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Hallo liebe Menschen,

Ich bin Carla und bin 22 Jahre alt. Aktuell geht es mir leider gar nicht gut. Ich habe massive Ängste, körperliche Symptome und Panikattacken. Ich erzähle mal meine Geschichte:
Angefangen hat alles mit 13 Jahren. Da habe ich auf der Toilette einen knoten am Oberschenkel entdeckt und dann gegoogelt. Dann war ich überzeugt davon Krebs zu haben. Nach und nach stellen sich sehr verschiedene Symptome ein. Überall schmerzen, Tinnitus, Kopfschmerzen, Sehstörungen DP/DR. Das ganze habe ich aber keinem erzählt, aus Angst dass ich wirklich dann die Diagnose bekomme und meine Eltern ihr Kind verlieren. Das ganze habe ich dann 2 Jahre durchgezogen, bis ich immer wieder Panikattacken erlitt, damals dachte ich das kommt vom Krebs. Die letzte, bei der ich es nicht mehr ausgehalten habe, war als ich mit meiner Mutter Tatort angeschaut habe, ich dachte ich sterbe. Ich habe es dann endlich offenbart und bin einige Tage später mit meiner Mama zum Doc. Es war natürlich kein Krebs, ein harmloser knoten von denen ich inzwischen mehrere habe. Die Symptome verschwanden allerdings nicht, die Panik vorerst schon. Die Suche nach der Ursache meiner Beschwerden ging weiter. MRT, Blutbilder, Rheumatologe usw alles ohne Befund. Im Herbst 2019 wurde dann die Fibromyalgie bei mir festgestellt, ich war erleichtert endlich einen Namen für das alles zu haben. Nun ja das hielt nicht lange an. Ich hab seit ein paar Jahren immer wieder "Kreislauf" Probleme, die mir sehr unangenehm waren. Im September 2020 bekam ich so eine Panikattacke zuhause, seit dem ist alles anders. Mein Freund rief den Notarzt. In der Notaufnahme bekam ich tavor, damit konnte ich wenigstens schlafen. Ich habe mich die Tage danach nur noch übergeben, hatte nur Angst zu sterben, konnte nicht mehr essen, nicht mehr ohne tavor schlafen, lag nur noch aus Angst umzukippen. Dann habe ich mich entschieden in eine offene Psychiatrie zu gehen, denn ich hielt es nicht mehr aus. Dort wurde ich noch ängstlicher, fühlte mich missverstanden, pure Panik die ganze Zeit. Wollte dort nicht sterben ohne meinen Freund und Papa. Bekam dort auch einmal etwas zur Beruhigung, was mich bewusstlos gemacht hat. Also war dann einige Zeit wie gelähmt aber trotzdem wach. In der letzen Nacht hatte ich 3 Panikattacken die mich aus dem Schlaf rissen und ich dachte wieder ich sterbe. Kam dann wieder Nachhaus. In der Psychiatrie bekam ich Sertralin, das ich weiter auch zuhause einnahm. Die Wochen nach der Psychiatrie stabilisierte ich mich etwas. Begann wieder zu essen, mehr zu stehen…wieder rauszugehen. Über das letze Jahr habe ich versucht wieder normal weiter zu machen, war wieder arbeiten, Haushalt, Beziehung, Freunde. Nun ja, ich hatte zwar nur 4 Panikattcken aber durchgehend starke Gefühle der DP/DR und immer noch massive Angst vor Panikattacken. Wenn ich nur an den Herbst 2020 denke, kommt Panik auf. Ja und jetzt hatte ich vor einer Woche in der Therapie eine Panikattacke und seit dem wieder nur noch Angst. Traue mich wieder nicht mehr aufzustehen, Probleme zu essen, kann nur mit Insidon schlafen, kann an nichts anderes als die Angst denken. Ich habe solche Angst dass ich nie wieder auf die Beine komme. Meine Therapie ist eine Verhaltenstherapie und hilft mir nicht. Meine Therapeutin stochert immer nur in meiner Kindheit umher und sagt ich muss einfach akzeptieren, dass es nur eine Angststörung ist. Nun ja, ich dosiere gerade meine Sertralin auf und nehme abends Opipramol. Ich schaffe gerade gar nichts mehr, habe Angst zu sterben, Angst meinen Freund zu verlieren, Angst den Bezug zur Realität zu verlieren, Angst davor dass alles nicht mehr gut wird. Mich triggert sogar fern schauen, totale Reizüberflutung. Ich grüble nur noch, kann mich nicht konzentrieren, habe nur noch Angst. Ich bin am Ende….
Danke fürs zuhören

23.07.2022 11:22 • 23.07.2022 x 2 #1


5 Antworten ↓


Hallo und erstmal herzlich willkommen hier, schau dich gerne mal etwas um.
Du wirst sehen hier gibt es viele gleichgeplagte.

Ich kenne es nur zu gut das man nicht mehr auf die Kette bekommt, es fühlt sich an als würde nichts mehr gehen, und nicht einmal im Bett im dunklen raum hat man mehr Ruhe.
Jetzt kommt der dämliche Spruch, der sich aber meistens bewahrheitet: Es wird wieder besser.

Ich muss sagen, ich habe am Anfang mit Opipramol angefangen.
Mir war oft schwindelig, ich war sehr müde und so richtig hat alles nichts gebracht. Der Psychiater hat dann gesagt wir fangen morgens mal mit Paroxetin an und Abends eine Opipramol und so haben wir die Opis rausbekommen, die waren nämlich bei mir für Blutdruckschwankungen, Schwindel und die Müdigkeit verantwortlich.
Ich wollte nicht mehr alleine aus dem Haus, ich dachte ich kippe irgendwo um und sterbe. Habe alles durch, beim Hausarzt hab ich angefangen, Kardiologen, Onkologen, Neurologen.... jeder sagte: Sie sind gesund.
Und am gleichen Abend sitzt man zu Hause und hat eine noch schlimmere Panikattacke.
Einkaufen, Kino, spazieren, nichts war mehr drin.

In der Verhaltenstherapie haben wir dann daran gearbeitet, wenn du das Gefühl hast deine bringt dich nicht weiter solltest du darüber reden oder dir (trotz der langen Wartezeit) eine neue Stelle suchen.
Meine Freundin war über jede 5 Minuten draußen froh und ich hatte jemanden der den Notruf wählen kann wenn ich umkippe, ist natürlich nie passiert.
Aus Minuten wurden 10 Minuten, 20, 30 und mehr. Irgendwann bin ich dann alleine los, Livestandort und Apple Watch mit Sturzerkennung falls was ist. Auch wieder 5, 10, 20 Minuten.
Irgendwann die Uhr zuhause gelassen, irgendwann den Standort ausgelassen, man wusste ja wie lange die abgesprochene Runde ist, das heißt zu Hause hat quasi einer gewartet.

Es ist egal wie klein die Fortschritte sind die man macht, es ist nur wichtig das man einen Fuß vor den anderen setzt!

Ich musste nach meiner Gallen-OP 2 Tage mehr oder weniger komplett liegen, bei jedem mal aufstehen wollte der Kreislauf weg, jedes mal dachte ich: Jetzt stirbst du. Natürlich völliger Quatsch, aber was ich damit sagen will, mit immer mehr Schonung fährt dein Körper immer weiter runter. Jedes Aufraffen ist noch anstrengender als sonst schon. Egal was du tust, fang damit an. Dein Freund ist ja schon recht lange bei dir, er wird sicherlich nicht jetzt das Handtuch werfen.
Sprich mit ihm, ich denke er wird dich unterstützen.

Wir haben uns inzwischen einen Hund angeschafft und ich sag nicht mal bescheid wenn ich eine Runde mit ihm gehen.
Waren die 3 Jahre anstrengend? Ja. Es war hart, es ist sch. sich als Last für andere zu empfinden.
Aber es lohnt sich zu kämpfen, auch für dich, damit du etwas vom Leben hast.

Grüße
Rauschebart

A


Ich bin am Ende

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Hallo liebe Carla,
ich bin auch 22 und kann dir nur sagen, ich weiß GENAU wie du dich fühlst. Und deshalb kann ich dir auch sagen: es kann irgendwann besser werden.
Bist du jetzt weiterhin in Therapie? Das ist neben Medikamenten sehr sehr wichtig.
Weißt du, woher diese Ängste rühren? Meist hilft es nachzuvollziehen, warum man sich gerade so fühlt. Bei mir waren es traumatische Erlebnisse aus der Kindheit.
Es ist sehr schön das deine Eltern und dein Freund Bescheid wissen.
Das Ding mit den Panikattacken ist, dass man einfach lernen muss damit umzugehen, und das geht! Man muss sich klar machen, dass es eine Panikattacke ist. Hast du Methoden, wie du dich aus einer Attacke rausholen kannst? Zum Beispiel Atemübungen oder herumhüpfen oder Ähnliches? Ich denke es wäre sehr wichtig, dass du erstmal lernst, wie du dich aus diesen Situationen wieder herausholen kannst.
Denn mit Panikattacken kann man mit dem richtigen Handwerkszeug gut leben, auch wenn es einem gerade nicht so vorkommt.
Liebe Grüße

@Rauschebart huhu, danke für deine aufbauenden Worte! Ich weiß, dass ich was ändern muss…mir fällt es gerade nur sehr schwer. Ich bin auch noch nie umgekippt, ich weiß nicht warum ich da so eine Angst davor habe. Mein Freund ist das beste, was mir jemals passiert ist. Er ist wirklich der beste!

@ela123 Hallo liebe Ela,
Ich bin immer noch in Therapie, es steht auch im Raum in eine Klinik zu gehen. Ich weiß gar nicht wie ich mit Panikattacken umgehen soll, falle auch jedes Mal wieder drauf rein und denke "so das war’s jetzt". Woher das alles kommt? Schwierige Mutter auf die kein Verlass war, immer schon sehr auf mich gestellt, vertraue meinem Körper nicht habe Angst vor mir selbst. Obwohl ich das alles weiß, komme ich nicht weiter.

@Ängstlichecarla Hey, dann schnapp dir doch einfach deinen Freund und geh dir draußen die Hausnummer mal angucken, das ist schon der erste Schritt.

Was mir hilft:
An Blumen riechen und Kerzen auspusten.
Also durch die Nase einatmen und durch den spitzen Mund wieder ausatmen, senkt zwangsläufig die Herzfrequenz und beruhigt.
Im Idealfall die Augen schließen und wirklich an Blumen und die Kerzen auf der Torte denken. Mir hilft es, vielleicht mal testen.





Dr. Christina Wiesemann
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