Hallo Noelas,
ein Hypnotiseur, nach dessen Behandlung es Dir schlechter geht als vorher und der dann einfach nur das Ganze abbricht, kann nicht wirklich gut sein. Entsprechend kritisch würde ich auch seine Empfehlung mit der systemischen Therapie sehen. Er kann Dir nicht helfen, er kann sich darüber nicht einmal richtig mit Dir auseinandersetzen, aber er glaubt zu wissen, was gut für Dich ist? Auch das Verfahren der Hypnose scheint Dir nicht gut zu tun - sonst wäre es nicht zu einer Verschlechterung gekommen.
Hallo der hat halt die Angst vor früher an die Oberfläche geholt, deshalb geht es mir schlechter, das der abgebrochen hat find ich auch der Hammer.
Ich hatte halt auch das Gefühl das das bei ihm ne Geldfrage war bzw. das er nicht mehr weiter wusste.
Ich denke schon das Hypnose nicht schlecht ist, wenn man es nicht einfach abbricht.
Zu NLP: Sag' ich ja. Die behaupten, die Angst mit solchen Übungen weg zu bekommen. Mit einem Mal. Wie hat der gute Mann es denn begründet, Dich trotzdem zwei Jahre kommen zu lassen - also rund 80 mal so oft wie normalerweise nötig? BTW: Verhaltenstherapie abrechnen und NLP machen, ist Betrug.
Ja weil er damit schön verdient hat und er hat auch bissl VT gemacht, aber viel bzw. fast NLP.
Was die Probleme im Unterbewusstsein angeht, das ist so eine Sache. Das ist frühes Freudsches Gedankengut, bereitwillig übernommen und heute noch vertreten von zahlreichen Heilpraktikern für Psychotherapie, Hypnosetherapeuten, NLPlern und sonstigen *sorry* psychologisch Halbgebildeten. Die tun gern so, als wäre da irgendein Ereignis verborgen, ein Trauma, das es nur wieder zu durchleben gelte und dann wäre man geheilt. Und zwar sei das immer so, und wenn man dieses Problem nicht bearbeite, hätte man quasi keine Chance auf Heilung.
Nun, es ist wissenschaftlich erwiesen, dass bei der Mehrheit der Angstpatienten
keine wie auch immer gearteten Traumata vorliegen. Natürlich gibt es das, dass ein Trauma zu einer Angststörung führt, und die meisten Traumatisierten haben Ängste. Nur die Umkehrung gilt nicht. Da kann man u.U. lange suchen - eine Zeit, in der sich die Ängste, weil sie wieder und wieder erlebt, aber nicht überwunden und bewältigt werden, richtig gut im Gehirn festsetzen können.
Die psychodynamischen Verfahren (Tiefenpsychologie und Psychoanalyse) kommen der Sache wohl näher, indem sie unbewusste Prozesse annehmen. Sie verstehen das Symptom (die Angst z.B.) als Kompromissbildung aufgrund unbewusster Konflikte. Ein junger Mensch möchte sich z.B. von seinen Eltern abnabeln, hat aber Angst, da draußen nicht zurecht zu kommen. Als Kompromiss bekommt er eine Angststörung. Damit steht er vor sich selbst da, als wäre er eigentlich, wenn diese doofe Krankheit nicht wäre, unabhängig. Gleichzeitig bleibt ihm die Konfrontation mit der Realität und ihren Schwierigkeiten erspart. Theoretisch wäre er auf dem Weg der Heilung, wenn er die eigentliche Angst, die Angst vor der Selbständigkeit, erleben kann, diesen zunächst unbewussten Konflikt also bewusst wahrnimmt.
Aber: Zu dieser Erkenntnis kommt man i.d.R. auch mit VT. Da spricht man nur nicht von Kompromissen und unbewussten Konflikten, sondern vom Krankheitsgewinn. In einer guten kognitiven VT wird früher oder später immer die Frage gestellt, ob einem die Krankheit nicht auch Vorteile bringt oder Nachteile erspart.
Was die VT im Falle einer Angststörung den psychodynamischen Verfahren überlegen macht, ist die Beschäftigung mit dem Symptom. Da leisten die psychodynamischen Verfahren nämlich gar nichts. Und gerade über einen längeren Zeitraum ist das angesichts der Plastizität des Gehirns (es verändert sich aufgrund der Erfahrungen, die man macht) nicht wirklich gut. Man muss sein Gehirn mit Erfahrungen des Angstüberwindens füttern, da führt kein Weg dran vorbei. Auch bei psychodynamischen Verfahren muss man sich konfrontieren und irgendwann mal raus trauen, nur steht man damit allein da. Positiv: Der Therapeut macht keinen Druck. Negativ: Manche Therapeuten schauen einem jahrelang dabei zu, wie man sein Leben vergeudet. In meiner Psychoanalyse war u.a. genau das der Fall. Ich konnte allein das Haus nicht verlassen, war also extrem eingeschränkt, was sich über die Dauer der mehrjährigen Therapie nicht besserte. Mit meinen Symptomen war eine Psychoanalyse von vornherein kontraindiziert, dazu kamen noch diverse Therapeutenfehler, die hoffentlich nicht jeder Analytiker macht.
Zitat von noelas:Ja war ein Jahr in der Klinik, ich meine wenn man Ängste hat die so schlimm sind das man nicht mehr aus dem Zimmer kann, kann das schonmal so lange dauern.
Dürfte es eigentlich nicht, denn vom Warten wird es i.d.R. nur schlimmer. Und mit verhaltenstherapeutischen Konzepten ist das auch eher unvereinbar. Oder war das eine Kinder- und Jugendlichenpsychiatrie - die behalten ihre Leute schon mal länger?
Ja war eine Kinder- und Jugendpsychatrie damals.
Was meinst du damit vom warten wird es schlimmer?
Dann das mit dem Unterbewusstsein, bei mir ist es so das ich Angst vor Menschen habe weil ich viel negatives mit Menschen erlebt habe und hat auch ein Erlebnis, daraufhin ist bei mir die Angst ausgebrochen, es ist auch so wenn ich wo bin woviele Menschen sind und ich halte es aus dann geht es mir besser, dann wenn ich nicht mehr so da hingehe gehts mir wieder schlechter. Ich weiss nicht wie ich das erklären soll.
Gehe z.b. in eine Disco wo viele Menschen sind und halte es aus, dann fällt es mir auch leichter woanders hinzugehen, gehe ich dann aber mal nicht in die Disco dann fällt es mir auch wieder schwerer woanders hinzugehen, das überträgt sich quasi.
Ich bin der Überzeugung es laufen Programme im Unterbewusstsein ab, die geändert werden müssen mit VT erreicht man das nicht.
Ich hatte ein negatives Erlebnis draussen und wenn ich dann mal 2 Tage drinnen bleibe, dann geht es mir wieder voll schlecht und ich hab Probleme rauszugehen und mit jedem Tag wird es schlimmer.
Wie gesagt ich brauch ne Therapie die erst mal im Unterbewusstsein was macht, das könnte Hypnose oder was anderes sein aber glaube nicht VT.
Ich weiss nur nicht welche.
Also NLP denke ich nicht, Hypnose denke ich auch nicht weil ich das Geld dafür nicht habe.
VT denke ich auch nicht.
Ich weiss nicht was systemische Therapie ist, aber muss ich ja auch bezahlen, weiss nicht was das kostet.
Dann bleibt noch Psychoanalyse oder tiefenpsychologische fundierte Therapie.
Kennst du systemische?
Könntest du mir einen Tipp geben, welche ich machen könnte ich meine Tiefen oder Analyse?
Woher kommst du eigentlich?
Noch ne Frage wenn man z.b. Tiefenpsychologisch macht sucht man doch die Ursache oder? Kann man das dann auch beheben oder wie läuft das?
Wo kann man sich eigentlich beraten lassen, welche Therapie man am besten macht?
Liebe Grüße
Christina