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Hallo Forengemeinde. Ich bin neu hier, das Forum wurde mir seitens einer guten Freundin empfohlen weil man hier Austausch mit Gleichgesinnten finden kann. Ich bin 33 Jahre alt und lebe seit ca. 5 Jahren mit der Angst, begleitet von einer ausgeprägten Hypochondrie. Ich kenne die vielen Symptome die diese gemeine Angst mit sich bringt. Symptome die ich dann nicht als Symptom oder ernsthafte Krankheit einordnen kann. Therapeutisch bin ich in Behandlung aber mit eher mäßigem Erfolg. Obwohl ich weiß das 99,99% meiner körperlichen und seelischen Wahrnehmungen der Angst zuzuschreiben sind fällt es mir in akuten Phasen sehr schwer dies einfach anzunehmen. Wenn der Körper sich mal nicht meldet dann ist es die Seele oder Psyche. Medikamente nehme ich keine, denke aber mit zunehmender Einschränkung der Lebensqualität darüber nach.

Im Moment plagt mich ein sehr irreales Gefühl das schwer in Worte zu fassen ist. Ich fühle mich so seltsam abwesend ohne dabei eine akute Angst als Gefühl wahrzunehmen. Wenn ich sonst Probleme habe einen Einkauf umgeben von vielen Menschen zu erledigen könnte ich es in diesem Zustand problemlos weil es mir egal ist. Es fühlt sich an als sei meine Seele auf Autopilot geschaltet und alle Sinneseindrücke gleiten irgendwie an mir vorbei. So als sei ich schlafend wach. Manchmal steigere ich mich selbst in dieses Gefühl so sehr rein das ich regelrechte Magenschläge bekomme und dann kurz wieder voll da bin. So als sei man irgendwie kurz davor ganz weg zu sein, packt in eine Steckdose, bekommt einen ordentlichen Schlag und ist für einen Moment wieder voll da.

Es ist wie gesagt sehr schwer zu beschreiben. Manche nennen es wohl Wattegefühl, ich würde es irgendwie als eine Art Wachkoma beschreiben. Natürlich nicht so heftig wie ein richtiges aber mit dieser Art von Tendenz. Wenn ich dann mal eine Tasse Kaffee trinke obwohl ich Kaffee sonst immer gemieden habe ist es für einige Minuten oder vielleicht eine Stunde besser. Ich merke das dieses Gefühl besonders dann einzusetzen scheint wenn sich die Wetterlage ändert und wenn ich dann im Internet unter Biowetter suche passen auch viele Aussagen wie zum Beispiel Konzentrationsschwäche, Müdigkeit, Abgeschlagenheit. Schlimmer ist es seit 4 Tagen ich war am Ende der letzten Woche bei einem Orthopäden der mir den zweiten Halswirbel irgendwie eingerenkt hat weil mein Nacken schon immer sehr steif ist. Gleichzeitig ist bei uns hier das Wetter von eisekalt und Schnee auf mau und regnerisch umgeschlagen. Am Morgen noch dicke Eisschichten auf den Wegen und am Nachmittag alles schlagartig weggetaut, Temperaturanstieg um ca. 10 Grad.

Kann das damit auch zu tun haben, und hat mir der Orthopäde womöglich irgendetwas abgeklemmt? Schmerzen habe ich seit dem nicht mehr aber dieses Delirgefühl ist einfach grauenvoll, vermischt mit einer Art kleiner Depression. Das kann von heute auf morgen wieder weg sein und entsteht meist wenn ich aufstehe. Es kommt also weniger mitten am Tag sondern zeigt sich nach dem Wachwerden so als schaltet da was in mir im Schlaf um und bleibt solange hängen bis ein neuer Zustand auftritt. Wie ein Computer mit einem Wackelkontakt auf der Hauptplatine. Entweder man hat nach dem Neustart Glück und er läuft oder er ruckelt und hackelt weiter vor sich hin. Wenn ich konzentriert etwas mache wie zum Beispiel jetzt diesen Text verfassen dann ist das Gefühl nicht so stark vermutlich weil ich mich darauf weniger fixiere. Aber wie soll man sich denn dauerhaft davon ablenken sich nicht abwesend zu fühlen??

Das klingt jetzt bestimmt alles sehr komisch aber vielleicht können von Euch einige mit dieser Beschreibung etwas anfangen oder sich wiedererkennen und mir einige wertvolle Tipps geben. Sport mache ich übrigens aber davon wird es nicht besser. Während des Sportelns ist es okay aber danach kommt es dann um so stärker wieder zurück.

18.12.2012 12:25 • 21.12.2012 #1


11 Antworten ↓


Hallo,

Hast du vielleicht zu niedrigen Blutdruck ? Das würde zumindest zur Wetterfühligkeit und zum Auto-Piloten passen.
Da wuerde sich dann auch erklären warum es dir beim Sport besser geht.

Gruß
Nico

A


Komisch Abwesenheitsgefühl, wie Wachtraum aber ohne Angst

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Ich halte es für diese Derealisation. Ich habe das oft beim Autofahren. Dann komme ich mir total komisch vor. Auch auf dem Beifahrersitz. Als würde alles ganz komisch und bunt und laut und schnell an einem vorbei rauschen und man selbst käme nicht hinterher.

Zitat von nico_73:
Hallo,

Hast du vielleicht zu niedrigen Blutdruck ? Das würde zumindest zur Wetterfühligkeit und zum Auto-Piloten passen.
Da wuerde sich dann auch erklären warum es dir beim Sport besser geht.

Gruß
Nico


Hallo mein Blutdruck ist im Ruhezustand bei 120 zu 80, Puls meist so bei 70 - 80. Ich denke daran liegt es nicht. Wenn was mit dem Blutdruck ist, wäre er eher tendentiell etwas zu hoch als zu niedrig. Schwindel und ähnliches habe ich dabei selten. Wenn die depressive Phase dazukommt, gerade jetzt in der Weihnachtszeit, dann geht es mir besser wenn ich den ganzen Rotz einfach mal rausheule und es nicht unterdrücke. Was aber schwer ist wenn man in einem Geschäft umrieselt ist von aufgedrückter Weihnachtsstimmung.

Zitat von karlakolummna:
Ich halte es für diese Derealisation. Ich habe das oft beim Autofahren. Dann komme ich mir total komisch vor. Auch auf dem Beifahrersitz. Als würde alles ganz komisch und bunt und laut und schnell an einem vorbei rauschen und man selbst käme nicht hinterher.


Das Wort trifft es sehr gut. Aber beim Autofahren habe ich das eher nicht weil ich da wohl zu abgelenkt bin und wiederum nicht an dieses Gefühl denke oder denken kann. Ich merke nur das ich unruhig werde wenn ich lange mit dem Auto stehen muss. Im Stau oder an einer Baustelle. Keine Fluchtmöglichkeit denke ich das macht mich dann unruhig.

Hallo Burgmann!

Danke für deine Antwort in meinem Tread!!:-)

Ich leide auch unter Dissoziationen (Derealisierung und Depersonalisierung)
und was du beschreibst hört sich sehr danach an.

Bist du in therapeutischer Behandlung?

Liebe Grüße!!

Für mich auch! Habe genau das gleiche!

Ich war heute bei einer Osteopathin, für mich das erste mal. Seit der Behandlung (alles sehr sanft) passiert irgendwas in mir, ich bekam danach direkt eine Art Blitzgrippe - seither läuft die Nase, die Augen tränen, ich bin irgendwie verwuselt... sie hat klar gesagt, dass sich jetzt etwas tun wird - aber was: Das kann sie nicht sagen. Dazu habe ich hier spannendes gefunden:

http://www.osteopathie-dr-rau.de/osteo_med.html

Ich bin übrigens in keiner therapeutischen Behandlung da mich das bisher meist eher verwuselt als mir geholfen hat. Ich lasse mich zu leicht beeinflussen und ein schlechter Therapeut merkt das NICHT.

Hallo Burgman,

ich denke auch das es Derealisation ist.

Zur Zeit geht es mir genauso. Irgendwie bin ich so gefühlstot und verlangsamt und irgendwie komisch unruhig.

Dieser Zustand mach mir auch extreme Angst weil ich habe gleich verrückt zu werden?
Hast Du dann auch Angst die Kontrolle über dich zu verlieren?

Ich hab auch total Angst verrückt zu werden Minimaus

Hallo Hoffnungsschimmer,

na immer noch nicht verrückt geworden?

Ich auch nicht

Bisschen Spaß!

Ich bekomme diese blöde Angst vor der verrückt werden einfach nicht weg!

Wenn ich unter Derealisationen leide ist die Angst ganz extrem!
Ich bin dann gelähmt vor Angst und denke ich habe keine Kontrolle mehr über mich und werde etwas ganz schlimmes tun!

Jeder Tag ist eine Qual weil diese Angst einfach blitzartig auftaucht und mann nichts dagegen tun kann!

Ich glaube und hoffe, daß uns die Angst meist nur an die Grenzen bringt. Man müsste mal definieren was es heisst verrückt zu sein. Man nutzt das Wort aber wie man es genau definiert ist oft unklar. Wie gesagt: Ich denke, ich muss mich mehr den sanften Methoden zuwenden und nicht den Brachialmethoden. Ein Telefonat mit der Osteopahtin ergab, daß sich bei vielen Patienten nach der ersten Behandlung etwas tut, der Körper und die Seele müssen sich neu sortieren. Viele bekommen dann genau die Symptome die vorher im Körper gelauert haben, sehr häufig wird in der Tat von Grippe berichtet. Ein Zeichen, daß der Körper wohl seine Selbstheilungskräfte langsam aktiviert und alles was ihn belastet versucht loszulassen. 2 - 3 Tage kann das dauern bis es ggf. besser wird. Wollen mal hoffen das heute die Welt nicht untergeht

A


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Dr. Reinhard Pichler
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