hier im Forum haben User mal darüber geschrieben, dass sie den Umgang mit dem Tod auf diese Weise durchführen und ich fand das gut und habe immer wieder so gedacht, wenn die Todesangst mich überkam. Man kann das üben, die Kontinuität macht es aus. Wenn Du es nur einmal im Jahr machst, dann bringt es gar nichts.
Ich halte übrigens auch viel davon, sich in guten Zeiten mit dem Tod zu befassen. Nicht ständig aber immer mal wieder. Denn wenn wir erst damit anfangen, wenn er vor der Tür steht, werden wir panisch. Egal, ob wir nun selbst betroffen sind oder ein naher Angehöriger oder Freund. Mein Vater befindet sich gerade im Sterbeprozess. Es bringt mir viel, das aktiv zu begleiten, auch wenn es schmerzvoll und anstrengend ist. Ich muss oft weinen, wenn ich wieder zuhause bin. Aber das ist ja auch vollkommen in Ordnung. Niemand hat behauptet, dass das Umgehen mit dem Tod einfach ist.
Und nun noch etwas, liebe Lolly: Es gibt die Theorie darüber, dass die Angst vor dem Tod eigentlich die Angst vor dem Leben ist. Angst, sich dem Leben zu stellen. Angst, Verantwortung zu übernehmen. Angst, wirklich erwachsen zu sein mit allen Konsequenzen.
Ich persönlich bin mein halbes Leben lang vor dem Leben davon gerannt. Kein Wunder, dass ich eine Angststörung bekam.
So, das waren meine kleinen Denkanstöße.
LG, Martina
19.06.2016 11:48 • #41