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Mit Kirche meine ich keine Sekten. Ich bin gestern schwer von der Kirche enttäuscht worden. Nicht von Gott, sondern von seinem Bodenpersonal. Ich fühle mich unverstanden und übergangen. Was habt Ihr für Erfahrungen?

23.03.2008 08:56 • 23.03.2008 #1


Guten Morgen MonaLisa

Hast du schon einmal darüber nachgedacht die Kirche zu wechseln? Also in die NAchbargemeinde zu gehen? Vielleicht gibt die dir ja mehr Kraft? Es sind ja nicht alle Menschen gleich!

Trotzdem wünsche ich dir ein schönes Osterfest!

A


Kirche

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Danke Kajal,

darüber denke ich im Moment nach. Aber noch habe ich Angst wieder so etwas zu erleben. Ich will erstmal in der Therapie darüber reden, was ich falsch gemacht. Nicht nur die anderen.

lg
Mona Lisa

Mona was ist denn passiert??
So kann man leider wenig über das Thema sagen

Hallo Engel,

es ist leider zu viel passiert in den letzten Tagen.

Das erste war Dienstag. Eine langjährige Freundin wollte mit mir ein paar Fragen klären. Sie war durch Worte von mir sehr verletzt. Ich hatte die Sätze
wohl gesagt, aber vergessen. Sie wollte daraufhin wissen, wie sie in Zukunft mit mir umgehen soll.

In der Therapie sprachen wir darüber, daß ich nicht darauf eingehen soll bzw. es mir nicht zu Herzen nehmen soll. Zu ihrem Geburtstag schickte ich ihr eine Karte, mit der Bitte mich in Ruhe zu lassen.

Sie ging zum Prediger. Auch ich hatte mit ihm darüber gesprochen, die email mit ihren Fragen. Auch er sagte, ich sollte mich um andere Dinge kümmern. Die Traumatisierung, die wichtigen Probleme.

Gestern bekam ich wegen einer anderen Sache PAs. Nahm Tabletten, schlief ein paar Stunden. Dann fand ich eine email vom Prediger. Er hätte inzwischen mit Ulrike gesprochen, sie wäre eine tolle Freundin, ich sollte ihr doch erklären wie sie mit mir umgehen soll. Es gingen ein paar emails hin und her. Dann beendete er das Thema: Mit den Worten: Du trennst dich zu schnell von Freunden, bringst dich immer wieder selber in die Rolle
der Kranken. Ich brauchte wieder Tabletten um überhaupt schlafen zu können. Ich habe versucht ihm zu erklären, daß ich nur Ruhe brauche um mich um andere Dinge zu kümmern.

Ich will in der Therapie klären, was ich falsch gemacht habe, damit ich daraus lernen kann. Aber ich will diese Leute nicht mehr sehen. Es ist möglich, ich wohne in einer anderen Stadt. Ich fühle mich verletzt, bin wieder nicht ernstgenommen worden. Andere entscheiden, was gut für mich ist. Es tut mir nicht gut, wenn ich diese Leute weiter sehe.

Ich bin enttäuscht, daß die Kirche oder besser gesagt einzelne Personen darauf nicht mit meiner Krankheit umgehen können. Ich glaube an Gott, aber ich bin noch nicht in der Lage mich erneut einer Gemeinde anzuschließen. Wegen der Vorurteile.

Wie siehst Du die Sache?

Muß noch etwas nachfügen.

Ich habe einen traumatisierten Freund. Wir sind in einer Auszeit, gehen friedlich miteinander um. Aber durch die Krankheit, Du weißt auch ich bin traumatisiert haben wir wenig Kontakt.

In der Kirche mußte ich mir immer wieder anhören, daß er nicht zu mir hält. Mein Therapeut vermutet dahinter ein Krankheitsproblem.

Meine Freundin guckte dauernd betroffen weg, wenn ich etwas von meinen Problemen erzählte. Seit Dienstag weiß ich, daß sie zum Psychologen geht wegen mir. Für mich ist es eine schlechte Abgrenzung. Niemand muß sich alles anhören, wenn er es nicht verkraftet. Als Seniorenbetreuung muß ich mir auch Sachen anhören, die ich auf Anhieb nicht beantworten kann oder auch nicht verstehen kann. Aber ich wende nicht den Blick ab. Wenn sie auf den Boden guckt habe ich keine Lust mehr mit ihr zu reden. Es kam mehrfach vor. Gerade in den letzten Wochen.

Der Prediger will nicht mehr mit über dieses Thema reden. Auch das kränkt mich. Laß es gute Abgrenzung sein, aber ich bin enttäuscht von ihm. Deswegen will ich nicht mehr in die Gemeinde gehen.

Zitat von MonaLisa:
Dann beendete er das Thema: Mit den Worten: Du trennst dich zu schnell von Freunden, bringst dich immer wieder selber in die Rolle der Kranken.
Diese Laien-Psychoanalyse würde mich auch ärgern, das ist übergriffig. Aber: Kann es sein, dass Du selbst den Prediger oder auch Deine Freundin schon mal in so eine Art Therapeutenrolle bringst, indem Du von Deinen Problemen erzählst? Falls ja, wird sie das garantiert überfordern, sie erteilen dann ungebeten Ratschläge und reagieren verschnupft, wenn Du diese nicht befolgst. Das hat nicht unbedingt mit mangelndem Verständnis oder mangelnder Freundschaft zu tun, es wäre eher ein Zeichen von Hilflosigkeit. Natürlich kann ich mit so einer Vermutung völlig falsch liegen, Du kennst Deine Pappenheimer ja am besten...

Zitat von MonaLisa:
Andere entscheiden, was gut für mich ist. Es tut mir nicht gut, wenn ich diese Leute weiter sehe.
Hm, die anderen entscheiden erst dann über Dich, wenn Du Dich tatsächlich nach ihnen richtest. Bisher erlauben sie sich nur ein Urteil darüber, was Du ihrer Meinung nach zu tun hättest.

Zitat von MonaLisa:
Meine Freundin guckte dauernd betroffen weg, wenn ich etwas von meinen Problemen erzählte. Seit Dienstag weiß ich, daß sie zum Psychologen geht wegen mir.
Den Schuh würde ich mir nicht anziehen. Wenn sie zum Psychologen geht, dann doch wohl, weil sie mit Ereignissen, mit denen sie konfrontiert wird, nicht gut umgehen kann. Angststörungen sind weit verbreitet, vielleicht bringt Deine Krankheit ihre Disposition ein wenig an die Oberfläche. Also kümmert sie sich um ihre eigenen Belange. Das finde ich völlig in Ordnung, aber lass' Dir nicht anhängen, dass Du sie krank gemacht hättest.

Liebe Grüße
Christina

Hallo Christina,

es steckt viel Wahrheit in dem, was Du schreibst.

Ich habe mit dem Prediger sehr viel über meine Geschichte geredet, weil er mir meine Schuldgefühle nehmen wollte.

Meine Freundin ist ein Typ, der die Welt retten will, aber nicht die Kraft dazu hat.

Getroffen hat mich, daß man mir vorwirft, daß ich mich selber einsam mache. Das ist nicht fair. Ich bin traumatisiert, daß macht das Leben nicht gerade leichter. Auch hat mich sehr gestört, daß man über meinen Freund schlecht redete. Sie kennen ihn nicht persönlich. Er ist auch traumatisiert.

Ich werde mich von dieser Gemeinde trennen (einfach nicht mehr hingehen). Ob ich mich neu orientiere in Sachen Kirche weiß ich noch nicht.

Auch werde ich mich bei dieser Freundin nicht mehr melden. Meldet sie sich, werde ich es ignorieren. Wir passen nicht zusammen.

Ich bin ziemlich enttäuscht von der Kirche. Aber ich weiß, daß mein Freund
zwar christlich ist, aber auch nicht in die Kirche geht.

Danke für Deine Antwort
lg
Mona Lisa

Hallo MonaLisa!

Hmmm, da ist ja sehr viel passiert bei dir in letzter Zeit.

Die kirchliche Gemeinschaft die du immer besuchst scheint für dich einen sehr großen Stellenwert zu haben.
Vielleicht solltest du nicht vergessen, dass auch Prediger nur Menschen sind und er bestimmt nur das beste für dich wollte. Aber das wollen ja alle und das nervt, ich weiß!

Aber du hast alle Kraft um dein Leben selber in die Hand zu nehmen!! Wenn du dich nicht mehr wohl fühlst in der Gemeinschaft dann lass es sein! Um an Gott zu glauben braucht es keinen Prediger. Im Gegenteil.

Du schreibst von deiner Traumatisierung. Schicksalschläge sind nicht leicht zu verkraften... Doch muss man sie irgendwann überwinden um in Frieden mit sich selbst zu leben! Und das ist das wichtigste! Wenn du mit dir zufrieden und glücklich bist - ohne Prediger und deiner Freundin - dann ist das toll und wünschenswert! Aber deine Worte hören sich so an als würdest du dich nur sehr ungern von all dem trennen....

Nur du selber bist wichtig! Und wenn dich dein Umfeld nicht versteht, dann lass es hinter dir! Du kannst diese Menschen nicht verändern! Nur deine Gedanken und deine Gefühle dazu!

Danke Rosarot,

inzwischen hat sich auch mein Therapeut telefonisch gemeldet. Er meint, es wird wohl ein größeres Thema. Irgendwie geht es darum, daß ich Hilfe schlecht annehmen kann. Er will wohl auch nicht, daß ich das alles hinter mir lasse. Ich verstehe es noch nicht wirklich. Ich sehe nur, wie schlecht es mir damit geht. Zu viel Alk., zu viel Tabletten (wegen der PAs). Na toll, erst das Mobbingtrauma, jetzt das. Die einzigen, die etwas davon haben sind die Schokoladenhersteller, die verdienen gut an mir.

Was ich auch nicht verstehe ist, daß mein Freund sich auch noch gemeldet hat in der Zeit. Da bleibe ich ruhig, antworte überlegt.

Eigentlich wollte ich das Thema Freundin ruhen lassen. Nur auf Abstand gehen. Aber sie hat den Prediger um Rat gebeten. Ich will keine Laienmeinungen. Die Meinung meines Therapeuten werde ich mir anhören, hinterfragen. Er hat das studiert.

Ist heute abend jemand im chat?

Ich glaube Alk. ist im Moment das, was dir am wenigsten weiter hilft. Das solltest du schleunigst lassen.
Die Tabletten sind vielleicht kurzfristig eine Hilfe aber ihre Wirkung lässt auch wieder nach. Und die Kombination aus beidem vernebelt dir doch nur deine Gedanken.... stell dich ihnen!

Da du ja gläubig bist, könntest du einfach darauf vertrauen, dass Gott dir nicht mehr zumutet als du ertragen kannst. Ohne Tabletten und Alk..

Geh raus und lauf eine Runde! Das macht einen klaren Kopf!

Du solltest wirklich alles mit deinem Therapeuten besprechen. Und das was er sagt annehmen!
Bis dahin könntest du doch alles was dich belastet bis ins kleinste Detail aufschreiben! All das was du bei deiner nächsten Therapiestunde deinem Therapeuten sagen möchtest!
Vielleicht hilft dir das niederschreiben die Gedanken aus dem Kopf zu bringen.

Wenn du möchtest kannst du es mir auch schicken! Dann hast dus quasi aus deinem Kopf verschickt und kommst zur Ruhe!

Ich schick dir viel Kraft um deine schwierige Zeit zu überstehen. Aber auch diese geht vorbei! Kopf hoch!

Hi Rosarot,

so habe ich es heute wirklich gemacht. Mona aus dem Tierheim geholt, eine Runde gelaufen. Den Therapeuten hatte ich schon gestern angerufen. Er rief heute zurück. Er meint, es steckt wohl mehr dahinter. Wir müssen es in der Therapie hinterfragen.

Das mit dem Dir schicken war wohl ein Scherz.

Aufschreiben würde ich gern, aber mir fehlt da noch die nötige Ruhe dazu.

lg
Mona Lisa

A


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Dr. Hans Morschitzky
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