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Also es besteht keine Gefahr das ich es tue, es interessiert mich nur aus rechtlicher und menschlicher Sicht.
Ist es erlaubt? Ist es sinnvoll? Wird man danach eingewiesen? Muss ich es bezahlen?

19.03.2022 09:39 • 20.03.2022 #1


18 Antworten ↓


Wegen einer Panikattacke ruft man keinen Krankenwagen. Beim ersten mal wird dir da wohl niemand was in Rechnung stellen denke ich ja natürlich ist es erlaubt könnte ja auch ein Herzinfarkt sein oder anderes wärst du aber Bekannt und machst das immer wieder wird es sicherlich auf dauer Ärger geben.

Eingewiesen hmm kommt drauf an ob Selbstgefährdung vorliegt oder nicht einfach so kommt man nicht in die Psychatrie

Versuch einfach sowas nicht zu machen

Lg

A


Krankenwagen rufen bei Panikattacken? Erlaubt?

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Zitat von zWo3:
Wegen einer Panikattacke ruft man keinen Krankenwagen. Beim ersten mal wird dir da wohl niemand was in Rechnung stellen denke ich ja natürlich ist ...

Okay verstehe alles klar. Aber wie schauts aus wenn man in der Öffentlichkeit eine attacke bekommt zumbeispiel im Restaurant und die Angestellten rufen den Krankenwagen?

Zitat von Tom55:
es interessiert mich nur aus rechtlicher und menschlicher Sicht

Wenn Du aus Panik herraus einen RTW rufst wird Dir sicherlich rein rechtlich nichts passieren. Wenn das aber mehrmals vorkommt, wird das vermerkt und irgendwann in Rechnung gestellt.

ABER , wenn Du schon nach der menschlichen Sichtweise fragst, schreibe ich mal aus der Sicht eines Menschen, der viele Jahre im Rettungsdienst tätig ist. Wenn Du mit einer Panikattacke einen RTW belegst wird dadurch jemandem die Chance genommen vom RTW gerettet zu werden der es vielleicht wirklich braucht. Eine Person mit Herzinfarkt, Schlaganfall, Verkehrsunfall etc muss dann länger warten bis er abgeholt wird weil Du den RTW belegst obwohl Dir genau bewusst ist dass es nur eine Panikattacke ist. Das musst Du Dir bewusst machen. Ich will Deine Panik nicht klein reden, das ist sicherlich schlimm aber es geht bei anderen Patienten evtl dann wirklich um Leben und Tod.

Zu uns sind nachts schon Leute in die Notaufnahme gekommen mit Rasurbrand und die bestanden darauf behandelt zu werden während im Nebenzimmer schwer verletzte Unfallopfer um ihr Leben kämpften. Verstehst Du die Verhältnismässigkeit die ich Dir damit nahe legen will ?

Zitat von Tom55:
Okay verstehe alles klar. Aber wie schauts aus wenn man in der Öffentlichkeit eine attacke bekommt zumbeispiel im Restaurant und die Angestellten ...

Ja das kann durchaus vorkommen das die anderen dann einen rtw rufen…..und nein du musst das dann nicht selber bezahlen

Zitat von KarlDerGroße:
Wenn Du aus Panik herraus einen RTW rufst wird Dir sicherlich rein rechtlich nichts passieren. Wenn das aber mehrmals vorkommt, wird das vermerkt und ...

Absolut recht hast du. Nur in einem Punkt stimmen wir nicht ganz überein, eine richtige Panikattacke und damit mein ich nicht ein bisschen Nervosität sondern ein ernsthaftes problem, ist für den betroffenen auch ein kampf auf Leben und tod in dem Moment sozusagen. Nur das die angst nicht real ist. Und der mottard unfall dagegen schon. Und ich spreche auch bei dem potentiellen Selbstverletzungen die sich zugefügt werden könnten. Der betroffene kann die Situation ja nicht wirklich einschätzen. Das Gehirn ist ja regelrecht überfordert und schätzt Situationen vollkommen falsch ein.

Zitat von Tom55:
Absolut recht hast du. Nur in einem Punkt stimmen wir nicht ganz überein, eine richtige Panikattacke und damit mein ich nicht ein bisschen Nervosität sondern ein ernsthaftes problem, ist für den betroffenen auch ein kampf auf Leben und tod in dem Moment sozusagen. Nur das die angst nicht real ist. Und der mottard ...


Ich glaube, hier geht es darum, wenn es dem Patienten bewusst ist, dass es nur eine Panikattacke ist. Diejenigen sollten sich mit Skills selber so weit runterfahren können, bis es wieder funktioniert. Ich denke, Patienten, die wirklich Todesangst haben, weil sie nicht wissen, was da gerade vorgeht, sind davon ausgenommen. Zumindest habe ich die Erfahrung damit gemacht.

Zitat von Farina91:
Ich glaube, hier geht es darum, wenn es dem Patienten bewusst ist, dass es nur eine Panikattacke ist. Diejenigen sollten sich mit Skills ...

Ich denke man muss eben genau da unterscheiden. Dem Endeffekt ist es auch nur eine verzweifelte person sie angst um ihr leben hat.

Ich hatte vor Jahren eine schlimme Panikattacke, wusste aber nicht das es eine war. Ich war seinerzeit aktiv im DLRG und auch gerade bei unserer Station. Die Kollegen haben nicht lang gefackelt und einen Krankenwagen gerufen.

Im Krankenhaus Untersuchung und langes, empathisches Gespräch mit dem Arzt.

Danach wusste ich das es eine PA war und habe weder selbst noch durch andere einen Krankenwagen gerufen, wenn ich wieder eine hatte, egal wie schlimm diese war.

Wenn man weiß, dass es eine Panikattacke ist, finde ich das unmöglich, denn damit blockiert man den Krankenwagen für wichtige Einsätze. Weiß man es nicht, ist es was anderes.
Ich weiß immer, wenn ich eine PA habe und nehme dann eine Tavor. Was anderes machen Rettungssanitäter auch nicht. Habe letztes Jahr einen kennen gelernt und er meinte, dass sie nicht gut auf Patienten zu sprechen sind, die wegen einer Panikattacke, bei der Patient weiß, dass es eine ist, einen Krankenwagen rufen. Sie spritzen dann Tavor und nehmen den Patienten nicht mit.
Er hat mir so viele Geschichten erzählt, weswegen manche eine Krankenwagen rufen, das konnte man kaum glauben. Ein Mann, der sich beim Zwiebel schneiden in den Finger schnitt. Seine Freundin rief den Krankenwagen, weil sie keine Pflaster mehr im Haus hatten.
Ich würde wirklich nur im absoluten Notfall einen Krankenwagen rufen und mich bei leichteren Sachen von meinem Mann zum Arzt fahren lassen.

Zwar am Thema vorbei, aber es gibt wirklich unterschiedliche Reaktionen mancher Notärzte.

Mein 1. Kind war noch unter einem Jahr und es hat wirklich seltsam geatmet. Ich voll das P in den Augen gehabt und an plötzlichen Kindstod gedacht. Hab den Notarzt gerufen.

Der war dann total sauer und meinte zu mir, was für eine Verschwendung der Zeit und was das kostet. Ich war so platt, ich konnte da überhaupt nichts gegen sagen. Ich hatte Angst um mein Kind, sonst hätte ich die doch nicht gerufen

Ich habe im August das 1. Mal einen Krankenwagen nachts um 3 Uhr gerufen. Die waren auch unmöglich. Da man aber eh so durch den Wind ist, konnte ich deren Verhalten jetzt nicht ansprechen, dafür hatte ich null Energie. Aber ich fand es unter aller Sau, zumal ich vorher über die 112 genau gesagt habe, was mein Problem ist.

Wenn ich weiss, dass ich nur eine Panickattacke habe, dann würde ich auch nicht den Krankenwagen anrufen und für diese Momente tatsächlich ein Benzo schlucken.

Wenn ich aber Todesangst habe, keine Ahnung, was mit mir gerade passiert, dann hat man jedes Recht, die Rettung zu rufen.

@Tom55
Wenn du Herzrasen hast, dann ist das ein potenzieller medizinischer Notfall und sie werden dich mitnehmen.

Bei den ersten Attacken würde ich das ruhig machen und macht man natürlich auch, weil man im KH dann durchgecheckt wird.

In späteren Stadien wenn schon alles überprüft wurde und man merkt ja auch irgendwann selbst es ist Panik, dann braucht man es nicht mehr.

Was man definitiv bezahlen muss, sind 10 Euro Selbstbeteiligung, wenn der Krankenwagen einen mitnimmt. Die Rechnung kommt ein paar Wochen später.

Ich habe damals auch einen Notarzt gerufen und die Dame hat mich am Telefon versucht zu beruhigen. Sie war so lange in der Leitung bis ich mich beruhigt habe. Also das geht auch...

Zitat von ChrissyHrt:
Ich habe damals auch einen Notarzt gerufen und die Dame hat mich am Telefon versucht zu beruhigen. Sie war so lange in der Leitung bis ich mich ...

Also 112 anrufen und mit der Frau in der Leitung reden?

Hallo Tom55,

versuch's doch vielleicht erstmal bei der 116117, das ist der ärztliche Notdienst,
da kannst Du bei Notfällen anrufen, die nicht lebensbedrohlich sind.

LG Silver
Sponsor-Mitgliedschaft

Du kannst auch die 0800/ 111 0 111 anrufen,
das ist die Telefonseelsorge, da kannst Du auch Hilfe bekommen (ich kenne einige Mitpatienten, die diese Nummer im Krisenfall nutzen und immer gute Erfahrungen gemacht haben).

Vielleicht wäre es für Dich auch zu überlegen, Dir vom Arzt eine ambulante psychiatrische Pflege verschreiben zu lassen.
Dort bekommst Du zum einen eine Bezugsperson für Gespräche und sonstige Hilfen zugeteilt, zum anderen haben die auch eine 24h-Notrufnummer, bei der Du immer anrufen kannst. Da ist dann natürlich der/die Pfleger/in dran, die Dienst hat (also vielleicht nicht Deine/r), aber Du hast eine Akte dort, die dann auch einsehbar für den Diensthabenden ist, Du musst also nicht bei Null anfangen, wenn es um die Schilderung Deiner Probleme geht. Und die haben auch Dienstbesprechungen und tauschen sich über die Patienten aus.

Ich habe damit gute Erfahrungen gemacht, und viele Kliniken empfehlen das ihren krisenhaften Patienten dringend bei Entlassung, um ambulant einen Ansprechpartner im Krisenfall und zur Unterstützung zu haben, quasi wie ein Co-Therapeut für den ambulanten Bereich.

LG Silver

@Tom55 ja, das kannst du auch machen

A


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Dr. Christina Wiesemann
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