Ich entschuldige mich jetzt schonmal für den unendlich langen Text. Ich hoffe er wird trotzdem gelesen.
Zu mir, ich bin 34 Jahre und habe einen 6 jährigen Sohn.
Mitte bis Ende 2021 haben wir 5 Familienmitglieder beerdigen müssen und auch unsere 14 jährige Katze ist leider verstorben.
Ich habe für meinen Sohn funktioniert, denn ihn hat es sehr mitgenommen und hat Verlustängste entwickelt.
Ich dachte, ich habe es ganz gut gemeistert. Doch dann kam bei mir die panische Angst auf, zu sterben und meinen Kleinen hier alleine auf dieser Welt lassen zu müssen. Und dann auch noch bei diesem Vater wo er nicht hin will.
Mitte 2022 bekamen wir dann Corona. Uns ging es mega schlecht. Nachdem ich wieder negativ war, hab ich mich sofort zum Arzt geschleppt da mein Herz nicht aufhören wollte zu rasen. Mir wurde gesagt, das ist durch Corona normal und habe Betablocker bekommen. Es wurde ein EKG gemacht was auffällig war und wohl eine Durchblutungsstörung anzeigte. Ich hab eine Überweisung bekommen für eine Szintigraphie. Zudem noch eine für Magen und für Darmspiegelung, da ich seit Kindheit an unter psychisch bedingten Bauchschmerzen mit Durchfällen leide die sich nun auch verschlimmert hatten.
Zeitnah Termine zu bekommen, war natürlich nicht möglich, also war ich wöchentlich beim Arzt. Im August erschrak mein Arzt, wie ich denn aussehe. Hab eine Einweisung bekommen wegen starken Gewichtsverlust. Dort habe ich alles angesprochen, LangzeitEKG und Langzeitblutdruck wurden gemacht. Anschließend Herzultraschall wo mir gesagt wurde das meine Pumpleistung grenzwertig sei. Am nächsten Tag hieß es plötzlich, es sei alles in Ordnung was mich verunsicherte.
Magenspiegelung-Magenentzündung,
Darmspiegelung- Polyp entfernt
Bauchultraschall ging beim ersten mal schief, es hieß aber, sollte sich beim 2. Versuch bestätigen das es Gallensteine sind, wird die Gallenblase sofort entfernt. Da ich seit 2019 unter heftigen Kolliken leide.
Beim 2. Versuch wurden wohl Gallensteine entdeckt aber da diese nicht unbedingt Auslöser sein müssen, wollten sie die Gallenblase doch drin lassen.
Somit wurde ich entlassen. Bis Oktober lebte ich mehr schlecht als recht, jede Woche beim Arzt, da es absolut nicht besser werden wollte und immernoch an Gewicht verlor. Mittlerweile 40 kg verloren.
Mitte Oktober an einem schönen Morgen ging ich auf den Balkon eine Rauchen und aus heiterem Himmel vibrierte es in der Brust. Mein Puls war bei knapp 200, ich wurde benommen, es kribbelte überall, ich hatte Todesangst. Ich rief den Notruf. Dort hörte ich ein was ist denn mit Ihnen los? Bleiben sie doch mal ruhig und er legte auf. Das war der Supergau, was mir wahrscheinlich bis heute sehr zusetzt.
Ich rief meinen Ex Freund an (nicht der Vater meines Kindes), der mir ab da nicht mehr von der Seite wich. Bin dann zum Arzt und habe stärkere Betablocker bekommen. 3 Tage später das selbe Spiel. Diesmal rief mein Ex an und die Rettung kam. Verdacht auf Herzinfarkt, super und das zum Wochenende. Zudem rief dann der Vater meines Kindes an, ich solle mich sofort entlassen lassen, er möchte unseren Sohn nicht nehmen, es passt nicht in seinen Zeitplan und er muss schließlich auch arbeiten. Dieser Stress, wohin mit meinem Kind im Notfall, setzt mir ebenfalls zu.
Montag wurde ich entlassen, waren wohl nur Herzrhythmusstörungen die nicht aufgezeichnet werden konnten übers Wochenende. Ich soll sofort wieder kommen wenn es wieder auftritt, denn nur so können sie sagen was es ist.
Im November war es dann soweit. Ich fuhr mit diesen Symptome in die Notaufnahme, mit zusätzlich Schmerzen im linken Arm.
Die gute Frau verdrehte nur die Augen und sagte sie schon wieder. Sie wurden doch untersucht. Was wollen sie denn noch? Sie wollte mich wegschicken aber ich ließ mich nicht abwimmeln. Die Ärztin die dann kam, meinte dann, Herz ist laut vorherigen Untersuchungen auszuschließen, es muss der Rücken sein, da dort ja auch der Arm dran hängt. Ohne weitere Untersuchungen sollte ich wieder gehen und einfach mal Schmerztabletten nehmen.
Ein paar Tage später rief ich den Bereitschaftsdienst (da ich nicht mehr in die Notaufnahme wollte nach so einer Ablehnung). Mein Puls war bei 40 und mir ging es nicht gut. Die Ärztin am Telefon kam sofort. Untersuchte mich sehr lange und hat dann selbst einen RTW gerufen.
Da unser Krankenhaus voll war, kam ich in das nächste Krankenhaus was frei war, also viel weiter weg.
Dort wurde wieder LangzeitEKG und Ultraschall gemacht. Beim Ultraschall hieß es, Schildkröten werden 100 und haben auch einen Puls von 40. Ja Dankeschön. Herzklappen sind leicht undicht wurde mir gesagt.
Die Betablocker wurden komplett abgesetzt ohne ausschleichen.
Der Puls ging dann auf 120 hoch und das blieb konstant so. Dementsprechend ging es mir auch. Medikamente bekam ich trotzdem keine.
Am letzten Morgen hieß es, im Krankenhaus von August wurde wohl festgestellt das meine Herzwand verdickt ist (hat mir nie einer gesagt) und das die aktuell wieder zurückgeht. Kann also nur eine Herzmuskelentzündung durch Corona sein die jahrelang bestehen bleiben könnte. Das könne man aber nicht feststellen da Herzmuskelentzündungen nur bei einer Biopsie zu sehen sind und die könnte tödlich verlaufen.
Die Ärztin entschied sich, mir einen Herzschrittmacher einzusetzen, damit der Puls nicht unter 60 geht und Betablocker damit der Puls unter 100 bleibt.
Das anschliesende BelastungsEKG lief gut. Ich habe durchgehalten bis zum Schluss, da ich endlich wissen wollte was mit mir nicht stimmt.
Zum Abend ging es mir wieder richtig schlecht und gegen 19 Uhr erfuhr ich das ich das Bett frei machen soll.
Hab die Ärztin verlangt und sie erklärte mir da sie beim BelastungsEKG so wunderbar mitgemacht haben sehe ich keinen Grund sie länger hier zu behalten. Natürlich geht es ihnen schlecht, da bei dem hohen Puls ihre Organe nicht genug mit Sauerstoff versorgt werden. Aber ob es ihnen hier schlecht geht oder Zuhause, macht keinen Unterschied also kann das Bett auch frei werden. Sie haben es in der Hand ob sie leben oder sterben. Jede Zig. kann in ihrer Situation den Tod bedeuten. Hören sie auf und sie können weiter leben. Machen sie Sport, dann wird das schon dann war sie mit mir fertig und ich wurde sozusagen rausgeworfen.
Sport bei einer Herzmuskelentzündung?
Seitdem lebe ich ständig in Angst und kann nicht mehr alleine sein. Mein Ex Freund ist immer noch bei mir, da ich alleine sofort Panik bekomme.
Mein Hausarzt meinte, Herzmuskelentzündung sei völliger Quatsch und es sei psychisch. Bei uns sind aber die Psychologen alle voll, auch im Umkreis. Es ist kein rankommen. Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Jeder Arzt sagt etwas anderes.
Anfang des Jahres war ich nochmal zum Bauchultraschall da die Koliken überhand nahmen. Mein Arzt meinte, die Gallenblase muss unbedingt raus, egal was das Krankenhaus sagt. Aber beim Ultraschall wurden gar keine Gallensteine gefunden also blieb die OP doch aus weil es wohl eine Fehldiagnose des Krankenhauses war.
Beim Lungenarzt war ich im April, da ich auch oft Luftnot habe. Doch der erklärte mir, zu 99,9% geht Corona nicht auf die Lunge also muss es psychisch sein.
Mein Hausarzt wirft jetzt das Handtuch und ist mit seinem Latein am Ende.
Danke fürs lesen. Vielleicht hat ja jemand Tipps für mich oder hat das selbst in ähnlicher Form schon erlebt.
Liebe Grüße
11.06.2023 11:01 • • 11.12.2023 x 7 #1