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Meine Lieben,

Vielleicht könnt ihr mir helfen.

Der Sohn meiner Freundin 14 Jahre alt, verweigert seit 6 Wochen die Schule. Begonnen hat es mit Bauchschmerzen und Kopfschmerzen.

Zwischenzeitlich geht er überhaupt nicht mehr zur Schule, geht zu keinem Arzt, spricht überhaupt nicht über seine Probleme. Null Ansatz an ihn heranzukommen. Er verbringt die ganze Zeit in seinem Zimmer und schläft viel. Keine Chance an ihn heranzukommen. Diese Episode hatte er schon vor 2 Jahren, durch Schulwechsel und antideppressiva war alles wieder gut. Damals war die Vermutung, dass ein Junge in seiner Klasse ihn gemobbt hatte.

Genau dieser Junge ist jetzt auch wieder in seiner neuen Schule in der Parallelklasse gelandet. Es ging auch alles gut, bis jetzt eben vor 6 Wochen die Probleme wieder aufgetaucht sind.
Die Mutter ist verzweifelt und es wird zu einer Einweisung in die JugendpsChiatrie geredet. Das geht dann auch nur mit Abholung.

Jetzt brauche ich eure Hilfe.

Ich werde morgen zu ihm hingehen und meine eigene angstgeschichte erzählen. Ich werde von ihm keine Reaktion wollen, sondern ihn nur bitten, mir zuzuhören. Mehr nicht. Keine Erwartungen, kein Druck, nur über meine Erzählung ihm das Gefühl geben, dass egal was mit ihm los ist, er mit seinen Problemen nicht alleine ist.

Vielleicht kömnt ihr mir helfen. Habt evtl. Vorschläge, an die ich überhaupt nicht gedacht habe. Alles mögliche, ich werde alles lesen und einfließen lassen.

Es gibt noch keine Diagnose, da er nur in seinem Zimmer sitzt und sich überhaupt nicht mitteilen will. Die Mutter ist sehr lieb zu ihrem Sohn, sie kuscheln auch zusammen, aber über seine Probleme redet er nicht.

Ich vermute, wenn kein körperliches Problem dahintersteckt, dass es eine angsterkrankung und Depression dahintersteckt.

Also, wie würdet ihr mit diesem Jugendliche reden wollen?

Ich sage jetzt schon mal danke für eure Ratschläge.

24.02.2015 18:54 • 30.03.2015 #1


43 Antworten ↓


Schwierige Situation. Auf keinen Fall Zwang anwenden. Mitschüler vielleicht mal ansprechen und die Lehrer. Ob was aufgefallen ist. Im anderen Fall die Erziehungshilfe der Stadt einschalten. Mehr fällt mir nicht ein auf die Schnelle.

A


Ich brauche bis morgen eure Hilfe

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Mattes, danke. Wurde schon gemacht. Keine Lehrer oder Mitschüler wissen einen Grund. Schule reagiert sehr positiv, aber es besteht Schulpflicht, wenn nichts passiert , muss die Mutter sogar Strafe zahlen.

Mir geht es auch darum, ob mein Ansatz, also nur mal von mir erzählen, von euch unterstützt werden kann, oder noch bessere Ideen da sind. Logisch, kein Druck aufbauen.

Sowie du es vorhast , ohne Druck mit ihm zu reden wenn er es zuläßt , ist eine Option. Der nächste Weg ,wie mattes schreibt , die Lehrer , um zu erfahren ob er vielleicht wieder gemobbt wird. Ist auch ein schwieriges Alter und die Vorgeschichte klingt nicht gut. Ich wünsche dir viel Erfolg und drücke dir die Daumen.

@Icefalki,

ich finde es sehr schwierig, da Ratschläge geben zu können, denn die jugendlichen in diesem Alter können ganz schön verschlossen sein. Das kenne ich von meiner 16Jährigen Enkelin, wenn ihr etwas bedrückt, ist es sehr schwer an sie ranzukommen. Meisten schafft es ihre beste Freundin, da sie ja in ihren Alter ist und mehr vertrauen zu ihr hat. Und jugendliche wollen nicht gerne mit Erwachsene darüber reden. Ging mir als Jugendlicher genauso.

Hey icefalki,

schwierige Situation. An Heranwachsende in diesem Alter ist es oftmals sehr schwer ranzukommen, kenne das von meinem Bruder, der ist auch 14. Aber es ist bestimmt nicht unmöglich wenn man es richtig angeht.
Ich würde ihm erstmal ein Videspiel oder Chips mitbringen, irgendetwas was er gerne macht/isst. Dann würde ich ne Runde mit ihm zocken um einfach ein bisschen Druck/Nervosität rauszunehmen. Besonders wichtig finde ich es, dass du mit ihm auf Augenhöhe sprichts...dass er nicht das Gefühl hat eine Person mit Autorität vor sich zu haben. Und so Sätze wie Was ist los mit dir oder Du kannst es mir doch sagen hat er bestimmt zur Genüge gehört. Ich würde dann einfach da ansetzen, ihm zu sagen dass du früher ganz ganz ähnliche Probleme hattest. Erzähl ihm deine Geschichte...ich denke du wirst schnell bemerken ob es etwas in ihm auslöst. Es ist sehr wichtig, dass er weiß er ist nicht alleine damit.

So würd ich es halt machen
Lass mich bitte wissen, wie es gelaufen ist. Drück dir die Daumen

Glg

Danke, dass ihr euch mit mir euren Kopf zerbrecht. Das mit dem etwas mitbringen, ist eine gute Idee. Und ja, ich werde überhaupt keinen Druck machen. Never ever.
Sag euch morgen, wie es war. Mir bricht das Herz, dass da ein Krankenwagen vorfährt und den Armen Kerl dann, wahrscheinlich mit einer ruhigstellspritze mitnimmt. Mannomann.

Eine Zwangseinweisung ohne Selbst- oder Fremdgefährdung?
Kann ich mir nicht vorstellen das sowas geht.
In keinem Fall würde ich ihn zwingen in die 'Psychiatrie zu gehen! Das würde nur
das Gegenteil bewirken.
Ihm einfach nur erklären, dass es in Deutschland nicht geht, einfach nicht in die Schule zuu gehen.
Ich würde ihn fragen, was ER denn machen möchte, ob er vielleicht in eine andere Schule möchte oder wie er
denkt, dass es weitergehen soll.

[quote=kalina]Eine Zwangseinweisung ohne Selbst- oder Fremdgefährdung?
Kann ich mir nicht vorstellen das sowas geht.
In keinem Fall würde ich ihn zwingen in die 'Psychiatrie zu gehen! Das würde nur
das Gegenteil bewirken.

Da stimme ich dir absolut zu. Verstehe die Eltern scheinen nicht weiter zu wissen, aber wie alleingelassen kommt sich der arme Junge dann bloß vor? Find ich sehr kontraproduktiv

Hallo Icefalci,

Was du vorhast, klingt ziemlich gut. Wie viel Vertrauen der junge Mann zu Dir hat, weiß ich nicht.
Bereite Dich aber unbedingt darauf vor, ihm Deine Enttäuschung nicht zu zeigen, falls er sich nicht
öffnen möchte.

In diesem Alter können kleine Bedrohungen, z.B. Taschengeld-Erpressungen,
Ausschluss bei einer Schülergruppe, Hänseleien, Beleidigung als Streber,
androhen oder bereits erfolgtes Verprügeln, Bedrohung auf dem Schulweg
und einige andere Sachen ein unüberwindbares Hindernis für jemanden darstellen.

Wenn er zuhört und das aufnimmt könntet ihr auch eventuell versuchen ihm zu erklären,
welche Konsequenzen sein Zurückziehen und Schweigen haben kann.
Die Wahrheit kann da kaum schaden.
Viele machen sich ernste Sorgen um ihn. Mit seinem Verhalten macht er seiner Mutter große Angst.
Aufgrund der Schulpflicht wird die Mutter gezwungen zu reagieren. Er selbst
kann krank werden (vielleicht ist er es ja schon). Ärzte werden ihm unangenehme und komische
Fragen stellen, weil er sich zurückzieht. Auch sie haben die Pflicht zu versuchen ihm zu helfen.
Dies alles ist aber nicht nötig, wenn er im absoluten Vertrauen (muss ja sonst keiner erfahren),
sagt, was ihm so sehr große Sorgen bereitet.
Sagt ihm, das er Eure volle Unterstützung bekommt, egal wie schlimm das ist ,
wovor er Angst hat.
Viel Glück und den passenden Gesprächsansatz wünsche ich Dir.

Beste Grüße

Hotin

Das Problem ist, dass er nirgends hingeht. Und das Problem ist auch, dass er überhaupt nichts sagt. Er geht in sein Zimmer und zieht die Decke über den Kopf. Alles ist schon ausprobiert worden. Die Mutter geht zum Psychiater und alle sagen, da muss man was tun.

Die jugendspychiatrie hilft dann, dass er da hinkommt. Die Mutter hat Angst, dass er aus dem Auto rausspringen könnte, wenn sie ihn überhaupt da reinkriegen würde.
Und in Deutschland besteht Schulpflicht. Das nächste was noch gehen würde, wäre betreutes wohnen, aber da sind dort auch Dro. und was noch alles mit im Spiel. Das will die Mutter nicht. Und auch da müsse er hingebracht werden.

Ist echt schei...

Hotin, eigentlich bin ich nur für ihn bekannt. Weißt du, er geht überhaupt nirgend mehr hin. Nix nada. Das ist ja der Mist. Würde er zum Arzt gehen, wäre da noch Hoffnung.

Sie Therapeuten sagen alle zur der Mutter, das da ernste Probleme dahinterstecken.

Hallo Icefalki

das ist aber eine äußerst schwierige Situation.

auf die Schnelle fällt mir nur Folgendes ein:

- gibt es denn nicht irgendeinen Verwandten in der Familie, der einen guten Draht zu ihm hat?
- Gibt es einen Schulpsychologen, der evtl. einen Hausbesuch machen kann?
was Du vorhast, finde ich auch erst mal ok
ich könnte mir aber gut vorstellen, dass bei der vorgeschichte es dringend notwendig ist, prof. Hilfe zu suchen.
Die Pubertät ist ein schwieriges Alter und man weiß nie, wie schwer oder unerträglich die Situation für ihn ist
Ich hoffe sehr, dass du Kontakt zu ihm aufnehmen kannst und er sich wenigstens ein wenig öffnet.

Uff, wirklich schwierig...
Mir fallen da drei Sachen ein, auf die zumindest ICH als Jugendlicher reagiert hätte :

1. Absolute Verschwiegenheit zusichern. Also ihm ganz eindeutig sagen, daß du nie und unter keinen Umständen etwas weitererzählen wirst. Dummerweise wärst du daran dann natürlich auch gebunden und dürftest auch seiner Mutter kein Wort ohne seine Zustimmung sagen. Sehr schwer, weil du auch viel Verantwortung übernehmen würdest. Denn was wäre z.B., wenn du aus seinen Antworten Selbstmordabsichten erkennen würdest ?

2. Gute Fee spielen : also ihm einen Wunsch zugestehen und ihm sagen, daß du alles, was in deiner Macht steht, machen wirst, um diesen Wunsch zu erfüllen. Wenn er wirklich so heftige Probleme hat, wird er sich dann wohl kaum die neue PlayStation wünschen

3. Dieses Forum empfehlen. Er soll sich einen Account erstellen und hier nach Ratschlägen fragen. Da er anonym ist, kann er hier alles loswerden.

Hallo Icefalki,
als Mutter kennt man sein Kind ja (eigentlich) ganz gut. Welches Verhältnis Du zu dem Jungen hast, weiß ich allerdings nicht. Auch nicht, was im Kopf von ihm vorgeht. Es könnte ja auch passieren, dass jedes Wort eines zu viel ist. Bei einer Depression echt gefährlich.
Ihn bitten, Dir zuzuhören ist vielleicht schon zu viel?
Ich würde es ihm lieber vorspielen, wie schlecht es mir geht und ihn fragen, was er in meiner Situation tun würde. Damit gibst Du ihm das Ruder in die Hand. Ob er dabei merkt, dass er nicht alleine ist mit seinem Problem, wirst Du an der Reaktion merken. Oder du erzählst Deine Sorgen deiner Freundin, wenn er gerade dabei ist und guckst ihn eben auch fragend an.

Es ist wirklich sehr schwer, wenn man nicht darin ausgebildet ist.
Spielen ist schon mal ein guter Ansatz und dabei kann man auch das eine oder andere einfließen lassen.

Als Mutter jedoch würde ich ihm sagen, ok, ich kann verstehen, dass Du jetzt lieber zu Hause bleiben magst. Dafür brauchen wir aber eine Krankschreibung und die gibt es nur beim Arzt. Ärger wollen wir ja nicht haben, oder?
Überleg doch mal, was dann hier los ist. Ich kann gut verstehen, dass Du keine Lust hast, zum Arzt zu gehen. habe ich auch nicht, aber leider müssen wir das nunmal.
Und dann natürlich auch in den Arm nehmen dabei. Ist doch klar.

Irgendetwas wird ihn bedrücken, vielleicht sogar eine echte Bedrohung, die ihn dazu veranlasst, zu schweigen. Wer weiß das schon?

Viel Glück für morgen

Was mir gerade noch auffällt :
er (männlich) will weder mit dir (weiblich) noch mit seiner Mutter (weiblich) reden !
Hat er nicht auch eine männliche Bezugsperson ? Könnte ja auch ein Männerproblem sein ?

Leute danke, die Mutter ist Alleinerziehende. Und wenn der Vater kommt, ein dummkopf,
Haut er gleich ab. Er weiß Bescheid, dass wenn er nicht mitmacht, er in eine Klinik muss. Nützt alles nichts. Er kommt nur raus zum Essen, dann wieder in sein Zimmer. Dort ist seine wohlfühlzone.

Er wird auch schon mit AD (vom letzten Mal) versorgt. Nimmt die jetzt 4 Wochen. Nix.

Ich halte mich auch nicht für die Rettung. Aber versuche es trotzdem. Werde natürlich auch dieses Forum empfehlen. Wäre toll, wenn er es nutzen würde..
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@dont-panic, männerproblem war gut. Das wäre auch ein Ansatz.

. Aber versuche es trotzdem. Werde natürlich auch dieses Forum empfehlen. Wäre toll, wenn er es nutzen würde..[/quote]


ja, das forum wehre gut, vieleicht mit einem Gleichaltriegen User, versuchen muss man alles.
Hir kennt und sieht ihn niemand, am besten über PN.

Ich werde dann morgen berichten, was ich so angerichtet habe. Hoffentlich baue ich keinen Mist.

Aber danke, dass ihr alle mit mir überlegt habt.

A


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Dr. Reinhard Pichler
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