@peaceofmind210
Eine Kur ist meist eine präventive Maßnahme, bei der es darum geht, den Gesundheitszustand zu stabilisieren oder zu verbessern, bevor es richtig kracht.
Eine Reha dagegen wird in der Regel nach einer akuten oder chronischen Erkrankung genehmigt und soll dabei helfen, wieder arbeitsfähig oder alltagsstabil zu werden – medizinisch, psychologisch oder körperlich.
Du schreibst: „Aktuell nicht in psych. Behandlung weil ich nicht raus kann.“
Das ist schon mal ein ziemlicher Widerspruch zu deinem Gedanken an eine Reha/Kur – denn wie willst du bitte mehrere Wochen in einer völlig neuen Umgebung, mit festen Tagesplänen, fremden Mitpatienten und Therapeuten klarkommen, wenn du es jetzt schon kaum vor die Tür schaffst?
Du sagst selbst: „Ich will einfach mal raus in die Natur, will was anderes sehen, fühle mich aber viel zu schwach, zu blockiert, in der Angst, panikartige Zusammenbrüche auch draußen wieder zu erleben.“
Und genau das passiert in einer Reha mit Ansage. Da wird nicht spontan der Garten angeschaut, da ist Gruppentherapie, Sport, Gespräche, Essen mit anderen, Aktivitäten draußen – und das alles außerhalb deiner gewohnten Umgebung. Und da kann man nicht dauernd sagen nee heute nicht. Da ist halt Programm. Genauso in einer Kur.
Und dann kommt noch dein Autismus dazu. Du schreibst: „Ich bekomme toxische Sachen mit. Seit Jahren oder Jahrzehnten gibt es hier wiederkehrenden Streit.“
Das ist sicher ein wichtiger Grund, warum du da raus willst. Aber ein fremdes Zimmer, neue Geräusche, neue Reize, ungewohnte Abläufe – das könnte dich gerade mehr überfordern als entlasten.
Was dir stattdessen helfen könnte:
Erstmal eine ambulante Betreuung, die zu dir nach Hause kommt – also z. B. durch einen sozialpsychiatrischen Dienst oder über ambulante Eingliederungshilfe. Du brauchst stabile Außenstruktur, aber in deiner Welt, nicht mit der Brechstange in einer fremden.
Und zur eigentlichen Frage – „Was meint ihr, habe ich zu lange gewartet?“
Du wartest nicht zu lange – aber du wartest auf die falsche Lösung. Du glaubst, du brauchst einen radikalen Tapetenwechsel. Tatsächlich brauchst du wahrscheinlich erstmal kleinschrittige Stabilisierung in deinem bestehenden Umfeld, bevor du überhaupt rehafähig wirst. Und ja: „Einige Sachen haben schon geklappt.“ Fang genau da an, wo du Fortschritte gemacht hast – und schau, wie du darauf aufbauen kannst, statt gleich den Systemwechsel zu planen.
Gerade eben •
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