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Hallo,

Kurz möchte ich mich vorstellen. Meine Name ist Vanessa, komme aus Thüringen und bin 19 Jahre jung.
Ich habe ein sehr großes Problem.
Vor ca. einem halben Jahr ging es los, das ich sehr nervös wurde bei jeder Kleinigkeit. Auch werde ich schnell wütend und unruhig, wenn etwas nicht nach Plan verläuft.
Ich habe einfach vor allem Angst, werde vor allem Nervös und sehr Unruhig.
Es war noch nie so schlimm wie jetzt. Es ist so, als ob es jeden Tag schlimmer wird.
Ich kann euch ja mal sagen, vor was ich alles Nervös bin und Angst habe.
⁃ Vor dem einkaufen; besonders wenn zu viel los ist in der Einkaufshalle, oder wenn ich nicht das bekomme was ich brauche und anders planen muss, wenn es an der Kasse länger dauert, wenn mein Mann nicht schnell wieder bei mir ist. Da werde ich sehr schnell Nervös, Angst etc.
⁃ Vor der Arbeit; ich arbeite in der Produktion an schweren Maschinen. Dort habe ich öfters die Situation, das ich nicht weiß, ob ich an meiner Maschine arbeiten kann bzw. Arbeit da ist. Wenn keine Arbeit an meiner Maschine vorhanden ist, dann werde ich an einer anderen Maschine eingewiesen. Dies macht mich immer vor der Arbeit sehr nervös und ich bekomme Angst.
⁃ Ich habe Angst, irgendwo hinzufahren bzw. gehen. Ich kann mit meinen Mann nicht einmal einen schönen Spaziergang machen, ohne nervös zu werden. Am Freitag wollen wir nach Leipzig auf den Weihnachtsmarkt, was für mich jetzt schon Sorge bereitet.
⁃ Ich tu weniger Essen, wenn ich weiß, daß ich direkt nach der Mahlzeit das Haus verlassen muss. Ich denke dann, das ich davon noch mehr Bauchschmerzen bekommen kann

Diese Nervosität, Angst und Unruhe äußert sich durch heftige Bauchschmerzen (Durchfall), sehr starkes schwitzen, schlecht Luft bekommen und Schwindel.
Ich habe das nun jeden Tag. Egal ob es die Fahrt zur Arbeit ist oder das Einkaufen. Es kommt einfach immer.
Was mir meistens dagegen Hilft, ist Kaugummi kauen, frische Luft, das Beisein meines Mannes oder wenn ich bei meinen Tieren bin. Dies beruhigt mich und ich kann wieder klar denken und aufatmen. Aber das kann einfach nicht von Dauer sein. Ich glaube auch, das ich langsam abhängig von Tabletten werde. Da ich ja jeden Tag Bauchschmerzen habe, nehme ich Buscopan, bei Durchfall auch Loperamid. Aber ich versuche das jetzt nicht mehr zu nehmen.
Ich habe sämtliche Baldriantropfen schon versucht, welche auch nicht wirken. Übers Internet habe ich Nervustral bestellt, welches auch nicht richtig funktioniert. Ich war bereits bei meinem Hausarzt, welche mir 2 Überweisungen gegeben hat. Eine zur Neurologie und einen zum Psychologen.
Leider bekomme ich einen Termin erst in einem halben Jahr.

Könnt ihr mir eventuell sagen, was ich noch tun kann? Ich kann so einfach nicht mehr weiter machen

Liebe Grüße, Vanessa

14.12.2015 13:22 • 14.12.2015 #1


9 Antworten ↓


Herzlich willkommen, Nessi bei uns im Forum. Ich hoffe, du wirst hier viele hilfreiche Tipps bekommen. Du bist nicht alleine mit dem Problem, das geht vielen von uns so.

Unternimmt dein Hausarzt sonst nichts außer den beiden Überweisungen? Wenn du erst in einem halben Jahr einen Termin hast, ist das ja noch sehr lang. Und diese Durchfall-Mittel soll man eigentlich nur bei akuten Fällen nehmen, für eine Langzeit-Anwendung ist das eher weniger geeignet. Ich glaube, es wäre ganz gut, wenn du doch noch einmal zu deinem Hausarzt gehst und ihm sagst, dass du jeden Tag Bauchschmerzen und oft Durchfall hast. Vielleicht brauchst du etwas, um die Darmflora wieder aufzubauen oder so. Hast du im letzten Jahr mal Antibiotika genommen?

Ich kenne das auch, dass sich Aufregung sofort auf den Bauch schlägt. Wenn ich insgesamt sehr unruhig bin, hilft mir Lasea ganz gut. Das wirkt nicht sofort, aber es dämpft bei mir die Unruhe und die Nervosität ein bisschen.

Wenn du das Gefühl hast, dass deine Angst ständig stärker wird, gehe lieber nochmal zum Hausarzt. Notfalls auch zu einem anderen, wenn der dir nicht helfen will. Ich denke, ein halbes Jahr ist wirklich ein bisschen lang.

A


Ich habe vor allem Angst und werde schnell Nervös

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Ich hatte von der Hausärztin zuerst Antidepressiva bekommen. Aber diese wollte ich nicht nehmen, da ich zu viel Angst hatte vor den Nebenwirkungen. Das war ja fast eine halbe Seite von dem Beipackzettel.
Als ich das erste Mal beim Arzt war wegen der Nervosität, hat sie mir Baldriantropfen verschrieben. Dann als ich wieder kam die Antidepressiva. Und nun zu guter Letzt die 2 Überweisungen.

Das mit der Angst vor den Nebenwirkungen verstehe ich. Auf der anderen Seite merkst du ja selbst, dass deine Angst stärker wird und es dir mehr und mehr schwer fällt, nach draußen zu gehen und deine Arbeit zu machen.

Es gibt hier ja einen Bereich für Medikamente. Da kannst du nachlesen, was die User für Erfahrungen gemacht haben.

Liebe Nessi,

begrüße Dich ganz hezrlich hier bei uns.

Ist vor dem, halben Jahr irgendwas gravierendes geschehen; was war der Auslöser für letztlich diese Ängste? Wie ich lese, bist Du bereits verheiratet; wie geht Dein Mann mit Deinem Verhalten um?

Ja, lese auch aus Deinen Zeilen Angst, Angst, Angst. Vielfach eher eine Erwartungsangst mit entsprechendem Vermeidungsverhalten. Denke mal auf Dauer kommst Du mit Lasea nicht weiter, empfinde Dich jetzt aber auch nicht als depressiv.

Denke auch bis zum Termin ist es noch lange her und würde nochmal mit dem Arzt sprechen, ob er Dir nicht etwas anderes verschreiben kann. Wir hatten hier auf der Plattform schon oft die Diskussion Beipackzettel lesen, googeln etc. Ich aus meiner Sicht kann Dir anraten es sein zu lassen und dem Arzt zu vertrauen.

Hallo Vergissmeinicht,

Innerhalb von dem einen Jahr ist passiert:
- Anfang September sind wir Umgezogen (raus aus dem Elternhaus)
- Jemand auf Arbeit von einer Maschine eingequetscht worden und gestorben (ich war dabei, und hatte Angst das es mein Mann ist), war danach auch ein paar Tage außer Gefecht
- und ich habe meine Facharbeiter Prüfung bestanden.
Vorhin musste ich nochmal zum Baumarkt. Und als ich sah als die Ampel auf rot schaltete, wurde ich wieder sehr unruhig und nervös.

Hallo Nessi,

kann es sein das die Angst erst so richtig rausgekommen ist als der Unfall in der Arbeit passiert ist? Kennst du denn die Ursache?

Nein, aber durch den Unfall habe ich mehr Angst um meinen Mann. Deshalb war ich schon bei meinem Betriebsleiter und bat ihm, in der Schicht meines Mann zu bleiben, was er auch verstehen konnte.

Oh je, kein Wunder dass du Angst hast. Ein solch schlimmes Ereignis wie der Unfall deines Kollegen muss man erstmal verarbeiten. Am besten bekommt man in einem solchen Fall gleich psychologische Unterstützung. Ich vermute mal, in eurer Firma hat sich keiner gekümmert, ob jemand Hilfe braucht oder über das Geschehene sprechen möchte? Menschen verarbeiten so etwas unterschiedlich schnell und auf unterschiedliche Weise. Manchmal kann man davon krank werden, das heißt dann posttraumatische Belastungsstörung.

Liebe Nessi,

ja, kann die Zeilen von Luna unterstreichen und Dich verstehen. Gratulation zur bestandenen Prüfung.

A


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Dr. Reinhard Pichler
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