Hallo,
ich selbst leide seit ca 14 Jahren an Agoraphobie und denke ich habe alles durchgemacht was diese Krankheit her gibt. Jegliches Symtom, die Angst einen Herzinfakt oder gar einen Schlaganfall zu bekommen, zu ersticken, ohnmächtig zu werden,
verrückt zu werden, dereallisation, etc. ist mir bekannt. Neben der Agoraphobie tiefe Depressionen, starke soziale Phobie (denke das ist mein wirkliches Problem in meiner Angstkette), generalisierte Angststörung und verschiedene Ängste die sich aus Verschiedenen Situationen ergeben (kann ich das essen? was wenn ich allergisch auf diese Seife reagiere?) aber nur kurzzeitig sind und schnell wieder verschwinden. Natürlich kenne ich auch die Odyssee von Arzt zu Arzt, auch mich hat ein Klinikaufenthalt erst richtig in die Angst getrieben ( kaum therapeutische Betreuung, ganzen Tag mir selbst überlassen in einer fremden Umgebung, Panikattaken unter Beruhigungsmitteln). Seitdem lehne ich Medikamte ab, es war so schrecklich Panik zu erleiden und total benebelt zu sein. Auch waren meine Erfahrungen mit Therapeuten nicht sonderlich gut, habe bisher nur welche getroffen, welche nur an ihrem Honorar interessiert waren aber nicht wirklich geholfen haben. So habe ich lange Jahre das Haus kaum verlassen, der Weg zum Briefkasten war schon der reinste Horror für mich, einkaufen unmöglich. So schlimm das ich berentet bin seit langen Jahren.
Lebensumstände die sich vor geraumer Zeit ereigneten, brachten mich dazu mein Leben zu überdenken. Warum habe ich diesen Mist, warum ausgerechnet ich, Gott hasst mich (bin nicht gläubig) ect waren meine Gedanken. Ich habe die Schuld in meiner Vergangenheit gesucht, welche äußerst unschön war, jedem die Schuld gegeben aber weitergebracht hat mich das nicht.
Meine Erkenntnisse und Einsichten:
In der Vergangenheit wühlen bringt nichts, die Zeit ist vorbei, ich muss nichts von dem entschuldigen von dem was mir angetan wurde aber ich muss es abhaken, für mich beenden, ansonsten quälen mich diese Bilder immer wieder und frischen mein Leid immer wieder auf. Ich bin nun jemand anderes, dem man sowas nie wieder antun könnte.
Wie kann ich Hilfe annehmen ? Wie kann ich meine Lage verändern? dazu muss ich mir folgende Fragen absolut ehrlich für MICH SELBST beantworten:
Welchen Vorteil bringt mir meine Angst?
Ich muss keine Verantwortung für mich selbst übernehmen und bekomme Aufmerksamkeit (auch wenn diese Zweifelhaft ist)
Will ich überhaupt Hilfe ? Keine Therapie oder Wunderpille wird mir helfen wenn ich nicht bereit bin mit diesen Veränderungen auch klar zukommen, dass ich Verantwortung für mich und mein Leben übernehmen MUSS. Weil wenn ich die Hilfe annehme und auch umsetze, wird sich mein Leben drastisch verändern
Habe ich wirklich so starke Angst dass sie mich lähmt? Will ich sie empfinden weil sie mir ja auch Vorteile bringt?
Ich selbst muss sagen, nein, ich empfinde keine Angst, es ist das Gedankennetz welches ich über Jahre hinweg aufgebaut habe. Überschreite nicht Grenze xy, denn dann könnte dieses oder jenes passieren. Es ist ein erlernter Mechanismus der aber eigentlich keine Angst auslöst.
Für mich haben sich Türen geöffnet als ich mir diese Fragen absolut ehrlich beantwortet habe, ich weiß nun das alles nur in meiner Hand liegt, nur ich allein kann mich nun meinen Ängsten stellen. Ich weiß das mich keines meiner Symptome töten wird und ich werde auch nicht verrückt. Kein Therapeut kann mir helfen wenn ich nicht bereit bin zu akzeptieren dass es so ist. Es sind NUR meine Gedanken die mich ängstigen und diese werden dann völlig fehlinterpretiert und mein Körper reagiert drauf.
Ich habe angefangen an mir zu arbeiten, will mich nicht mehr schonen, treibe Sport, achte auf meine Ernährung (kaum Zucker, Weißmehl, keinen Alk. und kein Koffein) und trinke viel Wasser und Tee. Ich habe schon viel an Lebensqualität zurückgewonnen, sage auch NEIN und stehe zu mir selbst. Mein Aktionsradius wird immer größer auch wenn es Tage gibt an denen es nicht so gut geht aber ich komme vorwärts und lasse mich nicht mehr entmutigen.
Tipps die ich geben kann ?
Vergesst die Namen eurer Medikamente und vergesst eure Puls-Blut oder sonstwas für Werte. Wenn es medizinisch abgeklärt habt und ihr organisch gesund seid, hört auf euch damit zu befassen. Ihr seid nicht körperlich krank, es sind nur eure Gedanken und dieses Wissen über irgendwelche Medikamte etc. treibt euch noch in zusätzliche Ängste ( sicher sollte man informiert sein aber diesen Daten keine so große Wichtigkeit einräumen.
Seid ehrlich zu euch selbst, belügt euch nicht, stellt euch der Situation, überdenkt euer Leben ohne Schuldzuweisungen zu verteilen.
Und das allerwichtigste, vertraut euch selbst. Vertraut eurem Körper und eurem Geist.
Sicher erzählen die Gedanken blödsinn und ängstigen euch aber ihr werdet nicht sterben, nie ohnmächtig, das Herz bleibt nicht stehen und ihr erstickt auch nicht. Lebe nach 14 Jahren Agoraphobie noch immer und bin nie umgefallen
Lasst euch von anderen nicht sagen das ihr unzulänglich seit, bestimmt selbst euer Pensum, lasst euch nicht zwingen mit aussagen wie Du MUSST aber , etwas müssen übt Druck und Stress aus, dann klappt nichts. Ihr müsst alles freiwillig und von euch aus tun.
Hey ihr anderen langjährigen Angsthasen, was sind eure Erkenntnisse ... raus damit
Gruß
Hoffe von euch noch was zu lernen
ich selbst leide seit ca 14 Jahren an Agoraphobie und denke ich habe alles durchgemacht was diese Krankheit her gibt. Jegliches Symtom, die Angst einen Herzinfakt oder gar einen Schlaganfall zu bekommen, zu ersticken, ohnmächtig zu werden,
verrückt zu werden, dereallisation, etc. ist mir bekannt. Neben der Agoraphobie tiefe Depressionen, starke soziale Phobie (denke das ist mein wirkliches Problem in meiner Angstkette), generalisierte Angststörung und verschiedene Ängste die sich aus Verschiedenen Situationen ergeben (kann ich das essen? was wenn ich allergisch auf diese Seife reagiere?) aber nur kurzzeitig sind und schnell wieder verschwinden. Natürlich kenne ich auch die Odyssee von Arzt zu Arzt, auch mich hat ein Klinikaufenthalt erst richtig in die Angst getrieben ( kaum therapeutische Betreuung, ganzen Tag mir selbst überlassen in einer fremden Umgebung, Panikattaken unter Beruhigungsmitteln). Seitdem lehne ich Medikamte ab, es war so schrecklich Panik zu erleiden und total benebelt zu sein. Auch waren meine Erfahrungen mit Therapeuten nicht sonderlich gut, habe bisher nur welche getroffen, welche nur an ihrem Honorar interessiert waren aber nicht wirklich geholfen haben. So habe ich lange Jahre das Haus kaum verlassen, der Weg zum Briefkasten war schon der reinste Horror für mich, einkaufen unmöglich. So schlimm das ich berentet bin seit langen Jahren.
Lebensumstände die sich vor geraumer Zeit ereigneten, brachten mich dazu mein Leben zu überdenken. Warum habe ich diesen Mist, warum ausgerechnet ich, Gott hasst mich (bin nicht gläubig) ect waren meine Gedanken. Ich habe die Schuld in meiner Vergangenheit gesucht, welche äußerst unschön war, jedem die Schuld gegeben aber weitergebracht hat mich das nicht.
Meine Erkenntnisse und Einsichten:
In der Vergangenheit wühlen bringt nichts, die Zeit ist vorbei, ich muss nichts von dem entschuldigen von dem was mir angetan wurde aber ich muss es abhaken, für mich beenden, ansonsten quälen mich diese Bilder immer wieder und frischen mein Leid immer wieder auf. Ich bin nun jemand anderes, dem man sowas nie wieder antun könnte.
Wie kann ich Hilfe annehmen ? Wie kann ich meine Lage verändern? dazu muss ich mir folgende Fragen absolut ehrlich für MICH SELBST beantworten:
Welchen Vorteil bringt mir meine Angst?
Ich muss keine Verantwortung für mich selbst übernehmen und bekomme Aufmerksamkeit (auch wenn diese Zweifelhaft ist)
Will ich überhaupt Hilfe ? Keine Therapie oder Wunderpille wird mir helfen wenn ich nicht bereit bin mit diesen Veränderungen auch klar zukommen, dass ich Verantwortung für mich und mein Leben übernehmen MUSS. Weil wenn ich die Hilfe annehme und auch umsetze, wird sich mein Leben drastisch verändern
Habe ich wirklich so starke Angst dass sie mich lähmt? Will ich sie empfinden weil sie mir ja auch Vorteile bringt?
Ich selbst muss sagen, nein, ich empfinde keine Angst, es ist das Gedankennetz welches ich über Jahre hinweg aufgebaut habe. Überschreite nicht Grenze xy, denn dann könnte dieses oder jenes passieren. Es ist ein erlernter Mechanismus der aber eigentlich keine Angst auslöst.
Für mich haben sich Türen geöffnet als ich mir diese Fragen absolut ehrlich beantwortet habe, ich weiß nun das alles nur in meiner Hand liegt, nur ich allein kann mich nun meinen Ängsten stellen. Ich weiß das mich keines meiner Symptome töten wird und ich werde auch nicht verrückt. Kein Therapeut kann mir helfen wenn ich nicht bereit bin zu akzeptieren dass es so ist. Es sind NUR meine Gedanken die mich ängstigen und diese werden dann völlig fehlinterpretiert und mein Körper reagiert drauf.
Ich habe angefangen an mir zu arbeiten, will mich nicht mehr schonen, treibe Sport, achte auf meine Ernährung (kaum Zucker, Weißmehl, keinen Alk. und kein Koffein) und trinke viel Wasser und Tee. Ich habe schon viel an Lebensqualität zurückgewonnen, sage auch NEIN und stehe zu mir selbst. Mein Aktionsradius wird immer größer auch wenn es Tage gibt an denen es nicht so gut geht aber ich komme vorwärts und lasse mich nicht mehr entmutigen.
Tipps die ich geben kann ?
Vergesst die Namen eurer Medikamente und vergesst eure Puls-Blut oder sonstwas für Werte. Wenn es medizinisch abgeklärt habt und ihr organisch gesund seid, hört auf euch damit zu befassen. Ihr seid nicht körperlich krank, es sind nur eure Gedanken und dieses Wissen über irgendwelche Medikamte etc. treibt euch noch in zusätzliche Ängste ( sicher sollte man informiert sein aber diesen Daten keine so große Wichtigkeit einräumen.
Seid ehrlich zu euch selbst, belügt euch nicht, stellt euch der Situation, überdenkt euer Leben ohne Schuldzuweisungen zu verteilen.
Und das allerwichtigste, vertraut euch selbst. Vertraut eurem Körper und eurem Geist.
Sicher erzählen die Gedanken blödsinn und ängstigen euch aber ihr werdet nicht sterben, nie ohnmächtig, das Herz bleibt nicht stehen und ihr erstickt auch nicht. Lebe nach 14 Jahren Agoraphobie noch immer und bin nie umgefallen
Lasst euch von anderen nicht sagen das ihr unzulänglich seit, bestimmt selbst euer Pensum, lasst euch nicht zwingen mit aussagen wie Du MUSST aber , etwas müssen übt Druck und Stress aus, dann klappt nichts. Ihr müsst alles freiwillig und von euch aus tun.
Hey ihr anderen langjährigen Angsthasen, was sind eure Erkenntnisse ... raus damit
Gruß
Hoffe von euch noch was zu lernen
26.11.2011 12:43 • • 26.11.2011 #1
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