Hallo Mixi,
ich selbst habe zwei Kinder und inzwischen 2 weitere als Pflegekinder aufgenommen.
Du kannst also davon ausgehen, dass ich reichlich Erfahrung habe was gestörte Kinder angeht!
Meine Kinder sind jetzt 21 und 18 Jahre alt und ich habe immer geglaubt, dass ich meine Ängste vor meinen Kindern verbergen konnte...ich habe mich immer zusammen gerissen vor den Kids und habe mich sehr liebevoll um sie gekümmert. Sie hatten alles was nur möglich war...mein Sohn(21) ist heute arbeitunfähig krank geschrieben seit über einem Jahr und wartet seit dem auf einen Therapieplatz...meine Tochter macht mit 18 den dritten Anlauf für einen Realschulabschluss, weil sie ständig mit Ängsten zu kämpfen hat...
was ich Dir damit sagen will, ist, dass Du nicht voraussehen kannst wie und ob Dein Kind krank wird...das zeigt sich erst nach Jahren...vielleicht erst, wenn sie erwachsen sind. Das mindeste was ich von psychisch kranken Menschen erwarte, ist, dass Sie mit sich selbst umgehen können und ein klares Leben leben, bevor sie Kinder bekommen...alles andere halte ich für verantwortungslos. Hätte ich all das was ich heute weiß, schon damals gewußt...ich hätte ganz sicher keine Kinder bekommen! Heute mache ich mir bis an mein Lebensende Vorwürfe...
Tut mir leid, wenn Du das als hart empfindest aber ich habe eine entsprechende Ausbildung und kann Dir mit Gewissheit sagen, dass sich Gemütszustände bereits auf die Leibesfrucht auswirken! Es gibt daher schon traumatisierte Babys, wenn sie auf die Welt kommen. Ich hatte zwei Pflegekinder die solch ein Trauma als Säugling schon erlebt haben.
Wenn Du Dich darüber informieren möchtest, dann googel einfach mal :
Pränatale Einflüsse auf die Entwicklung der Psyche
Auszug:
1. Stimmungen und Spannungen der werdenden Mutter prägen das Stresserleben und Verhalten des Neugeborenen bis ins hoheAlter
Forschungen ergaben in diesem Zusammenhang,dass belastende Ereignisse der Mutter und deren Umgang damit dazu führten,dass die Föten mit vermehrten Bewegungen reagierten.
Selbst nach der Geburt wurde dieses Phänomen beobachtet. Die Kinder hatten größere Probleme bei der Nahrungsaufnahme, dem Tagesrhythmus, sie schrieen mehr und zeigten selbst nach Jahren einen bemerkenswert höheren Grad an Ängsten,Aufmerksamkeitsdefiziten und damit verbundenen Lernschwierigkeiten.
Im Erwachsenenalter beobachtete man vermehrt Symptome von Depressio-nen,geringere Frustrationstoleranz und das unbestimmte Gefühl,nicht geliebt zu sein,weniger wertvoll zu sein oder nicht zu genügen (Typ-A-Verhalten alsReaktion darauf?).
Des Weiteren führten chronischer Stress und andere psychische Belastungen(z.B.Lärm) zu einer Übersensibilisierung des ungeborenen Kindes:Das Herz schlägt schneller,das Kind reißt (zum Schutz) die Ärmchen hoch und leert vor Schreck die Blase.
Auch hier waren die Schädigungen selbst noch nach vielen Jahren zu diagnostizieren:Unkonzentriertheit,Verschiedene Verhaltensstörun-gen,Lernstörungen,Schlafstörungen,Entspannungsprobleme,Depressionen,um nur einige zu nennen.Ich glaube, das sollte zu denken geben.
Ich habe durch meinen Beruf mit solchen Kinder zu tun und kann nur sagen, dass es keineswegs immer die Assi-Mütter sind, deren Kinder Probleme haben.
So gut Du es auch meinst, solange Du selbst und Deine Beziehung nicht auf ganz festen Füßen steht, kann ich, im Sinne des Kindes, nur von einer Schwangerschaft abraten.
Ich finde es wirklich gut und ein Schritt in die richtige Richtung, dass Du Dir soviel Gedanken darüber machst. Ich hoffe, dass Du verstehst, dass ich Dir nichts böses will...aber wenn Du die Schicksale von diesen Würmchen hautnah miterlebst, würdest Du vielleicht auch eine etwas härtere Schiene fahren...
Ich wünsche Dir, dass Du bald die Stabilität erreichst, um ein Baby zu bekommen.
Sicher wirst Du mal eine gute Mutter werden...oder Pflegemutter ...ich bleib dabei...es ist nicht schlimm, wenn man kein eigenes Kind bekommt...es gibt so viele arme, unglückliche Menschenkinder auf der Welt, die dringend auf ein liebevolles ZuHause -auch wenn es nur auf Zeit ist- warten!
Liebe Grüße
Annwyn
@Hummelich hoffe, Dir und Deinem Kind geht auch in 5-10-20 Jahren noch immer so gut!
Alles Gute für Dich und die Kleine!
Annwyn
@StressbackeEs geht hier doch nicht um EINE Panikattacke...es geht um anhaltenden Stress durch Ängste...
und ja, die perfekten Voraussetzungen hat wahrscheinlich niemand...aber das erwartet auch keiner!
und nochmal ja, die Kriegskinder sind fast alle geschädigt...auf die ein oder andere Weise...der eine verkraftet es besser, der andere hängt sich auf...
Klar kann man mit Kind in Kliniken und weiß ich wo hin...aber ob das für das Kind so förderlich ist, ist die Frage?!...und ich halte es schon für ein Drama...vor allem, wenn man es schon von vornherein in Erwägung zieht...
Liebe Grüße auch Dir
Annwyn