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Hallo liebe Community,

Ich bin ehrlich: ich habe noch nie Dinge in Foren geschrieben. Ich weiß aber ehrlich gesagt einfach nicht mehr weiter und die Menschen in meinem Umfeld sind auch verzweifelt, weil sie mir nicht zu helfen wissen.

Ich leide seit einiger Zeit unter Schweisausbrüchen, Zittern, Ängsten, Unsicherheiten, meine Ohren gehen zu und ich bekomme einen Tunnelblick. Ich fange einfach an zu weinen und kann mich nicht mehr über die positiven Dinge in meinem Leben freuen, bzw. sehe diese nicht mal mehr.

Ich bin auf der Suche nach einem Therapie-Platz, denn ich kämpfe schon seit langem mit mir selbst und falle immer sehr tief. Ich verletze unbewusst die Menschen in meinem Umfeld durch mein Verhalten und das möchte ich ändern und ich möchte mich ändern.

Aber ich habe einfach gar keine Erfahrung mit Therapien und ich weiß nicht wie ich das schaffen soll durch zu halten ohne wieder zu fallen bis ich eventuell einen Platz bekomme. Und ich weiß auch nicht wie ich mit meinen Mitmenschen umgehen soll, denn sie sind auch alle verzweifelt.

Ich hoffe dieser Eintrag bringt etwas und irgendjemand antwortet und kann mir ein wenig helfen.

Liebe Grüße

04.02.2021 13:31 • 25.04.2021 #1


30 Antworten ↓


Hallo und Willkommen,

hast Du dich schon einmal in der PIA oder dem SpDi deines Landkreises vorgestellt?

(PIA = psychiatrische Institutionsambulanz,. SpDi = sozialpsychiatrischer Dienst)

A


Keine Therapie Erfahrung und brauch dringend Hilfe

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Hallo erstmal,

Du Arme.

Gut ist, dass Du eine Therapie anstrebst, damit Dir geholfen werden kann.

Keine Angst, der Psychiater wird Dir Fragen stellen, wenn Du sagst, Du bist unsicher und kraftlos.

Da bist Du nicht die Erste! Als ich ganz tief in eine Depression gesunken war, wollte ich gar nicht reden, war nach jeder Therapiestunde aber dankbar und etwas zuversichtlicher.

Vielleicht kannst Du Deinen Arzt fragen, ob Du in eine Tagesklinik kannst?

Da wirst Du nett von den anderen Mitpatienten getragen, sprich den es bereits besser geht, die übernehmen kochen und Du hilfst ein wenig.

Hallo,

bist Du untersucht worden, um Körperliches auszuschließen? Wenn nicht, dann wäre das Schritt 1.

Darf ich wissen wie alt Du bist? Ich frage, weil Deine Symptome ja z. B. auch durch die Wechseljahre bedingt sein könnten.

Dass Deine Ohren zugehen, kann Stress bedingt sein. Ich kenne das von mir auch. Was machst Du so in Deinem Leben? Hast Du Familie, Job etc.? Ich frage das nicht aus Neugier, sondern als User kann man sich dann einfach ein konkreteres Bild machen und auch besser Ratschläge geben.

LG Perle

Wow, ich dachte es wird keiner antworten und dann gleich drei auf ein Mal.

Ich war tatsächlich schon beim Hausarzt und habe ihm meine Symptome genannt und er hat mir daraufhin eine Therapie empfohlen. Ich habe mir einen Therapeuten gesucht, der mir jetzt aber nach drei Gesprächen gesagt hat, dass er mir nicht weiter helfen kann und mich gebeten hat eine bestimmte Therapeuten anzurufen. Heute habe ich bei der Rufnummer 116117 angerufen und der Dame am Telefon die Situation erklärt, woraufhin sie mich nach dem PTV11 Formular gefragt hat, das er mir nie gegeben hat. Ich bin total verunsichert und sauer, weil er mich weinend aus der Praxis geschickt hat, ohne Formular und lediglich mit der Aussage, dass ich seine Kollegin anrufen soll und in zwei Wochen kommen soll, damit ich ihm Bescheid gebe, dass ich gut bei ihr angekommen bin. Ich wusste nicht, dass das nicht richtig ist, bis mir es am Telefon gesagt wurde.

Eine Tagesklinik oder ähnliche ambulante Möglichkeiten kommen für mich leider nicht in Frage, denn ich habe große Angst davor und würde das gerne in meinem gewohnten Umfeld lösen.

Ich bin 23 Jahre alt, im letzten Ausbildungsjahr und gerade das erste Mal mit meinem Freund ausgezogen. Wir sind noch nicht lange zusammen und ich habe das Gefühl ich weiß nicht wie man eine Beziehung, einen Haushalt, Freundschaften oder insgesamt ein Leben führt und genießt.

Das ist nicht das erste Mal, dass es mir so geht, ich habe es nur nicht richtig gesehen. Auf der einen Seite bin ich so stark und weiß was ich möchte, dann bin ich auf der anderen Seite aber wieder total schwach, unsicher und ängstlich. Das wechselt sich gefühlt immer ab, auch innerhalb des Tagesablaufs.

Ich verstehe mich selbst gerade einfach nicht mehr.

Willst Du noch auf meine beiden Fragen antworten?

Oh, nein da habe ich mich noch nicht vorgestellt und ich weiß auch nicht was das genau ist. Könntest du es mir erklären?

Der SpDi ist eine Beratungsstelle für Menschen mit psychischen Symptomen.

Die PIA ist eine vom Landkreis beaufragte Anlauffstelle. Hier wird beraten / aufgeklärt. In manchen finden sogar Therapien statt oder erstellen sie erstellen ein Therapiekonzept.

Das was dein Therapeut da getrieben hat, könnte man aus meiner Sicht bei der Krankenkasse melden. Nur denke ich das ist für dich gerade zu viel Action. Der schnellere Weg könnte eine Beratungsstelle sein.
Daher halte ich es einen Versuch wert bei den PIA deines Lankreises anzurufen. Die Nummer kann man sicher googeln wie z.b. PIA Heidelberg.

Naja, eine körperliche Untersuchung sollte schon sein. Wie sehen z. B. Deine Schilddrüsenwerte aus? Pille, Hormone? All das sollte erst einmal abgeklopft werden. Dein Hausarzt hat es sich etwas einfach gemacht, finde ich.

Aufgrund Deines Alters scheiden die Wechseljahre also aus

Weißt Du, Du hast gerade sehr viel Neues am Wickel, Ausbildung, Zukunft planen, Auszug, erste eigene Wohnung, junge Partnerschaft.... das muss man mental erst einmal auf die Reihe bekommen. Eine gewisse Überforderung kann da schon mal auftreten aber lasse mal etwas Zeit ins Land ziehen, dann wird sich vieles einspielen und Du wirst sicherer im Umgang mit den neuen Umständen und mit Dir selbst werden.

Ich bin mir nicht sicher, ob Du wirklich eine Therapie benötigst. Wenn, dann würde ich eher in Richtung Gruppentherapie tendieren, wo Du Dich mit anderen austauschen kannst. Nun ist der jetzige Zeitpunkt etwas unglücklich aber rufe doch einfach mal bei Deiner Krankenkasse an und frage nach Hilfsangeboten, dafür sind die da.

Ansonsten schreibe hier im Forum einfach, was Dich so beschäftigt. Oft bringen einen die Meinungen Dritter weiter als wenn man sich immer im eigenen kleinen Dunstkreis bewegt. Vor Allem sind die emotionalen Verbindungen nicht so stark als im privaten Kreis, wo sich alle immer gleich Sorgen machen.

LG Perle

Danke für die Aufklärung über die Anlaufstelle und die Beratungsstelle. Ich werde mir nochmal darüber Gedanken machen, ob das für mich in Frage kommt. Das meiner Krankenkasse zu melden habe ich mir auch schon überlegt, doch das ist wirklich viel Action.

Ich bin mir auch total unsicher, ob ich nochmal zu dem Therapeuten gehen sollte, denn er wollte mich übernächste Woche nochmal sehen, um eben zu wissen, dass ich gut bei der anderen Therapeutin gut angekommen bin. Irgendwie bin ich total wütend und sauer auf ihn, weil ich jetzt weiß, dass das nicht das korrekte Vorgehen war und er mich sozusagen alleine gelassen hat.

Es ist sehr viel auf ein Mal und es benötigt Zeit, dass sich das legt, da hast du auf jeden Fall Recht. Aber ich habe das Gefühl, dass das nicht das erste Mal ist. Ich habe oft Stimmungsschwankungen und lasse mich von negativen Dingen oder Problemen oft sehr tief runter ziehen. Meine Freunde und meine Familie fängt mich dann immer auf, aber irgendwann haben sie auch keine Lust mehr.

Ich habe immer Angst, dass mich jeder verlässt und dann fange ich an zu Klammern, weil ich mir gefühlt selbst keinen Halt geben kann. Und ich möchte mir auch selbst Halt geben können und zu meinem Leben stehen.

Eine Gruppentherapie wurde mir tatsächlich auch von dem Therapeuten vorgeschlagen und eventuell bietet die Therapeutin, die ich angerufen habe, auch bald eine an. Das wäre perfekt.

Und es tut echt gut zu wissen, dass man hier im Forum auch mit Menschen schreiben kann, die einen nicht kennen und das Ganze eher neutral sehen.

Zitat von Perle:
Naja, eine körperliche Untersuchung sollte schon sein. Wie sehen z. B. Deine Schilddrüsenwerte aus? Pille, Hormone? All das sollte erst einmal abgeklopft werden. Dein Hausarzt hat es sich etwas einfach gemacht, finde ich.

Die Frage, in wie weit er die hormonelle Seite überprüft hat, stelle ich mir auch.

Zitat von Perle:
Aufgrund Deines Alters scheiden die Wechseljahre also aus




Zitat von wasistlosmitmir:
Ich bin mir auch total unsicher, ob ich nochmal zu dem Therapeuten gehen sollte, denn er wollte mich übernächste Woche nochmal sehen, um eben zu wissen, dass ich gut bei der anderen Therapeutin gut angekommen bin.

Die Frage, welche ich mir stellen würde, ist was ich persönlich davon hätte da hinzugehen.
Einziger Grund der für mich in Frage kommen würde wäre das PT Formular.

Zitat von wasistlosmitmir:
Meine Freunde und meine Familie fängt mich dann immer auf, aber irgendwann haben sie auch keine Lust mehr.

Ist das ein Gefühl oder wurde dir das definitiv mitgeteilt?

Zitat von wasistlosmitmir:
Ich habe immer Angst, dass mich jeder verlässt und dann fange ich an zu Klammern, weil ich mir gefühlt selbst keinen Halt geben kann. Und ich möchte mir auch selbst Halt geben können und zu meinem Leben stehen.

Bin mir recht sicher das Du das so hinbekommen kannst. Es ist halt ein Lernprozess.

Ja ok, dann hast Du ja schon Einiges bei Dir gut erkannt, kennst Deine Schwachstelle. Sei nicht sauer auf den Therapeuten, damit verschwendest Du nur Deine Zeit und Kraft. Sollte die andere Therapeutin wirklich bald eine Gruppentherapie anbieten können, dann wäre das echt prima für Dich. Glück muss der Mensch haben!

Ich denke, Du hast einfach einige Unsicherheiten und musst lernen, damit besser umgehen zu können. Du möchtest Dir selbst Halt geben können .... das hast Du sehr schön ausgedrückt! Glaub mir, diese Unsicherheiten schleppt ein Großteil der Bevölkerung mit sich herum, nur sprechen die meisten nicht darüber.

LG Perle

Hormonell wurde nichts getestet, aber ich nehme auch keine Hormone zu mir. Habe schlechte Erfahrungen mit der Pille gemacht.

Und ja die Wechseljahre sind es wohl eher nicht

Das Formular würde ich mir sehr gerne holen, vorausgesetzt er gibt es mir. Wegen meiner Familie und meinen Freunden, das ist ein Gefühl, aber sie sagen mir auch, dass sie gerade verzweifelt sind, weil sie nicht wissen wie sie mir noch helfen können.

Aufregen bringt wirklich nichts, aber darauf ansprechen werde ich ihn trotzdem, möchte ja das Formular haben.

Danke für eure Antworten und lieben Worte, das tut echt gut sich auszutauschen.

Mit den Check der Hormone war nicht nur gemeint ob die hormonelle Verhütung eine Störung verursacht, sondern auch ob z.b. eine Störung der Schilddrüse vorliegt.

Bei solchen Aktionen sollte man optimalerweise den Kosten-Nutzen Faktor im Auge haben.

Helfen kann dir deine Familie nur indirekt. Denn man selbst ist der wo an sich arbeiten sollte.
Verzweiflung ist ungleich Verletzen. Kann mir nicht vorstellen das Du das mit Absicht tust, das Du hier ja bitte gerufen hast als Symptome gratis verteilt wurden. Zudem bist Du motiviert an Dir zu arbeiten und Unterstützung zu suchen/organisieren.

Wie meinst du das mit dem Kosten-Nutzen-Faktor? Und woher weiß ich, dass ich mich erstmal körperlich durchchecken sollte?

Ich bin motiviert an mir zu arbeiten, weil ich aus diesem Loch raus möchte und auch nicht mehr so tief fallen möchte. Ich habe aber Angst vor dem Weg und vor der Therapie, falls ich einen Platz bekomme. Es fühlt sich einfach so schwer an.

stimmt Schilddrüse ist sehr wichtig. sie kann ein großer Faktor sein....das würde ich kontrollieren lassen.

Also wieder zum Hausarzt?
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von wasistlosmitmir:
Wie meinst du das mit dem Kosten-Nutzen-Faktor?

Damit meine ich wieviel Energie kostet dich das im Vergleich zu dem was Du sicher gewinnst.

Ich kenne jemand der ist (war damals) 25 und hat Probleme mit der Schilddrüse. Ist nun eingestellt.

Das du nicht weißt wie eine Therapie abläuft, baut sich ein Blackbox Gefühl bei dir auf. Du Sitzt vor einem schwarzen Kasten, weißt nicht was sich darin befindet und sollst ihn trotzdem öffen. Nun steigert sich die Angst vor dem Ungewissen, denn es könnte ja ein Clown herausspringen.

Ist einmal ein Weg zu erkennen und die Therapie begonnen, dann wird höchstwahrscheinlich deine Angst auch verfliegen.

Es ist halt alles neu, unbekannt und zudem eine Veränderung. Das passt deinem Unterbewusstsein halt weniger.

Ich möchte Gewissheit, ich halte aber keine Rückschläge aus. Ich habe so geweint und war so fertig als mein Therapeut mich weiter geschickt hat.

Ich werde es mir überlegen nochmal zum Hausarzt zu gehen, sie denkt bestimmt auch ich bin verrückt, weil ich so oft da bin.

Ich hasse Clowns

Vielleicht darf ich alles nicht so streng nehmen und sollte mir Zeit lassen und versuchen ruhig zu sein. Ich versuche gerade auch von Tag zu Tag zu leben, weil ich ansonsten wieder durcheinander werde und den Überblick verliere.

Das Zittern und die Schweißausbrüche kommen trotzdem, auch wenn ich versuche nicht an meine Ängst und Sicherheiten zu denken und ich weiß nicht wie ich mich dann beruhigen kann, sodass ich nicht wieder anfange zu weinen und zu fallen.

Und was wäre so schlimm daran, wenn Du weinst? Es geht Dir im Moment nicht gut und da ist das Weinen ein Ventil, um Druck los zu werden. Wie Du selber sagst, sei nicht so streng mit Dir! Erlaube Dir, schwach zu sein und beschäftige Dich bevorzugt in dieser Zeit mit Dingen, die Dich glücklich machen.

LG Perle

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Dr. Christina Wiesemann
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