Hoher Ruhepuls wegen Angst und PTBS

Hallo!

Ich bin männlich und 28 Jahre alt. Ich leide seit Ende 2022 unter einem schnellen Ruhepuls. Er ist am Tag so auf 100-110 bpm. Es ist alles sehr unangenehm.

Hinzu kommt noch, dass ich auch eine starke hypochondrische Angst habe und nun wurde am rechten Auge bei mir ein Arterienastverschluss diagnostiziert aufgrund eines Gesichtsfeldausfall. Und die Ärzte sagen mir auch ständig, dass es für mein Alter eigentlich unüblich sei, jedoch auch meine Thrombozyten etc erhöht sind. (Bin 1,77m und wiege 70kg).


Jetzt habe ich ständig Angst, dass sich irgendwo am Körper Arterien verschliessen und es zum Schlaganfall oder Herzinfarkt führt und dass mein hoher Puls es noch begünstigt.

Ich war schon bei 3 Kardiologen und jedesmal wurde ein Langzeit EKG und Belastungs EKG gemacht.Beim Belastungsekg ging der Puls nach 3-5 Minuten schon auf die 192 hoch und ging sehr sehr langsam runter .Beim LZEKG war es am Tag halt sehr hoch und beim Schlafen in der Nacht ging der Puls runter woraufhin die Ärzte immer gesagt haben Herz ist in Ordnung. Also sehr wahrscheinlich, dass es am vegetativen Nervensystem liegt.


Ich hatte nie Panikattacken bis mein schizophrener Bruder 2018 mich mit dem Messer bedroht hat und ich seitdem eine posttraumatische Belastungsstörung habe. Seit 2020 Tinnitus auf beiden Ohren. Seit 2023 ständiges Muskelzucken am ganzen Körper und Gleichgewichtsstörung. Neurologisch auch alles abklären lassen.

Ich musste aufgrund meiner Ängste mein Studium abbrechen, da ich nichtmal ohne Panikattacken duschen konnte. Anfang dieses Jahres war ich auch in einer Tagesklinik und da wurde mir unbedingt geraten, dass sich meine Wohnsitatuion ändern muss, da ich bei meinen Eltern lebe und die absolut kein Verständniss für meine Ängste haben und mich gefühlt extrem niedermachen.
Jedoch habe ich keine finanziellen Mitteln um auszuziehen und betreutes Wohnen versuche ich auch seit 5 Monaten zu finden jedoch ohne Erfolg.
Bin mit meinem Latein echt am Ende und dieser hoher Ruhepuls treibt mich in den Wahnsinn. In den 2 Jahren in dem er so hoch war, kommt es mir so vor als wäre ich um 8 Jahre gealtert, da icz viel schneller aus der Puste bin und kaum mehr Kondition habe.

Alles geht gefühlt den Bach runter und dieser Bach ebenso.
Vielleicht hat jemand ähnliche Symptome und kann von sich aus etwas berichten?

Freue mich auf alle Antworten

Aber nimmst du denn Medikamente gegen den hohen Puls?

Frag beim Hausarzt vlt. mal nach Betablockern. Zumindest aber normale Beruhigungsmittel sollten ja wohl drin sein. Einfach nur mal um zu schauen, ob es dann besser wird.

@colitis9439 also Betablocker bekam ich von meinem alten Hausarzt. Jedoch nach 3 tägiger Einnahme hatte ich extrem wirre Gedanken als wären sie nicht meine. Habe dann die Packungsbeilage gelesen und gesehen, dass es Psychosen auslösen kann. Da ich aufgrund meiner leiblichen Mutter ein erhöhtes Risiko habe daran zu erkranken, habe ich es abgesetzt. Beruhigungsmittel bekam ich anfangs Tavor, jedoch nur sehr wenig benutzt. Daraufhin bekam ich Promethazin, woraufhin ich dieses auch absetzen musste, da es den Augeninnendruck erhöht. Das einzige was mir half war ein Bio Feeeback in der Klinik. Nur weiß ich nicht wie ich noch eins finden kann.
Ich vertrage generell synthetische Medikamente nicht gut. Hatte 2020 AD probiert und es war ein Höllenritt, welches im Nachhinein auch meinen Tinnitus auslöste.

Das ist natürlich eine harte Nuss. Warst du denn mal länger stationär in Behandlung? Dass man vlt. mal verschiedene Medikamente unter Aufsicht probiert und halt auch Psychotherapie.

Ich würde jetzt halt noch auf Atemtechniken, Zwerchfelltraining und paar Dinge mit der Ernährung verweisen. Oder vlt. eine Allergie. Oder mal die Wirbelsäule checken lassen. Oder zum Neurologen, ob vielleicht eine Nervenschädigung vorliegt.
Aber das wird deiner Leidensgeschichte ja auch alles nicht gerecht. Ich kenne mich da leider zu wenig aus.

Ich habe vieles durchmachen müssen, wegen einer nicht diagnostizierten Colitis Ulcerosa, die mich vermutlich schon seit über 20 Jahren plagt. Das hat bei mir auch zu vielen psychischen Problemen gesorgt. Aber es geht immer irgendwie weiter.


Ich wünsche dir auf jeden Fall, dass du einen Weg findest und man dir effektiv helfen kann.
Es kommen sicher auch noch bessere Zeiten, auch wenn du das gerade alles noch nicht sehen kannst.
Vielleicht kannst du ein Fernstudium machen und/oder eine Stelle im Homeoffice antreten.

Wie gesagt war nur in einer Tagesklinik. Aber 2020 eine Verhaltenstherapie bezüglich Panikattacken was in dieswr Zeit extrem geholfen hatte.
In der Tagesklinik nahm ich unter Aufsicht Neuroleptika Quetiapin wollte es aber selber absetzen. Machte sich sehr sehr unruhig. Half aber bei meinen extremen Schlafstörungen.
Daraufhin habe ich 3 Monate lang Mirtazapin genommen. Macht mich auch unruhig und zudem sehr aggressiv.

Wären bloß nicht diese Symptome, hätte ich meine Ängste besser im Griff.

Du konntest das Kind also beim Namen nennen. Hoffe für dich dass es nur noch besser wird.

Eine Ärzte Odyssee hab ich auch schon hinter mir.
Dass keiner Verständnis zeigt, macht mich um vielfaches trauriger und erschöpfter.
Habe mir vorgenommen eine Ausbildung zu machen und habe wenigstens gerade so Ablenkung mit Bewerbungen etc

Hey du,

Es tut mir sehr leid. Ich ungefähr das selbe durch gemacht wie du. Bitte kümmere dich da drum das du ausziehen kannst.. ich war auch obdachlos, da mein Erzeuger mich raus geschmissen hat... er ist ein Narzisst, und dadurch bekamm ich meine kPTBS.. so nun zu dir, geh zum Job Center, beantrage Bürgergeld, oder gehe zu den Caritas oder such dir einen Sozial Dienst, die können dir vielleicht weiterhelfen. Leider muss ich dir sagen auch das du mit den Panikattacken das selber machen musst... ich lebe jetzt auch erst mal vom Amt... bin quch erst Anfang 20zig... ich merke aber das es mit besser geht, da ich nicht arbeiten muss und so. Erst mal auf mein Leben klar kommen muss. Bitte versuch dich darum zu kümmern, sonst sage ich dir deine Eltern werden dich noch zum Suizid führen... du bist noch jung und kannst den Absprung schaffen.

Auf eine Wohngruppe kannst du lange warten. Ich war auch auf Listen von Wohngruppe, aber ich wurde dann schon obdachlos... weil es so ewig gedauert hat und nie mir jemand sagen konnte wann ich denn man dran kommen würde... dann bin irgendwann zu einem Kumpel gegangen der mir noch vielleicht helfen würde... jnd dann habe ich meine Sachen fürs Job Center eingereicht... irgendwann dann hab ich ne Wohnubg bekommen, ging viel schneller als auf eine Wohngruppe zu warten... suche dir auch ein Trauma Therapeutin der körperorientierte Therapie macht, da deine sachen im Körper gespeichert sind und du langsam wieder deinen Körper anfangen solltest zu spüren und die Emotionen da drinne zu lösen. Ich spreche aus Erfahrung es ist nicht immer leicht, aber es lohnt sich. Bitte kümmere dich da drum, auch wenn es sch. schwer ist. Panikattacken sind sehr schlimm, ich hatte sowas auch und so, und ich hatte auch niemanden der mich versteht und geholfen hat, ich musste mir selber helfen... aber ich musste dafür erst mal von zu Hause weg erst jetzt wo ich ne Wohnung habe wurde es besser mit den Panikattckdn, da mein Erzeuger nicht mehr in der Nähe ist der mich psychisch kaputt macht ...

@Moelli80 eine Sozialphobie habe ich seit meiner Pubertät aufgrund von Mobbing in der Schule und im Verein. Habe sie mittlerweile besser im Griff, aber spüre oft noch die Blockaden und alte Gewohnheiten.
Ausdauersport kann ich nur bedingt, da ich immer Angst hab, weil er immer nach wenigen Minuten in die Höhe schießt. Reha wäre eine Überlegung vielleicht mal wert.

@Melone_26 danke für deine Worte.

Nachdem ich mein Studium abgebrochen habe, habe ich direkt meine Unterlagen an‘s Jobcenter geschickt. Also alles noch relativ neulich. Jetzt warte ich erstmal auf eine Rückmeldung.
Wie lange dauert es in der Regel durch den Jobcenter eine Wohnung zu kriegen?
Das wäre erstmal eine Überbrückungszeit für mich bis die Ausbildung beginnt.

Mit E-Mail die zuständigen bei betreutem Wohnen zu erreichen dauert auch gefühlt viele Wochen.

Ab Juli kann ich wieder in die Tagesklinik und dann wurde mir eine EMDR Trauma therapie vorgeschlagen aber erst nachdem sich meine Wohnsituation gebessert hat.
Die Ängste haben mich aus meinem Leben gerissen leider

Hi
Das ist sehr harter tobak und das tut mir leid für dich.
Das mit der tachykardie kenne ich und habe sie selbst auch. Bei mir kommt sie allerdings vom Herzen was bei dir nicht der Fall ist.
Ich vertrage auch keine betas.
Ich bekomme procoralan bzw ivabradin. Das wirkt ausschließlich auf den Rhythmus und senkt diesen um etwa 10 Schläge die Minute unter Belastung. Ich war sonst in ruhe zwischen 130 und 170bpm und mit dem Medikament bin ich jetzt in ruhe zwischen 60 und 90bpm. Vielleicht wäre das ja was für dich. Würde ich mal den HA Fragen bzgl des augendrucks. Falls ja kann ich dir sagen, die ersten 3 oder 4 Wochen fühlen sich am Herzen etwas komisch an aber das vergeht. Und dann musst du dich an den langsamen Rhythmus erst gewöhnen.

@Erenyaeger
Bei mir ging der Puls auch oft auf 120 von jetzt auf gleich.. herzmässig alles in Ordnung gewesen... Da hat mein Internist mir ein wenig Bisoprolol verschrieben, die kleinste Dosis... Habe ich dann ungefähr 7Monate genommen, hat auch die Angst reduziert und der Puls wurde dann normal. Danach wurde Medikament abgesetzt.... Und ist normal geblieben. Jetzt geht der Puls nur hoch, wenn Panik aufkommt.
Versuche auch mal 4-6-8 Methode Atmung... Hilft bei mir auch.
Liebe Grüße Polly

@Na_ich Ivabradin bekam ich letztes Jahr verschrieben, habe mich aber nie getraut sie einzunehmen. Habe gelesen dass man Blitze etc sieht. Diese würden meine Ängste verstärken, da ich mich alles reinsteigere leider.

@Erenyaeger
Ich hatte keine Blitze.
Bei mir war es ein lichtkranz. So wie wenn du in ein Blitzlicht schaust. Aber nur ganz kurz und dann war es wieder weg.
Und die Blitze müssen ja nicht erscheinen. Wenn sie auftauchen, dann verschwinden sie als bald wieder. Und sie treten eher abends auf wenn du im Dunkeln Auto fährst.
Aber das wäre halt eine Idee um den puls zu reduzieren

Also bei mir war das so. Ich hatte einfach kein Geld höchstens für eine Monatsmiete hat mein Geld gereicht. Da ich eh keine andere Wahl hatte musste ich halt nach einem Vermiter suchen der entspannter ist. Dann irgwann hab hat einer gesagt ok ich nehme dich. Dann hab ich direkt meine Unterlagen beim Job Center eingereicht und dann haben sie mir nach 2 Wochen das Geld gesendet. Bitte suche dir was . Auf Ebay oder auf WG gesucht. Da kann man vielleicht mal was finden.

Keiner hilft dir. Auch Job Center nicht. Du musst leider selber alles alleine machen... Job Center ist dann nur noch die Hand die zahlt mehr nicht. Unser Hilfe System ist hier lieder nicht drauf ausgelegt schnell jemanden zu vermitteln der fast am verrecken ist.. ich sage dir ich war hoffnungslos. Ich habe nur absagen bekommen immer musste ich mir anhören warum ich keine Bürgschaft von Eltern habe... echt dreckig was hier in Deutschland abgeht. Ich hoffe du bist schon etwas weiter vorran gekommen...