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Hallo,

ich habe seit ich ganz klein bin Angst davor, Dinge auszuprobieren, also neue Dinge zu machen von denen ich nicht sicher weiß ob ich sie kann. Das fing schon an bevor ich sprechen konnte.

Hat das jemand auch oder kann sich jemand erklären wo das herkommt? Oder was ich dagegen tun kann? Wie man sich denken kann, ist das ganz schön einschränkend

Ihr habt mir schon bei zwei meiner Ängste sehr geholfen und dafür euch allen ein ganz herzliches Dankeschön!

25.04.2011 15:52 • 03.05.2011 #1


32 Antworten ↓


ins kalte wasser springen und selber bewerten, ob du es konntest?!

A


Ich hab Angst, Dinge auszuprobieren

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Hallo Kathi ...

ob sowas auch angeboren oder die Neigung dazu angeboren sein kann, weiß ich nicht. Es gibt z.B. auch bei Jungtieren unterschiedliche Charaktere, ängstlichere und draufgängerischere.

Aber natürlich können Eltern das Ausprobieren neuer Dinge bestärken oder bremsen.

Wenn es aber Angst haben muss, dass es anschließend wegen eines Misserfolgs oder sogar nur wegen Eigenmächtigkeit geschimpft oder bestraft wird, dann ist es ja klar, dass das seiner Neugier und Pro-Aktivität nicht gerade förderlich ist.

Oder, was meinst du dazu?

...wer nicht wagt, hat schon verloren! no risk, no fun but langeweile! langeweile gleich angst und depression!

@ zsolt_grabenhorst:
Was du schreibst ist zwar richtig, hilft mir aber in keinster Weise weiter. Du benennst eig nur das Problem das ich habe. Das weiß ich selber auch schon. Trotzdem danke für deine Antwort.

@ Gast B
Hallo
Zitat:
Oder wenn die Eltern plötzlich weg/verschwunden/unsichtbar sind, wenn das Kind mal ein paar selbstbestimmte Schritte weg von der Mama macht , dann dürfte das schon in Richtung traumatisierend wirken. Dann geht man besser nie wieder eigene Schritte ohne Rückversicherung bzw. ohne Erlaubnis oder Befehl, oder?


So eine Erfahrung hatte ich mal als kleines Kind, kann mich noch dran erinnern. Ganz dunkel. Aber wenn ich das schon mit dem sprechenlernen hatte (hab laut meiner mutter keine Babbelphase gehabt sondern erst sehr spät gesprochen aber direkt perfekt) dann ist es vllt doch angeboren?

Zitat von Kathi85:
So eine Erfahrung hatte ich mal als kleines Kind, kann mich noch dran erinnern. Ganz dunkel.
Echt, du kannst dich noch daran erinnern? Kannst du dich denn daran erinnern, ob du danach quasi einen Beschluss gefasst hast, wie du dich in Zukunft verhalten wirst?

Zitat von Kathi85:
Aber wenn ich das schon mit dem sprechenlernen hatte (hab laut meiner mutter keine Babbelphase gehabt sondern erst sehr spät gesprochen aber direkt perfekt) dann ist es vllt doch angeboren?
Wie meinst du das? Wie ist da für dich der Zusammenhang?

Zitat:
Echt, du kannst dich noch daran erinnern? Dann ist es wohl ziemlich heftig gewesen. Kannst du dich denn daran erinnern, ob du danach quasi einen Beschluss gefasst hast, wie du dich in Zukunft verhalten wirst?


Nein, an einen Beschluss kann ich mich nicht erinnern. Nur dass ich riesige Angst hatte. Ich muss etwa 3 gewesen sein, wir waren auf einem Kindergartenfest, da war o so ein riesiges Luftkissen wo viele Kinder drauf hüpften, ich auch. Irgendwann fiel ich hin und weil ich noch so klein war kam ich nicht mehr hoch, um mich rum hüpften alle und keiner hat mir geholfen, ich konnte nicht mehr aus eigener Kraft aufstehen und hatte panische Angst, zu ersticken oder zerquetscht zu werden. Ich schrie nach meiner mutter aber sie kam nicht. Gefühlt dauerte es eine Ewigkeit, bis mich ein Erwachsener da rauszog, und das war NICHT meine mutter, das war jemand Fremdes, oder eine Mutter von einer Freundin.

Das 2. Erlebnis derart ist, auch Erinnerung nur dunkel, ich weiß auch nicht mehr wie alt ich war, aber wahrschenlich ungefähr so alt wie damals auch, wir waren im Schwimmbad und ich saß in so einem großen schwarzen Reifen. Irgendwie ist er wohl umgekippt jedenfall war ich in dem Ding verheddert und unter Wasser und kam nicht mehr frei, hatte wiederum panische Angst. Da stand aber jemand direkt neben mir und hat mich glaub ich auch sofort da rausgeholt. Ich weiß nicht mehr wer das war.

Zitat:
Wie meinst du das? Wie ist da für dich der Zusammenhang?

Ich mein, dass meine Erlebnisse nicht waren bevor ich anfing zu sprechen (glaub ich ?) sondern danach, dass sie also wohl nciht der Auslöser waren, es also angeboren ist.

Zitat von Kathi85:
Ich mein, dass meine Erlebnisse nicht waren bevor ich anfing zu sprechen (glaub ich ?) sondern danach, dass sie also wohl nciht der Auslöser waren, es also angeboren ist.
Sorry, ich versteh's immer noch nicht ...

Was hat denn Sprechenkönnen mit Angsterlebnissen zu tun?

Deine Erlebnisse, die du geschildert hast, waren ja wirklich beängstigend. Ich meine, unabhängig davon, ob du da schon sprechen konntest oder nicht.

Wenn du so konkrete Angsterlebnisse in Erinnerung hast, müsste sich damit eigentlich gut arbeiten können, vor allem wohl mit EMDR!

Wie war das denn damals: Bist du von dir aus in diese Situationen reingegangen (Reifen, Hüpfburg) oder wurdest du da von jemandem (vermutlich Elternteil) reingesetzt?

Was ist denn EMDR?

Ich hab meinem Therapeuten die Erlebnisse erzählt aber er hat dazu NIX gesagt, wie eigentlich immer. Der Loser...

Hm, ich find das auch sehr beängstigend, aber kann so ein einzelnes Erlebnis wirklich so prägend sein? Dann hab ich echt Angst Kinder zu bekommen, dass wenn man die für 10 s mal aus den augen lässt was traumatisches passieren kann...
Ich denke mal wenn mein Kind noch sehr klein wäre, würde ich es auch nciht aus den Augen lassen, also schon gar nicht im Schwimmbad, aber man kann sein Kind ja auch immer überbehüten heißt es

Aaaalso, das mit dem Sprechenlernen
Ich denke, das ist auch die Angst, etwas auszuprobieren, das ich eben nicht gebabbelt habe, sondern gewartet habe bis ich es richtig konnte und erst dann gesprochen habe. Meine mutter hat gedacht ich wär taub weil ich so spät erst angefangen hab zu sprechen
So, und weil ich also da, beim Sprechenlernen die Angst Sachen auszuprobieren auch schon hatte und ich glaube, dass das vor den anderen Erlebnissen war...glaube ich, dass diese Erlebnisse nicht der Auslöser für diese Angst sind.

Ich wurde reingesetzt.
Also in den Reifen und die Hüpfburg. Da bin ich mir sicher.
Ich war auch noch zu klein, um da selber rein bzw drauf gehen zu können

Aaah, jetzt hab ich das mit dem Sprechen verstanden.

Aber mach dich doch nicht so schlecht, liebe Kathi.
Die Eltern schleppten den schweigenden Jüngeren auch zu Ärzten.
Eines Tages fing er an zu reden. Und ängstlich war der Bursche gar nicht, im Gegenteil, ein richtiger Draufgänger.

Also, da gibt es m.E. keinen relevanten Zusammenhang.
M.E. eher einen Zusammenhang mit Vernunft und Ehrgefühl. Man möchte einfach eine ordentliche Leistung abliefern.

Zitat von Kathi85:
Was ist denn EMDR?
Am besten ergoogeln und auch hier im Forum nachlesen.
Zitat von Kathi85:
Hm, ich find das auch sehr beängstigend, aber kann so ein einzelnes Erlebnis wirklich so prägend sein? Dann hab ich echt Angst Kinder zu bekommen, dass wenn man die für 10 s mal aus den augen lässt was traumatisches passieren kann...
Ich denke mal wenn mein Kind noch sehr klein wäre, würde ich es auch nciht aus den Augen lassen, also schon gar nicht im Schwimmbad, aber man kann sein Kind ja auch immer überbehüten heißt es Wenn dann noch dazu etwas passiert, ist der Schock für das Kind natürlich besonders groß. Und dass gerade dann etwas pasiert, ist sehr viel wahrscheinlicher, als wenn das Kind es selber entschieden hat, dass es das möchte, weil es sich dem gewachsen fühlt!

Allein schon das Übergangenwerden, wie ein Gegenstand behandelt und irgendwo einfach draufgesetzt werden
Kinder wissen sich meistens sehr gut selber zu helfen, wenn man ihre Selbstbestimmung nicht mit Füßen getreten hat.
Deswegen musst du da wohl keine so große Angst haben, dass deine Kinder ständig in Schwierigkeiten geraten werden, wenn du sie selbst entscheiden lässt, ob sie etwas machen wollen oder nicht.

Ich kann's dir sehr gut nachfühlen, ich wurde immer auf einen Schlitten gesetzt und mit meiner Schwester zusammen runtergeschubst, obwohl ich selber noch viel zu klein dafür war.

Immer noch wach

Dein Beitrag hat mir mal wieder sehr weiter geholfen Tut sehr gut was du schreibst.

Hm, dann waren es vielleicht wirklich diese Erlebnisse. Ich denke ich weiß auch, warum meine Mutter das gemacht hat. Sie ist ungeduldig und es waren mal wieder ihre hohen Erwartungen. Bzw sie wollte mich zu meinem Glück zwingen. Das war auch später oft so, ich hab mich nie getraut irgendwas zu machen und dann hat sie mich gezwungen. Ich war dann hinterher oft tatsächlich von dieser Aktivität positiv überrascht. Aber ich weiß nicht, sie hat das halt immer so hingestellt mich hätte man schubsen müssen. Aber ich find es falsch ein Kind zu schubsen, also wie du es so schön geschrieben hast: seine Selbstbestimmung mit Füßen zu treten.

Aber ich wusste auch nicht was dagegen sagen. Wenn ich ein Kind hätte das sich nix zutraut, hm ich wüsste nicht ob ich es dauernd in seiner Angst bestärken sollte. Hm das ist jetzt blöd formuliert also ich meine, vielleicht würde ich mich auch fragen, ist es das Richtige wenn das Kind sich nicht traut es darin zu bestätigen.
Aber wenn ich das jetzt so schreibe fällt mir auf, das finde ich gar nicht gut wie meine Mutter das gemacht hat!
Wenn mein Kind nicht bereit wäre, würde ich ihm vielleicht sagen, ich glaub du schaffst das, aber wenn es sich dann immer noch nicht traut würde ich es lassen.
Was meinst du?

Übrigens wird mir klar, jetzt im Nachhinein betrachtet, dass meine Eltern generell nichts auf meine Selbstbestimmung gegeben haben. Sie waren dominant, sie dachten ich wär ein dummes Kind und sie wüssten alles besser. Meine Bedürfnisse wurden nicht ernst genommen. Ich hab ihnen das schonmal gesagt aber sie bestreiten das.
Kommt mir sehr plausibel vor, dass man wenn man zu etwas gezwungen wird zu dem man noch nicht bereit ist dann Angst entwickelt. Und sich häufig überfordert fühlt... was genau die Beschreibung meiner heutigen Gefühlslage ist.

Liebe Gast B, mein dämlicher Psychologe sollte sich mal eine dicke Scheibe von dir abschneiden!! Du hast mir so viel mehr geholfen als er in 2 Jahren Therapie.
DANKE

Dsa sollten doch Dinge sein, die dem Kind Spaß machen!

Etwas Aufgezwungenes macht selten Spaß. Und kann sich m.E. eben schnell und nachhaltig ins Gegenteil verkehren.

Und wenn ein Kind sich etwas nicht zutraut, was ihm Spaß machen soll, wozu es dann zwingen? Es ist doch keine Pflichtübung!

Außerdem kann man m.E. ein Kind sehr häufig dazu bringen, etwas zu tun, wovor es noch Angst hat, wenn es eigentlich interessiert ist. Aber eben mit etwas Geduld und etwas Humor.

Wenn seine Angst aber immer von außen überwunden wird, also ohne dass es sie tatsächlich selber überwinden kann - wie soll es dann lernen, aktiv seine Angst zu überwinden? Und wie soll es Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein erwerben, wenn es nie die Möglichkeit bekommt, sich freiwillig zu beweisen?

Zitat von Kathi85:
Übrigens wird mir klar, jetzt im Nachhinein betrachtet, dass meine Eltern generell nichts auf meine Selbstbestimmung gegeben haben. Sie waren dominant, sie dachten ich wär ein dummes Kind und sie wüssten alles besser. Meine Bedürfnisse wurden nicht ernst genommen. Ich hab ihnen das schonmal gesagt aber sie bestreiten das.
Kommt mir sehr plausibel vor, dass man wenn man zu etwas gezwungen wird zu dem man noch nicht bereit ist dann Angst entwickelt. Und sich häufig überfordert fühlt... was genau die Beschreibung meiner heutigen Gefühlslage ist.
Genau.
Und dass deine Eltern deine Bedürnisse oft und massiv übergangen haben, hast du ja früher schon geschrieben.

Zitat:
Liebe Gast B, mein dämlicher Psychologe sollte sich mal eine dicke Scheibe von dir abschneiden!! Du hast mir so viel mehr geholfen als er in 2 Jahren Therapie.
DANKE
Und mich würde es tatsächlich interessieren, was dein Ex(-Psychologe ) nun dazu sagen würde.

Zitat:
Wenn seine Angst aber immer von außen überwunden wird, also ohne dass es sie tatsächlich selber überwinden kann - wie soll es dann lernen, aktiv seine Angst zu überwinden? Und wie soll es Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein erwerben, wenn es nie die Möglichkeit bekommt, sich freiwillig zu beweisen?


Ich denke das trifft es HAARGENAU.
Diese Erkenntnis hilft mir sehr.

Tja, Geduld und Humor sind zwei Dinge die meine Mutter nicht hat...also sie hat schon Humor, so ist es nicht, aber sie nimmt eben alles im Leben viel zu ernst. Sie dachte, ich trau mich so vieles nicht und bin doch bestimmt viel glücklicher wenn ich dies und jenes erst mal ausprobiert habe und dann sehe wie viel Spaß es mir macht

Aber so macht es nur selten Spaß.

Und nun: GUTE NACHT!
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Das alles ist so logisch, so plausibel, ich frag mich echt wieso mein Psychologe da nie drauf gekommen ist
Gott sei dank gibt es dieses Forum!

Gute Nacht

Zitat von Kathi85:
ich habe seit ich ganz klein bin Angst davor, Dinge auszuprobieren, also neue Dinge zu machen von denen ich nicht sicher weiß ob ich sie kann. ...

Hat das jemand auch oder kann sich jemand erklären wo das herkommt? Oder was ich dagegen tun kann? ...

Hi Kathi,

was war denn so das letzte, wovor du dich gefürchtet hast?

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Dr. Hans Morschitzky
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