Vielleicht erst einmal kurz zu mir: Ich bin 25 Jahre alt, habe mein naturwissenschaftliches Studium vor etwas mehr als einem Jahr abgeschlossen und bin seitdem in einer sehr angenehmen Anstellung an der Uni in der Forschung. Toller Job, wohne in meiner Traumstadt, habe eine schöne Beziehung, könnte also eigentlich total zufrieden sein. Leider habe ich seit Anfang des Jahres ein Problem, dass mir wirklich alles kaputt macht und mir jede Freue am Leben raubt:
Seit ca. Ende Januar bekomme ich permanent nicht richtig Luft. Es ist ein Gefühl, also könnte ich nicht richtig einatmen bzw. durchatmen. Einseits als käme nicht genug Luft und Körper an, was dann so ein beklemmendes/aufgeregtes Gefühl gibt, als wäre halt nicht genug Luft da. Andererseits halt wirklich das mechanische Gefühl, dass nicht genug Luft in die Lunge geht, ich nicht so richtig fertig atmen kann und nicht so richtig an dieses finale Gefühl der vollen Lunge rankomme. Bzw. wenn ich das doch schaffe, brauche ich sehr viel Kraft, als würde ich in noch Luft aktiv nachstopfen müssen. Es ist wirklich zum Verzweifeln. Ich war natürlich bei diversen Ärzten (Internist/Pneumologe/Kardiologe/Allergologe...), teilweise bei mehreren verschiedenen, aber gefunden wurde trotz ausführlicher Untersuchung nie etwas relevantes. Laut diesen Ärzten sind Herz und Lunge gesund, Blutwerte (incl. Schilddrüse) sind auch iO. Bleibt also fast nur die Psyche. Aber es ist komisch... ich kenne psychische Beschwerden, hatte jahrelang schlimme Krankheitsängste, die ich eigentlich dank Theraphie seit Jahren überwunden glaubte. Aber da war es auch anders. Symptome waren schon präsent, aber wenn man mal abgelenkt war, waren sie auch rückblickend weg. Außerdem habe ich alle paar Wochen die Krankheit gewechselt, jetzt sind es über 5 Monate. Und ich habe auch keine Angst mehr vor einer konkreten Krankheit, ich will einfach nur mal wieder normal atmen und leben können
Dazu kommt noch, dass die Beschwerden wirklich vom ersten Atemzug morgens an da sind (tatsächlich morgens direkt nach dem Aufwachen sogar etwas schlimmer als im Tagesverlauf... aber nicht viel) und unter Belastung zunehmen. Überall liest man, dass psychogene Atembeschwerden schon in Ruhe da sind und unter Belastung eher besser werden.
Ich habe die Symptome immer, also auch schon in Ruhe. Aber ruhig auf dem Rücken im Bett liegen, ist so das einzige setting in dem es irgendwie aushaltbar ist. Sobald ich anfange mich zu bewegen, und sei es nur der zügige Gang in die Küche, wird es schlimmer. Wenn ich dann tatsächlich Sport zu machen versuche (unsportlich bin ich allerdings sowieso und schon immer gewesen), wird es noch etwas schlimmer, ist dann wirklich wie eine Blockade beim Durchatmen. Muss allerdings auch nicht nach 1er Minute aufhören. Einmal um den Block joggen geht dann schon, wenn ich mich dazu zwinge einfach trotz Atemblockade weiterzulaufen.
Habe viel probiert mit in den Bauch atmen, in die Brust atmen, in beides atmen... aber so richtig genützt hat es nicht. Das einzige andere, dass mir aufgefallen ist, ist dass ich häufig ein leichtes Kitzeln im Hals habe, dass mit minimalem Hustenreiz einhergeht... wirklich husten tue ich aber nciht, sowie beim tief atmen manchmal so ein minimal verschleimtes Gefühl im Hals bleibt. Laut Pneumologen aber nur etwas trockene Schleimhäute, definitiv kein Asthma o.ä.
Meine letzte Hoffnung war so etwas der Rücken... während meiner früheren Ängste, waren viele meiner Beschwerden (Schwindel, Kopfschmerzen, Ohrengeräusche, ...) ziemlich deutlich über den Mittelweg massiver Verspannungen verursacht. Ich hatte nun mehrfach gelesen, dass diese Beschwerden (in Ruhe) von der BWS kommen können, bin also mit der letzten Hoffnung zum Orthopäden und Chiroprakt. Habe auch leichte Schmerzen in der Gegend, aber fällt mir selbst nur auf, wenn ich darauf achte. Der hat auch tatsächlich mehrere Blockaden der BWS festgestellt und sie behoben. Nur besser wurde es mit dem Atmen leider nicht wirklich und wenn dann nur minimal und kurzfristig :'(
An manchen Tagen akzeptiere ich, dass es wohl psychisch sein muss oder es zumindest akzeptiert werden muss, da wird es zwar auch nicht besser, aber ich kann zumindest mal raus und habe minimal Spaß an Aktiviäten. Aber meistens verzweifle ich einfach nur an diesem Gefühl und kann mir nicht vorstellen, dass da nichts ist. Gerade, dass es unter Belastung zunimmt irritiert mich völlig. Dann fürchte ich, dass doch etwas übersehen wurde und suche mir wieder den nächsten Arzt oder so. Mit diesem Gefühl nicht atmen zu können, habe ich kaum noch Freude an Tätigkeiten, die ich nicht im Liegen machen kann. Und darüber werde ich dann total traurig, weil ich soviele Dinge gerne tun würde, aber es einfach nicht geht, wenn man sich nicht richtig bewegen kann.
Jedenfalls wollte ich mal fragen, ob jemand diese Atembeschwerden von sich kennt? Vllt hilft es mir sie als psychisch anzunehmen, wenn andere ähnliches haben :/ Noch besser wäre es natürlich, wenn jemand das einmal hatte und es sogar wieder wegegangen ist und Tipps geteilt werden können
Ich wünsche euch jedenfalls allen einen schönen Abend!
25.07.2018 19:31 • • 30.09.2023 #1