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Das sollten alle Eltern mal anhören und ihren Kinder nicht die Seele kaputt machen.


Zitat von Panikade:
Jedoch bei Problem, ob Zeitungsberichte über Gewaltverbrechen oder Schicksalsschlägen, sowie Probleme anderer fühle ich mich genauso intensiv rein. Als würde ich die Gefühle meiner Umgebung aufsaugen und selbst fühlen.

Das war bei mir auch mal sehr schlimm. Bei jeder Gewalttat, die ich in den Nachrichten sah, hatte ich tage-, manchmal wochenlang die schlimmsten Bilder im Kopf. Teilweise träumte ich davon, was zwei, drei mal zu schweren Schlafstörungen führte (hatte mich kaum noch getraut, ins Bett zu gehen.)

Mir half schlussendlich nur, sofort wegzuschalten/wegzulegen, wenn etwas für mich belastendes vorkam und mich dann nach und nach dem einen oder anderen Thema vorsichtig wieder zuzuwenden. Gleichzeitig musste ich Distanz lernen (was ua. @Icefalki sagte, hilft den Betroffenen einfach nicht und macht noch einen weiteren Menschen kaputt).

Hast Du auch das Gefühl von Hilflosigkeit angesichts solcher Ereignisse? Mittlerweile kann ich hier im Forum wieder von bestimmten Taten/Schicksalen lesen, die vorher völlig unerträglich waren. Ich bin der Meinung, es liegt daran, das sich hier was sinnvolles beitragen kann, um den Betroffenen zu helfen.

Es wurden ja schon viele positive Aspekte dieser Sensibilität erwähnt. Eines aber noch nicht, wenn ich nichts überlesen habe: mich hat das zu einem sehr mitfühlendem Menschen gemacht - beachte: ich spreche von Mitgefühl, nicht Mitleid! Mitgefühl ist etwas wunderbares, Mitleid etwas schreckliches. Ich bin heute sehr stolz, dankbar und glücklich über diese Eigenschaft.

Zitat von Panikade:
Manchmal denke ich mir ich würde auch gerne so egoistisch sein.

Das wünsche ich mir für mich nicht mehr. Stattdessen wünsche ich mir, ich könnte im ruhigen und sachlichen Ton anderen klar machen, wie egoistisch sie sich verhalten.

A


Hypersensibel Die Gefühle anderer aufsaugen

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Zitat von Fauda:
Dieser Freund benutzt dich und macht dir ein schlechtes Gewissen, weil er weiß, dass Du dann das tust, was er will. Sag ihm das mal und an seiner Reaktion wirst du erkennen, ob er wirklich ein Freund ist. Vielleicht ist er gar keiner.


So dumm das jetzt klingen mag, aber ich habe wirklich die Bestätigung von jemanden anderen gebraucht. Ich habe viel darüber nachgedacht, dass sein Verhalten sehr egoistisch ist, habe es aber verdrängt weil ich ihn schon so lange kenne.

Ich glaube ein großes Problem bei Hypersensiblen ist auch, dass sie oft sehr emphatisch sind und ihnen es erst sehr spät auffällt wenn sie wer ausnutzt.

Dass hochsensible Menschen besonders liebevolle Empathen wären, ist ein Vorurteil das man immer wieder hört. Sie können sehr wenig liebenswürdig und lästig sein.

Typisch ist eine Art innerer Gereiztheit die bei Überforderung über die kommt, Mutter sagte dann, ich sei wie angestecktes Feuer, das können ganz kleine Dinge sein die anderen überhaupt nicht auffallen.

Der Augerich hat eben die Spülmaschine eingeräumt, das Klappern des Geschirrs störte mich, ich stand auf und schloss die Küchentüre, bei uns läuft ein Gerät zur Verbesserung der Luftqualität, es nervt mich, es ist als schraube es sich in meinen Kopf ein, in der Küche riecht es nach einem ekelhaften Stinkkäse den ich als erstes auf den Balkon befördere.
Das sind völlig unbedeutende Dinge, aber in der Häufung verstimmen sie mich, ich bin unterschwellig gereizt.

Heute morgen bin ich zu früh aufgewacht, wäre ich so richtig gut ausgeschlafen, störte es mich weniger.

Natürlich kann ich auch nett, sein aber ich schreibe das mit Absicht um einmal auf die negativen Aspekte der Hochsensibilität aufmerksam zu machen und zu betonen, dass es ein Riesenunterschied ist, sensibel ( die sind meistens wirklich nett ) oder hochsensibel zu sein.

Noch ein Beispiel hier aus dem Forum: mich nerven die großen bunten Bilder zu youTube-Videos, aber es gibt Dinge die ein Hochsensibler einfach hinnehmen muss
Sicher ist nicht jeder Hochsensible so empfindlich und sicher sind wir unter uns unterschiedlich empfindlich, bei manchen HSlern wirken z.B. Medikamente dopppelt so stark wie bei anderen, das wird übrigens oft von Ärzten zu wenig berücksichtigt, oder sie können keinen Kaffee trinken, in der Beziehung bin ich robust.

Vielleicht können wir uns noch darüber unterhalten wie wir und andere am besten mit HS umgehen.

Bin selbst auch hochsensibel und ich brauche neben meiner Arbeit (die ich schon auf Teilzeit reduziert habe) viel Zeit für mich alleine, ansonsten drehen meine Gedanken und Gefühlswelt komplett durch, ich komme dann einfach kaum noch herunter, weil ich ständig nachdenke und vergangene Situationen mit meinen Mitmenschen analysieren und durchkauen muss, man ist dem wie ausgeliefert, das ist manchmal sehr anstrengend. Manchmal hilft da nur Beruhigungsmittel damit ich überhaupt schlafen kann.

Auch wenn ich zu viel Kontakte zu anderen an einem Tag habe.
Einerseits brauche ich soziale Kontakte, ich ziehe viel daraus.. andererseits kann ich nicht dauernd jemand bei mir haben, auch gerade weil ich sehr emphatisch bin und oft eher beim anderen als bei mir selbst, die Grenzen verschwimmen dann schnell..
Oder auch wenn sehr vieles auf einmal ist..Telefon klingelt, jemand etwas von mir möchte, nebenan laut gebohrt wird..uff..dann ist irgendwann mein Kopf richtig schnell fertig.
Apropos laut bohren: bin anscheinend auch sehr geräuschempfindlich, da mich die lauten Autos und Motorräder auf Straße an der ich wohne zunehmend stört...nachts schlafen geht nur mit Ohrstöpseln und geschlossenen Fenster.

Leider muss ich dann oft Treffen mit anderen absagen, weil ich schon im vornerein weiß, dass mir das alles zu viel wird. Fällt nicht immer so leicht, weil es andere oft nicht verstehen können..

Zitat von Panikade:
So dumm das jetzt klingen mag, aber ich habe wirklich die Bestätigung von jemanden anderen gebraucht. Ich habe viel darüber nachgedacht, dass sein Verhalten sehr egoistisch ist, habe es aber verdrängt weil ich ihn schon so lange kenne. Ich glaube ein großes Problem bei Hypersensiblen ist auch, dass sie oft sehr ...

So ist es. Man möchte auch gut ankommen und gemocht werden. Dafür ist man besonders hilfsbereit und verständnisvoll. Andere, das muss ja nicht böse sein, sind anders gelagert und man hat nun einmal selbst die Verantwortung für sich und muss lernen, etwas mehr Autonomie umzusetzen. Nicht immer es dem anderen Recht machen wollen. Alles kein Drama. Echte Freundschaft setzt sich immer durch.

Fauda, ich hatte noch nie das Bedürfnis es allen anderen recht machen zu wollen und von allen gemocht zu werden.
Ich zitiere einmal Mutter:
Viel Feind, viel Ehr.

Ich habe keine Probleme mit Auseinandersetzungen, mit Andeutungen kann ich nicht umgehen.

Zitat von kritisches_Auge:
Fauda, ich hatte noch nie das Bedürfnis es allen anderen recht machen zu wollen und von allen gemocht zu werden. Ich zitiere einmal Mutter: Viel Feind, viel Ehr. Ich habe keine Probleme mit Auseinandersetzungen, mit Andeutungen kann ich nicht umgehen.

Du bist also nicht hypersensibel sondern geradeaus und ein Klotz

Zitat von kritisches_Auge:
Ich habe keine Probleme mit Auseinandersetzungen, mit Andeutungen kann ich nicht umgehen.



Ist bei mir auch so. Wenn dann immer Klartext.

In der Beschreibung von @Butterfly kann ich mich zu 90% wiederfinden.

In der Beschreibung von @Butterfly_ kann ich mich zu 90% wiederfinden.

Zitat von Hännah:
Das zu akzeptieren

Ist das schwerste, nach dem Erkennen und nicht verleugnen.

Ich bin auch sehr sensibel. Mit der äusseren Abgrenzung klappt das schon, aber mit der inneren, da muss ich mich noch sehr bemühen.
Pausen machen bevor die Überreizung passiert. Eigene Ansprüche, die oft nicht die eigenen sind, runterschrauben.
Am besten, immer nur so 80% geben und ja, Meditieren.

Leider habe ich für mich festgestellt, das man eine hypersensibilität nicht einfach so abstellen kann,man sollte versuchen zu lernen damit umzugehen.
Ich nehme mir nur eine Sache am Tag vor und versuche den Personenkreis klein zu halten,da mich zu viele Menschen stressen.
Und immer überlegen,ist mir das jetzt wichtig und gut für mich.
Da ich auch zum mitleiden neige,versuche ich auch mir viele Dinge zb.im tv Handy usw. Nicht mehr anzusehen oder anzuhören
Ich habe mich auch von bekannten getrennt,da ich bemerkt habe,es passt nicht und die ziehen mich runter.
Mache viel achtsamkeitsübungen.

Bei mir ist durch die HS die körperwahrnehmung gestört,also man horcht in sich herein und nimmt jedes pieksen Stechen,,,,als bedrohlich war und das schürt Panik. Nicht gut.

Liebe Grüße wozlew

Zitat von Wozlew:
Leider habe ich für mich festgestellt, das man eine hypersensibilität nicht einfach so abstellen kann,man sollte versuchen zu lernen damit umzugehen. Ich nehme mir nur eine Sache am Tag vor und versuche den Personenkreis klein zu halten,da mich zu viele Menschen stressen. Und immer überlegen,ist mir das jetzt ...


Das mache ich jetzt auch so.
Ich versuche die Reize ein bisschen zu minimieren.

Wie schon erwähnt Hypersensibilität ist ja nicht nur negativ. Die positiven Seiten sind ja wirklich schön. Man nimmt sein Umfeld, also auch die schönen Reize, viel intensiver wahr. So kann ein Spaziergang durch den Wald faszinierend sein. Ich liebe es mich an den vielen Gerüchen und den einzelnen Sonnenstrahlen zwischen den Bäumen zu freuen.

Menschen mit Hypersensibilität nehmen ihre Umwelt besser und detaillierter wahr, was eben auch echt schön sein kann.

Ich versuche das positive an meiner Feinfühligkeit zu stärken und es weniger als Strafe zu sehen. Das hilft mir manchmal, aber nicht immer.

Zitat von Robinson:
Ist das schwerste, nach dem Erkennen und nicht verleugnen. Ich bin auch sehr sensibel. Mit der äusseren Abgrenzung klappt das schon, aber mit der inneren, da muss ich mich noch sehr bemühen. Pausen machen bevor die Überreizung passiert. Eigene Ansprüche, die oft nicht die eigenen sind, runterschrauben. Am besten, ...


Ich habe mir sehr schwer getan die Vorzeichen meiner Überreizung wahrzunehmen. Meistens habe ich den Punkt überschritten und eine Panikattacke oder Heulkrampf bekommen.
Man muss lernen die Vorzeichen zu erkennen und dann zu reagieren, so wie du sagst eine Pause einlegen. Aber ich schaffe es immer wieder nicht die Vorboten zu erkennen.

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Dr. Christina Wiesemann
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