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Hallo.

hat jemand Erfahrungen mit innerer Unruhe und kann mir irgendeinen Rat geben?
Leide wie bereits in meinen vorherigen Beiträgen erwähnt unter psychosomatischen Beschwerden und einer Panikstörung (mittlerweile verbunden mit Agoraphobie). Ich bin verzweifelt und weiß nicht, wie ich mit allem umgehen soll. Es dreht sich alles nur noch um die Störung und die Angst, dass mir durch die innere Unruhe was schlimmes passieren könnte (Krankheit sowie Angst vor dem Tod). Dadurch verschlimmert sich die Situation, da ich mich wahrscheinlich sehr stark hineinsteigere und bekommen Herzklopfen und Magendarmbeschwerden.
Ich habe Angst, da nicht mehr rauskommen zu können und kämpfe mittlerweile 1 Jahr damit. Trotz Therapie ist mein Alltag sehr eingeschränkt durchhaltbar und ich ertappe mich immer wieder dabei, wie ich darüber nachdenke, dass ja alles noch schlimmer werden könnte und ich im Kopf total krank bin und in die Psychiatrie gehöre. Ich kann diesen Teufelskreis nicht unterbrechen und will nur noch im Bett liegen bleiben, weil mittlerweile alles Angst macht und damit das Leben sinnlos erscheint.

Ich bin für jeden Rat dankbar.

05.12.2020 00:32 • 05.12.2020 x 2 #1


9 Antworten ↓


Mindern kannst du sie durch verringerten Schlaf , spät ins Bett früh wieder raus , 5 oder 6 Stunden Schlaf ausprobieren , außerdem hilft Sport , innere Unruhe das sind schlechte Energien , ein zu viel an Energie kommt vom Angstmodus

A


Innere Unruhe schränkt meinen Alltag ein

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Lavendelblühten Tee kann auch helfen

Es gibt so einiges , Entspannungsübungen nach Jakobson , Atemübungen , Magnesium Sport baut schlechte Energien ab, weil Stresshormone gemindert werden

Auch die Natur kann wertvoll sein, sie wirkt beruhigend , bitte keinen Kaffee oder Alk., nur wenig Zucker , Nudeln auch nicht so gut wegen Kohlenhydraten

Hallo, ist denn die Angst nur zeitweise da? Also bei mir ist das so, dass es ca. alle zwei Wochen für ca. 4 Tage starke Angst und innere Unruhe auftritt, meist ausgelöst durch irgenteine ärgerliche/beängstigende Situation. Gibts ja in der Coronazeit genug davon, wenn man Nachrichten schaut oder die Freiheitseinschränkungen dadurch, die man länger erdulden muss. Geht bei mir seit Beginn der Coronakrise so, aber vor 3 Jahren hatte ich auch schon mal Probleme damit... Aber nach 4 Tage verschwindet bei mir wieder alles und es ist, wie wenn nichts gewesen wäre bis wieder in zwei Wochen.... Mir hilft reichlich Bewegung, am besten soviel, dass ich richtig ausgepowert bin und der Körper keine Kraft mehr hat Angst zu haben, auch wenns anfangs schwerfällt überhaupt aufzustehen und rauszugehen sowie Gedanken, dass die Ängste nichts mit der Realität zu tun haben und es eben nach 4 Tagen wieder weg ist... Gibt es irgentetwas in deinem Leben mit dem du nicht zufrieden bist? Aber ich nehme an, dass du das in der Therapie schon durchgekaut hast...

Zitat von Nachteule64:
Mindern kannst du sie durch verringerten Schlaf , spät ins Bett früh wieder raus , 5 oder 6 Stunden Schlaf ausprobieren , außerdem hilft Sport , innere Unruhe das sind schlechte Energien , ein zu viel an Energie kommt vom Angstmodus


Vielen lieben Dank für die schnelle Antwort erstmal.
Es ist ehrlich so, dass ich keinen richtigen Schlafrhytmus habe... Ich werde andauernd sogar in meinen Träumen mit der Angstörung konfrontiert.
Die Angst, weit weg zu fahren oder generell von zu Hause aus weiter weg zu sein oder dass mir ja was schlimmes passieren könnte. Das schränkt mich total ein - Agoraphobie.. Ich werd das nicht los und es macht mir sehr zu schaffen.

Zitat von Flo_81:
Hallo, ist denn die Angst nur zeitweise da? Also bei mir ist das so, dass es ca. alle zwei Wochen für ca. 4 Tage starke Angst und innere Unruhe auftritt, meist ausgelöst durch irgenteine ärgerliche/beängstigende Situation. Gibts ja in der Coronazeit genug davon, wenn man Nachrichten schaut oder die Freiheitseinschränkungen dadurch, die man länger erdulden muss. Geht bei mir seit Beginn der Coronakrise so, aber vor 3 Jahren hatte ich auch schon mal Probleme damit... Aber nach 4 Tage verschwindet bei mir wieder alles und es ist, wie wenn nichts gewesen wäre bis wieder in zwei Wochen.... Mir hilft reichlich Bewegung, am besten soviel, dass ich richtig ausgepowert bin und der Körper keine Kraft mehr hat Angst zu haben, auch wenns anfangs schwerfällt überhaupt aufzustehen und rauszugehen sowie Gedanken, dass die Ängste nichts mit der Realität zu tun haben und es eben nach 4 Tagen wieder weg ist... Gibt es irgentetwas in deinem Leben mit dem du nicht zufrieden bist? Aber ich nehme an, dass du das in der Therapie schon durchgekaut hast...


Die innere Unruhe ist nahezu jeden Tag da. Mit den Panikattacken habe ich auch täglich zu 'kämpfen'. Allerdings ist dies wie du sagst nur phasenweise jedoch über einen Tag verteilt. Heißt dementsprechend: Es kommt für 2 Stunden bspw., dann geht es wieder weg und dann ist es wieder da und wieder weg. So geht es den ganzen Tag und es ist nur ein Auf und Ab. Ein hin und her. Das ist soooo anstrengend! Aber ja, hat definitiv viel mit Gedanken zu tun.. Kann aber den Abstand zu den Gedanken nicht herstellen und lasse mir sehr leicht hineinsteigern.

Ist zwar etwas anders gelagert bei dir, aber mir hilft in den ruhigen angstfreien Phasen auch sich mit dem zu beschäftigen was man gerne macht und die Freude dabei genau zu spüren. Dazu reichen kleine Dinge die einem Freude machen. (z.B. ich mag es meine Lieblingsmusik zu hören und einfach allein rumzutanzen....) Du kannst ja mal ausprobieren in den Stunden wo die Angst nicht da ist sowas einzubauen. Bei mir ist es eben so, wenn die Angstphase erstmal da ist, macht mir nichts mehr Spaß, aber ich kann diese durch Beschäftigungen die mir Spaß machen hinauszögern, das die Angstphase nicht so schnell wiederkommt.

Liebe Julia21571,
so kommst du wieder heraus: Du hast, wie jeder Mensch, zwei Nervensysteme. Das eine heißt Sympathikus, das andere Parasympathikus. Du bist zu sehr in den Sympathikus gegangen, das heißt: Stress, Aufregung, Angst, Flucht, Gedankenchaos, Spirale. Dieses System ist gut und befähigt uns, tätig zu sein, zu kämpfen, voll in Aktion. Der Parasympathikus ist das beigeordnete System, es beruhigt, die Gedanken werden angenehmer, man fühlt sich entspannt, der Herzschlag wird langsamer, der Blutdruck sinkt, die Welt fühlt sich im Gleichgewicht an. Dieses System kannst du selbst aktivieren. Schon beim langsamen Ausatmen fängt es an und der Puls wird (messbar) langsamer. Da gibt es viele Atemübungen, die das auslösen. Tun musst Du es selbst. Hinlegen (oder setzen), den Bauch sanft massieren (nicht ruckartig, das wäre schon wieder Sympathikus, Action). Langsam atmen, dich selbst beruhigen, du musst dafür ein bisschen die Zügel in die Hand nehmen und das scheuende Pferd sanft beruhigen, es funktioniert. Das bewusste langsame Atmen (dabei viel länger ausatmen als einatmen) ist eins der besten Mittel, um schnell und zuverlässig von großer innerer Unruhe zu einer immer angenehmer werdenden inneren Entspannung zu gelangen. Es ist ein wenig Arbeit. Gegen die Unruhe direkt ankämpfen, das bringt nichts, aber durch bewusste Atmung und körperliche Entspannung (alles mal loslassen, Nacken, Schultern, Arme, Hände, Rücken, Bauch, Po, Beine und Füße), wirst du ruhiger und damit lässt die innere Unruhe nach, denn beides kann nicht gleichzeitig in dir sein.
Fang an,
beste Grüße und einen schönen 2. Advent!

A


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Dr. Christina Wiesemann
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