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Hallo Leute,

seit 20 Jahren leide ich bereits unter Depressionen, Panikattacken usw.
Mal habe ich 1 oder 2 Jahre Pause, mal nur ein paar Monate.
Dieses Jahr war Psychisch sehr anstrengend für mich, viel Stress im Beruf, dann rechtliche Probleme (nichts schlimmes, zerrt aber auch an den Nerven), und vor wenigen Tagen ist ganz plötzlich mein Vater mit 82 Jahren verstorben.
Ich nehme seit 20 Jahren Venlafaxin in unterschiedlichen Dosierungen über die Jahre, Pregabalin 2x100mg Pro Tag, und als Notfallmedi Tavor 1.0.

2018 War ich mitten in der Verhaltenstherapie beim Psychologen, als ich urplötzlich seltsame Atemprobleme bekam.
Es fühlte sich so an als würde meine Muskulatur nicht stark genug einatmen können, als wenn sie mitten beim
einatmen schlapp machte. Ich musste also kontrolliert und bewusst fester atmen.
Es fühlt sich auch an als würde man die ganze Zeit flach atmen, oder als würde man nur die Brustatmung machen.
Manchmal fühlte es sich auch so an als könnte ich nicht richtig ausatmen, als wenn im Nasenbereich ein Widerstand wäre.
Natürlich wurde ich dadurch auch kurzatmig und konnte monatelang keine langen Wege mehr gehen oder gar bergauf gehen. Sofort hatte ich fast schon Erstickungsanfälle.
Ich begab mich direkt ins Krankenhaus wo die ersten Probleme auftraten, aber es war alles ok.
Herzecho, Belastungs EKG, Sauerstoffsättigung, 24 std EKG, Thorax Röntgen, Großes Blutbild, alles super.

Die Probleme verschwanden 2020 etwa, ich konnte wieder normal atmen und vergas diese Probleme weitgehend.
2021 kam dann meine härteste Zeit psychisch gesehen, ein ganzes Jahr war ich mit Depressionen, Panikattacken und
Angstzuständen aus dem Leben gekegelt worden. Atemprobleme wieder inklusive.
Ende 2021 verschwand das alles nach und nach, auch die Atemprobleme.
2022 - Heute. Wie gesagt ist vor wenigen Tagen mein Vater verstorben, er war wirklich ein guter Mensch. Er hat nie
jemanden was getan, war immer gut gelaunt und half jeden Menschen wo er nur konnte. Wirklich ein Musterbeispiel.
Er war nicht krank, jedenfalls wussten wir nichts davon. Er wohnte bei uns im Haus und klagte abends über leichte aber unangenehme Schmerzen im Oberbauch, zur Sicherheit weil wir dachten es könne eventuell die Galle sein (deutete darauf hin), riefen wir einen Krankenwagen. 24 Std später war er Tod. Leberkrebs im Endstadium laut der Ärzte, aber es gab nie Symptome bis auf die Schmerzen im Oberbauch den Abend. Für uns ein harter Schlag und so plötzlich.

Jedenfalls setzten an dem Tag wieder die Atemprobleme ein, habe ab und an das Gefühl zu ersticken, kann kaum wege laufen, an Arbeiten ist gar nicht zu denken, und ich bin am ganzen Körper verspannt.
Nachts im Schlaf ist alles ok, morgens ein paar Minuten nach dem aufstehen merke ich wie mein Puls hochrast auf 110 und die Atemprobleme einsetzen. Leichter Schwindel dabei, hoffnungslosigkeit und wieder die Gedanken das es doch was anderes ist wie die Psyche. Aber wir Paniker und Ängstler kennen das nicht wahr?
Man sucht solange eine Körperliche Ursache bis man vermeintlich was gefunden hat (anhand der Symptome), bekommt dann richtig Panik und es geht einem nur noch schlechter.

Nun warum schreibe ich den Text hier? Ihr seht, ich habe viel mit meiner Erkrankung durchgemacht und erwarte hier keinen Tipp der mich von jetzt auf gleich gesund macht. Vielmehr musste ich wohl nur einen Ort haben wo gleichgesinnte (gleich leidende) sind, um mir was von der Seele zu schreiben.
Ich bin über die Jahre in einigen Bereichen realistisch geworden, für meine Probleme gibt es keine Heilung auf Dauer.
Ich schwinge alle Jahre wieder in ein Loch, trotz Verhaltenstherapien, Anti Depressiva und Dauergast beim Psychiater.
Meine Lebensumstände müsste ich garantiert komplett ändern, aber dazu fehlt echt die Kraft. Bin zu festgefahren in meinen Gewohnheiten, und Änderungen halte ich irgendwie maximal ein oder zwei Wochen durch.
Charakterschwach könnte man sagen, oder einfach zu bequem. Wer weiß das schon.

Nun möchte an dieser Stelle erstmal einen Cut machen, denn der Text ist schon sehr lang.
Vielen Dank fürs Lesen, ich weiß es zu schätzen!

Grüße,

Hodges

01.07.2022 09:24 • 04.07.2022 x 1 #1


3 Antworten ↓


Zunächst einmal mein Beileid für deinen Vater.
Vielleicht nimmst du dir zuviel Änderung vor? Wenn man nur kleine Schritte ändert, kann das auch langfristig zum Erfolg führen. Wenn du natürlich einsiehst, dass du zu bequem bist, wird es nie besser werden.
Ich habe mit all dem Jahrzehnte meiner Lebenszeit verschwendet. Bis das Leid so groß wurde, dass ich es nicht mehr aushielt und mich quasi selbst therapiert habe, Fazit. Nach zwei Jahren langfristig Erfolg, keine Attacken mehr, kaum noch Angstzustände oder Depressionen.
Selbstverständlich gilt es, dass du deinen Weg findest.
Meine Erfahrung war mit der Vergangenheit abzuschließen, mich nicht in Gedanken zu verlieren, denn das bin nicht ich und keine Sorgen über die Zukunft zu machen, dadurch verpasst man das eigentliche Leben, nämlich den jetzigen Moment. Leider habe ich diese Erkenntnis erst vor 3 Jahren erlangen können, aber besser spät als nie. Ich hoffe und wünsche dir, dass du alles gut verarbeiten wirst. Trauer zulassen, es ist ok, schließlich ist dein Papa verstorben. Erlaube dir alles, was jetzt da ist, aber versuche dich nicht darin zu verlieren.
Gute Besserung viel Glück.

A


Kurzatmigkeit, Schwindel, Panik

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Hi Danke dir für deine Antwort.

Ja ich nehme mir immer zuviele Änderungen auf einmal vor, und dann scheitert es.
Leider bin ich so jemand der sich zu viel auf einmal vornimmt bzw alles auf einen Schlag ändern möchte.

Die ersten Tage jetzt gingen so an mir vorbei, habe viel nachgedacht. Aber das schlimmste sind gerade auch die Symptome.
Bekomme echt schwer Luft bzw denke zu ersticken, dann wird mir schwindelig, die Brust schnürt sich zu, Klos im Hals Gefühl und man steigert sich weiter rein.
Gestern Abend lag ich ab 20 Uhr völlig steif und verkrampft im Bett, an ruhig atmen war nicht zu denken.
Ich verrannte mich ständig in der Frage Bin ich jetzt so verkrampft und angespannt weil ich keine Luft bekomme, oder bekomme ich keine Luft weil ich so angespannt und verkrampft bin.
Wohl eine Form des Hyperventillierens. Oder nicht? Ich weiß es nicht.

Ich war am überlegen damit mal wieder zum Arzt zu gehen, aber es sind exakt die gleichen Beschwerden wie vor einigen Jahren, wo ich komplett durchgecheckt wurde. Wirklich exakt die gleichen.
Ist halt auch auffällig das wenn ich abgelenkt bin, die Atemnot verschwindet.

Heute mal die Sauerstoffsättigung gemessen mit 2 verschiedenen Pulsoxiometern, liegt bei 94 % wenns mir schlecht geht, und bei 97 - 98 % wenns mir gut geht.
Klar, ich atme auch falsch. Zuviel Kohlenmonoxyd in der Lunge, weil ich länger einatme wie ausatme.
Also sind natürlich auch die Blutsauerstoffwerte doof.
Aber effektiv ändern ist schwer.
Ach Mensch ich bräuchte jemanden in der Umgebung der mir auch mal in den Hintern tritt und mich animiert. Aber das soll nicht bedeuten das ich meine Probleme darauf jetzt abwälzen möchte.

Ich fühle mich halt alleine hier zuhause mit meinen Problemen. Meine Frau hat für Psychische Sachen kein Verständnis, meine Kids verstehen das noch nicht, und meine Freunde kennen solche Probleme nicht.

Nun gut, ich schaue mal das ich mir mein Mittagessen zubereite.

Danke fürs Lesen!

Vielleicht könntest du einfach beginnen, jeden Tag Atemübungen zu machen. Übung macht den Meister, heißt es so schön, da ist ja auch was dran. Training immer wieder, so lang, bis du Besserung merkst. Da muss man sich noch nicht einmal viel anstrengend. Es gibt da die 4-7-8 Methode, aber es gibt noch viele andere Atemübungen, einfach mal googeln.
Ich wünsche dir weiterhin, dass du deinen eigenen Weg finden wirst und alles Gute!





Dr. Christina Wiesemann
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