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Hey ihr,

ich stehe momentan vor einem absoluten Dilemma und weiß langsam nicht mehr weiter. Und zwar lebe ich mit einer Frau zusammen in einer Wohnung (sie ist eine gute Freundin von mir allerdings nicht mein Partner). Leider hat sie die Angewohnheit wenn es ihr schlecht geht (sie hat schwere Depressionen, will sich aber nicht helfen lassen, da sie zu Psychiatern/Psychiatrien und Psychologen kein Vertrauen hat) viel Alk. zu trinken. Das geht so weit, dass die Wohnung stellenweise über mehrere Tage nach Alk. stinkt.

Mein Problem ist dabei dass ich panische Angst vor Alk. Menschen habe. Ich zucke jedes mal zusammen, wenn ich sie auf dem Flur höre wenn sie getrunken hat und traue mich kaum noch aus meinem Zimmer. Inzwischen geht das ganze so weit, dass sich das auch auf meine Arbeit auswirkt, da ich ständig Angst habe, dass sie wieder getrunken hat wenn ich nach Hause komme. Wir haben uns schon vor Monaten darauf geeinigt, dass sie wenn sie getrunken hat nicht zu mir rüber kommt und daran hält sie sich auch, allerdings reicht der Geruch der Alk. aus um in mir Angst auszulösen und inzwischen reicht sogar der Gedanke daran dass sie trinken KÖNNTE dass ich angst bekomme. Ich bin mir inzwischen nicht einmal mehr sicher ob sie wirklich getrunken hat, wenn ich auf dem Flur Alk. rieche oder ob ich mir den Geruch inzwischen stellenweise einfach nur einbilde.

Ich weiß leider nicht mehr weiter. Ich mag sie wahnsinnig gerne und möchte eigentlich auch nicht dass sie auszieht, aber ich komme mit ihrem Alk. einfach nicht klar. Ich weiß so langsam nicht mehr was ich machen soll. Ich stehe derzeit auf der Warteliste für einen Therapieplatz in Tiefenbrunn, aber dass wird auch noch ein paar Wochen bis Monate dauern.

Ich rede zwar jede Woche mit meiner Therapeutin darüber, habe aber das Gefühl, dass es nicht wirklich etwas bringt. Mein Psychiater ist leider auch nicht wirklich hilfreich, als ich ihm davon berichtet habe kam von ihm nur ein was ich mir von ihm wünsche wie er mir hilft. Ich nehme auch keinerlei Medikamente.

Hat vielleicht irgendjemand einen Tipp für mich wie ich mit dem ganzen Umgehen soll? Ich habe einfach das Gefühl dass mich das ganze immer mehr kaputt macht und ich fühle mich inzwischen in meiner eigenen Wohnung nicht mehr sicher.

Vielen Dank im Voraus
Viele Grüße
Tjorg

06.02.2022 19:28 • 07.02.2022 #1


17 Antworten ↓


Schwer …. Deine Lebensqualität ist total eingeschränkt.
Und sie möchte sich auch nicht helfen lassen.
Dann würde ich ausziehen, ganz ehrlich.
Hätte Angst, dass sie sich selbst verletzt oder gegen Dich rebelliert.

A


Ich habe Angst vor meiner Mitbewohnerin wenn sie trinkt

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Ich hab keine richtigen Rat aber für mich wäre das auch etwas was nicht geht. Da hätte ich keine Lust drauf und auch Angst. Ich würd mich einigen ob die Person auszieht. Sonst würde ich mir selber was anderes suchen. Ihr könnt ja trotzdem noch befreundet sein.

Zitat von Tjorg:
Hey ihr, ich stehe momentan vor einem absoluten Dilemma und weiß langsam nicht mehr weiter. Und zwar lebe ich mit einer Frau zusammen in einer ...

Du darfst dein Leben nicht so einschränken lassen. Du sagst sie will sich nicht helfen lassen, Freunde sind auch in schlechten Zeiten da, wenn das aber nur einseitig ist bringt das nichts. Sie trinkt, du hast Panik job usw usw. Du darfst dich für niemanden kaputt machen

Hallo Tjorg,

ich kenne die Ängste vor Alk. Menschen auch seit meiner Kindheit und kann Dich gut verstehen.

Bist Du der Hauptmieter und sie Deine Untermieterin? Das Problem ist, dass sie sich anscheinend nicht helfen lassen möchte, also bleibt Dir wohl keine andere Wahl als die Reißleine zu ziehen. Es geht hier um Deinen Selbstschutz, so leid Dir Deine Mitbewohnerin auch tut und so gern Du sie auch hast, so darf es nicht bleiben, denn Du leidest.

Weiß sie von Deinen Ängsten bzgl. Alk. Menschen?

LG Perle

Zitat von Perle:
Weiß sie von Deinen Ängsten bzgl. Alk. Menschen?


Ja weiß sie, darum kommt sie nicht mehr rüber. Aber sie weiß nicht, dass es mir damit so schlecht geht.

Zitat von Perle:
Bist Du der Hauptmieter und sie Deine Untermieterin?

Das ist momentan noch nicht ganz so klar. Eigentlich gehört die Wohnung mir und sie ist Untermieterin. Allerdings habe ich mich von Ihr überreden lassen, sie in den Mietvertrag mit aufnehmen zu lassen. Der von uns Unterschriebene Zusatz müsste eigentlich am Donnerstag beim Vermieter angekommen sein. Ich habe ihm eine Mail geschrieben und rufe ihn auch noch morgen an mit der Bitte den Zusatz nicht zu unterschreiben, da ich meine eigene Unterschrift gerne zurückziehen möchte. Sprich wenn der Vermieter den noch nicht unterschrieben hat, dann bin ich weiterhin der Hauptmieter, ansonsten sind wir gleichberechtigt.

Mein Problem ist einfach dass ich sowieso voraussichtlich Ende des Jahres ausziehe da ich dann in eine Eigentumswohnung ziehe (die wird derzeit noch von einem anderen Familienmitglied bewohnt) sprich mir für ein dreivierteljahr ne neue Wohnung zu suchen ist auch sch..

Wow, sie hat Depression und zwar schwere und nimmt keine Antidepressiva.. kann man seine Depression und Panikstörung, generallisierte Angststörung einfach wegtrinken, geht sowas?

Zitat von Petros1985:
kann man seine Depression und Panikstörung, generallisierte Angststörung einfach wegtrinken, geht sowas?

Man kann die Depressionen mit Alk. wegtrinken und seine Sorgen kurzfristig ausblenden. Aber das führt in eine Sucht und auf Dauer verstärken sich die Depressionen und Ängste eher. Also keine gute Lösung.

Zitat von Petros1985:
Wow, sie hat Depression und zwar schwere und nimmt keine Antidepressiva.. kann man seine Depression und Panikstörung, generallisierte Angststörung ...

Nein es verändert nur die Symptome für ne kurze Zeit. Aber es rächt sich wenn man es tut

Ja dann soll sie das trinken sein lassen. Wenn sie es schafft ohne AD arbeiten zu gehen dann wäre mein Ratschlag an Ihr keine AD zu nehmen und vielleicht ne Gesprächstherapie zu machen sport usw. Wenn sie aber nicht arbeiten kann, dann soll sie zum Arzt gehen und ggf. AD nehmen.
Was dich als Freundinn angeht, mein Ratschlag, (wobei ich nicht weiss ob du überhaupt die Kraft dazu hast, du musst ja schliesslich auch Kraft haben um arbeiten zu gehen) unterstütze Sie so gut du kannst. Sie ist deine Freundin und vielleicht hat sie auch niemanden sonst.

Ein Alk. kann das Trinken nicht einfach sein lassen. Es ist eine Sucht und da kann auch keiner von außen helfen, wenn der Kranke seine Sucht nicht einsieht.

Nur, wenn Einsicht vorhanden ist, kann ein kontrollierter Entzug in einer Klinik stattfinden mit anschließender Therapie. Meine Familie ist an Jahrzehnte langer Alk. zugrunde gegangen.

Wenn Du jetzt zum Ende des Jahres eh ausziehst, dann lohnt sich ein Umzug ja nicht mehr.
Würdest Du nämlich ausziehen, könnte ich mir vorstellen, dass sie evtl. aufwacht …

Meinst Du, sie ist schon Alk.?

Zitat von portugal:
Meinst Du, sie ist schon Alk.?

Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Sie hat definitiv ein Problem, hat aber auch immer Phasen wo sie tagelang gar nichts trinkt. Sie scheint nur viel zu trinken wenn sie Probleme hat (so wie das letzte mal als sie vom Chef die Kündigung bekommen hat, oder so wie jetzt gerade wo sie am Freitag rausgefunden hat, das ihre Freundin sie mit jemand anderem bescheißt).

Ein Mensch, der regelmäßig zu Alk. greift, hat definitiv ein Suchtproblem, im Fall Deiner Freundin nennt man dieses umgangssprachlich auch Quartalssäufer(in). Andernfalls würde der betroffene Mensch andere Lösungsmöglichkeiten und Wege für seine Probleme finden.

Zitat von Tjorg:
Mein Problem ist einfach dass ich sowieso voraussichtlich Ende des Jahres ausziehe da ich dann in eine Eigentumswohnung ziehe (die wird derzeit noch von einem anderen Familienmitglied bewohnt) sprich mir für ein dreivierteljahr ne neue Wohnung zu suchen ist auch sch..

Mag sein, und ich fänd das wohl auch schei*e, aber auf der anderen Seite: Möchtest du dir das wirklich noch das 3/4 Jahr lang antun? Dann doch lieber in irgend eine Wohnung zum Übergang ziehen, an die du keine Ansprüche hast, diese aber für dich alleine bewohnen kannst, als die Psyche dermaßen weiter zu belasten.

Also Gesetz dem Fall, dass die erste Möglichkeit mit dem Vermieter nicht klappt.

Vielleicht findest du auch eine eingerichtete Ferienwohnung, die du für die paar Monate bewohnen könntest. Die sind ja komplett eingerichtet und du kannst deine Sachen dann irgendwo zwischenlagern.

Es kommt jetzt drauf an,was Dir mehr Stress bereitet:
Auf die Schnelle noch was Neues suchen für den Übergang oder eben noch durchhalten.
So oder so wird es sicherlich stressig werden aber es ist ja Licht am Ende des Tunnels.

Was Deine Freundin betrifft:
Es gibt Menschen,die einfach noch nicht soweit sind,Hilfe anzunehmen.
So traurig das ist aber da kann man nichts machen.
Meistens muss der Leidensdruck erst unerträglich werden bis Anlass zur Handlung erkannt und dann auch freiwillig wahrgenommen wird.

Dass es so nicht weiter gehen kann, ist mir durchaus bewusst. Ich habe mich heute dazu durchgerungen ihr wenigstens einen Brief zu schreiben (ich schaffe es einfach nicht mit ihr darüber zu reden, dafür ist meine Angst vor jeglichen Konflikten einfach zu groß). In diesem habe ich ihr meine Ängste geschildert und sie darum gebeten ihren Alk. radikal einzuschränken und auch gleich dazu geschrieben, dass wenn sie dies nicht kann, dass dann ein weiteres zusammenwohnen nicht mehr möglich ist und ich sie dann darum bitten würde sich eine eigene Wohnung zu suchen, denn immerhin ist es immer noch meine Wohnung. Sie mag zwar in den Hauptmietvertrag aufgenommen worden sein, wenn ich das nicht zurückgezogen bekomme, aber ich zahle auch den größten Teil der Miete (inkl. Nebenkosten und Strom bezahle ich rund 750 Euro und sie bezahlt an mich jeden Monat 300 Euro inkl. Nebenkosten, Strom und Telefon/Internet).

Ich werde den Brief morgen mit meiner Therapeutin durchsprechen und wenn sie sagt dass er gut ist (ich möchte ihr immerhin in dem Brief in erster Linie meine Ängste schildern und sie nicht für irgendetwas verurteilen), dann werde ich den Brief meiner Mitbewohnerin geben und hoffe dass wir danach noch Freunde sind.
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ja, mach so, wie es sich fuer Dich richtig anfuehlt, find ich gut so. Schoen ist, dass Du jemanden hast, bei dem Du Dich aussprechen kannst (Therapeutin).

A


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Dr. Christina Wiesemann
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