@Juni800 ja, wenn dir sehr unwohl ist bei einer Therapie, das stelle ich mir schwierig vor. Manchmal braucht es aber auch den richtigen Therapeuten dazu, bei dem man sich einfach irgendwo sicherer fühlt. Wenn der Therapeut gesagt hat, da habe ein Traumatisierung stattgefunden, dann könntest du auch Traumatherapie versuchen. Das ist ein bisschen anders als Gesprächstherapie, da muss man nicht so viel von sich erzählen. Einfach am Anfang die Geschichte, die muss man dann schon erzählen, aber danach wird meistens mit einer speziellen Methode weitergemacht.
Wenn du magst, kannst du dich ja auch ein bisschen schlau machen über Traumatherapie. Ich persönlich glaube, dass diese vielen Menschen helfen kann. Ich habe auch einmal einen Erfahrungsbericht gelesen von einem jungen Mann, der wurde jahrelang missbraucht, hatte übelste Ängste usw. und dieser erzählte, dass er durch EMDR geheilt wurde. Das ist auch eine Traumatherapieform.
Ich war mal bei einem Therapeuten, der war Psychoanalytiker nach Freud. Der hat von mir erwartet, dass ich die ganze Zeit nur quassle und von mir erzähle. Das konnte ich aber nicht. Ich wusste gar nicht was sagen bisweilen. Da wurde dieser wütend, weil ich so wenig erzählte und das Gespräch vielleicht träge war. Aber ehrlich, was erwartete der eigentlich von einem depressiven, ängstlichen Menschen? Eine One Man Show? Keine Ahnung. Zu dem ging ich dann jedenfalls nicht, weil ich mich dort auch total unwohl fühlte. Ich habe dann zum Glück doch noch eine Therapeutin gefunden, bei der ich mich wohl fühle.
Leider gehen so tiefe Wunden und die damit abgespeicherten, bedrohlichen Erinnerungen und Gefühle meistens nicht von alleine weg.
22.11.2016 23:32 •
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