Hallo an die Forengemeinde hier!
Erstmal zu meiner Person, ich bin 26 Jahre alt und leide seit meinem 18. Lebensjahr an Agoraphobie mit Panikstörung, Derealisation und teils sehr depressiv bin ich sogar noch länger.
Die ersten 3 Jahre der Erkrankung habe ich damit verbracht von Arzt zu Arzt zu laufen (einschließlich Krankenhausaufenthalt), jedoch ohne jegliche Erkenntnis. Die Ärzte und auch die Leute aus meinem Umfeld reagierten eigentlich alle gleich, nämlich mit Unverständnis oder sie sagten direkt ich bilde mir das alles nur ein oder übertreibe. Man muss dazu sagen, dass ich nie Jemand war der zu Angst oder gar Panik neigt, für mich waren das alles einfach nur sehr sehr unangenehme Symptome die ich mir nicht erklären konnte. Ich habe die Jahre davor täglich gek. und würde mich selbst als sehr süchtig bezeichnen! (habe trotz Panikattacken nach jedem Zug 3 Jahre weiter gek. , nur weil ich wusste dass nach der PA die Entspannung einsetzt, die ich brauchte um die Realität zu ertragen- )
Daher kamen mir die Zustände die ich bekam durchaus sehr bekannt vor, denn sie fühlten sich genauso an wie ein Absturz vom *beep* nur eben ohne *beep*. Ich denke auch, dass ich meine Krankheit dem *beep* zu verdanken habe. Nunja lange Rede kurzer Sinn nach nach 1-2 Jahren Einzelhaft in meinem Zimmer ging ich zum Psychiater bekam Medikamente um mich halbwegs zu stabilisieren und fit zu machen für eine Therapie, welche allerdings absolut keinen Erfolg zeigte und ich diese daraufhin abbrach. Ich habe durch die Medikamente und auch bis zu einem gewissen Punkt durch die Konfrontation mein allgemeines Wohlbefinden verbessert und mir einen gewissen Bewegungsradius verschafft. Für einen gesunden Menschen wäre dies wohl immer noch ein unerträglicher Zustand aber für mich ist es eben eine extreme Verbesserung.
Das Problem ist allerdings, dass ich absolut nicht belastbar bin aber jetz Alg 2 bekomme und das Amt mir jetzt im Nacken sitzt.
Ich habe hier schon sehr viel gelesen und bin immer wieder verwundert wie viele Leute hier darüber schreiben was für schlimme Angst- und Panikzustände sie haben, sie es aber dann trotzdem schaffen Vollzeit arbeiten zu gehen. Ich meine laut Ärztin habe ich zwar eine sehr schwere und chronifizierte Form aber wenn ich das so lese, denke ich manchmal ich habe eine völlig andere Krankheit als viele andere mit der selben Diagnose. Es ist völlig UNMÖGLICH für mich regelmäßig mehr als 3-4 stunden pro tag zu arbeiten. Ohne meine Medikamente konnte ich kaum noch aus dem Bett aufstehen ohne extremen Schwindel etc. und mein magen hat nur noch trockenes Brot und Tee vertragen und selbst dann war mir !permanent! übel (am Ende nur noch haut und knochen). Ich fühlte mich wie todkrank kurz vor dem Ende aber es kam nie. Zudem war jede Anwesenheit einer anderen Person unerträglich und löste extremes unwohlsein aus. Ich hatte auch merkwürdige Beschwerden wie z.B., dass ich jemandem nicht lange ins Gesicht gucken konnte wenn er mit mir sprach. War ein ähnliches Gefühl als würde man in die Sonne gucken. Und ganz zu schweigen von den ganzen nervigen situationsunäbhängigen Symptomen wie eben Schwindel, Übelkeit, Schwäche, Derealisation etc. die ohne Auslöser einfach so da sind egal wo ich bin und die man auch nicht aussitzen kann.
Von den Depressionen mal ganz zu schweigen...
Nun ja ich möchte jetzt jedenfalls wieder eine neue Therapie anfangen, nur weiß ich nicht genau was für eine bzw. habe ich Zweifel dass wieder eine Konfrontationstherapie das richtige ist da die letzte keinen Erfolg brachte und ich ein wenig erschrocken war wie platt das Prinzip dahinter war( Angst aushalten, merken Angst geht vorrüber, Angst bleibt weg) und wie wenig bis keine Alternativen da sind. Die Sache ist, dass ich immer die Angst ausgehalten habe, ich bin nie vorzeitig ausgestiegen oder so. Ich hab schnell gemerkt, dass die Befürchtung nicht eintritt. Aber ehrlich gesagt bringt mir das garnichts weil die teils massiven körperlichen Beschwerden bleiben und werden auch durch das wissen, dass nichts passiert, nicht weniger unerträglich. Und ich habe mich ständig konfrontiert, habe meinen Realschulabschluss nachgemacht und das war 4-5 Tage die Woche 3-4 Stunden über 1,5 Jahre und es ging mir danach nicht ein Stück besser als vorher. Aber da guckt der Therapeut nur dumm und sagt man soll lernen mit der Angst zu leben denn sie ist lebensnotwendig .......blabla.
Und mir zu sagen ich sei nicht therapierbar wenn ich es nicht annehmen kann zu glauben, dass es absolut nicht schlimm ist wenn ich mich in einer voll besetzten U-bahn übergebe und ich jeden Tag mit diesem Gedanken in die Selbige steige und debil grinsend und freudig mein schicksal annehme. Obwohl jeder weiß wie toll er es finden würde wenn ihm morgens in der vollen Bahn jemand die Klamotten vollkotzen würde. Und wenn dieser permanente Kampf jetzt tatsächlich die lösung des Problems sein soll dann muss ich sagen hab ich keine lust mehr darauf. Ich habe keine Lust mehr mich zu quälen und zu schinden nur damit ich mich am Ende doch nur mehr schlecht als recht fühle.
Jeder Arzt drückt sich vor einem Komentar wenn ich sage ich will einfach wieder so sein wie vor der Krankheit. Soll das Lebensqualität sein? Und dann quatscht mich meine Jobvermittlerin heute im Amt zu wegen 1,50€ Jobs weil ich die von der Stundenanzahl her bewältigen kann und ich soll mich darüber freuen? Da denk ich mir nur lasst mich doch einfach alle in Ruhe. Mein Päckchen is auch so schon schwer genug.
Ach was weiß ich....
edit: sorry für den wirren langen Text
Erstmal zu meiner Person, ich bin 26 Jahre alt und leide seit meinem 18. Lebensjahr an Agoraphobie mit Panikstörung, Derealisation und teils sehr depressiv bin ich sogar noch länger.
Die ersten 3 Jahre der Erkrankung habe ich damit verbracht von Arzt zu Arzt zu laufen (einschließlich Krankenhausaufenthalt), jedoch ohne jegliche Erkenntnis. Die Ärzte und auch die Leute aus meinem Umfeld reagierten eigentlich alle gleich, nämlich mit Unverständnis oder sie sagten direkt ich bilde mir das alles nur ein oder übertreibe. Man muss dazu sagen, dass ich nie Jemand war der zu Angst oder gar Panik neigt, für mich waren das alles einfach nur sehr sehr unangenehme Symptome die ich mir nicht erklären konnte. Ich habe die Jahre davor täglich gek. und würde mich selbst als sehr süchtig bezeichnen! (habe trotz Panikattacken nach jedem Zug 3 Jahre weiter gek. , nur weil ich wusste dass nach der PA die Entspannung einsetzt, die ich brauchte um die Realität zu ertragen- )
Daher kamen mir die Zustände die ich bekam durchaus sehr bekannt vor, denn sie fühlten sich genauso an wie ein Absturz vom *beep* nur eben ohne *beep*. Ich denke auch, dass ich meine Krankheit dem *beep* zu verdanken habe. Nunja lange Rede kurzer Sinn nach nach 1-2 Jahren Einzelhaft in meinem Zimmer ging ich zum Psychiater bekam Medikamente um mich halbwegs zu stabilisieren und fit zu machen für eine Therapie, welche allerdings absolut keinen Erfolg zeigte und ich diese daraufhin abbrach. Ich habe durch die Medikamente und auch bis zu einem gewissen Punkt durch die Konfrontation mein allgemeines Wohlbefinden verbessert und mir einen gewissen Bewegungsradius verschafft. Für einen gesunden Menschen wäre dies wohl immer noch ein unerträglicher Zustand aber für mich ist es eben eine extreme Verbesserung.
Das Problem ist allerdings, dass ich absolut nicht belastbar bin aber jetz Alg 2 bekomme und das Amt mir jetzt im Nacken sitzt.
Ich habe hier schon sehr viel gelesen und bin immer wieder verwundert wie viele Leute hier darüber schreiben was für schlimme Angst- und Panikzustände sie haben, sie es aber dann trotzdem schaffen Vollzeit arbeiten zu gehen. Ich meine laut Ärztin habe ich zwar eine sehr schwere und chronifizierte Form aber wenn ich das so lese, denke ich manchmal ich habe eine völlig andere Krankheit als viele andere mit der selben Diagnose. Es ist völlig UNMÖGLICH für mich regelmäßig mehr als 3-4 stunden pro tag zu arbeiten. Ohne meine Medikamente konnte ich kaum noch aus dem Bett aufstehen ohne extremen Schwindel etc. und mein magen hat nur noch trockenes Brot und Tee vertragen und selbst dann war mir !permanent! übel (am Ende nur noch haut und knochen). Ich fühlte mich wie todkrank kurz vor dem Ende aber es kam nie. Zudem war jede Anwesenheit einer anderen Person unerträglich und löste extremes unwohlsein aus. Ich hatte auch merkwürdige Beschwerden wie z.B., dass ich jemandem nicht lange ins Gesicht gucken konnte wenn er mit mir sprach. War ein ähnliches Gefühl als würde man in die Sonne gucken. Und ganz zu schweigen von den ganzen nervigen situationsunäbhängigen Symptomen wie eben Schwindel, Übelkeit, Schwäche, Derealisation etc. die ohne Auslöser einfach so da sind egal wo ich bin und die man auch nicht aussitzen kann.
Von den Depressionen mal ganz zu schweigen...
Nun ja ich möchte jetzt jedenfalls wieder eine neue Therapie anfangen, nur weiß ich nicht genau was für eine bzw. habe ich Zweifel dass wieder eine Konfrontationstherapie das richtige ist da die letzte keinen Erfolg brachte und ich ein wenig erschrocken war wie platt das Prinzip dahinter war( Angst aushalten, merken Angst geht vorrüber, Angst bleibt weg) und wie wenig bis keine Alternativen da sind. Die Sache ist, dass ich immer die Angst ausgehalten habe, ich bin nie vorzeitig ausgestiegen oder so. Ich hab schnell gemerkt, dass die Befürchtung nicht eintritt. Aber ehrlich gesagt bringt mir das garnichts weil die teils massiven körperlichen Beschwerden bleiben und werden auch durch das wissen, dass nichts passiert, nicht weniger unerträglich. Und ich habe mich ständig konfrontiert, habe meinen Realschulabschluss nachgemacht und das war 4-5 Tage die Woche 3-4 Stunden über 1,5 Jahre und es ging mir danach nicht ein Stück besser als vorher. Aber da guckt der Therapeut nur dumm und sagt man soll lernen mit der Angst zu leben denn sie ist lebensnotwendig .......blabla.
Und mir zu sagen ich sei nicht therapierbar wenn ich es nicht annehmen kann zu glauben, dass es absolut nicht schlimm ist wenn ich mich in einer voll besetzten U-bahn übergebe und ich jeden Tag mit diesem Gedanken in die Selbige steige und debil grinsend und freudig mein schicksal annehme. Obwohl jeder weiß wie toll er es finden würde wenn ihm morgens in der vollen Bahn jemand die Klamotten vollkotzen würde. Und wenn dieser permanente Kampf jetzt tatsächlich die lösung des Problems sein soll dann muss ich sagen hab ich keine lust mehr darauf. Ich habe keine Lust mehr mich zu quälen und zu schinden nur damit ich mich am Ende doch nur mehr schlecht als recht fühle.
Jeder Arzt drückt sich vor einem Komentar wenn ich sage ich will einfach wieder so sein wie vor der Krankheit. Soll das Lebensqualität sein? Und dann quatscht mich meine Jobvermittlerin heute im Amt zu wegen 1,50€ Jobs weil ich die von der Stundenanzahl her bewältigen kann und ich soll mich darüber freuen? Da denk ich mir nur lasst mich doch einfach alle in Ruhe. Mein Päckchen is auch so schon schwer genug.
Ach was weiß ich....
edit: sorry für den wirren langen Text
17.10.2011 17:04 • • 25.10.2011 #1
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