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Hallo in die Runde, seit gut über einem Jahr habe ich mit einer Panickstörung zu kämpfen. Alles fing mit Panickatacken an, wobei mir die Ursachen hier bewusst sind. Nachdem ich damit halbwegs klarkam entwickelte sich eine Herzangst. Über mehrere Monate hinweg ständiges Herzstolpern, Herzrasen, Bruststechen usw. Pro Monat eigentlich immer eine Woche Arbeitsunfähig. Mit neuer Therapie und allmählicher Gewöhnung, sind die Probleme weitestgehend Geschichte. Doch mehr oder weniger parallel zu der Lösung der einen kamen die neuen.

Diesmal viel Verdauungszeug, Notaufnahme wegen Verdacht auf Blindarm, was logischerweise beim Verdacht blieb. Reflux Beschwerden wo sich schon Entzündungen im Hals gebildet haben, im Magen ist jedoch alles ok. Dazu Kopfschmerzen Abgeschlagenheit, Schwindel, Schlafprobleme und Unwohlsein. Dann nochmal Notaufnahme wegen Empfindungsstörungen, wodurch ich sogar ne Nervenwasser Entnahme hatte, was wiederum zu Ängsten vor den Folgen dieser führte.
Mittlerweile ist es jeden Morgen ein Kampf, die ersten 5minuten nach dem Aufwachen die Hoffnung, dass man sich einmal wieder richtig fit fühlt und dann kommt schon das erste Symptome.
Ich hab einfach kein Bock mehr aus Erfahrung weiß ich, dass ich weiter machen muss aber es macht einfach keinen Spaß mehr. Ich bin jeden Monat mindestens eine Woche Krank, traue mich schon fast gar nicht mehr zum Artzt, nehme zudem jeden infekt mit.
Ich bin gerade im ersten Lehrjahr und überlege immer wieder, ob es noch Sinn macht die Ausbildung weiter zu machen.
Ich hab das Gefühl, dass ich nichts leisten kann.
Zu dem bekomme ich mein Leben auch überhaupt nicht strukturiert die kleinsten Aufgaben schiebe ich endlos auf, finde einfach keinen Anfang.

Ich musste einfach mal alles raus lassen, wenn es jemanden ähnlich geht freue ich mich über Erfahrungen.
Ich weiß einfach nicht wie es weitergehen soll.

28.06.2022 21:26 • 29.06.2022 #1


7 Antworten ↓


Hallo und herzlich willkommen,

ich wuerde Dir eine Tagesklinik empfehlen, da hast Du eine Struktur und zeitgleich wird Therapie gemacht aber Du wirst zu nichts gezwungen.

Mir hat es die Augen geoeffnet und ich habe viel von anderen Patienten gelernt, was wiederum mir geholfen hat (Akzeptanz der Krankheit, sich keinen Druck machen).

Hatte keine Kraft mehr, mochte zum Anfang nicht mal mehr sprechen.

Nach und nach ging es aber immer besser, wozu die Klinik viel beigetragen hat.

A


Keine Kraft mehr, Angst vor Dauerschleife

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@Jones1

Tut mir leid, was du gerade durchmachen musst. Denkst du, dass die Ausbildung selbst vielleicht der Grund ist, weshalb es dir schwerfällt Struktur in dein Leben zu bringen?

Ich beginne im August auch eine Ausbildung und habe ständig so eine innere Unruhe. Teilweise überkommt mich auch Panik und das Herzklopfen und Schwitzen tritt auf.

Ich weiß nicht genau, wie ich dir helfen kann. Aber ich hoffe, dass dich meine Nachricht vielleicht etwas beruhigt.

[Das Forum hat den großen Teil meiner Nachricht verschluckt.. daher hab ich jetzt alles hier gelöscht...]

Sooo, ich versuchs heute nochmal

Das wichtigste ist erstmal, dass du deine aktuelle Situation akzeptierst. Das klingt zwar total bescheuert, aber die Tatsache, dass du jeden morgen hoffst, führt nur dazu, dass du jeden Tag enttäuscht wirst. Dein Leben ist wie es ist. Das ist erstmal eine bittere Feststellung, aber nur so kannst du aufhören gegen deinen Körper zu kämpfen und anfangen mit ihm zu arbeiten.

Ich gehe davon aus, dass du medizinisch soweit durchgecheckt wurdest, und es keine nennenswerten körperlichen Ursachen für deine Symptome gibt?
Welche Medikamente nimmst du zur Zeit?

Ich selbst leide nun seit über 10 Jahren an Panikattacken, schon viel länger an Depressionen. Auch ich kenne diese Dauerschleife an neuen Symptomen. Angefangen mit starken Nackenschmerzen, Wochen lang Schwindel, dann hat mein Auge monatelang dauerhaft gezuckt. Dann sind mir ständig die Arme eingeschlafen, oder gar mal eine ganze Körperhälfte. Zwischendurch dann natürlich Panikattacken und Magen-Darmprobleme habe ich sowieso immer. Und wenn das alles mal gerade nicht da ist, dann habe ich zumindest eine Erkältung.

In meinem Fall hat Opipramol durchaus einen positiven Effekt gehabt, um aus dieser Dauerschleife zeitweise auszubrechen. Zudem Schmerzmittel gegen die Nacken/Rückenschmerzen und Säureblocker gegen die Magenprobleme. Es ist wichtig solche aktuen Symptome ordentlich zu dämpfen, damit man sich nicht allzusehr in die Symptome hinein steigert.
Zu dem habe ich meinen Medienkonsum (generell Bildschirmzeit) zeitweise erheblich reduziert. Auch das hat mir sehr geholfen mal wirklich runter zu kommen.
Leider bin ich die letzten Monate wieder in meine ganzen alten Muster zurückgefallen, entsprechend bin ich auch wieder in einer eher schlechten Phase.

Womit lässt du es dir so richtig gut gehen? Hobbies?

Ggf solltest du eine Therapie starten, vielleicht auch mal stationär, damit du mal wirklich abschalten kannst und dauerhaft betreut wirst.

Es wird auf jeden Fall besser Zeiten in deinem Leben geben!

Zitat von colitis9439:
Das wichtigste ist erstmal, dass du deine aktuelle Situation akzeptierst. Das klingt zwar total bescheuert,


Stimme ich Dir zu. Es ist zwar ein schwieriger Weg aber ich selber habe es auch so gemacht, akzeptiert, dass psychische Probleme eben ein Teil von mir sind.

Melde Dich doch noch mal.

Danke für die Antworten. Vieles ist mir ja bewusst. Die Ausbildung ist auch ein großer Stressfaktor da ich gut 2 Stunden am Tag Pendel. Auch die Symptome sind weitestgehend abgecheckt, nur kommen zurzeit immer wieder kleine dazu, welche mich konstant runterziehen. Ist das eine erstmal abgeklärt kommt schon das nächste. Die letzten Wochen war ich dadurch wieder extrem häufig bei allen möglichen Ärzten, wo ich mich mittlerweile schon fast schäme wenn ich wieder im Wartezimmer sitze. Leider auch extremes Googeln, was dann immer wieder zu Phasen der Panik führt. Seit mehreren Monaten bin ich auch in Therapie, was mir echt gut tut. Auch die Ursachen meiner Probleme sind mir nahezu alle bewusst, nur fehlt mir die Kraft al das mal anzugehen. Zum einen durch den Alltag, zum anderen renne ich auch wenn ich Zeit hab nur davor weg. Meine Therapeutin hatte auch eine Reha vorgeschlagen, nur überfordert mich das irgendwie. Mal denke ich es geht mir nicht schlecht genug für so etwas, dann denke ich an die hohe Summe von Fehltagen die ich auf Arbeit schon gesammelt habe. Ich fühle mich halt mehr oder weniger fest gefahren, es ging mir vor ein paar Monaten deutlich schlechter, aber dennoch hemmt mich al das gerade sehr stark. Ich hab Angst, dass ich wieder in alte Muster verfalle und sich mein Körper wieder was Ausdenkt was mich wieder komplett ausnockt

[QUOTE=Katze99]@Jones1 Tut mir leid, was du gerade durchmachen musst. Denkst du, dass die Ausbildung selbst vielleicht der Grund ist, weshalb es dir schwerfällt ...[/QUOT
Ja so ging es mir auch vor der Ausbildung, währenddessen ist es schlimmer geworden. Mittlerweile sind die Herz Spinnereien bei mir aber fast komplett weg.

Ich wünsche dir natürlich viel Kraft und viel Erfolg, dass dir ein angenehmer Start in die Ausbildung gelingt





Dr. Christina Wiesemann
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