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Ich meinte auch nicht unbedingt, daß Du vor allen Problemen wegläufst - ich meinte das nur bezogen auf Dein Angstproblem.
Man kann Angst so lange ausweichen, bis es Angst macht, zu Hause zu sitzen. Angst lebt in erster Linie von 2 Dingen:
1.) Daß Du ihr ausweichst und
2.) Daß Du Dich ständig mit ihr beschäftigst

Mehr Erklärungen brauchst Du bei Angst nicht - Sie funktioniert so simpel und es ist immens wichtig, zu lernen, sie so simpel zu sehen.
Wenn Du nach komplexen Erklärungen suchst, so haben die null Relevanz und die Suche danach bewirkt nur eines - Beschäftigung mit Angst. Also kannst Du Dir schon mal selbst helfen, indem Du die Erklärungssuche einstellst oder sie auf die beiden Punkte reduzierst.

Da kommt man nur wieder Schritt für Schritt auf umgekehrten Weg wieder raus, wie man reingekommen ist, nämlich indem man sich der Angst stellt und bewußt versucht, die Beschäftigung mit ihr aufzugeben. Das geht natürlich nicht sofort von 0 auf 100, aber es geht. Ganz einfach deshalb, weil es auch funktioniert hat, DASS Du ihr ständig ausgewichen bist und Dich ständig mit ihr beschäftigt hast - solange, bis Du eben in jene Lage kamst, in der Du heute bist.
Du hast quasi einen falschen Weg eingelernt, also kannst Du auch wieder den richtigen Weg einlernen - dazu brauchst Du Geduld, Toleranz Dir selbst gegenüber, Willen und eine gewisse Konsequenz.
Du mußt ja nicht gleich den Mount Everest bezwingen, es reicht für den Anfang auch völlig mal das Hügelchen nebenan.
Du solltest Dich körperlich gegen die Angstsymptome nicht wehren, sondern versuchen sie durch Dich durchzulassen - es wird Dir dabei nichts passieren. Es ist Dir noch nie etwas dabei passiert und es wird Dir auch in Zukunft nichts dabei passieren.
Angst ist nicht dazu da, Dir zu schaden, sondern Dich zu schützen.
Früher war es für uns z.B. ein Schutzfaktor gegen wilde Tiere, sie hat uns jene Energie sofort zur Verfügung gestellt, um flüchten zu können.
Bei Dir ist es nun so, daß die Angst maßlos übertreibt - d.h. sie vermittelt Dir subjektiv das Gefühl, daß etwas gefährlich ist, was eigentlich völlig harmlos ist.

Wie gesagt, ein Punkt, den Du falsch machst ist, daß Du esoterischen Angeboten mehr vertraust als Dir selbst. Dabei ist die Veränderung nur durch Dich selbst möglich und in Dir. Und das sollte nicht beängstigend sein, sondern eigentlich vertrauenserweckend, denn es ist doch immer das beste, SELBST etwas beeinflussen zu können - unabhängig von irgendjemand oder irgendetwas.

Zu Deinem IQ noch:
Es gibt eigentlich niemand, der dumm ist und Angst hat. Weißt Du warum ? Weil ein dummer Mensch nicht soviel nachdenkt und sich mit Angst beschäftigt, wie ein intelligenter. Womit ich wieder bei der schädlichen Beschäftigung mit Angst wäre. Das nachdenken darüber bringt nichts, außer, daß Du die Angst damit immer größer machst.
Wenn Du so willst, ist also Deine Angst eine Art Auszeichnung für Dich - in dem Sinne, daß Du ein sehr intelligenter Mensch bist.

Und noch etwas zur Erklärung:
Angst ist eine Streßreaktion und Angststörungen enstehen meist dadurch, daß sich mehrere Stressoren aufeinander türmen.

Bei Dir ist auf 1000km Entfernung zu erkennen, daß momentan Dein größter Stressor Deine Beschäftigung mit Angst bzw. der Versuch, sie erklären zu wollen ist.

Daher frage ich mal provokativ (bitte nicht persönlich nehmen - es ist nicht als Angriff, sondern als Hilfe gemeint):
Wieso gibst Du Deiner Angst freiwillig soviel Raum ?
Wieso widmest Du ihr freiwillig soviel Zeit ?
Und: Was hat es bis jetzt geändert, daß Du ihr soviel Raum und Zeit gegeben hast ?

Du kannst diese Beschäftigung mit Deinem Willen abstellen - ganz bewußt. Warum ? Weil Du Dich auch ganz freiwillig und bewußt dazu entschieden hast, DASS Du Dich (immer wieder) mit ihr beschäftigst.
Wozu solltest Du das aber, wenn es Dir nur schadet, einen Streß für Dich bedeutet und absolut nichts nützliches für Dich bewirkt ?

Mit der Angst ist das wie mit einem ungebetenen Gast, der es sich in Deiner Wohnung gemütlich macht und nicht heimgehen will.
Wenn Du ihm Zeit und Aufmerksamkeit schenkst, freut er sich über soviel Beschäftigung und wird noch länger bleiben und Dich nerven.
Wenn Du ihn ignorierst, wird er Dich vielleicht noch den einen oder anderen Versuch starten, aber irgendwann sagt er sich: Das ist langweilig, ich gehe.

Du kannst auch hinterfragen, welche Stressoren Du sonst noch hast - aber die ganz simplen Dinge:
- Schlaf
- Ernährung
- Nikotin, Coffein (oder andere Dro. )
- zuviel Arbeit
- zu wenig Arbeit (ja, auch das kann Streß bedeuten)
- zu wenig Ausgleich
- Bewegung, Sport (Angst ist auch etwas körperliches)

Und Du kannst Deinem Körper auch völlig unabhängig von konkreten Angstsituationen etwas gutes tun und ihn unterstützen.

A


Ich kann schlagartig kein Auto mehr fahren, nur aus Angst.

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Zitat von winston:
Und zu den Chinesen:
Bei uns in Europa wird es oft so dargestellt, als würde manche Methodik bahnbrechend sein und als hätten sie die Welt neu erfunden.
Wenn man allerdings einen Chinesen fragt, welche Behandlung er vorziehen würde, dann eine schulmedizinische - der einzige Grund, warum er es nicht tut ist, weil er es sich nicht leisten kann.
Ich habe mal eine Fernsehsendung gesehen, in der das (sehr kritische) Buch der Stiftung Warentest zu alternativen Heilmethoden besprochen wurde. Einer der Autoren meinte zur TCM, dass sie natürlich bspw. bei Schmerzen helfen könne. Er würde aber nicht vier Wochen lang zum Chinesen zwecks Akupunktur laufen, wenn er das gleiche Ergebnis der Schmerzfreiheit mit einer Aspirin nach einer Stunde haben könnte.

Zitat von fragezeichen:
ich dachte mit allem was ich tue, auf was ich mich einlasse, das hilft mir und gibt mir eindlich einen Grund.
Ich bin ein Mensch, der für alle seinen Grund benötigt.
Die Esoteriker verschieben den Grund aber doch nur ins Magische. Die Energien, mit denen sie angeblich arbeiten, konnten noch nie festgestellt, beobachtet, gemessen oder sonstwie erfasst werden. Die angeblichen Blockaden dieser Energien auch nicht. Und jetzt wollen selbsternannte Therapeuten an etwas herumdoktern, das weder sie selbst noch sonst jemand jemals wahrgenommen hat... Das sind des Kaisers neue Kleider. Selbst wenn ich annehme, dass es da etwas gibt, das für uns nicht mess- oder wahrnehmbar ist, bedeutet das doch auch, dass die sog. Therapeuten es nicht messen oder wahrnehmen können. Wie glaubwürdig ist es dann, dass sie trotzdem eine Methode gefunden haben sollen, dieses Nichtwahrnehmbare zielgerichtet zu beeinflussen?

Zitat von fragezeichen:
Ich verzweifle schier! Ich habe eigentlich einen ganz guten IQ und kann auch ziemlich viel erklären und verstehen, aber was in mir abläuft verstehe ich nicht!!
Ich glaube, du verkomplizierst es. Du hast gelernt, wie Angst entsteht und was dabei im Körper passiert. Und jetzt meinst du anscheinend, bloß weil du das weißt, müsstest du dir das in Angstsituationen auch einfach sagen können und die Angst lässt nach. Vergiss es! Angst ist das stärkste Gefühl, dessen ein Mensch fähig ist, und es macht unendlich schneller mobil als man denken kann. Du hast über Jahre gelernt und geübt, in bestimmten Situationen Angst zu haben. Lange Zeit hat es wohl auch geklappt, die Angst unter Kontrolle zu halten - nur wird das die Angst sogar besser in dein Hirn eingebrannt haben. Was du brauchst, sind sog. korrigierende Erfahrungen, d.h., du musst dich Schrittchen für Schrittchen auf die Angst einlassen und es drauf ankommen lassen. Ich nehme mal ein fürchterlich hinkendes Beispiel, eine Hundephobie:

    A hat ganz schlimme Angst vor Hunden, muss aber jeden Tag an der Hundewiese vorbei gehen, wo viele Hunde unangeleint rumlaufen. Am Anfang hat A sich - seiner Angst entsprechend - verkrampft bewegt und ängstlich einen dort laufenden Hund angestarrt. Daraufhin kam der Hund sogar auf ihn zu und hat ihn angesprungen! A bekam fast einen Herzinfarkt und konnte wochenlang nicht mehr dort entlang gehen. Dann hat ihm jemand erklärt, dass der Hund durch diese verkrampfte Haltung und das Anstarren erst recht angelockt wurde und sicher nur spielen wollte oder einfach neugierig war. Bei manchen Hunden kann's aber auch schiefgehen, wenn man sich so komisch verhält. Also solle A sich ganz normal bewegen und keinen Hund anstarren, dann ließen ihn die Hunde auch in Ruhe. Gesagt, getan, A ging wieder - weil er musste - täglich an der Wiese vorbei. Schweißgebadet achtete er peinlich genau auf seine Körperhaltung und starrte nur noch auf den Weg vor sich. Und es funktionierte, keines dieser bissigen Monster fiel ihn an...

Zwischenfrage: Funktionierte es, weil er sich so gut unter Kontrolle hatte oder weil es sowieso hochunwahrscheinlich ist, dass auf so einer Wiese ein bissiges Monster unterwegs ist?

    A lernte, wenn er sich nicht offensichtlich ängstlich verhielt, taten ihm die Hunde nichts. Nun können einem aber überall mal Hunde über den Weg laufen. Damit er im Ernstfall rechtzeitig unängstlich wirken konnte, entwickelte sich A zu einem wahren Hundedetektor. Bei allem, was er außer Haus tat, scannte er die Umgebung, ob irgendwo ein Hund sei. Ständig waren Gedanken an Hunde und seine Angst vor ihnen präsent. Unnötig zu erwähnen, dass A sich zwar an der Wiese vorbei quälte, dass Waldspaziergänge, die er früher mit Begeisterung gemacht hatte, selbstverständlich tabu waren.

    Dann geschah ein Wunder: A's nette Nachbarin schaffte sich einen Hund an, einen kleinen, süßen Welpen. Vor dieser Handvoll Hundebaby hatte nicht einmal A Angst. Also streichelte er den Welpen, spielte mit ihm und passte auch mal auf ihn auf, wenn Frauchen weg musste. Er bekam mit, wie der kleine Hund erzogen wurde und wie Hunde so sind. Die Hundewiese war natürlich immer noch ein Problem, aber allmählich dämmerte A, dass nicht automatisch alle Hunde darauf aus waren, ihn totzubeißen. Ab und zu überwand er sich und ging mit seiner Nachbarin und deren Hund spazieren, wobei sie andere Hunde trafen, die mit dem Kleinen spielten. Damit machte er immer wieder die Erfahrung, dass man Hunde sogar anfassen konnte, ohne einen Arm zu riskieren, und er wurde immer sicherer im Umgang mit ihnen. Schließlich - nach etwa einem Jahr - hütete er den Hund der Nachbarin, als die ein paar Tage wegfahren musste. Er ging mit ihm zur Hundewiese spazieren und vestand gar nicht, wieso so viele Leute einen Riesenbogen um ihn und seinen Rottweiler machten.

Durch Anschaffung eines Welpen wurde übrigens meine Hundephobie innerhalb von zwei Tagen geheilt, allerdings als ich ca. fünf Jahre alt war...

Liebe Grüße
Christina

Christina und Winston.. ihr habt das so super und verständlich und treffend erklärt ich staune Bauklötze.. .Ich bin begeistert,,ich lerne dadurch so viel mehr täglich ... es macht spaß mit Euch beiden wieder täglich mehr neue,,, Lebensqualität zu bekommen durch Eueren unermüdlichen Einsatz hier im Forum . Danke Euch..

Ich bin schon ganz wissenshungerig und neugierig auf Euere nächsten immer sehr hilfreichen Beiträge,,


Alles Gute und bleibt uns hier wohl erhalten,,,,

Ihr seit unbezahlbar und unschätzbar wertvoll für mich / uns.

Schönes We Euch noch


Herzliche dankbare Grüße an Euch Beiden,,

Suma ( Biggi)

http://www.panik.de.vu/hier wird das zulassen super erklärt ....und du sollst nicht aushalten sondern zulasse......winston schick ihr doch mal das buch mir hatts die augen geöffnet.........ich werde es jetze immer wieder lesen

Von welchem Buch sprichst Du denn?

LG berlina

Zitat von berlina:
Von welchem Buch sprichst Du denn?
Die von jaleandi verlinkte Seite gibt's auch als Buch. Ich habe die Homepage vor längerer Zeit mal gelesen und jetzt nochmal angelesen. M.E. einer von ganz wenigen sinnvollen Betroffenenberichten, weil ein ganz wichtiger Knackpunkt, das Loslassen und Akzeptieren, darin gut erklärt wird.

Liebe Grüße
Christina

Danke Dir, ich habe es grade auch gegoogelt, weil in einem anderen Thread wiedergefunden....ist wirklich gut erklärt.

LG berlina

ja das ist echt super.....wers haben will kann mir seine emailadresse geben....

Ach ist das ein e-book? Dann zu mir... Schick Dir gleich meine email.

Hey,

wollte nur sagen, dass es mir teilweise auch so ergeht...

Hatte im März 2006 einen (kleinen) Unfall - nichts schlimmes, sondern nur beim Ausparken ein Auto übersehen und dem eben in die Tür gefahren. Danach hatte ich tierische Panik vor dem Auto fahren, vor allem auf längeren Strecken. Das war auch noch, bevor ich meine generalisierte Angststörung bekam.
Seitdem geht es schon besser und ich fahre auch wieder gerner Auto! Habe zwar teilweise auch noch Angst, meist verfliegt diese allerdings während dem Fahren.
Seit ich die Angstzustände habe, habe ich das Gefühl, dass ich schlechter sehe und nicht mehr ganz so konzentriert bei der Sache bin. Ich fühle mich allerdings sicher, wenn jemand vertrautes neben mir sitzt.

Bitte gebe nicht auf und lass dich von deiner Angst nicht unterkriegen. Probiere es aus, fahre einfach aus Spaß ein bisschen herum. Du wirst sehen, dass die Angst nachlässt. Übung macht den Meister

Halo ihr lieben Alle c habe heute morgen nach einem arbeitsreichen WE meinen Rechner angemacht und so viele liebe Beiträge gelesen. Ich danke euch von ganzem Herzen für eure erklärenden Worte!
Danke Winston! Danke Christina!!
Simon 1987 , jaleandi, berlina und tina euch wünsche ich auch viel Kraft und hoffe die Worte und Empfehlungen helfen euch genaus viel , wie mir?!
Es tut gut, zu wissen da draußen sind Menschen, die verstehen, wovon man redet, welche Empfindungen man beschreibt und das Beste, sie haben Lösungsansätze! Das ist so gut!!
Danke
Seid alle lieb und umarmt und habt eine super Woche ohne unnötige Angstzustände euer Fragezeichen

Zitat von fragezeichen:
Zitat:
Simon 1987 , jaleandi, berlina und tina euch wünsche ich auch viel Kraft und hoffe die Worte und Empfehlungen helfen euch genaus viel , wie mir?!

UND ICH ?
Zitat:
euer Fragezeichen
Lg Suma

Meine liebe Suma/Biggi
wie kann ich das nur wieder gut machen?! Du bist eine der wichtigsten hier für mich!! Tut mir leid, ich wollte dich einfach mal gesondert erwähnen

Laß dich ganz dolle umarmen und habe einen wunderschönen Tag, ich denk an dich

Zitat von fragezeichen:
Meine liebe Suma/Biggi
wie kann ich das nur wieder gut machen?! Du bist eine der wichtigsten hier für mich!! Tut mir leid, ich wollte dich einfach mal gesondert erwähnen

Laß dich ganz dolle umarmen und habe einen wunderschönen Tag, ich denk an dich

HUST;;;

Herzliche Grüße an Dich alles Gute,,


Suma

dir auch 1 dicken knuddler und wünderschönen Tag

Lg Biggi

A


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Dr. Hans Morschitzky
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