Ich hab das Gefühl , dass ich mich einfach mal hier ausheulen muss bei Menschen, die das gleiche erleben und mich bestimmt besser verstehen können als andere.
Ich muss dazu kurz meine Vorgeschichte erzählen.
Zum ersten Mal in meinem Leben wurde ich mit Angst und Panik im Jahr 2006 konfrontiert. Ich erinnere mich noch sehr genau an den ersten Tag, als ich unter plötzlicher Atemnot, Herzrasen, Übelkeit, Schwindelgefühl und dem Gefühl gleich in Ohnmacht zu fallen aufgesprungen bin und zum Fenster gerannt bin.
Da ich natürlich nicht verstand was mit mir los ist bin ich zu meinem Hausarzt. Es hatte sich herausgestellt dass ich unter einer autoimmunen Schilddrüsenkrankheit leide und eine Schilddrüsenunterfunktion hatte. Einige Symptome von einer Panikattacke ähneln den Symptomen einer Schilddrüsenunterfunktion. Somit kann ich nicht genau sagen was nun genau der Auslöser dafür war aber so lange wie meine Schilddrüse nicht richtig eingestellt war, haben mich auch Angst und Panik monatelang begleitet. Ich habe mich in meinem Zimmer verkrochen und hatte einfach Angst vor Menschen, davor vor die Tür zu gehen, ich war weinerlich, hatte stetig erhöhten Puls, Schlafstörungen etc. Nach einigen Monaten als er mir körperlich besser ging, verschwand auch von heute auf morgen meine Angst und meine Panik.
Das monatelange verängstigt und panisch sein hat aber Spuren hinterlassen, sodass ich bis heute mich am wohlsten fühle wenn ich nicht alleine in der Welt umhermarschieren muss. Trottdessen war ich in der Lage alleine das Haus zu verlassen, keine Frage.
Das war die Vorgeschichte. Nun zum jetzigen Zeitpunkt
Von 2006 / 2007 bis Mai 2014 hatte ich keine einzige Panikattacke mehr.
Vor einem Monat dann plötzliches Herzrasen, Atemnot, Schwindel, Angst und Panik kurz nach dem Aufwachen. Es war so schlimm, dass ich mein Telefon geschnappt hab und meinen Mann angerufen habe dass er sofort nach Hause kommen muss. Ich hatte wirklich Todesangst ;( ich bin natürlich erneut zum Arzt und es hat sich wieder herausgestellt dass ich zum 2 mal im Leben bezüglich meiner Schilddrüse in einer Unterfunktion war und somit die Werte außerhalb der Norm waren.
Für mich sprach am Anfang alles dafür, dass meine Hormone diese Panik auslösen, da ich es 8 Jahre lang nie wieder hatte. Im Gegensatz zu damals ist mein Mann aber nicht mehr selbstständig und zuhause sondern muss ins Büro und ich wäre somit alleine, was überhaupt gar nicht machbar ist im Moment für mich ;(
Ich versuche wie alle Betroffenen jede weitere Panikattacke zu verhindern in dem ich dafür sorge, dass ich keine Minute alleine bin.
Zudem ist es so, dass aufgrund meiner Schilddrüse ich schon immer an einem erhöhten Puls leide und leider sitze ich jetzt aufgrund der Angst meistens da und horche in mich hinein. Fasse laufend an die Halsschlagader um zu fühlen ob er steigt.
Für mich ist mein erhöhter Puls ein riesen Grund dafür, dass ich mich nicht traue eine Konfrontation mit der Panikattacke einzugehen.
Ich muss noch erwähnen dass ich vor 3 Wochen auch mit meiner Familie in die Notaufnahme gefahren bin, da ich auch 2 Wochen lang Durchfall hatte, dazu der Schwindel und Herzrasen und Atemnot und Bauchschmerzen, sodass ich dachte ich hätte eventuell eine Blinddarmentzündung. Es war für mich die Hölle dort 4 Stunden warten zu müssen. Ich hatte x Panikattacken währenddessen. Ich bin bereits bei der Anmeldung in Tränen ausgebrochen. Da sich dort nichts körperliches herausgestellt hatte, sagte man mir ich soll wegen der Magen-Darm-Geschichte zum Hausarzt, was ich auch tat. Auch dort Panikattacke unter tränen. Ich kann also auch im Moment keine Arztpraxis ohne eine Panikattacke aufsuchen und meistens geht es schon zuhause los, wenn ich weiß ich muss das Haus verlassen. Panik wird bei mir im Moment durch alles mögliche ausgelöst. Ein Telefon das klingelt, Klingel an der Tür, die Vorstellung alleine zu sein, einen Termin beim Arzt haben, meine Eltern besuchen, die 2 min entfernt wohnen und zu denen ich ein super Verhältnis hab usw.
Und genau diese Dinge verstehe ich nicht. Dinge die mir NiE ein Problem bereitet haben fuhren nun zu Panik und Angst.
Bezüglich meiner Schilddrüse kann ich erst in frühestens einer Woche zur Blutabnahme, damit die Werte aussagekräftig sind.
Ich hoffe ja die ganze Zeit insgeheim, dass diese Angst und Panik genauso wieder verschwindet wie sie es damals getan hat, nach erfolgreicher Schilddrüseneinstellung.
Trotzdem bin ich unsicher. Wer weiß ob man es von selbst schafft wieder aus dieser Angstspirale herauszukommen wenn man da ne Weile drin gesteckt hat. Ich meine, irgendwann schlägt das echt auf die Psyche und dann fragt man sich ob man jetzt wirklich psychsch am Ende ist oder ob es nur ne Phase ist.
Für mich ist es mit meiner Schilddrüsenerkrankung sehr schwer zu differenzieren ob es einfach nur reine Panikattacken sind oder ob mein Horminchaos die Ursache oder zumindest der Auslöser dafür ist.
Fakt ist, ich weiß aus meinem Forum für Schilddrüsenerkrankte, dass dort sehr viele unter Panikattacken leiden und ebenso hab ich hier bereits gelesen, dass Frauen vor der Periode vermehrte Panik feststellen können, was ja auch mit dem Homrondurcheinander zusammenhängen muss. Ob Hormone nun die Ursache sind oder nur der Auslöser oder einfach nur Panikattacken zusätzlich verstärken, das liegt nicht in meinem Ermessen das zu beurteilen. Ich weiß wie gesagt nur , dass ich jedes mal ein Schilddrüsenchaos hatte als meine Panik und Angst in meinem Leben auftrat.
Aber ich weiß trotzdem nicht was ich tun soll. Ich habe schon das ein oder andere im Internet gelesen zum Thema Panikattacken, auch ein Buch und ich verstehe schon was im Körper vorgeht, wenn man eine Panikattacke hat aber wenn ich ehrlich bin beruhigt mich das irgendwie nicht, denn bei jeder weiteren Panikattacke habe ich einfach Angst um mein Leben, ganz egal ob ich weiß was in meinem Körper vorgeht oder nicht aber wenn mein Herz so schnell rast, dass es anfängt zu stolpern kann ich mich mit gar nichts ablenken und schon gar nicht mit hinlegen und Atemübungen machen. wenn ich mich auf mein Atmen oder den Herzschlag konzentrieren muss führt das nur dazu dass sich alles hochschaukelt und ich wieder eine Panikattacke bekommen.
Wie kriegt Ihr das hin da drüber zu stehen ?
Ich glaube mir würde es einfacher fallen wenn ich nicht sonst auch schon Probleme mit erhöhtem Puls hätte, d.h. Wenn ich normalerweise keine Herzbeschwerden hätte sondern nur während einer Panikattacke könnte ich einfacher dieser Konfrontation entgegentreten aber ich hab nunmal meistens sowieso einen erhöhten ruhepuls aufgrund meiner Schilddrüse und deshalb fällt mir alles doppelt schwer vom Kopf her.
Das war eigentlich erstmal alles was ich loswerden wollte tut mir leid, dass es so ein langer Roman geworden ist aber da ich mal wieder nicht schlafen kann , hat es gut getan ein bisschen was loszuwerden, Sorry.
Ich grüße alle ganz lieb und würde mich über Anregungen jeglicher Art freuen.
LG
25.06.2014 03:30 • • 28.04.2016 #1