Zitat von Angsthasi91: Das und bei mir zieht sich dad wie ein roter Faden durchs Leben. Das fing schon als Kind an. Dadurch wurde dann auch mein Selbstwert richtig verletzt. Ich wurde gemobbt und hab mich nicht selbst geschützt.
Das sind zwar auf der einen Seite hoch individuelle, aber dann doch auch immer wieder sehr ähnliche Geschichten. Der Selbstwert wird infrage gestellt, das sitzt erstmal.
Zitat von Angsthasi91: Oh verstehe. Leider liegt auch viel in der Kindheit. Es ist schon traurig wenn ein Kind nicht das bekommt, was es braucht. Ging mir auch so. Und ich würde eigene Kinder auch niemals so erziehen, wie meine Eltern uns.
Muss man erkennen, betrauern, wütend sein oder was auch immer und dann irgendwann abhaken und hinter sich lassen. Ich kann meine Eltern verstehen, die haben ihre Geschichte, ich möchte nicht tauschen, oft baden wir den Mist und die unverarbeiteten Muster von ihnen aus, bei oberfläcnhlich betrachtet optimalen Startbedingungen.
Zitat von Angsthasi91: Wieder draußen Sachen machen, die ich gerne getan habe wie z. B. Shoppen, Minigolf spielen, ins Fteibad mal oder in den Zoo. Da gäbe es so vieles.
Gut, das sind realistische Wünsche, es spricht kaum etwas dagegen, dass Du das schaffen solltest.
Ich weiß nicht, wie wichtig das für Dich ist, aber versuch mal erst wieder Erfolge zu sammeln, D.h. mach das, was Du kannst und geh nicht unbedingt an die Grenzen, sondern stabilisier einen Bereich, in dem Du Dich okay bis wohl fühlst, wenn es so einen Bereich gibt. Übungen, dieses Grenzen immer weiter auszudehnen, beschädigen diesen Bereich, weil es nie Spaß macht, sondern eben immer Übung ist, immer latenter Alarmzustand.
Außerdem neigt man oft dazu, das was einem selbst leicht fällt, als wertlos, leicht und uninteressant anzusehen, während man die Bereiche die einem schwer fallen als ungeheuer wichtig betrachtet oder denkt, dass das jeder Trottel kann, man selbst aber nciht mal das hinkriegt.
Auch da ist es gut, sich die eigenen Stärken klar und bewusst zu machen, immer wieder.
Du kriegst Selbstvertrauen, indem Du weißt, dass Du bestimmte Dinge hinkriegst und das auch gespiegelt bekommst. Als Angstpatient(in) kann man oft aber auch schlecht Lob annhemen.
Zitat von Angsthasi91: Dann kann ich mir auch vorstellen raus aus der Stadt zu ziehen und einen Neuanfang zu starten, wo es etwas ruhiger ist. Ich würde auch gerne heiraten und eine Familie gründen. Berufsmäßig kann ich mir vorstellen etwas auch im Ergotherapie bereich zu machen oder mit Tieren..
Hau rein.
Zitat von Angsthasi91: Und ich würde gerne auch ein bisschen reisen. Am liebsten würd ich sogar mal ins Disneyland in Paris. ^^
Auch da drücke ich Dir fest die Daumen, da klingt jetzt nichts so, als wäre es unerfüllbar.
Zitat von Angsthasi91: Ja das stimmt, man will immer eine Art Kontrolle habe und Panik fühlt sich an wie Kontrollverlust. Leider hatte ich sehr viel Dinge im Leben, denen ich ausgeliefert war und deshalb ist es so schlimm für mich, wenn Dinge nicht nach Plan laufen. Ich bin auch sehr verkopft.
Ich glaube, dass so gut wie jeder der Angst hat, sein Spinnennetz hat. Wenn man reflektiert ist, merkt man, dass man andere benutzt, benutzten muss und hasst sich dafür selbst, weil es im Grunde das ist, worunter man selbst gelitten hat. Man wurde übergangen, zu selten oder nie gefragt, musste funktionieren.
Insofern, alles normal, nimm es an und nutz es, um es auf dem Weg hinter Dir zu lassen. Es ist nicht Dein Fehler, Du hast nicht um eine Angststörung gebeten und vermutlich auch nicht um viele Aspekte Deiner Lebens- und Familiengeschichte. Insofern, willkommen im Club.