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Hallo Leute!

Ihr fragt Euch, was aus dem Threadersteller geworden ist? Nun - hier bin ich und melde mich mal zu Wort!

In Kürze werde ich meine Psychotherapie beendet haben und das Trevilor (Venlafaxin) nehme ich im Moment ausschleichend.

Bevor ich näher auf meinen Zustand eingehe, noch ein paar Worte zum Trevilor:

Anfangs nahm ich 150 mg zu mir. Diese wurden nach 2 Jahren auf 75 mg halbiert. Mit dem Trevilor habe ich meine Panikattacken sehr gut in den Griff bekommen. Nun zum negativen Aspekt von Trevilor (ich kann dabei nur für mich sprechen): Da Trevilor offiziell (laut Pharmaindustrie) keine Entzugserscheinungen macht, hat es meine Ärztin schnell abgesetzt. Ich freute mich schon darauf endlich ohne dieses Medikament auskommen zu können, als ich plötzlich - man höre und staune - Entzugserscheinungen bekam. Darunter Schweißausbrüche, Benommenheit, Doppeltsehen, Verwirrtheit, Artikulationsprobleme, Wahrnehmungsstörungen und Schwindel. Auch aggressiv wurde ich. Nun nehme ich Trevilor mit 37,5 mg über 4 Wochen, dann alle 2 Tage 37,5 mg , dann alle 3 Tage und so weiter. Meine Ärztin und ich gehen auf Nummer sicher. Immer mehr Patienten berichten von Entzugserscheinungen. Sogar von Stromschlägen im Hirn und in den Gliedern ist die Rede. Aber bitte, steigert Euch nicht rein! Diese Symptome können auftreten, müssen aber nicht!

So nun zu meinem Zustand:


Panikattacken habe ich keine mehr. Die Angst vorm Tod (Nichtexistenz für immer) und das Gefühl bzw. die Fähigkeit sich in dieses Nichts hineinfühlen zu können sind geblieben. Was ich aber mittlerweile nicht mehr schlimm finde. Es gehört zu mir und es hilft mir, die schönen Momente BEWUSST zu leben und zu genießen. Was ist, wenn Menschen die sich in soetwas einfühlen können gar nicht krank sind?! Sie können es eben. Ich fand heraus, dass sich vorallem sehr sensible Persönlichkeiten (welche über viel Empathie verfügen) mit der Nichtexistenz auseinandersetzen. Könnt Ihr dem zustimmen?

Jedenfalls hat die Angst nicht mehr zu existieren viel mit Kontrollverlust, und der Angst davor etwas zu verpassen, zu tun. Und ich gebe zu, ich habe schon immer versucht über alles die Kontrolle zu behalten und in geregelte Bahnen zu lenken. Aber das geht nicht immer. Damit umzugehen lernt man ebenfalls in der Psychotherapie.

Es tut mir leid, Euch keine Lösung oder Positiveres präsentieren zu können. Ich denke, jeder sollte seinen eigenen Weg (Glauben, Therapie, Esoterik etc.) finden um mit der Angst vor dem Tod bzw. der Nichtexistenz umgehen zu können.

Aber eines hat mein Thread gezeigt: Wir sind mit diesen Gedanken und Gefühlen nicht allein! Schade nur, dass keiner meine Idee eines Zusammentreffens Betroffener aufgegriffen hat.

Ich freue mich auf Eure Antworten und Fragen.

Viele Grüße

muenchner78

15.06.2010 12:01 • 15.06.2010 #1




Dr. Hans Morschitzky
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