Wieder etwas früher hier und etwas längerer Text - Therapie möchte ich mir keine leisten zur Zeit, schreiben tut ganz gut
Schön zu sehen, dass es jemanden hier geholfen hat - wobei ich ja immer noch der Meinung bin das man nichts drüber lesen sollte. Vor allem in einem schlechten Zustand, werde dazu meinen Eingangspost mal updaten. Wenns einem besser geht kann es vielleicht helfen zu sehen das andere ähnliche Probleme haben.
Das Konzert ist schon wieder eine Weile her, hat sich natürlich alles so entwickelt wie ich mir das gedacht habe
Erster Akt war ne Katastrophe, ich war fast nur mit mir selbst beschäftigt, total angespannt wieder mal Atemprobleme usw.
In der Pause musste ich meine Globuli einwerfen , nutzte die Möglichkeit meinen Platz zu tauschen, ging ein wenig weiter zurück sodass ich nicht mehr in der direkten Front war und dann gings besser. 2ter Akt war besser
Konzert war ~ 600km von zuhause entfernt waren dann ein paar Tage da vor Ort und haben noch andere Sachen gemacht. Andere Probleme kamen wieder hoch - Menschenmassen, große Plätze mit Menschenmassen, zu viel Eindrücke, Todesängste als ob Darth Vader persönlich versucht dir den Atem zu nehmen usw., kennt ihr ja selbst. Aber ich habs überstanden, leider nicht so wie ich wollte - sprich nicht rational und selbstbewusst sondern wie ein kleines Baby was sich grad in die Windel macht.
Aber ich hatte keine Panikattacke, hatte bis dahin erst eine und das war meine Allererste.
Endlich wieder daheim angekommen, es war Samstag soweit alles ok. Gedanken kamen hoch das ich Mo wieder arbeiten musste ziemlich blöd halt. Sonntag Abend, kuschelte mit Partnerin vorm TV, auf einmal traf es mich wie einen Blitz Ich hatte meine 2te Panikattacke nach 6 Jahren
Ich hatte bis jetzt deshalb alles im Griff da ich zu jedem Sympthom wusste was es war. Schwitzige Hände, Herzschlag, Atemnot, zittern, usw. ich beruhigte mich immer wieder weil ich es kannte - ich kannte die Symthome und alles war ok.
Jetzt hatte ich aber ein vollkommen neues Problem, es fühlte sich so an als ob mein Hirn eine 180° Wendung gemacht hatte, Todesangst das mein Hirn explodiert, oder was kaputt gegangen ist. Meine Gedanken waren schon im Krankenhaus, meine Partnerin neben mir im Krankenbett, weinend das ich gestorben bin, mein Begräbnis usw. derartige Gedanken kamen mir. Ich habe noch versucht rational alles zu erklären, aber es ging nicht mehr. Die Gehirndrehung war wie ein Blitz, mir war von 0 auf 1 Millionendrehunderachtzig schwindlig für eine Sek. ich wusste nicht was los war. Es ist was ernstes da ich das so noch nicht kannte. Die restlichen Symptome wurden immer schlimmer, ich war kurz davor die Rettung zu rufen, das ganze hat fast 2 Stunden gedauert wo ich wien hilfloses etwas rumgezittert hatte. Gedanken kündigen zu müssen, nicht mehr Arbeitsfähig zu sein usw. boahh
Als ich dann wieder zu mir fand merkte ich -- NEEEE das kanns nicht sein, das kann es einfach nicht sein ich lebe
Ich hatte echt nur ne Panikattacke, danach war wieder alles ok - fands auch ziemlich genial das ich locker damit umgehen konnte. Zwar waren die Folgetage nicht ganz normal, aber nicht so schlimm wie ich es erwartet hatte.
Anschließend war das Thema wieder etwas bewusster da, Fragen wie was geht grad schief usw. was sollte ich machen kamen hoch. Ich beschäftigte mich theoretisch mit Yoga und Atemübungen. Eine bekannte von meiner Partnerin war Yogalehrerin da wollte ich was machen. Leider hat sie mir nachdem ich kurz gesagt hatte wieso ich das machen wollte abgelehnt - ich solle besser zu Person x oder y gehen. Frustiert da ich mich schon auf sie fixiert hatte und mich nicht nochmal wen anvertrauen muss gab ich auf.
Habs dann selbst versucht mit ein paar so Voodo Cd´s - wo einem gesagt wird wie man ruhig usw. wird.
Ein paar Lektionen sind echt gut, aber als es dann so weit ging das die mir gesagt haben wie ich atmen muss und die teilweise so lange Atempausen hatten das ich Atemnot bekam und erst Recht Panik bekam hab ich aufgehört.
Das ganze ist jetzt vielleicht 1 Monat her und mittlerweile bin ich wieder normal.
SOOO normal das ich doch tatsächlich Gedanken hatte meine Fahrangst versuche zu überwinden - hat auch was mit meiner Parternin zu tun, eventueller gemeinsamer Umzug und dann wärs umständlich nicht mobil zu sein.
Falls ichs noch nicht erwähnt habe, jep habe Fahrangst - extreme Fahrangst, gibt sogar einen Ausdruck dafür - Amaxophobie. Eigentlich müsste ich ja einen Orden bekommen so viele Ängste zu haben und das als Mann verstecken zu können ohne das es großartig auffällt.
Bin seit meiner Führerscheinprüfung bis auf 2x nicht mehr gefahren. 1x kurz nach Prüfung - Kabumm Totalschaden, glücklicherweise ohne körperliche Schäden hätte ganz böse Enden können. Nach nem Jahr Erholung aus der Garage rausgefahren, links eingelenkt um rauszukommen und ziehe dabei nen richtig tollen langen Kratzer über die ganze Autoseite - naja das wars, von nun an nur mehr lügen, Ausreden finden usw. wieso man als Mann nicht Auto fährt. Vor einigen Personen wie Arbeitgeber, Eltern, Partnerin kann und wollte ich das nicht verheimlichen aber sonst weis das keiner - nicht mal enge Freunde die ich hatte/habe.
Auf jeden Fall habe ich mich jetzt entschlossen ein kleines Motorrad zu fahren - fühle mich auf 2 Rädern wohler. Dazu muss ich aber noch den Führerschein updaten, dazu brauch ich einige Praxisstunden und das wird bald der Fall sein. Davor habe ich ne tierische Angst, es ist ein ständiges hin und her. Jetzt gerade bin ich wieder dagegen, ich schaff das nie, das ist sooo weit entfernt von mir mal selbst zu fahren usw.. Aber ich möchte das jetzt machen, einige Stichwörter bauen mich dazu auf:
* Komfortzone verlassen
* mich reizt es, ich will wissen wie Motorrad fahren ist, ich würd mir in den Ar. beißen (wie damals Konzert) wenn ichs nicht zumindest versuche - glaubt mir ich tendiere dazu das ganze Thema zu vergessen dann würde ich mich wohl wieder wohler fühlen und mich nicht den ganzen Tag mit Youtube Motorrad Crash Videos auseinander setzen und mir vorstellen was alles passieren könnte
* ich glaube das mein Selbstbewusstsein dadurch größer wird
* Komfortzone ....
Ich glaube meine Partnerin hat mir diesen Begriff vor einigen Wochen zugeworfen, ich liebe ihn. Ich muss raus aus meiner Komfortzone, ich kann mein Leben lang darin verbringen und was hab ich davon?
Das ich eines Tages im Sterbebett liege, oder ich morgen bei der Treppe stolpere und mir das Genick brech oder was weis ich - die Seele empor steigt (hoffentlich gibts sowas) und irgendein Schöpferwesen mich empfängt und mich fragt: und was hast du so erlebt auf der Erde
Tja was sag ich dann? Ich hatte große Träume, Wünsche und hab sie wenn überhaupt nur in Videospielen und in Träumen ausgelebt, ich hab sie nie verwirklicht da ich permanent dachte es könnte was schlimmes passieren, oder ich geh dabei drauf. Ich habe also anstatt zu leben mir ständig den Kopf darüber zerbrochen was alles schief gehen kann im Leben.
Das Leben ist kurz, besonders gefallen hat mir in dieser Hinsicht der Film das beste kommt zum Schluss - so schnell ist man alt, so schnell hat man sein Leben vergeudet.
Ich hab heuer schon einiges erlebt, im Gegensatz zu vielleicht früheren Jahren:
* unser Hund ist gestorben - erstes Todesfall überhaupt den ich bewusst miterlebt habe, war zum ersten mal mit derartiger Trauer konfrontiert, war seltsam und neu
* hab ein Tool für die Website der Partnerin entworfen, Besucherzahlen haben sich seit dem verdoppelt
* hab mit meiner Parterin meinen ersten Urlaub überhaupt gemacht, ganze 6 Tage in fremder Umgebung (naja hab eig hautpsächlich Breaking Bad gekuckt und das Hotel net so viel verlassen, aber ging dann trotzdem ab und an raus - war sogar Schiff fahren, ein lang ersehnter Wunsch)
* war auf einem speziellen Konzert
* hatte ne Panikattacke und lebe noch
* hatte schon länger eine Idee für eine neue Website welche ich dieses Jahr umgesetzt habe, die Idee finde ich nach wie vor genial, leider bin ich zu bescheiden um es was ich was zu bewerben, daher verkümmert die Seite jetzt, aber ich bin froh es gemacht zu haben
* das Geschäft meiner Partnerin floriert, als psychisch gestörter, höchst kreativer, krankhafter Perfektionist bin ich der Konkurrenz immer vorraus (geht viel über Internet und die Internetsachen mach ich und Partnerin ist einfach gut darin was sie macht)
* dadurch das es so gut läuft wirds eventuell einen neuen Lebensabschnitt bei uns geben, ich hoffe ich bin stark genug dafür denn dadurch ändert sich einfach alles - ich hoffe das ich hier in 2-3 Jahren dann schreiben kann das alles geklappt hat
* ich versuch mich an nem A1 Schein
* habe eine Dame kennen gelernt von der ich weis das sie ebenfalls Panikattacken hat, aber in einem Ausmaß das sie in jungen Jahren schon Abreitsunfähig ist - bin zu schüchtern/zu blöd/zu gehemmt/zu keine Ahnung das Thema anzusprechen weis es nur von Partnerin. Hab Parternin mal gefragt wieso sie denn immer so gut drauf ist wenn sie da ist. Antwort sie packt das nur mit nem täglichen Eimer Medikamente, mir tut die so Leid da ich verstehe wie sowas sein kann - möchte mit ihr drüber reden, aber trau mich net da so viel falsch gehen kann.
* wollte tatsächlich einer Selbsthilfegruppe beitreten, aber die Hemmung war zu groß. Wie verdammt nochmal soll mal zu einer Gruppe gehen wenn man Angst vor fremden Menschen hat ... tsts
* wollte nach letzter Panik wieder Theraphie aufnehmen, ich glaub ich saß mal einen ganzen Abend an einem Satz an die Therapeutin den ich immer wieder änderte und letztenendlich dann doch nicht schickte. Hauptgrund wieso sichs nicht gemacht habe - Verhältnis Notwendigkeit zu Geld passte nicht.
Wieso ich so schnell wieder hier her kam?, denn ich versuche das möglichst zu vermeiden da ich mich häufig in so was verliere
Schreib jetzt schon wieder den ganzen Abend, dabei wollte ich Videospiele spielen
War auf Youtube und da Google und YT ja so wunderbar miteinander harmonieren bekam ich heute prominent ein Video zu Panikattacken zu das könnte Ihnen gefallen gezeigt. Habs mir dann ein wenig angeschaut und war schockiert. Ich war schockiert mit welchen billigen und fießen Maschen versucht wird mit Panikpatienten Geld zu verdienen. In ärgster Not kann ich mir gut vorstellen, das viele Hilfe auf YT und Co Hilfe suchen und sich dann dementsprechend auch Sachen bestellen.
Ich kann jeden nur davor warnen, das ist rausgeschmissenes Geld. Niemand kann über die Entfernung sagen was du hast, Eigendiagnosen und Fremddiagnosen über die Entfernung ist Gift. Sucht euch profesionelle Hilfe, ich empfehle hier wirklich eine Verhaltenstherapie.
16.10.2014 23:28 •
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