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ne bis dahin hatte ich nix

Es kommt einfach immer drauf an.....

Manche Leute entwickeln z.B. solche Störungen, wenn sie lange Zeit unter Dauerstress stehen - z.B. im Rahmen eines Burnouts. Sobald sie sich erholt haben, legt sich das.

Manche Leute erleiden ein Trauma / Unfall. Manche davon behalten ihr Leben lang Angst in Situationen, die sie daran erinnern. Manche kommen drüber weg....

Manche Leute lernen schon als Kind, dass sie minderwertig sind und entwickeln eine ängstliche Persönlichkeit.

Ich denke, es kommt da auf viele Faktoren an. Veranlagung, Umfeld, Vorerfahrungen, Wille, Kampfgeist, Qualität der Therapie, etc. etc. - ich kenne mittlerweile einige Leute, bei denen das nur eine längere Phase war.

Und ich denke auch, dass es drauf ankommt, was Du unter Heilung verstehst. Ich war z.B. schon seit der Jugend depressiv. Als Kind war ich häufig melancholisch. Das ist zum Teil genetisch bedingt und zum Teil sicher auch auf die familisäre Situation zurückzuführen. Aber mit Sport, Zielen, Partys, und Freunden ging es mir eigentlich so gut, dass das Leben lebenswert war....

Manches wird sich ändern, manches wird bleiben, mit manchem wirst Du einfach besser umgehen können. Von daher sollte das Ziel auch nicht unbedingt Heilung sein, sondern - Lebensqualität.

Die Alte wirst Du nicht mehr, weil Du Dich weiterentwickelst. Aber Du wirst vielleicht eine Neue, mit der Du zufriedener bist als mit der Alten !

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Kann man ein Angststörung komplett heilen?

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Als ich in der Reha war, gab es in der ersten Woche verschiedene Informationsveranstaltungen zu den verschiedenen psychischen Störungen, wegen denen die Patienten dort waren. Meist gab es auch sehr passende Cartoons oder Kurzfilme (HB-Männchen, Loriot).
Da war auch ein Vorher und Nachher Cartoon, in dem das Angst-Thema sehr gut dargestellt war. Im ersten Cartoon war ein Mann, mit einem riesigen Sack auf dem Rücken, auf dem das Wort Angst stand. Der Mann war fast bis zum Boden gebeugt und sah total fertig aus. Im zweiten Cartoon hatte der Mann ein kleines Bündel über der Schulter hängen mit dem Wort Angst drauf, ging völlig aufrecht und fröhlich pfeifend mit großen Schritten voran.
Das sollte bedeuten, dass nach der Therapie die Angst viel kleiner geworden ist und man damit sehr gut leben kann. Dass man völlig geheilt wird, hat man uns da nicht versprochen.

@Schlaflose

Das ist jetzt mal eine treffende Beschreibung. Jetzt habe ich ständig das Männchen mit dem kleinen Beutel vor Augen.

Danke!

Zitat von Chingachgook:
Ob man eine Angsterkrankung völlig heilen kann,hängt ganz von der Art der Erkrankung ab.

Beispiel:Ein Mann ,der niemals Angst vor Hunden hatte,wird beim Joggen von einem Hund attackiert,aber nicht verletzt.Innerhalb der nächsten Wochen entwickelt er eine ausgesprochene Hunde-Phobie.
Schon das Klingeln der Hundemarke löst Panik in ihm aus.
Sehr zeitnah beginnt er eine Therapie und lernt seine Kognitionen zu ändern,lernt auch während der Konfrontation andere Hunde kennen und macht mehr und mehr die Erfahrung,daß die meisten Hunde
freundlich und ungefährlich sind.
Diese Angst könnte man völlig heilen.

Gegenbeispiel:
Ein Mensch ist schon als Kind ängstlich,verletztbar.Schnell ist es überfordert und zieht sich gerne zurück.Es ist leicht kränkbar und neigt eher zum Schmollen als zum aktiven Austragen von Konflikten.
In der Pubertät verliert es den Anschluss zu seinen Altersgenossen,vereinsamt zusehens und hat kaum die Gelegenheit Erfolgserlebnisse mit Altersgenossen zu sammeln.
Viel zu spät macht dieser Mensch eine Therapie.
In einem solchen Falle halte ich es für schwer vorstellbar,daß die Angst völlig geheilt wird.Sie ist zu sehr Teil der eigenen Persönlichkeitsstruktur.
Besserung,entscheidende Besserung ist aber auch hier-zumindest- möglich.


richtig. aber, ein mensch, der angst vor hunden hat kann zwar den umgang sehr gut erlernen, aber macht er eine schlechte erfahrung mit hunden, ist die wahrscheinlichkeit wieder in alte muster zu verfallen größer, als wenn jemand nie probleme mit hunden hatte und dann mal gebissen wird.

aber im endeffekt geht es ja nur darum, wie jeder mit seinen ängsten umgeht. wie schon hier geschrieben wurde, sie gehören zu uns. man kann sie nicht ausschalten und ignorieren bringt auch nichts.

Ich glaube solche spezifischen Ängste wie Hunde oder Höhe kann man gut heilen. Hast du jedoch unkontrolliert Angstzustände würde ich behaupten es geht hier auch eine chemische Disfunktion einher, die nicht so einfach zu behandeln ist und was immer eine Schwachstelle sein wird.

Ja , man kann diese Krankheit heilen.


Zitat:
Ausgelöst durch mein ehemaliges Täglich *beep*

Was meinst du damit?


Zitat:
Kann man so etwas wirklich heilen? So, dass ich z.B nicht mehr jeden Tag an mein herz denke?

Ja

Hi,
ich habe mir einen früheren Post von Dir durchgelesen... Canna. Konsum...

Du erwähnst nie, dass Du wegen der Angst/Panik in Behandlung bist.
Das solltest Du nicht ganz alleine durchstehen.
Ob Gesprächstherapien alleine helfen, ist fraglich. Versuchen sollte man es natürlich! Erst wenn Du sicher bist, das Therapien nicht helfen und Du Einiges ausprobiert hast, würde ich über Medikamente nachdenken. Denn die verursachen neue Probleme... Und am Ende (Absetzen) vlt. sogar noch mehr Angst...

Hier ein sehr interessanter Artikel:
https://www.mist.net/qts/publi...aq_id=1023

Es gibt Medikamente gegen Angst - Anxiolytika
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Anxiolytikum

Unter anderem:

Zitat:
Sonstige Arzneistoffe
Bei Angststörungen kommen zusätzlich zum Einsatz:

Buspiron Wirkungseintritt nach einigen Wochen. Körperliche Sucht in der Literatur nicht beschrieben.[8]
Opipramol Wirkungseintritt nach einigen Tagen. Körperliche Sucht unwahrscheinlich, jedoch Absetzphänomene nach langfristiger und/oder hochdosierter Einnahme möglich.[7]

Ich weiß nicht ob man eine Angsterkrankung heilen kann. Ich habe den Mist schon bestimmt schon 20 Jahre oder mehr. Zwischendurch war die Erkrankung aber auch immer mal für ein paar Jahre weg. Mir kommt es so vor, dass die dann aber immer schlimmer und länger wiederkommt.

Guten Morgen,

Das ist eine sehr gut Frage für einen Arzt oder Therapeutin.

Zitat:
Ich weiß nicht ob man eine Angsterkrankung heilen kann. Ich habe den Mist schon bestimmt schon 20 Jahre oder mehr. Zwischendurch war die Erkrankung aber auch immer mal für ein paar Jahre weg. Mir kommt es so vor, dass die dann aber immer schlimmer und länger wiederkommt.

Es liegt nicht an der Erkrankung, sondern am Menschen. Ihr Fall ist nicht zwingend mustergültig dafür, dass eine Heilung unmöglich ist. Es ist vielmehr so, dass Sie bisher wohl keine Lösung für sich selbst gefunden haben.

Ich habe mich von dem Gedanken (dem Ziel) gelöst, dass es (die Angststörung, etc) heilbar ist und bin jetzt sehr zufrieden mit der Annahme, dass ich damit gut leben und umgehen kann. Dass du nicht mehr jeden Tag an dein Herz denkst - ja ich denke, dass ist auch in diesem Kontext gut vorstellbar!

Zitat von tuffie 01:
Guten Morgen,

Das ist eine sehr gut Frage für einen Arzt oder Therapeutin.


diese Aussage (Empfehlung?) trifft es gut

Meine Erfahrungen
Erste Therapeutin begleitete mich zur Tür und lächelte mir zu und sagte: gewiss, ich verspreche ihnen, sie können ganz geheilt werden. Paar Monate später wollte sie die Stunden nicht verlängern, da sie mir nicht weiter helfen kann und ich ein Sonderfall bin. Da fühlte ich mich veräppelt und war froh, sie nicht mehr als Therapeutin zu haben. Erst nach 2 Jahren fiel ihr das auf und sie hat nur ihre 45 Stunden durchgezogen.
Jetzige psychiaterin sagt, wenn ich 5jahre keine pas habe, gelte ich als geheilt und sie kennt leider geheilten anfstpatienten, da die meisten noch andere Diagnosen haben. Besonders wenn eine generalisierte angststörung seit Kindheit vorliegt. Die meisten haben ihre Phasen auch mit medis u Therapien je nachdem was im Leben ansteht und passiert..

Mein angstanteil ist ein Teil von meinem Leben und hatte früher seine Berechtigung. Daher lebe ich mit diesem Wissen und Thema heilung gab ich verworfen. Es geht mir nur noch um Akzeptanz und diesen Anteil angemessen im Alltag zu integrieren.

Ich habe das seit ich denken kann, also Kindheit. Früher war das keine Erkrankung sondern eine Charaktereigenschaft. Damit konnte ich sogar lange gut leben. Ich weiß eigentlich erst seit zwei Jahren dass es eine Krankheit ist die ich da habe und das war schlecht für mich. Das hat mich in die Depression gezogen. Jetzt versuchen ich es wieder als meine Charaktereigenschaft anzunehmen. Ich muss nicht geheilt werden denn meine Angst will mich nur schützen. Sie hat mich auch wirklich schon vor vielem beschützt. Seit kurzem habe ich festgestellt das mein Blutzuckerspiegel nicht stabil ist. Seit Ernährungsumstellung ist es viel viel besser. Ist halt vielleicht doch nicht immer alles psychisch?;-)

Zitat von romie futch:
Ich habe mich von dem Gedanken (dem Ziel) gelöst, dass es (die Angststörung, etc) heilbar ist und bin jetzt sehr zufrieden mit der Annahme, dass ich damit gut leben und umgehen kann.

Das ist eine gesunde und am ehesten zielführende Einstellung.
Als ich vor über 10 Jahren entschied die Angststörung nicht zu bekämpfen sondern zu verstehen und ihr einen Platz in meinem Leben zu geben, schüttelte ich schon mal sehr viel Druck von mir ab.

Und dann ging es stückchenweise weiter.
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das frage ich mich auch immer und hab noch keine Antwort gefunden.
Bei meinen früheren Ängsten ist es so, dass ich das Gefühl hab ich hab sie zu 95% überwunden mit ab zu minimalsten Rückfällchen, die aber nicht wirklich schlimm oder belastend sind.
Bei meiner aktuellen Angst kann ich mir nicht vorstellen sie jemals zu überwinden (wie wahrscheinlich jeder in einer akuten Angstphase denkt) und es ist auch eine sehr lange Angst die mich nun bald ein Dreiviertel Jahr quält. Aber ich denke was wir immer haben ist die Hoffnung. Und wir müssen ganz fest daran glauben dass wir auch diese Angst eines Tages besiegen werden!

Wenn man daran Arbeit, kann sie wie eine Erinnerung sein, an der man sich ab und zu noch erinnert. Das ist dann aucu der Punkt, wo man sich nicht mehr in die Angst ziehen lässt. Das nennt man dann mit der Angst umgehen können.
Wie gesagt, es ist dann wie eine Erinnerung, an der man sich kurz erinnert, die dann aber im nächsten Moment durch gegenwärtige Situationen wieder verschwindet. Man behält aber immer einen Teil der Angst, da Angst auch ein Teil des lebens ist:)

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Dr. Reinhard Pichler
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