Hallo Schizophenia,
meine Erfahrungen sind für dich vielleicht nicht ganz ausschlaggebend, weil ich nicht wegen Panikstörungen, sondern Schlafstörungen dort war. Eigentlich wollte ich dort eine ambulante Therapie machen, aber ich bekam nur die stationäre genehmigt. Mein Problem war, dass ich woanders als zu Hause noch schlechter schlafen kann, d.h. ich habe während des gesamten Aufenthaltes von 8 Wochen keine Nacht mehr als 2-3 Stunden geschlafen und war natürlich deswegen ständig völlig kaputt, und in diesem Zustand sind die Therapieveranstaltungen ziemlich an mir vorbeigegangen.
Aber soweit ich es mitbekommen habe, waren die meisten anderen Patienten zufrieden. In der ersten Woche gibt es hauptsächlich Informationsveranstaltungen in Form von Vorlesungen. Danach geht es erst richtig los. Es fängt jeden Morgen um 8.45 Uhr mit einer Teamversammlung an, wo man von seinen Bezugtherapeuten Zettel bekommt, in welche Gruppen man zu welcher Zeit eingeteilt wurde. Außerdem werden neue Patienten vorgestellt bzw. alte verabschiedet. Jeder Neuankömmling wird am ersten Tag von einem Paten betreut. Man hat einen Bezugstherapeuten, bei dem man Einzeltherapie bekommt, alles andere sind Gruppentherapien in verschiedenen Bereichen von ca. 8-10 Leuten. Außerdem gibt es für alle 2 Mal in der Woche Sporttherapie, zuerst 2 Mal in der Woche Entspannung nach Jakobson, danach 2 Mal die Woche Tiefenentspannung, einmal in der Woche entweder Yoga, Tai Chi oder Ergotherapie. Je nachdem auch 2 Mal die Woche Arbeitstherapie (das ist ím Prinzip das gleiche wie Ergotherapie). Wie oft man was macht, hängt natürlich davon ab, wie lange man dort ist. Man ist im Prinzip von 9-17 z.T. 18 Uhr beschfäftigt. Natürlich hat man zwischendurch auch mal 1-2 Stunden nichts.
Meistens hat man ein Einzelzimmer und das Essen ist gut. Allerdings sind die Freizeitmöglichkeiten sehr beschränkt. Berus liegt ja auf einem Berg mitten in der Pampa. In der Klinik gibt es ein winziges Schwimmbecken, einen kleinen Fitnessraum mit 4-5 Fahrrädern und 2 Crosstrainern, eine Tischtennisplatte, 4 Fernsehräume. Außerdem ist die Nutzung dieser Möglichkeiten z.T. nur stundenweise auf bestimmte Tage reduziert. Dafür kann man aber sehr viel in der Natur wandern. Zum Erholen ist es ideal, aber für junge Leute eher langweilig. An den Wochenenden ist es wohl absolut tote Hose, weil viele Patienten nach Hause fahren ( ich auch).
Die Wartezeiten sind sehr lang. Als ich die Genehmigung für die Reha endlich bekam, hat es 6 Monate gedauert, bis ich einen Platz hatte. Es wäre wahrscheinlich auch früher gegangen, wenn ich kurzfrsitig hätte einspringen können, iwenn jemand abgesagt hat, aber das ging wegen meinem Job nicht, außerdem wollte ich unbedingt ein Einzelzimmer.
Zu der anderen Klinik kann ich dir leider nichts sagen.
Viele Grüße
30.08.2011 06:59 •
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