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Hallo zusammen,

Ich verfolge eure Beiträge schon länger, jetzt hab ich mir ein Herz gefasst und hab mich angemeldet. Ich versuche meine Geschichte so kurz wie möglich zu halten. Ich hoffe es gelingt mir.

Ich habe vor 3 Jahren eine neuen Job angefangen mit Führungsposition. Es war mitten in der Coronazeit und ich musste mir fasst alles selber beibringen. Nebenbei habe ich noch bei meiner Mutter im Haus ( mein Vater ist 2018 verstorben) das Dachgeschoss ausgebaut. Mein neuer Job verlangte alles von mir ab. 24 Stunden immer erreichbar sein, Dienstpläne machen. wenn jemand krank wurde, musste ich für Ersatz sorgen usw.
Hatte nach über einem Jahr bei dieser Arbeit morgens immer Übelkeit mit Erbrechen. Dann funktionierte ich den ganzen Tag bis oft spät abends. Hab mich trotz es mir nicht gut ging Überstunden gemacht, 6 Tage die Woche durchgearbeitet usw.

Eines Nachts wachte ich mit einer Panikattacke auf und seither ist nicht mehr wie es war. Aus einer lustigen, energiegeladener Frau ist ein Wrack geworden. Ich blieb für eine Woche daheim und war dann wieder motiviert zum Arbeiten zu gehen. Mein Umbau war soweit abgeschlossen und ich hatte eine Belastung weniger.
Ich war dann noch einen Tag im Geschäft und ab da ging es rapide abwärts mit mir.
Dr. Google war mein ständiger Begleiter. Ich hatte wahnsinnige Verspannungen, alles auf der rechten Seite. Meine Panikattacken kamen ab und zu, aber meistens in normalen Situationen. Auto fahren ging gar nicht mehr, auch nicht zum einkaufen gehen oder unter Leute zu gehen. Mir fuhr es immer auf der rechten Seite hoch und ich geriet in Panik und verspannte mich total und hatte wahnsinnige Angst und körperliche Symptome. Ich hab mit einer Verhaltenstherapie angefangen und gegen meine Ängste gekämpft.
Ich war beim Heilpraktiker, Physiotherapie, Chiropraktiker, Pohltherapie, Hypnose, Hypnosetherapie, Osteopathie usw. kurzfristig hilft es, aber keines hat meine Probleme langfristig gebessert. War auch 4 Wochen in Reha, wo es besser wurde weil ich da ja unter Leute gehen musste. Und dass kann ich Gott sei dank wieder.

Mittlerweile geht es mir schon besser, aber ich hab immer noch ganz schlechte Phasen vorallem Morgens,( Keine Energie und immer noch Übelkeit) hab jetzt heute einen Hormontest gemacht und bin mal gespannt was da raus kommt.

Kennt jemand von euch dass auch?


Ich könnte noch viel mehr schreiben

12.08.2023 19:02 • 30.08.2023 #1


58 Antworten ↓


Hallo.

Ja du bist im hamsterrad. Kommt mir bekannt vor.
will dir keine Angst machen du erkennst die Zeichen ja selbst...und trotzdem macht man weiter . Hatte letztes Jahr so eine massive Verschlechterung... Burnout würd ich sagen. Der Arzt meinte es sind Depressionen und Angst. Depressiv hab ich mich nur teilweise gefühlt.

Hatte Panikattacken während der Arbeit, vorher Übelkeit das volle Programm....ich merkte ich muss aufpassen, eigentlich...
Nur die Realität sah anders aus. Arbeit ging immer vor, weil man darf keine Schwäche zeigen und wollte die Kollegen auch nicht im Stich lassen. Und denn Chef anrufen und fragen über sich ergehen lassen,...nee will ich auch nicht.

Überstunden, Stress , immer mehr Aufgaben. Kollegin krank..ich saß in der Arbeit und habe nur noch geheult habe auch meinen Chef gesagt dass ich nicht mehr kann. Hat niemand interessiert....
Der Laden lief ja, auf kosten meiner Gesundheit und der der Kollegen. Die waren auch fertig. Da ich aber sowieso schon mit Panikstörung seit 20 Jahren kämpfe bin ich hier wohl anfälliger.
Bin dann zusammen gebrochen Zuhause und habe nur noch geweint und hatte keine Kraft mehr zu gar nichts.
War beim Hausarzt der schrieb mich krank 2 Wochen, ich dachte das wird bis dahin locker...nein war es nicht.
War 4 Monate Zuhause. Und eigentlich hätte ich auch noch länger gebraucht.
Allerdings wusste ich umso länger man weg ist desto schlimmer wird der Einstieg. ..
Hatte vor 10 Jahren mal ein Burnout und es war furchtbar nach einem Jahr dort wieder hinzugehen.

Lange Rede kurzer Sinn. Man muss irgendwie aus der Situation raus. Bloß wie? Die einzige Möglichkeit ist wohl krank schreiben lassen.
Das Cortisol und das überreizte System lässt sich nur so beruhigen.
Leider.

Ich habe auch immer schlechte Phasen und die Machen einem Angst. ..
Mal geht's ganz gut und wenn dann wieder Nervosität kommt bekomme ich gleich Panik. Man lebt immer in hab acht Stellung. Ich glaube dass ich mit der Erkrankung normal.

Man soll ja auf seine Bedürfnisse achten nur leider funktioniert die Praxis oft nicht so.


Liebe Grüße

A


Komme nach Burnout nicht auf die Beine

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Zitat von kleiner:
Das Cortisol und das überreizte System lässt sich nur so beruhigen.
Leider.

Es ist eine Unterstützung, damit man wieder lernen kann sich mit einer Entspannungsmethode die zu einem paßt, entspannen zu können und damit sich wieder zu erholen zu können. Braucht viel Übung, so lange man sich den angespannten Stressmodus angewöhnt hat, so lange dauert es wieder zurück in den gesunden Bereich.

Hallo Kleiner,

Ich find es immer beruhigend wenn ich höre dass es anderen auch so geht.
Ich kann mir eben nicht vorstellen, dass es über ein Jahr gehen kann und immer noch nicht fit ist.

Wir beide haben glaub dass Vertrauen zu unserem Körper verloren und es ist harte Arbeit das wieder zu zurück zu bekommen. Eigentlich wissen wir was uns fehlt, aber wir sind hilflos.

Liebe Grüße

Etwas wichtiges möchte ich noch loswerden.
Ich glaube nicht mehr dass wir zu schwachsind.
Meine Therapeutin sagt sogar immer dass ich viel aushalte...

Ich finde es inzwischen einfach so dass die Anforderungen immer mehr wachsen... Pause kann bei uns im Büro keiner machen sonst würde man die arbeit schon gar nicht schaffen.

Ich empfinde es so dass es auch immer schlimmer wird.
Ich arbeite aber in einem Unternehmen mit gutem Ruf, sozial und so. Ausgezeichnet mit allem möglichen Zeugs...tja da kann man nur lachen...

Hast du denn die Kraft in deiner Freizeit was zu unternehmen? Das habe ich meistens nicht.

Ich dachte vor ein paar Jahren übrigens dass ich durch Stundenreduzierung eine bessere Balance finde. Hat nicht funktioniert zum Schluss hatte ich mehr Aufgaben wie mit Vollzeit.
So war ich noch gestresster. Bis zum Knall letztes Jahr.

Zitat von EinafetS:
Ich kann mir eben nicht vorstellen, dass es über ein Jahr gehen kann und immer noch nicht fit ist.

Wenn man den Körper durch Stress so stark verausgabt hat, kann es sein, daß man nie wieder die Form zurück erhält, die man davor hatte. Damit muß man dann lernen zu leben und wie man seine Energie weise einteilt.

@kleiner
Ich habe gerade genug Freizeit da ich gekündigt habe und im September eine Umschulung starte. Schaffe es nicht mich aufzurappeln irgendetwas zu machen. Hobbies hab ich keine, hatte auch davor keine Zeit mir irgendetwas für den Ausgleich zu finden und ich dachte auch ich brauch nichts.
Ich hoffe das mich die Umschulung ablenkt und mich wieder in die normale Bahn bringt, aber ich hab ehrlich gesagt auch Angst davor. Vielleicht ist es auch dass was mich gerade wieder runterzieht.

@Windy
Ja ich bin da ganz deiner Meinung, ich hoffe aber, dass es in naher Zukunft einen Schalter umlegt und ich wieder die Alte bin aber ohne mir wegen dem Beruf einen Stress zu machen. Weil eigentlich hab ich ein schönes Leben und tolle Freunde und Familie die immer für mich da waren.

Und natürlich immer noch sind

Ein Burnout kann sehr lange dauern. Das ist nicht ungewöhnlich. Und wie hier bereits jemand geschrieben hat, ist es schwierig an die alte Form anzuknüpfen.
Selbst erlebt. Burnout 1 2019 dauerte locker ein Jahr. Von Burnout 2 aus 2022 bin ich auch nicht wieder hergestellt. Er war allerdings nicht so schlimm wie 1. Wenn es einem besser geht, ist man oft schnell in alten Mustern drin. Die inneren Antreiber (ich leiste also bin ich…)habe ich immer noch nicht überwunden.

Zitat von Sunny333:
Ein Burnout kann sehr lange dauern. Das ist nicht ungewöhnlich. Und wie hier bereits jemand geschrieben hat, ist es schwierig an die alte Form ...

Kann ich so unterschreiben. Ich fühle mich immer so am dauer Burnout...
Grundsätzlich schnell überfordert.

Außer in der Corona Zeit, die war toll ( für mich) kein privater Stress alles so entschleunigt...

Guten Morgen, ich hoffe ihr habt gut geschlafen und euch geht es gut.
Ich hab gestern abend von einer Sekunde auf die andere viel besser Luft bekommen. Hatte Wochenlang Probleme mit Kurzatmigkeit und hatte dass Gefühl nicht tief einatmen zu können.
Ich war am Freitag bei der Pohltherapie und die hat am Hals und am Zwerchfell gearbeitet. Zudem hat sie mir noch gesagt ich soll meine Region um die Schilddrüse mit Kytta Salbe einreiben was ich gestern gemacht habe. Habe eine Unterfunktion.
Bin etwas unsicher jetzt dass es von einer Sekunde auf die andere besser ist und verkopfe mich schon wieder ob dass normal ist.
Liebe Grüße

Hab mich insgeheim gefreut dass es mir wieder besser geht und schwupps hatte ich eine Augenmigräne und bin jetzt wieder total fertig. Werd mich jetzt mal ne Runde hinlegen in der Hoffnung dass ich nicht ganz so wackelig auf den Beinen bin. Reg mich voll auf, morgen geht es in den Urlaub und ich hab Angst dass es mir wieder beschissen geht.

Zitat von EinafetS:
Hab mich insgeheim gefreut

Ein Psychiater hat mal zu mir gesagt, daß man auch Freude verkraften muß. War vielleicht schon wieder etwas zuviel des Guten.

@Windy
Ja kann schon sein, aber es zieht mich immer so runter. Ich möchte und arbeite auch daran meinem Körper zu vertrauen und immer wieder drückt er mir was rein. Echt zum verzweifeln

Aber wahrscheinlich weil ich ihn die letzten Jahre vor meinem Burnout immer ignoriert habe

Zitat von EinafetS:
Echt zum verzweifeln

Das ist zu verstehen, wenn er vorher viel vertragen hat und das einfach nicht mehr geht wie vorher. Er braucht viel Ruhe und Entspannung um sich regenerieren zu können, das braucht sehr viel Geduld und Akzeptanz, wie er nunmal gerade ist. Aber das haben viele vor dir auch geschafft und das wirst du auch.

Zitat von EinafetS:
Aber wahrscheinlich weil ich ihn die letzten Jahre vor meinem Burnout immer ignoriert habe

Wenn du den jahrelang so aufgebaut hast, wirst du auch diese Zeitspanne brauchen, bis er sich wieder regeneriert hat. Viel Geduld, Ruhe, Entspannungstraining, ein ruhiger entspannter Lebensstil, wird dich wieder in deine Mitte zurück bringen. Leistung wie in der Zeit, wo du die Signale und Bedürfnisse danach von deinem Körper nicht wahrgenommen hast, verträgt er jetzt nicht mehr.
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Danke für deine lieben Worte, kennst du dass auch mit dem zuviel in sich reinhören und sich damit wahnsinnig machen?


Ich bin schon über ein Jahr daheim, mehr Ruhe geht eigentlich nicht

@EinafetS Hallo , ich kann gut nachfühlen, wie es Dir gerade geht. Und ich glaube, manchmal ist das Schwerste bei diesen Erkrankungen, sich selbst zu erlauben, dass man gerade (und vielleicht auch noch etwas länger) nicht so funktioniert, wie man es von sich selbst kennt und wie es vielleicht auch andere von einem erwarten. Du hast so vieles ausprobiert, weil Du Dich möglichst schnell wieder in einen funktionsfähigen Modus bringen wolltest. Und merkst, dass dein Körper und auch die Psyche nicht so mitmachen, wie Du es Dir wünscht. Genau an diesem Punkt bin ich auch. Selbst Entspannungsübungen gehe ich mit dem Gedanken an, dass sie doch nun bitte schnell helfen müssen. Und sobald ich irgendeine (sogar positive) körperliche oder psychische Veränderung spüre, zerdenke ich sie auch schon wieder. Ich glaube, der Weg ist: Lernen, Kontrolle abzugeben und gleichzeitig Vertrauen aufbauen, sich Zeit gönnen, um zu innerer Ruhe zu finden und den Anschluss an das Leben nicht verlieren. Viel Glück für Dich!

Zitat von BonjourSadness:
Kontrolle abzugeben und gleichzeitig Vertrauen aufbauen

Jetzt muss ich mich hier auch noch einklinken. Das ist wohl die höchste Disziplin, die es zu erreichen gibt. Die Frage stellt sich allerdings, was genau man vertrauen soll. Natürlich das es besser wird. Man will an alte Zeiten anknüpfen. Aber die alten Zeiten sind vergangen. Wie soll man an etwas anknüpfen, das vergangen ist? Ja eben nicht, sondern an Neues und Besseres. Das ist eine Kunst, die es zu erlernen gilt. Den Sonnenschein hinter den Wolken zu sehen.

A


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