Untersuchung absagt.

Derartige Dinge sind nicht selten bei Angststörungen und insbesondere Hypochondrie...entweder ständiger Zwang, sich untersuchen zu lassen oder eben totale Vermeidung oder beide Dinge im Wechsel.




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Dr. Christina Wiesemann
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