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Hallo, das hört sich nach Durchblutungssache an. Die Gefäße ziehen sich bei Kälte zusammen und danach weiten sie sich umso mehr. Dieser Prozess kann teilweise sehr unangenehm sein-sie Wassertreten im kneippbecken.

Schön, dass es dir besser geht. Da hatten wir ja heute zeitgleich eine Panikattacke :/

Was sagt Ihr lieben User denn?
In der Regel soll man ja über die Akzeptanz im Umgang mit Panik gehen. Aber soll ich sie wirklich zulassen, wenn dieses quälende Gefühl auftritt? Die Gedanken spielen echt verrückt und egal woran man denkt, endet es in Katastrophenszenarien. Wie soll man da locker flockig akzeptieren?

Mich würden Eure Erfahrungen im Umgang damit außerhalb von Panikphasen und direkt innerhalb von den Phasen interessieren.
Kennt ihr es außerdem, dass man manchmal gar nicht diese große kurze Panikspitze hat, sondern eher ein durchgehend stetes hohes Angstlevel, das auch sehr quälend ist?

Allen eine geruhsame Nacht

A


Hilfe-Thread bei Panikattacken

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Zitat von Monjah:
Kennt ihr es außerdem, dass man manchmal gar nicht diese große kurze Panikspitze hat, sondern eher ein durchgehend stetes hohes Angstlevel, das auch sehr quälend ist?

Ja das kenne ich, und ich kann Dir nur raten, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen um erst mal mit Hilfe von Medis aus diesr Angstspirale herauszukommen.

Eine Therapie wäre auch sinnvoll, allerdings sind die Wartelisten sehr lang.

Diese Panikattacken finde ich ja schon schlimm, aber ständig diese Angst und innere Unruhe macht einen kaputt.
Wahrscheinlich unken dann wieder einige User rum, Medis sind keine Lösung, Therapie usw., mir haben sie geholfen.

Ich bin froh, das ich mit der Hilfe von meinem Medi jetzt ein einigermaßen angstfreies Leben führen kann, ich hoffe dass es irgendwann auch ohne geht, aber ich möchte mir nicht mehr so einen wahnsinnigen Stress zumuten, und dass ich dann als heulendes Wrack beim Arzt sitze, dass ich nicht mehr kann.

Ich kenne das auch. Das kann einen richtig fertig machen. Ich hatte das schon mal so schlimm, dass ich nicht mehr schlafen konnte und alle 5 Minuten hochgeschreckt bin und das die ganze Nacht.

Ich denke Medis sind eine Möglichkeit. Da muss jeder für sich selber schauen wie er meint. Womit ich ganz gute Erfahrungen mit gemacht habe ist die Angst einfach so anzunehmen und nicht dagegen ankämpfen. Sich ablenken, einen Tee machen. Das ist nicht so einfach und braucht etwas Geduld. Bei mir klappt das auch nicht immer sofort.

Ich akzeptiere nur den Umstand, dass die Panikattacke gerechtfertigt ist als Sprachrohr von meiner seele, weil ich Tage/Wochen/Monate vorher meine Grenzen nicht gesetzt habe und dass die Quittung ist. Ich habe dann auch stundenlang ein hohes Angstlevel, ich sehe es dann als einen hilflosen Anteil von mir aus der Kindheit. Auch das ist das Resultat , dass ich mich die letzten Monate übernommen habe.


In einer Panikattacke selber, wo mein Adrenalinspiegel eh so hoch ist, mache ich kein Konfrontationstraining mehr. Das hilft nicht bei jahrzehntelanger Angststörung, wo es eh schon einen veränderten Gehirnstoffwechsel gibt. Auf diesem hohen ERregungslevel kann ich nichts Neues lernen, ausser eine schlechte Erfahrung zu verstärken. z.B ich habe diese PA wieder überlebt, aber ziehe keine positive Bilanz draus, weil mein Gehirn das nicht kann. Ich halte nichts mehr von Therapeuten, die mich bestärken, dass ich bei hohem Erregungslevel mich noch antriggere lassen soll und in panikmachende Situationen rein gehe. Das ist reines Lehrbuchwissen.

Meine Psychiaterin rät mir auch ,raus aus der Konfrontation, weil bei mir eine PTBS vorliegt und jede PA ist eine weitere negative ERfahrung. Wenn jemand eine reine Panikstörung hat, ist es vielleicht etwas anderes. Raus aus der Konfrontation, meine Ruheinsel suchen, abwarten bis die Panik nach einiger Zeit verschwindet und erst wenn mein Erregungslevel sinkt, kann ich wieder einen zweiten Angriff nehmen. Ich weiss ja, dass der ORt /Platz nicht gefährlich ist und meine Panikattacke nichts damit zu tun haben (es sind nur Auslöser), sondern einfach ein Zeichen meines Stresses ist.

@blue1979
Zitat:
In einer Panikattacke selber, wo mein Adrenalinspiegel eh so hoch ist, mache ich kein Konfrontationstraining mehr.
Auf diesem hohen Erregungslevel kann ich nichts Neues lernen, ausser eine schlechte Erfahrung zu verstärken.


Auf dem von Dir beschriebenen hohen Erregungslevel kannst Du vermutlich nichts
Neues lernen.
Allerdings, sobald Du wieder runtergekommen und etwas ruhiger geworden bist, solltest Du Dir bewusst machen, warum
Du mal wieder auf den hohen Energielevel gekommen bist.

Somit kannst Du immer häufiger verhindern, überhaupt erst in eine Angstschleife hinein zu kommen.

Viele Grüße

Bernhard

Vor allem darf man seinen Gedanken auf diesem hohen Anspannungslevel echt keinen Glauben schenken. Wenn der Spuk vorbei ist, kann ich sogar über mich schmunzeln. Verrückt, im wahrsten Sinne des Wortes. Ich merke deutlich die zwei entgegengesetzten Wahrnehmungen während der Angstphasen und dann wieder, wenn alles in Ordnung ist.
Wenn es mir dann wieder gut geht, weiß ich gar nicht mehr, warum mir dieser und jener Gedanke so Angst gemacht hat.
Hingegen in der Angst weiß ich, dass ich in guten Phasen dazu einen Abstand habe, kann es aber nicht glauben.
Ich versuche es mit einem Schmunzeln zu sehen und meine Entscheidungen dann nicht zu treffen, wenn ich ängstlich bin.
Zum Mäusemelken
Ich bin aber froh, dass ich nicht die Einzige bin, auch wenn es mir natürlich um jeden leidtut. Aber hier sind wir nicht alleine. Das tut gut.

@Angor Dankeschön für Deine Tipps Ich nehme Medis und bin aktuell in Therapie. Ich versuche auch offen damit umzugehen. Das gehört für mich zu einem gesunden Umgang dazu.

Zitat von Monjah:
Vor allem darf man seinen Gedanken auf diesem hohen Anspannungslevel echt keinen Glauben schenken.
Wenn der Spuk vorbei ist, kann ich sogar über mich schmunzeln. Verrückt, im wahrsten Sinne des Wortes. Ich merke deutlich
die zwei entgegengesetzten Wahrnehmungen während der Angstphasen und dann wieder, wenn alles in Ordnung ist.
Wenn es mir dann wieder gut geht, weiß ich gar nicht mehr, warum mir dieser und jener Gedanke so Angst gemacht hat.
Hingegen in der Angst weiß ich, dass ich in guten Phasen dazu einen Abstand habe, kann es aber nicht glauben.
Ich versuche es mit einem Schmunzeln zu sehen und meine Entscheidungen dann nicht zu treffen, wenn ich ängstlich bin.

Ich nehme Medis und bin aktuell in Therapie. Ich versuche auch offen damit umzugehen. Das gehört für mich zu einem gesunden Umgang dazu.


Hallo Monjah,

Du hast es sehr gut beschrieben, wie das häufig abläuft.
Zitat:

Ich versuche es mit einem Schmunzeln zu sehen und meine Entscheidungen dann nicht zu treffen, wenn ich ängstlich bin.


Bleibe dabei. Dann wird es sich bestimmt einigen Tages verbessern.

Zitat von Hotin:
Wer es geschafft hat seine Ängste zu verstärken, der kann sie auch allein
wieder schwächer machen. Dies funktioniert in beide Richtungen.


Das stimmt und trotzdem vergisst man es immer wieder. Ich mag Deinen Spruch und versuche in den Anspannungsphasen daran zu denken

Zitat von Monjah:

Das stimmt und trotzdem vergisst man es immer wieder. Ich mag Deinen Spruch und versuche in den Anspannungsphasen daran zu denken


Das mit dem Vergessen höre ich seit Jahren ständig.
Bisher habe ich noch nicht verstanden, wie man so etwas vergessen kann.
Es wird meiner Ansicht nach etwas Einfaches anderes sein.
Ich verzichte aber hier auf einen weiteren Erklärungsversuch, da es sehr ausführlich würde.

Viele Grüße

Bernhard

Zitat von Hotin:
Ich verzichte aber hier auf einen weiteren Erklärungsversuch, da es sehr ausführlich würde.


Ich würde es gerne lesen, wenn du noch Lust bekommst, es zu erklären.

@Monjah

Hallo Monja,

unser Denken funktioniert mit zwei Hauptbestandteilen im Gehirn.
Diese sind das Unterbewusstsein und das Bewusstsein.

Das Unterbewusstsein ist so etwas Ähnliches wie ein einfacher Speicher für Erinnerungen.
Darin sind alle Deine Erlebnisse aus Deinem gesamten bisherigen Leben gespeichert.
Das Abrufen von Erfahrungen und Erinnerungen funktioniert rasend schnell.
Du kannst fast sofort über die meisten Informationen verfügen.
Denken kann unser Unterbewusstsein nicht. Jedoch scheint es eine Intelligenz zu
besitzen. Weil es zu fast allen Themen die passenden Gedanken und Gefühle
ausgibt.
Wer nun nur das nimmt, was aus dem Unterbewusstsein kommt und dies als Denken ansieht, der macht etwas falsch.
Weil, derjenige wird sich nie richtig verbessern können.
Und er wird auch nie so richtig zufrieden sein können. Denn alles was aus seinem
Unterbewusstsein kommt, kennt er im Grunde ja schon.

Dieses Denken, ohne immer wieder mal das Bewusstsein dazwischen zu schalten, kann sehr schnell viel Angst machen.
Es gibt das Gefühl. Ich habe keine Chance für mich etwas positiv zu verändern.

Das eigentliche Denken findet mit unserem Bewusstsein statt.
Unser Bewusstsein arbeitet jedoch nur wie in Zeitlupe, also extrem langsam.
Ob dies der Grund ist, warum so wenige Menschen bewusst denken weiß ich nicht.

Im Bewusstsein gibt es kaum Angst. Unser Bewusstsein ist neugierig und möchte neue Dinge erleben
es möchte sich weiter entwickeln, intelligenter werden.
Daran wird es von den negativen Erfahrungen aus unserem Unterbewusstsein ständig stark gehindert.
Wenn man sie lässt, behindern negative Erfahrungen unser Denken wie wenn eine Eisenkugel an unseren
Gedanken hängt.

Weniger Angst wirst Du also haben, wenn Du mehr bewusst denkst, anstatt die Informationen immer überwiegend
aus Deinem Unterbewusstsein zu holen.
Vielleicht bezeichnest Du dies als vergessen.

Viele Grüße

Bernhard

Wenn ich eine Panikattacke bekomme dann begebe ich manchmal auch genau in diesen Momente in Situationen ,die mich beängstigen und treibe mein Adrenalin richtig hoch bis es halt wieder anschließend abfällt und es mir wieder gut geht .

@Hotin Vielen Dank dafür. Das ist für mich sehr einleuchtend und meine Denkweise, im wahrsten Sinne , ging bisher auch dahingehend.
Ich finde es auch beruhigend zu wissen, dass das Bewusstsein in dem Sinne über dem Unterbewusstsein steht, dass ich mein Handeln kontrollieren kann.
Danke noch einmal dafür, dass du Dir die Zeit und Mühe gemacht hast, Deine Anschauung zu erläutern.

to hotin,
meinst du die Amygdala, unser Reptiliengehirn, was blitzschnell für uns die Entscheidung trifft, Gefahr oder keine Gefahr?
Kenne bisher nur die Erklärung über die unterschiedlichen Gehirnstrukturen...deckt sich aber mit deiner Erklärung nur mit anderen Bezeichnungen.

Ich hab gerade eine Angstattacke...ich bin total am Zittern, mir ist kalt, ich hab das Gefühl nicht tief Luft zu bekommen und einfach nur Angst...

einfach an was anderes denken
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Zitat von Sonnenblume216:
Ich hab gerade eine Angstattacke...ich bin total am Zittern, mir ist kalt, ich hab das Gefühl nicht tief Luft zu bekommen und einfach nur Angst...


Das geht auch wieder vorbei. Ist gerade nur extrem viel Adrenalin, das ausgeschüttet wird. Nicht tödlich, nur saumässig unangenehm. Bewege dich, nicht sitzen bleiben, oder liegen. Sing laut, mach Kniebeugen, dadurch baust du das schneller ab.

Danke für eure Antworten. Es geht mir ein bisschen besser. Nur saumäßig kalt ist mir immer noch. War wahrscheinlich alles zu viel heute...

Zitat von Sonnenblume216:
Danke für eure Antworten. Es geht mir ein bisschen besser. Nur saumäßig kalt ist mir immer noch. War wahrscheinlich alles zu viel heute...


Vielleicht mal warm duschen? Und versuche ein bisschen, das zuviel zu mindern. Ist Gift für uns. Immer versuchen, im Gleichgewicht zu bleiben. Sich aber auch nicht verurteilen, nur, weil man psychisch angeschlagen ist. Panik hat schon seinen Grund. Sie will dich warnen, dass du am übertreiben bist.

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Dr. Reinhard Pichler
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