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Jerry1910
Hi an alle,
ich lese hier schon seit Längerem fleißig mit und es hilft einem wirklich sehr, auch wenn ich manchmal schockiert bin, wie häufig unsere Probleme in Gesellschaft vorkommen und doch totgeschwiegen werden.
Warum ich jetzt mich selbst hier melde: Ich würde gerne eure Erfahrungen hören und wissen, was Ihr so körperlich ertragen müsst. Der Grund ist, dass ich seit ein paar Monaten wieder massiv unter körperlichen Symptomen leide und das jeden Tag. Jeder Tag ist der reine Kampf (gefühlt nicht zu sterben) und in die Notaufnahme zu müssen. Es fällt mir so unheimlich schwer zu akzeptieren, dass das alles nur vom Kopf kommt. In guten Phasen, die wirklich sehr kurz sind, klappt das manchmal etwas. Aber meistens sitze ich da, leide, und versuche mir einzureden, dass das nur die Angst ist. Sie kommt und sie geht. Nur ist sie noch nicht gegangen, sondern macht nur Pausen. Wie ist das bei euch?
Zu meinen Problemen: Ich leide seit dem Tot meines Vaters von vor 12 Jahren an einer Angststörung besonders im Bezug auf das Herz (Herzneurose) mit Panikattacken. Ich hatte Glück und bekam relativ schnell einen Therapieplatz bei einem Therapeuten und nach ein paar Jahren war ich wieder so stabil (relativ gesehen), dass ich ein Studium absolvieren konnte. Aber die Symptome sind wie wirklich weg gegangen, ich habe nur gelernt mit Ihnen einigermaßen zu leben. Sogar so gut, dass ich aufgrund des Studiums jeweils mehrere Wochen im Ausland war, einmal sogar in China. Das klingt jetzt vielleicht toll, aber auch das war ein Kampf. Doch dann kam Corona. Ich bekam die zweite Impfung (Biontech) in diesem Sommer und zack einen Tag später die Nebenwirkungen wie Herzrasen, etc. Für normale Menschen wäre das nur eine Reaktion des Immunsystems gewesen, doch nicht für mich. Noch in der Nacht kam der Rettungswagen, denn ich war überzeugt eine Herzmuskelentzündung zu haben. Die Untersuchungen ergeben etwas anderes und so durfte ich wieder heim. Es ging zwei Wochen lang einigermaßen gut, dann kam die zweite Attacke am Wochenende und ich war alleine daheim. Es fing mit Kribbeln im Bauch an und explodierte förmlich im ganzen Körper. Ich nahm allen Mut zusammen, den ich aufbringen konnte und dachte daran, was mein Therapeut sagte (wo ich noch immer in Therapie als Begleitung bin): Keinen Rettungswagen rufen und selbst zur Notaufnahme fahren, wenn es denn sein muss. Das ist natürlich im Ernstfall nicht sinnvoll, aber ich wusste dass ich diese Regel nur bekam, weil er überzeugt davon ist, dass ich nichts habe. Und siehe es ging, auch wenn es mir nicht geholfen hat. Ich wurde erneut komplett untersucht, ohne Befund. Und seit diesem Tag ist der Wurm drin. Ich leide ständig unter enormer Schwäche, oft unter Schwindel, Atemnot, Nervosität und diese fiese Kribbeln im Bauch, wenn die Panik kommen will. Ich schaffe es manchmal kaum in den Garten, um meinen jüngsten aus dem Trampolin zu holen, weil meine Oberschenkel so schwach sind. Ständig denke ich, dass es das gleich mit mir war. Und es sind noch mehr Symptome wie null Stress Toleranz, Druck auf der Brust, hoher Ruhepuls, Herzklopfen und und und. Nicht alle Symptome sind zeitgleich da und dann auch mal mehr und mal weniger. Aber ich bekomme einfach nicht in den Kopf rein, dass da nichts körperliches ist. Die Symptome sind so real. und so fies und stark. Auch frage ich mich warum ich auf einmal auf dem Belastungs EKG nur 175 Watt geschafft habe, statt den üblichen 225 Watt. Mein Therapeut, der Gott sei Dank direkt einspringt und mit mir einen neuen Antrag für Stunden schrieb sagte, dass das nur so ist, weil die Angst gesehen und gehört werden will. Auch sagte er, dass es normal ist, dass ich jetzt Schwierigkeiten habe sie als Angst zu definieren. Denn ansonsten würden sie ja ihre Macht verlieren. Aber es fällt mir so dermaßen schwer. wie ist es bei euch?
Medikamente nehme ich keine. Habe ich nie außer Mirtazapin am Anfang damals. Das liegt daran, dass mein Therapeut meint, dass die die Symptome nur verstecken und ich am Ende sowieso wieder durch müsste. Zudem reagiert mein vegetatives Nervensystem immer enorm auf mögliche Nebenwirkungen, was bei diesen Medikamenten ein riesen Problem wäre. Daher muss ich wie eh und je so dadurch, auch jetzt wieder.
Viele Grüße
Jerry
ich lese hier schon seit Längerem fleißig mit und es hilft einem wirklich sehr, auch wenn ich manchmal schockiert bin, wie häufig unsere Probleme in Gesellschaft vorkommen und doch totgeschwiegen werden.
Warum ich jetzt mich selbst hier melde: Ich würde gerne eure Erfahrungen hören und wissen, was Ihr so körperlich ertragen müsst. Der Grund ist, dass ich seit ein paar Monaten wieder massiv unter körperlichen Symptomen leide und das jeden Tag. Jeder Tag ist der reine Kampf (gefühlt nicht zu sterben) und in die Notaufnahme zu müssen. Es fällt mir so unheimlich schwer zu akzeptieren, dass das alles nur vom Kopf kommt. In guten Phasen, die wirklich sehr kurz sind, klappt das manchmal etwas. Aber meistens sitze ich da, leide, und versuche mir einzureden, dass das nur die Angst ist. Sie kommt und sie geht. Nur ist sie noch nicht gegangen, sondern macht nur Pausen. Wie ist das bei euch?
Zu meinen Problemen: Ich leide seit dem Tot meines Vaters von vor 12 Jahren an einer Angststörung besonders im Bezug auf das Herz (Herzneurose) mit Panikattacken. Ich hatte Glück und bekam relativ schnell einen Therapieplatz bei einem Therapeuten und nach ein paar Jahren war ich wieder so stabil (relativ gesehen), dass ich ein Studium absolvieren konnte. Aber die Symptome sind wie wirklich weg gegangen, ich habe nur gelernt mit Ihnen einigermaßen zu leben. Sogar so gut, dass ich aufgrund des Studiums jeweils mehrere Wochen im Ausland war, einmal sogar in China. Das klingt jetzt vielleicht toll, aber auch das war ein Kampf. Doch dann kam Corona. Ich bekam die zweite Impfung (Biontech) in diesem Sommer und zack einen Tag später die Nebenwirkungen wie Herzrasen, etc. Für normale Menschen wäre das nur eine Reaktion des Immunsystems gewesen, doch nicht für mich. Noch in der Nacht kam der Rettungswagen, denn ich war überzeugt eine Herzmuskelentzündung zu haben. Die Untersuchungen ergeben etwas anderes und so durfte ich wieder heim. Es ging zwei Wochen lang einigermaßen gut, dann kam die zweite Attacke am Wochenende und ich war alleine daheim. Es fing mit Kribbeln im Bauch an und explodierte förmlich im ganzen Körper. Ich nahm allen Mut zusammen, den ich aufbringen konnte und dachte daran, was mein Therapeut sagte (wo ich noch immer in Therapie als Begleitung bin): Keinen Rettungswagen rufen und selbst zur Notaufnahme fahren, wenn es denn sein muss. Das ist natürlich im Ernstfall nicht sinnvoll, aber ich wusste dass ich diese Regel nur bekam, weil er überzeugt davon ist, dass ich nichts habe. Und siehe es ging, auch wenn es mir nicht geholfen hat. Ich wurde erneut komplett untersucht, ohne Befund. Und seit diesem Tag ist der Wurm drin. Ich leide ständig unter enormer Schwäche, oft unter Schwindel, Atemnot, Nervosität und diese fiese Kribbeln im Bauch, wenn die Panik kommen will. Ich schaffe es manchmal kaum in den Garten, um meinen jüngsten aus dem Trampolin zu holen, weil meine Oberschenkel so schwach sind. Ständig denke ich, dass es das gleich mit mir war. Und es sind noch mehr Symptome wie null Stress Toleranz, Druck auf der Brust, hoher Ruhepuls, Herzklopfen und und und. Nicht alle Symptome sind zeitgleich da und dann auch mal mehr und mal weniger. Aber ich bekomme einfach nicht in den Kopf rein, dass da nichts körperliches ist. Die Symptome sind so real. und so fies und stark. Auch frage ich mich warum ich auf einmal auf dem Belastungs EKG nur 175 Watt geschafft habe, statt den üblichen 225 Watt. Mein Therapeut, der Gott sei Dank direkt einspringt und mit mir einen neuen Antrag für Stunden schrieb sagte, dass das nur so ist, weil die Angst gesehen und gehört werden will. Auch sagte er, dass es normal ist, dass ich jetzt Schwierigkeiten habe sie als Angst zu definieren. Denn ansonsten würden sie ja ihre Macht verlieren. Aber es fällt mir so dermaßen schwer. wie ist es bei euch?
Medikamente nehme ich keine. Habe ich nie außer Mirtazapin am Anfang damals. Das liegt daran, dass mein Therapeut meint, dass die die Symptome nur verstecken und ich am Ende sowieso wieder durch müsste. Zudem reagiert mein vegetatives Nervensystem immer enorm auf mögliche Nebenwirkungen, was bei diesen Medikamenten ein riesen Problem wäre. Daher muss ich wie eh und je so dadurch, auch jetzt wieder.
Viele Grüße
Jerry
26.07.2021 17:07 • • 28.07.2021 x 3 #1
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