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Hallo zusammen,

ich hoffe, ich finde hier den ein oder anderen der die gleiche Probleme hat, da ich hier am Dorf leider ewig auf einen Termin bei einem Psychologen warten muss.

Kurz zu meiner Person: Bin 25, Job als Meister, super Familie, tolle Freundin.

Ich will euch mal zu dem Thema Angst und Panik befragen. Angefangen hat es bei mir nach einem sehr „süffigen“ Firmenevent, 350km von zuhause entfernt. War im Juni 2022. Hab an dem Abend natürlich ordentlich Gas gegeben was Alk. betrifft. War schon immer ein Freund, der gern mal dass ein oder andere Bierchen konsumiert. Sind dann am nächsten Tag nach Hause gefahren und schon ging der ganze Spaß los. Hatte damals noch meine Smartwatch am Handgelenk, welche ich seit diesem Tag an meide. Puls stieg auf 140, ganzes Gesicht taub, Brust zog sich zusammen, habe gedacht ich stehe kurz vorm Herzinfarkt. Richtige Todesängste. Sind dann gleich ins nächste Krankenhaus gefahren, 150km von zuhause entfernt. Dort wurde gleich mein Herz, Blut etc. untersucht. Wurde nach 4 Stunden wieder entlassen da alles in Ordnung war. Während dem Aufenthalt im Krankenhaus ging mein Puls wieder runter auf ca. 75-80 Schläge. Im Auto angekommen um uns auf die letzten 150km vorzubereiten ging die ganze Sache wieder von vorne los. Für mich stellte sich die Frage: Panik durch den Kater? Zuhause angekommen war die Sache wieder erledigt. Alles ganz normal. Hatte dann ca. einen Monat später erneut eine extreme Panikattacke in der Arbeit, die ich aber ohne Ärzte überwinden konnte. Im August 2022 habe ich dann meine jetzige Freundin kennengelernt, mit der ich bereits über ein Jahr schon zusammen wohne. Wir arbeiten im gleichen Betrieb. Leider ist meine Freundin ca. zwei Monate später an Epilepsie erkrankt, was mich extrem geprägt hat. Ich stande permanent unter Strom, schlaflose Nächte, konnte mit ihr das Haus nicht mehr verlassen. Selbst in der Arbeit hab ich mich einfach nicht mehr wohl gefühlt, weil ich immer geguckt habe was sie treibt. Jetzt bin ich mittlerweile so weit, dass ich nur in Notfällen das Haus verlassen kann. Bekomme Schweißausbrüche, Herzrasen, Schwindelattacken, Taubheitsgefühle, Durchfall, Erbrechen, zitternde Oberschenkel. Wenn mir die Schulter kurz sticht, gerate ich in Panik weil ich vermute es ist ein Herzinfarkt. Mittlerweile google ich jedes Symptom das ich habe und verfalle dadurch immer in Stresssituationen. Ich kann mich nichtmal mehr mit Freunden treffen. Ausser ich hab davor 1-2 Bierchen, dann gehts. Und genau davor hab ich Angst… ich will meine Probleme nicht mit Alk. bekämpfen. Aber in manchen Situationen in denen ich extreme Angst und Panik verspüre, finde ich keinen anderen Ausweg. Das ist falsch. Bin jetzt schon seit 6 Wochen krank geschrieben, kann nichts essen und kaum rausgehen. Hab mich jetzt in den letzten Tagen wieder öfter erwischt, an denen ich zum B. greife. Und was mich jetzt seit ca. fünf Wochen täglich extrem belastet, sind richtige unwohl Zustände. Meine Oberschenkel zittern, ich schwitze wie verrückt. Ich hab das Gefühl durchzudrehen. Fühle mich richtig fremd in meinem Körper und stehe komplett neben der Spur. Diese Angespanntheit und das Unwohlsein macht mich komplett kaputt. Ist aber immer nur Schubweise, nach circa 10 Minuten wieder rum. Manchmal hörts auch erst nach dem ersten B. auf. Habe das Gefühl einfach umzukippen. Mein Hausarzt hat alles gecheckt, auch die Schilddrüse (nur Blut), da einige meiner Familie auch Probleme damit haben.

Habe jetzt drei Vermutungen. Eventuell hatte ja einer diese Probleme.

Alk., Schilddrüse oder eventuell auch durch den Rücken? War ewig lang ein sehr aktiver Sportler, aber seit 7 Jahren kaum noch aktiv. Bin auch extrem verspannt.

Ich hoffe jemand von euch kann mir Tipps geben, da ich so auch extreme Probleme in meinem Beruflichen Umfeld in kauf nehmen muss. Nehme jetzt seit 4 Wochen Mirtazapin, hat mir der Hausarzt zum Einschlafen verschrieben. Hilft für die Nacht, aber unterm Tag gar nicht.



Danke schon mal!

04.01.2025 18:39 • 08.01.2025 #1


13 Antworten ↓


Welche Untersuchungen hat denn der Hausarzt angeordnet, wenn er dich 6 Wochen lang krank schreibt?

Die Geschichte passt praktisch 1:1 auf mein Leben. Selbst meine damalige Freundin habe ich in der Arbeit kennengelernt, und auch sie hatte Epilepsie.

Mein Herzrasen kamen und kommen von Sorbitol und Sulfat. Beides ist in B. in größeren Mengen enthalten.
Sulfat kann je nach Wohnort auch in hohen Mengen im Leitungswasser sein. Alles über 10mg/l verursacht bei mir zuverlässig Herzrasen.
Das ganze noch in Verbindung mit viel Histamin...
Mit deinem B. steckst du sehr wahrscheinlich in einem Teufelskreis. Der Alk. mag deine Symptome kurzfristig lindern, der Rest vom B. wird ggf. einen großen Teil deiner Symptome auslösen.

Ich denke, durch diese Firmenfeier ist in deinem Darm das Milieu gekippt. Dadurch hast du dir Lebensmittelunverträglichkeiten eingefangen.
Das ist jedenfalls meine Theorie. Was macht denn dein Darm so? Fühlst du dich öfter aufgebläht, musst du öfter aufstoßen?

Natürlich hast du nun definitiv auch eine psychische Komponente. Das steht außer Frage. Aus meiner Sicht brauchst du auf jeden Fall eine medikamentöse Behandlung mit Beruhigungsmitteln. Mein Arzt hat mir damals Opipramol verschrieben. Damit konnte ich mich erstmal gut aus diesem Loch herausarbeiten.

A


Kann die Schilddrüse / Verspannungen Panik auslösen?

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Sorry, den letzten Abschnitt hatte ich übersehen. Du bkeommst ja schon Medis.

Der Tip mit dem Opipramol war schon richtig!
Oh Mann...tut mir echt leid,was dir passiert ist.
Frag mal deinen Hausarzt nach Opipramol ,das wäre die erste Hilfe!

Und ja,die Schilddrüse kann Panikattacken auslösen!Ich hab selber Hashimoto und kann ein Lied davon singen....
laß das mal überprüfen,falls da nicht schon längst mal ein Arzt auf die Idee gekommen ist.
ABER ganz wichtig finde ich bei dir Therapie!

Danke für eure Antworten! Ich werde das aufjedenfall mal bei meinem Hausarzt ansprechen. Therapie beginne ich leider erst im März, da dies der früheste Termin war. Auf das Thema mit dem Darm ist mir tatsächlich schon ein bisschen was aufgefallen. Ich muss permanent säuerlich aufstoßen, merke auch nach dem essen dass ich richtig nervös und unruhig werde. Liegt wahrscheinlich dran dass der Puls nach dem Essen steigt. Werde ich aber auch nochmal prüfen lassen, ob eventuell eine Unverträglichkeit vorliegt. Hatte auch schon Wochen dabei, in denen ich sofort nach dem aufwachen aufs Klo rennen musste und Galle erbrochen habe.

Ich weiß nicht, ob es psychisch ist oder körperlich… es ist ein Teufelskreis! Kommt und geht.. Heute war wieder ein extrem beschissener Tag. Hoffe morgen wirds besser. Das mit dem Alk. habe ich Gottseidank noch gut im Griff.

Zitat von Fawek:
Ich weiß nicht, ob es psychisch ist oder körperlich


Wird beides sein.

Aus meiner Erfahrung solltest du zweigleisig fahren:

Körperlich die Schilddrüse und als Selbstzahler noch Vitamin D und B bestimmen lassen. Diese Vitalstoffe werden in der Schulmedizin sehr vernachlässigt. Das kannst du alles googeln.

Allerdings Googleverbot, was Symtome anbelangt. Das meine ich absolut ernst, da du IMMER auf eine Krankheit stößt, die dieses Symtom auch hat. Selbst an Pupse kann man sterben. Soviel zum Thema googeln.

Und die Therapie mit Alk. zeigt lediglich, dass du im typischen Angstkreislauf gefangen bist. Das ist typisch bei einer Angsterkrankung.

Typisch ist auch, dass die erste Attacke dermassen heftig ist, dass man schon von einem Trauma sprechen kann, da man Todesangst verspürt hat und letztendlich keinen Zusammenhang erkennen kann.

Aber den gibt es. Auslöser war garantiert der Kater, aber die Gesamtsituation (weg von Zuhause) hat das ihre getan und heftigst getriggert.

Panik bedeutet, dass man nimmer Herr der Lage ist und da vermeintlich kein Feind in Sicht, man sich an körperliche Probleme hängt wie Herzrasen, Schwindel, Übelkeit, Schwitzen, Verspannungen.

Bei dieser Erkrankung ist es wichtig, dass man die Zusammenhänge
versteht und auch versteht, dass im Moment dein ganzer Körper auf 180 ist und quasi in Stresshormonen badet. Da spürt du jeden Pups, den du dann wieder mit Schrecken bewertest.

Hier kennen das ganz viele, und du bist in bester Gesellschaft.

Wenn wir jetzt also wissen, dass du zuviel Stresshormone ausschüttest, dann die Frage, wie reduzieren :

1. Angsterkrankung kennenlernen - hier kann man alles dazu lesen, hier im Forum sowieso
2. Vitalstoffe checken lassen- die sollten im Level sein und nicht auch noch Probleme bereiten.
3. Therapie, notfalls Medis
4. So wenig wie möglich vermeiden, heisst auch unter Einsatz deines Lebens bissle rausgehen. Nicht übertrieben, nicht zuviel erwarten, aber tun.
5. Bewegung (Sport) - die baut die Stresshormone definitiv ab, da jetzt das passiert, für was die eigentlich gebraucht werden: Kämpfen oder Flüchten. Und nicht erstarrt sitzenbleiben.
6. Allgemeine Stressreduktion: Progressive Muskelentspannung nach Jakobsen, oder ähnliches - im Inet googeln
7. GOOGLEVERBOT, was Symtome anbelangt, wie schon oben geschrieben. Da reitet du dich nur noch tiefer rein, glaube mir.
8. Smartwatch mal in die Schublade legen.
9. Alk.

Unterm Strich, so doof das jetzt auch alles ist: Man stirbt nicht an einer Angsterkrankung, aber es braucht enorm viel Kraft, dieses Thema in Griff zu bekommen.

@Icefalki Vielen Dank für deine Antwort! Glaube das war die richtige Entscheidung mich bei diesem Forum anzumelden. Ich habe morgen einen Termin bei meinem Hausarzt. Werde dort jetzt mal meine ganzen Vitalstoffe checken lassen. Für die Muskelentspannung habe ich mir schon Videos angeguckt. Werde ich bald beginnen! Ab 10.01 gehe ich wieder ins Fitnessstudio und Power mich mal richtig aus. Werde jetzt auch Mirtazapin absetzen und Opipramol ausprobieren.

War heute wieder den ersten Tag in der Arbeit. Es war die Hölle. Schwindel, schwitzen, Ohnmachtsgefühle… aber ich habs gottseidank irgendwie gepackt….

Hoffen wir mal das beste!

Zitat von Fawek:
aber ich habs gottseidank irgendwie gepackt


Das hilft dir für die Zukunft. Ich habe mich auch immer zur Arbeit geschleppt, hab so wenig wie möglich vermieden, da ich wusste, wenn ich mich nicht zwinge, dann sperre ich mich zuhause ein. Und mit 2 Kindern und Mann unter der Woche weg, war das nicht möglich.

Diese Angst ist drum so heftig, weil man sie nimmer haben möchte, man hat Angst vor der Angst. Wenn du mal richtig zornig bist, dann ist die Angst auch weg.

Therapie, Medis, und durchhalten. Das Forum hier hilft enorm, du weisst, dass du nicht alleine bist. Das tut richtig gut.

Und leider werden diese Erkrankungen immer häufiger:

https://www.google.com/url?sa=trct=jq...i=89978449

@Icefalki einsperren ist keine Option. Das mit der Angst vor der Angst gebe ich dir zu 100% recht. Habe mich aber schon gebessert und seit zwei Tagen meine Symptome nicht gegoogelt

Bin gespannt wie mein Tag morgen wird. Kostet schon wieder eine menge Kraft zum Arzt zu gehen. Das überfüllte Wartezimmer, die stickige Luft… mir wird jetzt schon ganz komisch.. aber alles wird gut!

Hab mir heute noch hochdosiertes Magnesium und Vitamin D3 + K2 Tropfen gekauft. Mal gucken..

Zitat von Fawek:
War heute wieder den ersten Tag in der Arbeit. Es war die Hölle. Schwindel, schwitzen, Ohnmachtsgefühle… aber ich habs gottseidank irgendwie gepackt….

Schreib dir sowas auf. Deine Angst verdrängt solche Erfolge gerne. Schreibe, welche Symptome du hattest, und wie du trotz allem die Arbeit gepackt und sicher nach Hause gekommen bist. Führe für eine Weile ein Erfolgstagebuch, auf das du dann zurückgreifen kannst, wenn alles hoffnungslos erscheint.

Kam gerade vom Hausarzt nachhause. Es wurde jetzt Blut genommen für Vitamin D, B und Eisen.

Auf die Frage mit der Tablettenumstellung meinte er, dass Mirtazapin eine bessere Wirkung als Opipramol hat. Ich soll es jetzt noch über 2-3 Wochen nehmen und gucken, ob eine Besserung eintritt.

Beim Arzt waren die Symptome heute einigermaßen auszuhalten. Kurz Schwindel, schwitzen. Hatte einen hohen Blutdruck und Puls. Lag aber wahrscheinlich an der Aufregung. Während dem Gespräch und beim verlassen der Praxis hat sich alles wieder gelegt.

Zitat von Fawek:
Kam gerade vom Hausarzt nachhause


Ich habe mich damals insofern motiviert, dass ich grundsätzlich bereit war, egal wie, wo und was, hinzugehen. Mir aber innerlich immer gestattet habe, wenn es gar nicht mehr geht, dann kann mich niemand daran hindern, die Situation zu verlassen.

Das hat mir buchstäblich den Popo gerettet. Hat nur nicht funktioniert, beim Fliegen oder wenn sonst eine Situation anstand, die Flucht nicht möglich gemacht hat. Da bin ich auch an meine Grenzen gestoßen.

Da ging es dann wirklich um, wie wichtig ist das jetzt. Allerdings war das alles vor Jahrzehnten, da hatte ich mehr Angst vor Entdeckung, dass ich ne Macke habe, als alles andere.

Aber ich wurde zur Meisterin von Ausreden, Manipulation und mich irgendwie Durchwursteln. Und ich war lange nie deswegen krank. Erst am Schluss. Aber das war dann meine Rettung.

Und im Übrigen, die Tendenz zur Panik habe ich immer noch, allerdings ist das beileibe kein Vergleich zu früher.

Aufjedenfall darf ich mich jetzt nicht mehr einsperren!

Vor einer Stunde hatte meine Freundin leider wieder einen Krampfanfall durch ihre Epilepsie. Fast 9 Monate her… zieht mich jetzt wieder in ein extremes Loch. Aber ich muss weiterkämpfen und nach vorne schauen!

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Dr. Christina Wiesemann
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