Hallo Toni,
vielleicht fasse ich mal kurz meinen Weg zusammen. Das passt nämlich auch zum Thema Pulverfass und Schlachtbank. Ich versuche es kurz zu halten.
Ich hatte ungefähr ein Jahr lang immer wieder Gallenkoliken, ohne dass wir rausfinden konnten was das ist. Es hat sich immer so geäussert, dass ich wirklich heftige Schmerzen im rechten Rücken bis hin zur Schulter hatte. Da ich viel im sitzen arbeite und eh mit dem Rücken Probleme hatte, dachte ich auch lange, dass das einfach daran liegt. Bestärkt wurde das noch als ich eine Nacht vor lauter Schmerzen in die Notaufnahme musste und der Arzt mich richtig fies anmachte, dass ich mich gefälligst nicht so anstellen und seine Zeit mit solchen Lappalien verschwenden soll. Für eine Panikerin natürlich die Diagnose, dass es wieder mal nur an der Psyche liegt. Meine damalige Hausärztin hat auch erst zig falsche Diagnosen gestellt. Lebensmittelunverträglichkeit, Magenreizung, Verspannungen, etc. Man kommt einfach nicht drauf, dass man mit 29 Gallensteine haben kann.
Als sie mich zum Gastroenterologen schickte, war es schon fast zu spät. Er stellte Steine fest, wollte die Diagnose noch mit einem MRT absichern, aber drei Tage später bin ich nach einer schlimmen Kolik in der Nacht gelb wie eine Zitrone aufgewacht. Er hat mich postwendend in die Klinik geschickt. Da bin ich dann zusammengeklappt und sie haben noch am gleichen Tag den Gallengang aufgeschnitten und geleert.
Die OP selbst hatte ich dann aber erst nach 4 Monaten, weil ich sie einmal wegen einer Grippe verschieben musste. Bis dahin war ich so gut wie beschwerdefrei. Der Gallengang ist ja schon geweitet und die Wahrscheinlichkeit, dass so was nochmal passiert ist viel geringer. Aber das Risiko ist hoch, dass man sein Leben lang immer wieder Koliken bekommt. Deswegen entfernen sie die Gallenblase.
Vor der OP gabs ein Beruhigungsmittel, dass mich völlig ausgeknockt hat. Meine Eltern waren dabei und ich hab sie wohl nur noch völlig debil angegrinst und gebrabbelt.
Nach der OP war ich natürlich ein bisschen duselig. Ich hatte schon immer niedrigen Blutdruck und hab damals nur 55 Kilo gewogen (Hab das Jahr über 20 Kilo wegen der fettfreien Ernährung abgenommen). Den OP-Tag hab ich fast durchgeschlafen. Aber Schmerzen hatte ich kaum. Ein leichtes Ziehen in der rechten Seite und ein bisschen diffuses Gekribbel, weil sie einen ja wie einen Ballon aufpumpen. Dagegen gabs aber Lefax und das half gut.
Am zweiten Tag ging es mir schon so gut, dass ich spazieren und sogar einmal rauchen war. Danach gings nach hause. Da lag ich noch ein paar Tage auf dem Sofa rum. Aber auch kaum ohne Schmerzen. Leichtes Pieken, wenn ich zu ungeduldig war und rumtoben wollte. 3 Wochen nicht schwer heben und ein bisschen aufpassen und dann war das alles überstanden.
Und das schönste war einfach, dass ich wieder ALLES essen konnte ohne nachzudenken! Ab und an bin ich sehr unvernünftig und hau mir richtig fettiges rein.... dann bekomme ich schon die Rechnung. Völlegefühl und Verdauungsprobleme. Dann trinke ich ein paar Tage Leber- und Gallentee und esse vernünftig. Aber das ist es dann auch schon.
Du siehst also, dass der Körper wirklich so einiges abkann und sehr robust ist. Ich hab zwischendrin auch überlegt, ob die OP überhaupt noch nötig ist. Aber zwischendrin hatte ich einfach noch Koliken und das war so unangenehm, dass ich es dann doch gemacht hab. Und die Entscheidung war wirklich die Beste.
Normoc funktioniert wie Tavor? Es spricht doch nichts dagegen, wenn du mal eine nimmst! Dann musst du dich wenigstens nicht quälen und kannst ruhig bleiben. Aber ich bin immer noch sicher, dass du das schaffst! (ist jetzt doch echt lang geworden)
LG
Domo
15.07.2014 14:30 •
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