Hallo laterra,
Zitat:Ja,ich denke viel nach, viel zu viel...aber in solchen Phasen wie jetzt weiß ich gar nicht welchen Gedanken
ich trauen kann und welchen nicht.
Was Du hier schreibst, kenne ich ganz gut. Ich glaube kaum, dass Du nicht weißt, welchem Gedanken Du
trauen kannst. Ich denke, das ist nur immer ein Entscheidungskonflikt, nämlich
Dein Entscheidungsproblem.
Zitat:Es herrscht das reinste Chaos in meinem Kopf. Ich frage mich immer was ist jetzt richtig und wichtig für mich und was nicht!
Wenn Du Dir das in Ruhe anschaust, wird das gar kein Chaos sein. Du empfindest das aber
so, weil Du Dinge nicht gern entscheidest. Trauen kannst Du jedem Deiner Gedanken.
Zitat:Eigentlich zieht sich das wie ein roter Faden durch mein Leben.
So ist das bei jedem Menschen.
Bei Menschen mit Ängsten liegt der rote Faden einfach irgendwo nicht gut ausgerichtet herum.
Es kommt noch schlimmer. Andere Meschen versuchen Dir Deinen roten Faden in eine Richtung zu legen,
die Du gar nicht willst. Leider wagst Du nicht, Deinen Lebensfaden wieder dorthin zurück zu legen,
wo Du ihn hin haben willst.
Und dann fangen Ängste und Panikattacken an.
Dass es auch anders geht hast Du mit Deiner Entscheidung, Dich zu entspannen und zu tanzen selbst gezeigt.
Einen Glückwunsch für Deine Entscheidung. Und siehe, es hat sofort funktioniert.
Zitat:Aber besonders dann wenn es mir sehr schlecht geht ist es sehr ausgeprägt.
Beobachte Dich einmal zu diesem Punkt. Es wird genau anders herum sein.
Sobald Du Dich weigerst wichtige Dinge zu entscheiden, beginnt es Dir schlecht zu gehen.Das ist ein sehr wichtiger Grund, warum es Menschen bei Angststörungen häufig richtig mies geht.
Zitat:Gestern am späten Nachmittag kam ich etwas runter und meine Stimmung hellte sich ein wenig auf.
Die Gelegenheit habe ich genutzt und das Tanzen umgesetzt.
Na also, es funktioniert ja noch alles bei Dir. Du musst nur wieder häufiger entscheiden.
Zitat:irgendwie habe ich mich danach mehr gespürt, war näher bei mir, kann das schlecht erklären.
Mir brauchst Du das nicht zu erklären. Ich weiß, dass das so funktioniert.
Noch einmal zurück zu Deiner Aussage:
Zitat:Es herrscht das reinste Chaos in meinem Kopf.
Wir haben fast nie Chaos im Kopf. Du vermutlich auch nicht. Das sind alles nur Gedanken, auf die Du Dir noch
keine Antworten gibst.
Es passiert ungefähr das Gleiche, wenn Du ständig Dinge in Deine Wohnung bringst. Diese Dinge überall geordnet
hinstellst, sie aber nicht in Schränke einsortierst oder entscheidest, was weggeworfen werden soll.
Es wird nicht lange dauern, dann würde man Deine Wohnung auch ein Chaos nennen. Dabei ist sie bestimmt kein
Chaos, sondern einfach nur total überladen. Bei einer Wohnung beseitigt man das durch aufräumen.
Im Kopf geht aufräumen etwas anders.
Einmal kannst Du durch entscheiden, Deinen Gedanken einen guten Platz zuweisen.
Gleichzeitig spinnst Du Dir Deinen persönlichen roten Lebensfaden vorwärts.
Und es gibt Weniges, was zufriedener macht, als seinen eigenen Lebensfaden zu spinnen.
Nun wird es aber viele Gedanken geben, für die Du noch keinen Platz findest.
Damit Dich die noch nicht entschiedenen Gedanken nicht immer weiter ärgern, wird es helfen, wenn Du die Punkte,
die Du heute noch nicht entscheiden willst oder kannst auf einen großen Zettel schreibst. Schau sie Dir immer wieder
in Ruhe an. Dies entlastet Dein Gehirn. Und schreibe Dir zu den Punkten die Lösungen, die Du für sinnvoll hältst
auch auf, direkt daneben.
Ob Du diese Lösungen dann später auch wirklich nimmst, ist erst einmal nicht wichtig.
Du lernst Dir dabei, wie Du wieder weißt, was für Dich richtig und was sich für Dich nicht richtig anfühlt.
Viel später wirst Du das auch häufiger im Kopf, ohne Papier schaffen.
Nach Aufschreiben von Gedanken die Dich sehr belasten, sollte sich etwas Ähnliches einstellen, wie Du es von
Deinem tanzen schrieben hattest.
Zitat:irgendwie habe ich mich danach mehr gespürt, war näher bei mir, kann das schlecht erklären.
Viele Grüße
Bernhard