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Also, die letzen Tage ging es mir eigentlich recht gut.
Tendenziell würde ich sogar von einer allgemeinen Verbesserung sprechen. Selbst Situationen, die vor ein paar Wochen noch sehr unangenehm waren (allein zuhause sein, arbeiten, allein joggen) gehen inzwischen wieder ganz gut und auch das blöde Wetter ist mir mittlerweile egal

Das Problem ist, wenn ich länger über mich nachdenke, geht es mir nach und nach immer etwas schlechter und es beginnt meine Spirale.

z.B.

1. Ich sitze am PC und denke an nichts schlimmes. Es geht mir gut.
2. Ich sehe z.B.ein Foto bei Facebook, wie ich mit Freunden letztes Jahr im Biergarten saß.
3. Ich denke Das waren noch unbeschwerte Zeiten, ob das jemals wieder so werden kann
4. Ich denke Was habe ich damals nur anders gemacht? Ich will, dass es wieder so wird
5. Ich fühle mich komisch.
6. mir wird z.B. etwas schwindlig und ich habe negative Gedanken.
7. Ich bekomme ein flaues Gefühl im Magen,
8. Ich muss mich ablenken und bin nun sehr sensibel, weil ich wiedermal einen Fast-Anfall unterdrücken musste.
9. Meine Gedanken drehen sich nun wieder um meine Sorgen, Ängste und dass es nie wieder gut wird.

Und das alles eigentlich ohne wirklichen Grund. Der einzige Grund, warum es mir schlecht geht ist weil ich darüber nachdachte, dass es mir schlecht geht...... HALLO!?

27.03.2013 12:20 • 27.03.2013 #1


2 Antworten ↓


Hallo Alucard,

Deinen Post hätte ich selber schreiben können. Ich glaube aber, vielen Angstlern geht es ähnlich. Wir haben wohl ziemlich alle die Befürchtung, daß es nie wieder besser wird, wir trauern den unbeschwerten Zeiten hinterher und fragen uns, warum es gerade uns getroffen hat, und nicht den Idioten von nebenan, der sowie nur fies ist.

Diese Gedanken kommen, und Unterdrücken kann man sie nicht. Soll man auch nicht, dann an was man nicht denken soll,daran denkt man fast immer. (Lila Elefant.. Kennen wir ja alle).

Man sagt, daß Angstler zum Einen sehr sensible Menschen sind, und zum Anderen intelligent bis überdurchschnittlich intelligent. Klar, ein Dummbatz kann sich ja auch nicht die Folgen vorstellen, was alles Furchtbares passieren könnte.

Die Gedankenspirale zu durchbrechen ist wohl eines der Hauptziele einer Angsttherapie, egal, wie sie nun aussieht.
Dennoch, es funktioniert oft nicht.

Ich hatte auch so eine spezielle Angstspirale, wenn mein LG morgens aus dem Haus ging. Immer wieder dieselben Gedanken. Diese Spirale aufzulösen war in Hypnose möglich. Den ersten Gedanken habe ich immer noch, aber die üblichen Folgegedanken kommen nicht mehr.

Ich weiß auch kein Gegenmittel, aber vielleicht tröstet Dich, daß Du damit nicht alleine bist.

Das was Du da beschreibst, ist ja ziemlich klassisch der Angstkreislauf

Deine Bewertung an Punkt 5 könnte der Auslöser sein, denn danach geht der Kreislauf erst richtig los.

In der kognitiven Verhaltenstherapie lernt man, genau an diesem Punkt aus dem Angstkreislauf auszusteigen, damit es nicht zu weiteren körperlichen Symptomen und deren falsche Bewertung kommt.

Es ist sicher NICHT das schöne Foto bei Facebook, was die Panikattacke auslöst.





Dr. Reinhard Pichler
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