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Klar schaffst du das, Schritt für Schritt immer weiter, du musst ja nichts übereilen.

Die Hauruckmethode ist auch nichts für mich.

hallo zusammen.
ich bin durch google auf eure einträge aufmerksam geworden, da ich auch unter panikattaken leide, wenn ich zug fahren muss.
mittlerweilen habe ich einen psychologischen spitex mitarbeiter, der mit mir mitkommt, um das zugfahren wieder zu lernen ohne panikattaken. seine aussage war, ich solle tranquilizer einnehmen, das das zugfahren erleichtern soll.
jedoch ist eine medikamenten einnahme für mich nicht wirklich die lösung des problems. mein letzter hausarzt hatte mich mit medikamenten (sprichwörtlich) abgefüllt und ich musste deswegen 6 tage im spital auf entzug...
ich bin entsetzt, dass es leute mit psychologischer ausbildung gibt, die als allerheilsmittel nur medikamente sehen. was haben die denn in deren ausbildung gelernt frage ich mich immer wieder.
hat jemand von euch ev. einen besseren ansatz als medikamente oder augen zu und durch?
bin froh über jeden input.

A


Hilfe-ich kann nicht mehr Zug fahren!

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Hallo Zusammen,

als ich den Beitrag mit dem Zugfahren gelesen habe, habe ich mich auch sofort angesprochen gefühlt, denn es geht mir genauso. Auch ich studiere und muss ca. 35 Minuten mit der Regionalbahn fahren, insgesamt habe ich einen Weg von ca. 1 Std und 20 Minuten in eine Richtung.
Seit ich die PA und Angsterkrankung habe ist Zugfahren ein Horror für mich, vor allem die Hinstrecke, weil die Züge meist gut gefüllt sind. Auf dem Rückweg bin ich oft entspannt, denn die Züge sind leer um diese Uhrzeit. Außer wenn ich Seminare habe, die am späten Nachmittag enden, dann ist es auch ein Graus wegen der Überfüllung.
Ich verstehe das absolut nicht nicht, warum mit geschlossene Räume nun solche Angst bereiten. Hatte bis vor einem Jahr absolut nichts mit Panikattacken oder Platzangst zu tun:( Nun fällt mir sogar das Fliegen schwer....dabei habe ich es geliebt und konnte im Flugzeug sogar richtig entspannen.
Ich komme ins sechste Semester und jetzt das Studium wegen dieser Angst aufzugeben wär nicht so klug glaube ich, auch wenn ich es schon mal in Erwägung gezogen habe. Aber ich möchte nicht, dass die Angst über ich siegt. Das Studium hat mich Einiges an Kraft gekostet, ich habe eine Familie, Mann und Kind und erbringe auch sehr gute Leistungen an der Uni, außerdem macht es Spaß, wenn ich es jetzt aufgeben würde.....wär es halt sehr schade, drum halte ich durch und setze mich der Angst aus.

Wie geht ihr mit einer PA im Zug um, steigt ihr dann aus?

LG

Zitat von schneefan:
hallo zusammen.
ich bin durch google auf eure einträge aufmerksam geworden, da ich auch unter panikattaken leide, wenn ich zug fahren muss.
mittlerweilen habe ich einen psychologischen spitex mitarbeiter, der mit mir mitkommt, um das zugfahren wieder zu lernen ohne panikattaken. seine aussage war, ich solle tranquilizer einnehmen, das das zugfahren erleichtern soll.
jedoch ist eine medikamenten einnahme für mich nicht wirklich die lösung des problems. mein letzter hausarzt hatte mich mit medikamenten (sprichwörtlich) abgefüllt und ich musste deswegen 6 tage im spital auf entzug...
ich bin entsetzt, dass es leute mit psychologischer ausbildung gibt, die als allerheilsmittel nur medikamente sehen. was haben die denn in deren ausbildung gelernt frage ich mich immer wieder.
hat jemand von euch ev. einen besseren ansatz als medikamente oder augen zu und durch?
bin froh über jeden input.


Hi Schneefan,

das war ja total verantwortungslos, was dein Hausarzt gemacht hat, welche Medis waren es denn? Benzodiazepine wie Tavor? Das sind eigentlich Notfallmedis, die man nicht täglich nehmen sollte, das sie abhängig machen. Anders sieht es da bei Ads aus.
Meine Therapeutin ist gegen Beruhigungsmittel, da diese nicht vereinbar sind mit der Verhaltenstherapie, so bringt man dem Gehirn nur bei, ich muss was nehmen zur Beruhigung, da die Situation gefährlich ist, das ist ein NoGO! deshalb bin ich auch verwundert, dass dir so etwas geraten worden ist!

Zitat von hoperful:
Hi Schneefan,
das war ja total verantwortungslos, was dein Hausarzt gemacht hat, welche Medis waren es denn? Benzodiazepine wie Tavor? Das sind eigentlich Notfallmedis, die man nicht täglich nehmen sollte, das sie abhängig machen. Anders sieht es da bei Ads aus.
Meine Therapeutin ist gegen Beruhigungsmittel, da diese nicht vereinbar sind mit der Verhaltenstherapie, so bringt man dem Gehirn nur bei, ich muss was nehmen zur Beruhigung, da die Situation gefährlich ist, das ist ein NoGO! deshalb bin ich auch verwundert, dass dir so etwas geraten worden ist!


hi hoperful,
ich hatte sehr viele und starke migräne im 2013. fast 4 monate lang täglich. mein hausarzt von damals wusste, ich hatte fast täglich migräne und hat mir sumatriptan verabreicht. gemäss einem neurologen sollte man triptane max. 10 stück pro monat nehmen und nicht täglich. da tägliche einnahme von triptanen wiederum kopfschmerzen verursachen können.
der psychologische spitex sowie meine therapeutin raten mir zur einnahme von beruhigungs tabletten wie tranquilizer, damit ich angstfrei zufahren kann. wie du sagst, lernt das gehirn nichts wenn man tabletten schluckt. ich bin auch der meinung: das hirn muss lernen mit der angstsituation umzugehen. das hirn betäuben mit medis bringt nix.
mittlerweile schaue ich mich schon nach einem neuen therapeuten um. ich fühle mich von bisherigen ärzten und therapeuten (auf deutsch gesagt) verarscht. ich überlege mir jeweils, was und wie lange haben die studiert, dass der erste griff immer gleich medikamente sind? ging es dir auch so?
LG, schneefan

Hi Schneefan,

ich litt auch 2013 unter sehr starker Migräne, hatte auch sehr oft diese Auren, habe nie zu Triptanen gegriffen, weil mir normale thomapyrin Tabletten auch geholfen haben und ich jedoch diese nur genommen habe, als es gar nicht mehr ging. Triptane sind ja nicht verkehrt, aber wirklich nur nur an vereinzelten Tagen im Monat. Ich musste beim Neurologen ein Kopfschmerztagebuch führen, und es kam eindeutig heraus, dass es am Stress lag, ich hatte mir im Semester zu viel zugemutet und einen fast krankhaften Pefektionismus an den Tag gelegt, das konnte nicht mehr gesund sein, Ergebnis, Burn out mit Angsterkrankung, na toll:(
Kaum hatte ich weniger Stress, schon wurde die Migräne besser, auch die die Auren (Lichtblitze) hörten auf. Liegt es bei dir vielleicht auch am Stress?
Die ersten Tage meiner PAstörung war sehr schlimm, ich hatte Schmerzen am ganzen Körper, so dass ich dachte ich sei herzinfarktgefährdet, oder hätte einen Tumor im Kopf. Die Untersuchungen fanden ja alle erst nach Wochen statt, so dass ich mich gedulden musste.
Um die Zeit zu überbrücken und etwas runterzukommen bekam ich von meinem Hausarzt Tavor (Beruhigungsmittel) ich nahm jedoch keine einzige, da ich Angst hatte vor Nebenwirkungen. Dann als feststand ich habe nichts organisches, es sei eine Panikstörung mit Agoraphobie sollte ich Ads nehmen, aber auch die habe ich nicht genommen. Hatte ANgst vor Nebenwirkungen. Akzeptierte nur pflanzliche MIttel, die aber jetzt auch nicht so der Knaller waren von der Wirkung her. Das einzige was geholfen hat, komplette Lebensumstellung, Perfektionismus ablegen, Studium zurückschrauben und auf meinen Körper hören und natürlich die Verhaltenstherapie, die ich immer noch mache! War auch im September in einer psychosomatischen Klinik für 5 Wochen, was mich auch nochmal stabilisierte. Ich bin grundsätzlich nicht gegen Antidepressiva, wenn jemand wirklich gar nicht mehr aus dem Haus geht, und sich mit den Dingen nicht konfrontieren kann, dann sollte man erst einmal ADs nehmen, die machen ja nicht abhängig. Aber Beruhigungsmittel wirken ganz anders und machen schon nach 2 bis drei Wochen täglicher Einnahme abhänig und der Entzug ist nicht spaßig. Therapeuten sind eigentlich gegen die Einnahme von Medis bei Angsterkrankungen, deshalb wundere ich mich da wirklich sehr.

Hey Mandelina,

als ich so 14 Jahre alt war, da war ich ein paar Mal im Zug umgekippt und wenn ich mal wieder damit gefahren war, hatte ich immer Angst, es könnte sich wiederholen und ich bekam tatsächlich auch Panikattacken, so das ich dann lange nicht mehr gefahren war. Naja, ich musste auch nicht. Jedenfalls hatte ich auch Probleme in der Straßenbahn und im Bus, manchmal auch heute noch. Aber ich setze mich dem öfters aus und dadurch wurde es tatsächlich besser.

Nun wollte ich das Problem mit dem Zugfahren auch angehen und bat schon desöfteren meinen Mann, mit mir das Erstemal mitzufahren. Aber er tat nie dergleichen und so ergab sich dann nach längerer Zeit doch mal die Möglichkeit, zu fahren und es ging mir nicht schlecht dabei, so das ich es dann auch allein ausprobieren wollte. Und siehe da, es ging mir gut dabei, allerdings waren auch nicht soviele Leute drin. Denn ich war auch mal gefahren, da war es voll und mir tat das nicht gut. Eigentlich müsste ich mich dem Zugfahren auch viel öfters aussetzen, werde weiter daran arbeiten, denn ich habe ja schon erfahren, dass ich das allein
schaffen kann und das ist auch ein kleines Erfolgserlebnis.

Wünsche dir auch viel Mut dazu und viel Erfolg!

Probier mal Hypnose aus, es kann wirklich helfen!





Dr. Hans Morschitzky
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