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Hallo zusammen,

Seit Juli machen ich bei meiner Therapheutin eine Verhaltenstheraphie.
Seit dem gleichen Zeitraum bin ich auch bei einem Psychiater in Behandlung und nehme zur Zeit 40 mg parorextin.

Mein Zustand hat sich schon sehr verbessert, jedoch ist er seit circa einem Monat gleichbleibend und geheilt bin ich noch lange nicht.

In der Theraphiesitzungen möchte meine Therapheutin immer Entspannungsübungen machen.
Diese habe ich auch mit ihr gemacht und diese Übungen auch zu Hause durchgeführt.

Leider bewirken diese Entspannungsübungen bei mir das Gegenteil, ich werde aggressiv und unruhig.
Dies sagte ich ihr auch.
Sie meinte daraufhin, dass Entspannung sehr wichtig sei und ich nur auf meinem Körper hören würde, wenn er nicht mehr funktioniert
Ich sagte ihr auch, dass ich nich genug entspannen würde,nur halt auf eine andere Art.
Ich gehe viel mit meinem Hund spazieren und lese viel.
Sie meinte, dass reichte nicht.

Ist das normal, dass man in jeder Sitzung Entspannungsübungen macht?
Sie zwingt mich dazu nicht, kann aber, wenn ich keine Entspannungsübungen mit ihr mache, irgendwie nicht viel mit mir anfangen.

Was soll ich tun, bin ich nicht für die Theraphiesitzungen geeignet?

22.11.2015 12:43 • 22.11.2015 #1


5 Antworten ↓


Zitat von Lukulusw:
Leider bewirken diese Entspannungsübungen bei mir das Gegenteil, ich werde aggressiv und unruhig.


Das ist bei mir genauso. Ich habe alle möglichen Arten von Entspannungstechniken unter fachlicher Anleitung gelernt, aber es wurde mit jedem Mal schlimmer. Mir hilft Ausdauersport sehr gut, um ruhig zu werden.

Wenn sich dein Zustand seit Juli sehr verbessert hat, ist das schon ein Riesenfortschritt gut. Viele merken in der kurzen Zeit erst wenig Besserung. Dass es einen kleinen Stillstand gibt, ist normal, sogar Rückschritte kommen häufig vor.

Üblich ist es nicht, wenn während jeder Therapiestunde Entspannungsübungen gemacht werden. So etwas macht man normalerweise in Gruppen z.B. an der Volkshochschule. Wieviel Zeit wird denn jedesmal dafür verbraten? In der Therapie ist es wichtiger, zu reden und bei einer Verhaltenstherapie sollte es auch darum gehen, bestimmte Techniken zu erlernen, wie man sich in angstbesetzten Situationen verhalten soll, man bekommt Hausaufgaben auf, bestimmte Dinge zu tun und manche Verhaltenstherapeuten begleiten sogar einige Mal ihre Patienten zu bestimmten Dingen z.B. Fahstuhlfahren, in den Supermarkt gehen, mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren usw.

Ich würde ihr an deiner Stelle sagen, dass du keine Entspannungsübungen machen willst. Eigentlich sollte sie Rücksicht darauf nehmen.
Mein letzter Therapeut hatte eine Zusatzausbildung in Hypnose und wir haben es ein paar Mal bei mir versucht, aber es hat nicht funktioniert. Als ihm sagte, dass ich das nicht mehr will, hat er es gleich akzeptiert. Er hat auch zuvor immer wieder gefragt, ob es mir recht ist, wenn wir das machen.
Danach haben wir zwischendurch immer noch einzelne Übungen gemacht, die aus der Hypnosetherapie stammen und auch da hat er immer gefragt, ob ich es machen möchte.

A


Ist das eine richtige Verhaltenstherapie

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Danke für deine Antwort.
Sie macht halt die Übungen ohne das sie mich fragt. Wenn ich ihr sage , dass ich nicht möchte aktzeptiert sie es. Hausaufgaben hab ich noch nie bekommen. Ansonsten frag sie halt ob was neues gibt, ob ich wieder Panik hatte, was ich gemacht habe usw. Und das ich nichts vermeiden soll. Sie sagt ich soll mich viel bewegen, Gedanken umlenken und Entspannungsübungen machen. Also nichts besonderes....
Vielleicht liegt es an ihr?

Hmm, das ist wirklich etwas wenig, was sie bietet.
Gibt sie dir denn keine klaren Anweisungen, wie du das genau machen sollst, um z.B. deine Gedanken umzulenken?
Klar, viel bewegen ist gut, aber mit dem Hund spazieren ist nicht anstrengend genug, um Adrenalin abzubauen und entspannt zu werden. Da muss man schon mindestens 30 Minuten richtig schwitzen und dabei permanent einen Puls von mindestens 130 haben.

Unterricht in Entspannungsverfahren bieten die meisten Krankenkassen für ihre Mitglieder kostenlos oder sehr preisgünstig an.

Nein, es ist nicht seriös, wenn sie ständig Entspannungsverfahren mit dir übt. Sie bekommt 80 Euro für die Stunde, damit sie qualififziert therapeutisch mit dir an deinen Problemen arbeitet, Entspannungsverfahren erlernen gehört in einen entsprechenden Kurs.

Entspannungsverfahren sind bei Traumafolgestörungen und Persönlichkeitsstörungen mitunter komplett kontraindiziert, da sie triggernd wirken können, das ist also kein Allheilmittel für alle Leute die schnell gestresst sind. Ob das hilft oder nicht muss individuell festgestellt werden, und wenn es bei dir nicht funktioniert, dann hat es zu unterbleiben. Man nimmt ja auch kein Medikament, das starke unerwünschte Nebenwirkungen hat weiter obwohl es mehr schadet als nutzt.

Für mich hört sich das zu oberflächlich an. Auch in eine Verhaltenstherapie gehört eine Analsyse, was die biografische Ursachen dieser Ängste ist, was sie konkret in der Situation auslöst, konkrete Arbeit an der Verbesserung deines Selbstwertgefühls, Körpergefühl etc.

Was wäre dann therapheutisches Arbeiten?
Könnt ihr mir vielleicht sagen , wie eure Stunden ablaufen?
Dann kann ich sie gezielt darauf ansprechen.

Sie hat auch gesagt, dass spazieren gehen zu wenig ist und ich Ausdauersport machen soll.

Auch hat sie gemeint,dass ich zum Entspannungskurs soll.
Aber das will ich ja nicht, deswegen will sie mit mir Entspannung machen.
Sie meinte auch zu mir, dass es viele Menschen schätzen, wenn sie Entspannungsübungen machen können und ich wäre da wohl eine Rarität .
Daraufhin meinte ich, dass es muss es auch geben

Ich habe bei ihr jetzt eine Theraphiepause, weil mir ihre Sitzungen nichts bringen.
Habe auch schon versucht, mir eine andere Therapheutin zu suchen, aber die Wartezeit beträgt bis zu einem Jahr!
Ich habe noch 19 Stunden von den genehmigten 25 Stunden übrig.
Vielleicht lass ich sie auch verfallen, weil so oder so bekomme ich JETZT nicht die Hilfe, die ich brauche.
Soll ich sie bei der Krankenkasse melden?

Danke fürs durchlesenbin sehr froh, dass es das Forum hier gibt!





Dr. Reinhard Pichler
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