Hallo,
also ich gestehe, bin auch schon zu einem Cyberchonder geworden. Kann deine Vermutung nur bestätigen. Würd schon sagen das das ständige Suchen im Internet nach Lösungen für meine Krankheit mich viel empfänglicher für neue Symptome gemacht hat. Kanns aber mitlerweile nicht mehr lassen, es ist schon wie eine Sucht. Glaub wenn ich nicht im Internet gelesen hätte das man bei einem HWS-Syndrom Sehschwierigkeiten bekommen kann, hätte ich sie vielleicht gar nicht. Hab dann den Eindruck als warte ich nur auf die möglichen Symptome und promt habe ich sie dann auch.
Also ich geb dir den Rat, versuch nicht zu sehr im Internet zu forschen und vertrau lieber deinen Körper. Weiß aber nur zu gut wie schwer das sein kann.
Hier ein interessanter Beitrag:
06.04.2008, Jörn Schäller war sich sicher: Er hatte Lungenkrebs. Die Diagnose hatte der 35-jährige Hamburger von einem Webportal. Der anhaltende Husten, die Schmerzen in der Brust und das Schwächegefühl waren typische Symptome, hatte er dort gelesen. Dass sich sein Verdacht später als unbegründet erwies, konnte ihn kaum beruhigen - er litt Todesängste. Für Mediziner ein typischer Fall: Denn die zahlreichen Krankengeschichten aus der Gerüchteküche des Internets hinterlassen bei vielen ein mulmiges Gefühl. Und wer wie Schäller ohnehin zur Hypochondrie neigt, fühlt sich nach einem
«Das Internet ist oft die erste Anlaufstelle für Menschen mit Krankheitsängsten - die Hemmschwelle ist hier einfach niedriger», sagt die Psychologin Gaby Bleichhardt, die an der Mainzer Universität zu dem Thema forscht. Die Gefahr sei dabei, dass sich im Netz zu jedem Symptom gleich eine passende Krankheit als Erklärung finden lasse. «Dadurch verschlimmert das Internet die Ängste der Betroffenen oft noch.» Hypochonder erhielten so im Handumdrehen passende Belege für ihren Krankheitsverdacht: Bauchschmerzen deuten dann auf ein Magengeschwür hin, und ein Kribbeln in den Fingern wird zum ersten Anzeichen von Multipler Sklerose.
US-Forscher wie Brian Fallon von der Columbia Universität in New York haben für dieses Phänomen schon ein neues Fachwort erfunden: die «Cyberchondrie». Seinen Studien zufolge ist der Hypochonder von heute meist ein «Cyberchonder» - Betroffene tun nichts anderes mehr, als im Internet ihre Symptome zu prüfen. Jörn Schäller kann das bestätigen: «Das ist quasi eine unendliche Spirale. Ohne die nötige Disziplin, den PC rechtzeitig auszuschalten, kann das schnell zur Sucht werden.»
Laut einer Studie der Weltgesundheitsorganisation ist das Phänomen weltweit betrachtet in Deutschland besonders weit verbreitet - nicht zuletzt der Komiker Harald Schmidt gilt als bekennender Hypochonder.
25.04.2008 09:52 •
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